Offenbar machte er den Polenfeldzug als "Beschlagmeister" im Range eines Unteroffiziers mit. In diesen Rang "Beschlagsschmiedeunteroffizier" wurden die Schmiedemeister eingestuft.
Nach Beendigung des Polenfeldzuges erhielt er mit 24. April 1941 aus der Nachschub-Kolonne 6/InfReg522 "UK-Stellung", das heißt, er wurde wegen "Unabkömmlichkeit" in der Landwirtschaft vom Wehrdienst freigestellt.
Diese UK-Stellung dauerte jedoch nur den Sommer über, wahrscheinlich solange in der Landwirtschaft ein Schmiedemeister benötigt wurde, denn am 24. November 1941 war er der 5. Kompanie / Landesschützenbataillon 892, lt. Meldung vom 20. März 1942 der Veterinärkompanie 297 und vom 26. April 1943 der 3. Kompanie Veterinär Ersatz- und Ausbildungsabteilung 17 zugewiesen. Die letzte Meldung datiert vom 23. Juli 1944 aus der 8. (schwere) Kompanie/ II. Bataillon/InfR135.
Die landwirtschaftliche Arbeit (ackern etc.) besorgte für die Familie Schmit in dieser Zeit zum Teil Herr Franz Weiss sen., dessen drei Söhne ebenfalls im Feld lagen.
Am 14. April 1941 schrieb Uffz. Eduard Schmit (Feldpostnummer 10069) an Herrn Franz Weiss sen., dass er sich für die Hilfe bedanke, er auf die UK-Stellung warte und weiter: " ...Noch dazu kommen wir diese Woche weg von hier. Wir werden eingeladen, per Bahn geht es wieder zurück nach Sann ....; Kolonne 2, 3 und 5 sind einstweils in Krakau, sollen aber auch dieser Tage verladen werden. Wir haben jetzt 11 Belgier Pferde bekommen, sind sehr schön. Unser jetziges Quartier ist eine Sanitätskolonne. Es kommen Verwundete her, wir haben einen Waggon Eisenbetten ausgeladen, sind auch die Ärzte schon hier ....."
Am 17. Mai 1942 (FP Nr. 36293) schreibt er aus den Donezgebiet: ....Ich hab´s ja nicht so schlecht getroffen, denn meine Kameraden, die mit mir von Feldsberg weggingen, kamen beinahe alle zur Infanterie, die gingen gleich am nächsten Tag in Stellung und hatten schon die erste Woche Tote und Verwundete, auch 2 Offiziere sind schon tot. Wir liegen hier im Donezgebiet, im Radio werden sie ja hören, was sich da tut. Hier haben die Russen schon öfter versucht, durchzubrechen, was ihnen auch schon einige Male gelungen ist. Sie müssen das mit schweren Opfern büsssen, aber es kostet halt bei uns auch immer Leute. Diese Woche haben uns die russischen Flieger Tag und Nacht heimgesucht, haben unser Verpflegungslager bombardiert, und so verschiedene Gebäude, auch unsere Stallungen hatten sie als Ziel genommen, gingen aber alle Bomben daneben. Wir haben heute Nacht einen Transport Pferde bekommen, haben jetzt mehr Pferde als wir in Polen bei allen 6 Kolonnen hatten. Ab morgen geben wir Pferde ab an die einzelnen Truppen. .....
In der Hoffnung auf ein Wiedersehen in der Heimat grüßt Sie, sowie Franzi und Rudi
Eduard Schmit."
Auszeichnungen
Eisernes Kreuz 2. Klasse und
Medaille Winterschlacht im Osten 1941/4
Unsere Artikel, die NS-Zeit betreffend, die mit Emblemen des Dritten Reiches versehen sind, dienen nur dem Zweck der staatsbürgerlichen Aufklärung und der militär- und zeithistorischen Forschung über die Ereignisse und Vorkommnisse von vor über 70 Jahren. Wir wollen solche Darstellungen nicht als falsche Glorifizierung verstanden wissen und distanzieren uns dezidiert von nationalsozialistischem Gedankengut.
Juni 2015
Andreas Nowotny