Brände waren in früherer Zeit noch mehr gefürchtet als heute, da die Hausdächer mit Stroh gedeckt und Hausteile und alle Nebengebäude aus Holz gebaut waren. Durch das offene Feuer, das zum Leuchten und Heizen verwendet wurde, erhöhte sich die Brandgefahr beträchtlich. Nicht selten brannten ganze Häuserzeilen oder halbe Ortschaften ab. Auf Brandstiftung standen besonders hohe Strafen.
Feuersbrünste waren in den älteren Zeiten meist die Ursache, dass die Wohlhabenheit eines Ortes verlorenging, viele in Armut verfielen. Da die Häuser in den Städten noch im 12. und 13. Jahrhundert der Mehrzahl nach meist aus Holz gebaut, die Häuser der Armen in den Städten noch im 15. Jahrhundert aus Lehm und Holz gebaut und mit Stroh eingedeckt, auf dem Lande noch in späterer Zeit mit Stroh und Schindeln gedeckt waren, hören wir in den alten Chroniken der Orte, dass oft eine ganze Reihe von Häusern, nicht selten der ganze Ort eingeäschert wurde. In vielen Orten enthielten kleine Teiche oder Tümpfel den einzigen Löschwasservorrat. Hausbrunnen gab es nur wenige, meist nur Gemeindebrunnen.
Die Topographie von NÖ aus dem Jahr 1834, III. Band, S. 139 schreibt bei Beschreibung von Kirchberg am Wagram von „meist mit Schindeldachungen versehenen Häusern, wovon mehrere eine Stockwerk tragen.“ Aus einem Merkbuch eines Kirchberger BürgersFranz Delapina ist zu entnehmen, daß das Schindeldach der Pfarrkirche er um 1833, weil es immerwährende Flickerei nötig machte, durch ein Ziegeldach ersetzt wurde. Den Ersatz führte der Oberstockstaller Zimmermeister Anton Diem um 1726 fl durch.
(Dr. Rudolf Delapina)
Altenwörth
1868
Der fünfjährige Rudolf Weiß als Altenwörth 10 ist bei einer Feuersbrunst infolge Stickfluss gestorben.
(Sterbematriken Altenwörth)
1875
In der Nacht vom 25. auf den 26. April brannten in Altenwörth sämtliche 3 zu den Abnaumühlen gehörigen Hütten ab. Ursache des Feuers unbekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1877
Am 16. August d. J. entlud sich um 3 Uhr nachmittags ein heftiges Gewitter über Altenwörth, und wurden zwei Schiffleute: Karl Preisinger von Persenbeug, und Josef Dieser von Sct. Nikolaus, die sich auf einem stromaufwärts fahrenden Schiffe, das hier den Sturm abwarten wollte, durch einen Blitzstrahl getödtet. Merkwürdig befunden ist dabei der Umstand, daß einer von den am Schiffe befindlichen Leuten in der Mitte der beiden vom Blitze getroffenen sass, dabei aber ganz unversehrt blieb. Die beiden vom Blitze getödteten wurden am Samstag den 18. August, hier beerdigt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1882
Am 24. Februar um 2 Uhr Morgens brannte die dem Paul Lindner gehörige Schiffmühle ab, ohne sonstigen Schaden anzurichten. Ursache des Brandes nicht völlig bekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Am 13. Oktober entstand um ½ 9 Uhr abends in dem unbewohnten Haus Nr. 49 in Altenwörth ein Feuer, wodurch dieses Haus eingeäschert wurde. Das Feuer war ohne Zweifel gelegt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1884
Am 26. August brannte die dem Holzhändler Auer gehörige Scheune bis auf den Grund ab und wurden sämtliche in derselbigen befindliche Vorräthe vernichtet. Das Feuer war aller Wahrscheinlichkeit nach gelegt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1894
Am 8. d.M. 10 Uhr Abends kam in Altenwörth ein Feuer zum Ausbruche, welches, angefacht durch den herrschenden starken Wind, im Nu die gefüllte Scheune und das Haus Nr. 7, Eigenthum des Herrn Schuster, ganz in Flammen hüllte. Nur der rasch erschienenen Ortsfeuerwehr und deren sicheren und wackeren Eingreifen unter dem Commando des Feuerwehr-Hauptmannes, Herrn Anton Bachner, ist es zu danken, daß die strohbedeckten Scheunen und Häuser Nr. und 9, welche nur einige Meter entfernt sind, dem Brande nicht auch zum Opfer fielen. Zur Hilfeleistung eilten in rascher Reihenfolge die Nachbarsfeuerwehren: Seebarn, Bierbaum, Kirchberg und Königsbrunn herbei, sowie die Ortsspritze von Kollersdorf und Neustift. Das Feuer wurde muthmaßlich gelegt. Zwei Feuerwehrmänner der freiwilligen Feuerwehr Altenwörth-Gigging erlitten Verletzungen.
(Feuerwehr-Signale vom 20.9.1894)
1896
Am 22. März ½ 5 Uhr früh Feuer in Altenwörth. Es brannte das am Land bei dem Mühlwasser der Donau befindliche dem Anton Haslinger gehörige Mühlhaus ab. Haslinger war der einzige Schiffmüllner noch.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Zwentendorf a.d. Donau (3 Feuer in Sicht)
Von Zwentendorf aus sah man beinahe zu gleicher Zeit Feuer in Bierbaum, Altenwörth und Hollenburg aufgehen.
(Kremser Volksblatt vom 13.9.1896)
1902
Am 3. Dezember brach um 6 Uhr früh im Hause No 8 ein Feuer aus, welchem das Ausnahmstöckl vom Haus No 8 und 9 sowie die zu beiden Häusern gehörigen Scheunen und Schupfen zum Opfer fielen. Bei dem herrschenden Wassermangel mußte das Wasser von der Donau hereingepumpt werden. Außer der Ortsfeuerwehr erschienen noch die Feuerwehren Kollersdorf, Winkl und Seebarn. Die abgebrannten Objekte waren versichert. Herrn Schaufler No 8 verbrannten außer obgenannten Objekten die ganze Fechsung und 8 Schweine. Nr. 9 gehört der Frau Käthi Fierlinger.
(Schulchronik Altenwörth)
1920
Am 9. März brach um ½ 3 h früh im Sägewerk des Herrn Karl Wastl (Altenwörth Nr. 18) ein Feuer aus, dem das ganze Sägewerk und das Maschinenhaus zum Opfer fielen. Der Schaden ist sehr hoch; Entstehungsursache unbekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1945, Ende des 2. Weltkrieges
Sonntag d. 29. IV. war der Schreckenssonntag; Nachmittag sind zwei Großfeuer ausgebrochen durch Brandgeschoße der Feinde. Zuerst brannte die Scheune und ein Schuppen des Herrn Johann Waltner, Altenwörth 13 nieder, dann die Scheune und zwei Schuppen und der Stall des Herrn Anton Altmann, Altenwörth 18. Die Feuerwehr unter der Führung des Herrn Engelbert Gartner hat unter größtem feindlichen Beschuß die Lösch-Aktionen vorgenommen und ein Umsichgreifen des Feuers verhindert.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Bierbaum
1894
Nach den mehr als lustigen Faschingstagen drohte unserem Dorfe ein großes, unabsehbares Unglück. Bekanntlich sind fast alle Häuser noch mit Stroh gedeckt. Da kam am Aschermittwoch Abends 7 Uhr durch allzu starkes Feuern beim Fleischselchen im Hause des Franz Schabenböck ein Feuer zum Ausbruche. Der Sturm ging heftig. Ringsum nichts als Stroh und wieder Stroh. Doch gelang es der Anstrengung Einzelner des Feuers Herr zu werden, sonst wäre gewiß das halbe Dorf verloren gewesen.
(Kremser Volksblatt vom 11.2.1894)
Sonntag den 30. September abends ½ 8 Uhr brach im Hause des Michael Frasch ein Schornsteinfeuer aus. Da in nächster Nähe alles mit Stroh gedeckt ist und ein fürchterlicher Sturm wüthete, so stand ganz Bierbaum, wo nur wenige Häuser mit Ziegel gedeckt sind, in größter Gefahr. Zum Glück war die Feuerwehr noch im Gasthause versammelt, wo der Lieferant der neuen Spritze ein Freibier gegeben hatte; es wurde also unterdrückt, ebenso wie das gleich darauf im Schulhause ausgebrochen Rauchfangfeuer. Dies ist in dem feuergefährlichen Orte heuer schon das 3. Feuer, das im Keime noch unterdrückt wurde. Es ist nur die Frage, weshalb das Rauchfangkehren noch immer in den Kinderschuhen steckt? Beim zuständigen Meister hält es kein Geselle aus, die Trinkgelder auf den Dörfern sind selten – daher – freilich, wenn das Neujahrstrinkgeld im August noch ausständig ist, da kommt man d’rum und kehrt einmal. Es scheint, als sollte früher keine Ordnung geschaffen werden, als bis es in Bierbaum zu spät ist.
(Kremser Volksblatt vom 7.10.1894)
1895
Feuer am Donnerstag den 9. Mai l. J.
Um 5 Uhr nachmittags brach im Haus No. 16 (Klimmer Inwohner bei Joh. Pfannhauser) ein Brand aus, welcher infolge des herrschenden Sturmes sämmtliche Strohdächer ergriff; im Augenblicke wurden die Häuser No. 16 (Bauer Josef) bis inclusive No. 31 (Resch Anton) sammt den dazugehörigen Baulichkeiten ein Raub der Flammen. Infolge des rapiden Umsichgreifens des Feuers verbrannte die 66jährige Frau Strasser Anna im Hause No. 25 (Auer Josef) und eine unzählige Menge Viehes, der Gesammtschaden ist sehr groß.
Dem sofortigen Eingreifen der hiesigen rüstigen im Vorjahre gegründeten Feuerwehr, sowie der erschienenen acht Nachbarfeuerwehren (Königsbrunn, Seebarn, Kirchberg, Altenwörth, Absdorf, Ruppersthal, Neu-Aigen u. Fels) ist es zu danken, daß das Feuer localisiert werden konnte.
Ursache: Beim Klimmer zündeten kleine Kinder mittelst Zündhölzchen Stroh an, welches rasch um sich griff, worauf die Kinder wegliefen. Die hiesige Feuerwehr arbeitete von 5 Uhr abends bis 4 Uhr früh ununterbrochen.
(Schulchronik Bierbaum)
Donnerstag den 9. Mai brach bei heftigem Winde gegen 5 Uhr ein Feuer aus, das in einer Viertelstunde 17 Häuser, also fast den 3. Theil des Ortes in Asche legte. Trotz der vielen erschienenen Feuerwehren war nichts zu retten. Eine alte Frau, Anna Strasser, verbrannte und eine alter Mann trug schwere Brandwunden davon. Pferde, Kühe, Schweine, das meiste Wagenzeug, ist alles verbrannt, denn um diese Zeit war alles auf den Feldern mit Ausnahme von Kindern und Greisen. Da die meisten Häuser licht ausbrannten, so ist großer Mangel an Kleidung und Nahrung. Frau Löschel hat drei Kinder, verheirathet und alle drei sind abgebrannt. Sollten sich, trotzdem die christl. Barmherzigkeit vielfach in Anspruch genommen wird, doch noch gute Oesterreicherherzen finden, die etwas entbehren könnten, so ist das Pfarramt in Bierbaum am Kleebühel, gerne bereit, etwaige Gaben dankbarst in Empfang zu nehmen, denn Donauortschaften sind bekanntermaßen arm und in den letzten fünf Jahren hat die Ueberschwemmung dreimal die Feldfrüchte vernichtet.(Kremser Volksblatt vom 12.5.1895)
1896
Zwentendorf a.d. Donau (3 Feuer in Sicht)
Von Zwentendorf aus sah man beinahe zu gleicher Zeit Feuer in Bierbaum, Altenwörth und Hollenburg aufgehen.
(Kremser Volksblatt vom 13.9.1896)
1899
Am 24. August brach im Haus Nr. 56 (Schabenböck Franz) um 7 Uhr früh Feuer aus, das folgende Objekte zerstörte: Nr. 56 Scheune sammt Fechsung, Nr. 14 (Schabenböck Johann) ganz sammt Scheune, Stallungen und Fechsung.
Nr. 13 (Dachütz Josef) Scheune sammt Fechsung und Stallungen,
Nr. 12 (Kainz Leopold) ganz sammt Scheune und Fechsung, Stallung,
Nr. 11 (Marchardt Johann) " " " " "
Nr. 10 (Doppler Josef) Scheune sammt Fechsung.
Das Wohngebäude des Schulhauses schwebte damals in großer Gefahr.
(Schulchronik Bierbaum)
Donnerstag, den 24. August kam es im Hause des Herrn Franz Schabenböck auf eine bisher unaufgeklärte Weise Feuer zum Ausbruch, welches noch vor dem Eintreffen auswärtiger Feuerwehren 3 Wohngebäude und 6 Scheuern einäscherte. Erschienen waren auf dem Brandplatze die Feuerwehren aus Kirchberg am Wagram, Kollersdorf-Sachsendorf, Altenwörth-Gigging, Winkl, Königsbrunn und Absdorf. Der Obmann des Bezirksfeuerwehrverbandes, Herr Josef Heinrich, leitete persönlich mit größter Umsicht die Löscharbeiten. Durch die energische persönliche Thätigkeit unseres hochw. Herrn Pfarrers Wilhelm Sponer gelang es auch, die Kirche und das Haus des Herrn Dospel zu retten. Allen für ihre Hilfeleistung bestens dankend, zeichnet sich im Namen der Feuerwehr „Bierbaum am Kleebügl“ Franz Frasch, Schriftwart. – Franz Löschl, Hauptmann.
(Feuerwehr-Signale vom 5.9.1899)
1900
Sonntag den 25. November, gerade während des Gottesdienstes, erscholl in die Kirche hinein der Ruf: Es brennt! Niemand wußte wo und daher ist es als großes Glück zu bezeichnen, daß bei der entstandenen Verwirrung und bei dem Hinausdrängen weder die Schulkinder, noch die Erwachsenen einen Schaden erlitten. Es war nur ein Rachfangfeuer im oberen Orte und daher kehrten die meisten Leute zurück, um dem Gottesdienste bis zum Schluß beizuwohnen.
(Kremser Volksblatt vom 1.12.1900)
1901
Samstag nachmittags um 2 Uhr kam durch den schadhaften Backofen bei Mantler Ignaz ein Feuer zum Ausbruche, schon fing das Strohdach zu brennen an, als es doch rechtzeitig bemerkt und gelöscht wurde.
(Kremser Volksblatt vom 19.10.1901)
1902
Dienstag den 22. Juli früh um ½ 5 Uhr kam in der Scheuer des Franz Wiesböck ein Feuer zum Ausbruche. Dieselbe war mit Stroh gedeckt, ebenso die umliegenden Objekte. Es ist daher nur dem schnellen Eingreifen der Ortsfeuerwehr und der günstigen Windrichtung, sowie dem Umstand, daß das am Tag vorher niedergegangene Gewitter die Dächer gehörig befeuchtet hatte, daß ein größeres Unglück verhütet und der ganze untere Ort vor einer ähnlichen Katastrophe bewahrt blieb, wie eine solche im Jahre 1895 den oberen Ort getroffen hatte. Wägen und was sonst noch in der Scheune war, fiel dem gefräßigen Elemente zum Opfer. Ueber die Entstehung des Feuers gehen nur Mutmaßungen um. Freilich, die schon früher entstandenen und glücklich gelöschten Brände deuten auf nichts Gutes hin.
(Kremser Zeitung vom 26.7. 1902)
1905
In der Nacht von Sonntag auf Montag brach hier ein Feuer aus, dem die Scheuer der Juliana Wiesböck zum Opfer fiel. Das Unglück trifft die Eigentümerin hart, da ihre Verhältnisse nicht glänzend sind und die eben eingeheimste Fechsung an Korn und Gerste noch nicht versichert war. Ihren Gatten hatte die Arme auf recht traurige Weise verloren. Er wurde nämlich, als er in der Nach durch die Au ging, für einen Hirschen gehalten und angeschossen, so daß er nach drei qualvollen Tagen starb.
(Kremser Volksblatt vom 29.7.1905)
1906
Am 29. August um 5 Uhr nachmittags brach im Anwesen des Bauers Franz Schabenböck, Bierbaum Nr. 56, ein Feuer aus, welches einen mit Hafer gefüllten Schupfen vollständig einäscherte. Der neunjährige Sohn das Besitzers spielte mit mehreren Kindern in seinem Alter: Exinger Johann aus Bierbaum, Kreiß Karl und Kainz Leopold, beide Wiener Kinder. Aus Uerbermut probierten sie auch das Rauchen. Einer mußte Zigaretten holen, und beim Herumhantieren mit den Zündhölzchen wurde das Feuer entzündet. Wenn nicht sofort Hilfe bereit gewesen wäre, so hätte das größte Unglück geschehen können. Ueberhaupt herrscht hierorts ein großer Unfug mit dem Zigarettenrauchen unter den jungen Leuten. Kinder werden um die Rauchutensilien geschickt, und dann braucht man sich nicht wundern, daß sie selbst einen Gusto kriegen. Haben sie einen oder zwei Kreuzer, so kaufen sie sich gleich Zigaretten und probieren. Ein Unglück ist da leicht möglich. Uebrigens ist vor einem Vierteljahr im selben Hause nur durch rasches Eingreifen von fremder Seite ein Feuer verhütet worden. Die Eltern sollen da schon besser auf die Kinder schauen!
(Kremser Volksblatt vom 8.9.1906)
Unsere Bewohnerschaft scheint aus dem Schrecken nicht herauskommen zu sollen. Kaum hat sich die Aufregung vom letzten Feuer des 29. August gelegt, so verbreitete sich schon wieder am 7. September um 6 Uhr abends die Schreckenskunde: Es brennt! Und schon schlugen die wütenden flammen mit elementarer Gewalt in einen Seitentrakte des Nebenhauses des Gastwirtes Josef Bauer zum Himmel empor. Dieser Trakt war mit Stroh gedeckt und bei der jetzigen Dürre ein willkommenes Objekt der Flammen. Nur der anstrengensten Tätigkeit der Ortsfeuerwehr gelang es, das Feuer zu lokalisieren, sonst hätte ein unberechenbares Unglück eintreten können. Denn in einem Umkreise von kaum 20 Meter Durchmesser befinden sich vier Häuser mit Strohdächern. Wären Funken auf dieselben übergesprungen und wäre nicht gerade günstige Windrichtung gewesen, das halbe Dorf hätte mitgehen können. In etwas über einer halben Stunde war die Gefahr abgewendet. Es waren auch in Eile die Feuerwehren von Königsbrunn und Winkel erschienen, jedoch die Hauptarbeit war schon von der hiesigen geleistet. Durch einen Funken wäre bald auch ein Schüttboden des Josef Mantler in Brand gesteckt worden. Vielfach zerbricht man sich über die Ursache dieses Feuers die Köpfe. Man meint, durch den Rauchfang sei das Feuer entstanden. Ob es aber doch nicht wieder ein menschlicher Rauchfang gewesen ist!
(Kremser Volksblatt vom 15.9.1906)
1907
Am 9. September brannte (unbekannte Ursache) das Strohdach des Hauses 38 (Bauer Josef) ab.
(Schulchronik Bierbaum)
1914
Am 23. ds. nachts kam beim Wirtschaftsbesitzer Anton Geier hier in der Scheuer aus unbekannter Ursache ein Feuer zum Ausbruche, welches infolge der starken Winde rasch um sich griff und auch die Scheuer des Nachbarn Anton Resch sowie die Schupfe einäscherte. Beim Wirtschaftsbesitzer Geier verbrannten viele Ge5reidevorräte, wie Hafer, Korn, Gerste und landwirtschaftliche Maschinen im Schadenbetrage von 6500 K, dem eine Versicherung von 2900 K gegenübersteht. Der Wirtschaftsbesitzer Resch erleidet einen Schaden von nahezu 10.000 K, weil ihm die Scheuern samt allen Getreide- und Futtervorräten verbrannten. Die 20jährige Barbara Geier bemerkte zuerst das Feuer und weckte. Obwohl starker Wind herrschte und Wassermangel war, konnten die Wohngebäude dank dem wackeren und raschen Einschreiten der Feuerwehren gerettet werden.
(Österr. Landzeitung vom 5.12.1914)
1920
In den letzten Tagen der Hauptferien vernichteten zwei vermutlich gelegte Schadenfeuer einen großen Teil der Ernte der Betroffenen. Am 26. August nachts brannten die Scheunen der Besitzer Germ Franz, Frauendorf, Geyer Anton, Schwanzer Franz, Hutter Franz, letzterem auch das Hausdach, nieder. Drei Tage hernach, in der Nacht vom 29. auf den 30 August, wurden die Scheunen der Besitzer Lastinger Karl und Eder Joh. in Bierbaum eingeäschert.
(Schulchronik Bierbaum)
Am 26. August alarmierte die Bierbaumer Feuerwehr die umliegenden Wehren, so auch die Winkler, um einem in einer Scheune gelegtem Feuer Herr zu werden. Der Brand breitete sich trotzdem auf drei Scheunen, zwei Schuppen und zwei Hausdächer aus, durch Funkenflug war der gesamte obere Ort Bierbaum gefährdet. Die Wehren brauchten mehrere Tage, bis die Feuer gelöscht waren.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1945
In den frühen Morgenstunden des 4.12.45 brach in der Scheune des Bauern Auer Gottfried ein Brand aus, dem 3 Scheunen (vollbelegt mit Getreide) zum Opfer fielen u. zw. die Scheunen des Obgenannten, des Klein Franz und des Hofbauer Josef. Brandursache unbekannt.
(Schulchronik Bierbaum)
1956
Mittwoch den 21. Nov. 1956 brach in dem Wirtschaftsgebäude des Schabenböck Johann ein Brand aus, dem das Wohngebäude, die Stallungen mit 14 Schweinen und die volle Scheune zum Opfer fielen. Dem Nachbar Löschl Anton brannte der ganze Dachstuhl ab. Da starker Ostwind wehte, war das Vernichtungswerk in 30 Min. geschehen, außerdem trat durch lange Trockenheit Wassermangel auf.
(Schulchronik Bierbaum)
1967
Am 5. August rückte die Feuerwehr zu einem Scheunenbrand (Hr. Daschütz) nach Bierbaum aus. Während die Scheune völlig abbrannte, konnte durch den Einsatz mehrerer Feuerwehren ein Übergreifen auf anliegende Wohnhäuser verhindert werden.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
Dörfl
1889
Den 30. d. M. früh erscholl die Sturmglocke – es brannte in Dörfl. Die Feuerwehr war bald zur Stelle und so wurden blos die Stallungen und die Scheuer des Herrn Karl Obermeyer, Gärtner in Dörfl, vernichtet. Die Schuld der Brandlegung wird einem Bettler zugeschrieben, der abends vorher abgewiesen wurde, als er um ein Nachtlager bat, weil ohnehin in dem 10 Minuten entfernten Kirchberg eine Verpflegsstation sei. Auch bei Herrn Leopold Ritzinger wurde dieser Bettler abgewiesen und auch ihm wäre dasselbe Schicksal beschieden gewesen wie dem Herrn Obermeyer, aber er hörte nachts einen verdächtigen Lärm und verscheuchte den ungebetenen, gefährlichen Gast.
(Kremser Zeitung vom 31.8.1889)
1906
In der Nacht von Sonntag auf Montag entstand im Stalle des Herrn Weiß in Dörfl Brand. Ein Wagen und eine Maschine wurden durch das Feuer zerstört. Die Feuerwehr Kirchberg verkündete, daß der Brand noch andere Gebäude in Asche legte. Auf welche Weise das Feuer entstanden ist, weiß man nicht. Der Bürgermeister von Dörfl, Herr Leopold Ritzinger, spricht dem Hauptmanne der Feuerwehr Kirchberg, Herrn Josef Heinrich, den besten Dank aus für das energische Auftreten der Kirchberger Feuerwehr, wodurch größeres Unglück verhütet wurde.
(Kremser Zeitung vom 23.6.1906)
2005
Am 4. Februar, um 4:31 Uhr wurden die FF Kirchberg, Engelmannsbrunn und Oberstockstall zu einem Brandeinsatz in einem Wohnblock mit 12 Parteien in Dörfl alarmiert. Alle Hausbewohner mussten evakuiert werden. Aus unbekannter Ursache geriet eine Vorbauterrasse in Brand und entzündete in Folge der starken Hitzeentwicklung den Dachstuhl. Am Einsatzort angekommen wurde von der FF Kirchberg sofort der Erstangriff und zeitgleich durch Lageeinschätzung die nächste Alarmierungsstufe per Funk angeordnet. Nach Eintreffen der FF Neustift, Mallon, Mitter- und Unterstockstall und des Atemluftkompressors der FF Absdorf wurde mit den Löscharbeiten des Daches und dem Kühlen des Nebengebäudes fortgesetzt. Da ein gezieltes Löschen mit Wasser durch das Blechdach nicht möglich war, wurde die Landes-Feuerwehrschule zum Einsetzen einer Wärmebildkamera und eines Leichtschaumgenerators alarmiert. Durch das Erkennen der Brandherde mittels der Kamera konnte ein gezieltes Löschen ermöglicht werden und ein Nachzünden durch Fluten des Dachbereiches mit dem Leichtschaumgenerator verhindert werden. Gegen 16:00 Uhr wurde von der Einsatzleitung „Brand aus“ gegeben.
(Brand Aus, 5/2005)
Engelmannsbrunn
1868
Große Feuersbrunst in Engelmannsbrunn
Abermals kommt uns die Nachricht von einem großen Brande zu, der am 21.d. eine Ortschaft Niederösterreichs heimsuchte. Es ist dies das Dorf Engelmannsbrunn bei Kirchberg am Wagram, welches zur Hälfte eingeäschert wurde. Um drei Uhr morgens begann das Feuer zu wüthen und binnen kurzer Zeit waren sechs Häuer mit Scheuern, Ställen und anderen Nebengebäuden in Asche gelegt und sehr viele Wirthschaftsgeräthe verbrannt. Mit allem Eifer hatten die Nachbarn beim Löschen des Brandes und bei Begrenzung desselben geholfen und in der That auch manches Werthvolle gerettet. Kaum aber glaubte man sich der Hoffnung hingeben zu können, es sei alle Gefahr beseitigt und man könne von den Strapazen ausruhen, da brach das furchtbare Element in einem Nachbarhause von Neuem los und wüthete unaufhaltsam von halb 10 Uhr Vormittag bis 1 Uhr Mittag. – In dieser Zeit wurden nun neuerdings 21 Häuser nebst Scheuern, Wirtschafts- und Hausgeräthe und sehr viel Vieh von den Flammen verzehrt und was bei dem ersten Brand gerettet worden war, ging nun beim zweiten wieder verloren. Der Ort zählt im Ganzen nur vierzig Nummern, es ist somit mehr als die Hälfte niedergebrannt. Das Elend ist groß. Ueber die Entstehungsursache des Brandes erzählt man Folgendes: Ein Bursche aus dem Orte kam betrunken in der Nacht nach Hause und begehrte von seiner Mutter, sie solle ihm eine Eierspeise bereiten. Es war schon nach Mitternacht und die Frau weigerte sich, dies zu thun. Er ging nun selbst zum Herde, war aber in seinem berauschten Zustande so unvorsichtig, das Fett ins Herdfeuer zu gießen. Alsbald prasselten die Flammen auf und griffen so schnell um sich, daß die Bewohner dieses Hauses nur das nackte Leben retten konnten und auch den Nachbarn nichts mehr übrig blieb, als sich so schnell als möglich aus ihren Häusern zu fliehen, da das Feuer sich sofort nach rechts und links über die Nachbargebäude ausgebreitet hatte.
(Gemeinde-Zeitung- unabhängiges politisches Journal vom 24.6.1868)
Im Kremser Wochenblatt ist von 27 Häusern und vom 18. Juni die Rede.
Im Wiener Diözesanblatt ist von vier Bränden ab dem 30. September die Rede:
In der Gemeinde Engelmannsbrunn haben am 30. September, 8., 16. und 19. Oktober d. J. vier Brände stattgefunden, in Folge welcher 22 Häuser mit 20 Scheuern, ein großer Theil der heurigen Fechsung und der Hausgeräthschaften ein Raub der Flammen geworden sind. Der Schaden beträgt nach Abzug der Assekuranz-Vergütungen über 30.000 fl. Durch diese wiederholten Unglücksfälle befindet sich der größte Theil der Bevölkerung in der jetzigen rauhen Jahreszeit ohne Obdach und ohne Brod. Die Noth und das Elend wirkt auf die Beschädigten um so empfindlicher, da die Bevölkerung durch die vorausgegangenen wiederholten Weinmißjahre verarmt ist. Die k.k.n.ö. Statthalterei hat aus diesem Anlasse im Kronlande Niederösterreich ein Sammlung einzuleiten bewilligte.
(Wiener Diözesanblatt, 1868, Heft 33)
1869
dürfte es wieder gebrannt haben, da sich ein Kirchberger der Untat selbst bezichtigte:
(Selbstanklage) Der wegen Desertion der Behörde eingelieferte 25jährige aus Kirchberg am Wagram gebürtige Glasergehilfe und Gemeiner des 10. Jägerbataillons Heinrich P. machte gestern vormittags im Sicherheitsbureau der k.k. Polizeidirektion die Anzeige, daß er am 3. v. M. zu Engelmannsbrunn Feuer gelegt habe, welches sechs Wohngebäude in Asche legte. Er wurde zur weiteren Amtshandlung dem Militärgerichte eingeliefert.
(Morgen-Post vom 20.10.1869)
1925
Zwanzig Brände in einem Dorfe. In Engelmannsbrunn gab es in den letzten fünf Jahren nicht weniger als zwanzig Brände. Die Bewohnerschaft lebte ständig in Furcht, da zweifellos die Brände gelegt waren. Trotz allen Nachforschungen gelang es jedoch nicht, die Brandstifter ausfindig zu machen. Die Bewohner des Ortes wagten es gar nicht mehr, den Gendarmen Angaben zu machen, aus Angst, wenn sie etwas sagen, würden sie das nächste Opfer der Brandstifter werden. Das letzte große Feuer in Engelmannsbrunn wütete am 4. März d. J. Es verbrannten vier Scheuern. Nun ist es den Ausforschungsbeamten des Landesgendarmeriekommandos endlich gelungen, die Brandstifter stellig zu machen. Es sind die Ortsbewohner namens Franz Baumgartner und Leopold Mayer.
(Tagblatt vom 1.7.1925)
Vor dem Kremser Kreis- als Schwurgericht gelangte gestern in später Nachtstunde, nach dreitätiger Verhandlung ein Brandlegerprozeß zum Abschlusse, der bereits einmal, vor drei Monaten das hiesige Schwurgericht beschäftigt und eine sensationelle Wendung genommen hatte. Es handelte sich um eine Anklage gegen Leopold Mayer und Franz Baumgartner, die beschuldigt waren, in Engelmannsbrunn in den letzten Jahren mehrere Brände gelegt zu haben. Die letzte Brandlegung war in der Nacht vom 3. auf den 4. März 1925 erfolgt. Der Verdacht der Brandlegung richtete sich gegen den Hauer Franz Baumgartner, der, obwohl er Mitglied der Feuerwehr war, sich an der Löschaktion beim letzten Brand nicht beteiligt hatte. Baumgartner wurde verhaftet und hatte vor dem Untersuchungsrichter ein umfassendes Geständnis abgelegt und betont, daß er von dem Hauer Leopold Mayer zur Brandlegung veranlaßt worden sei und mit diesem gemeinsam den letzten Brand gelegt habe…. Am ersten Verhandlungstage erklärte Baumgartner, daß Mayer an der Sache unschuldig sei, mit der Brandlegung nicht zu tun gehabt habe, daß ein anderer dahinterstehe, er jedoch den Namen sich nicht zu sagen getraue. Der Staatsanwalt bemerkte zu Baumgartner: Sie haben Ihr Schicksal in Ihren eigenen Händen, sagen Sie uns doch endlich die Wahrheit. Baumgartner erklärte nun zögernd, daß ein gewisser Josef Fogoviz, der Mitglied des Landarbeiterbundes war, ihn beauftragt haben, den Brand in der fraglichen Nacht zu legen, daß er aber diesen Auftrag nicht habe ausführen wollen und damals nach Rohrendorf zu seinen Verwandten gefahren sei. Aus den Akten wurde konstatiert, daß Fogoviz seinerzeit bei dem hiesigen Kreisgerichte in Haft war, jedoch entgegen der Entscheidung der Ratskammer über erfolgreiche Beschwerde beim Landesgericht enthaftet worden war. Aus der Einvernahme mehrerer Zeugen ergab sich, daß die Einwohner in Engelmannsbrunn ständig in Angst und Furcht vor Brandlegungen lebten, so daß man in der Nacht von Sonntag auf Montag jedesmal schon auf einen Brand wartete. Die Geschwornen bejahten diesmal einstimmig die Schuldfrage bezüglich des Angeklagten Baumgartner, verneinten dagegen mit Stimmenmehrheit die Schuldfrage beim Angeklagten Mayer. Der Gerichtshof verurteilte auf Grund des Verdiktes den Angeklagten Baumgartner zu drei Jahren schweren Kerkers, während Leopold Mayer freigesprochen wurde.
(Neue Freie Presse vom 18.6.1926)
1932
Sonntag Abend ging über den ganzen Bezirk Kirchberg am Wagram eine schwere Unwetterkatastrophe nieder, die von Blitzschlägen begleitet war. Der Wolkenbruch ging gegen ½ 10 Uhr abends nieder und dauerte fast anderthalb Stunden ununterbrochen an. Gegen ½ 11 Uhr nachts schlug der Blitz in das Wirtschaftsgebäude des Landwirtes Anton Mantler in der Gemeinde Engelmannsbrunn bei Kirchberg ein und zündete. Außerdem brannten die Scheunen der Besitzer Anton Bauer und der Besitzerswitwe Maria Bauer nieder. Die unterversicherten Landwirte erleiden einen Schaden von fast 90.000 Schilling.
Reichspost vom 27.9.1932
1947
Ende Dezember wütete ein Brand in Engelmannsbrunn.
(Pfarrchronik Kirchberg)
Frauendorf
1854
16. Juli zwischen 9 – 10 Uhr nachts war in Frauendorf eine Feuersbrunst wobei 9 Häuser und 8 Scheunen abbrannten.
(Schulchronik Bierbaum)
1907
Am 25.7. und 4.8.1907 brach im Hause der Bösinger Josef, und zwar in der Wohnung des Hochreiter Josef auf bis jetzt unbekannte Weise Feuer aus. Im ersten Falle betrug der Schaden 200 K, im zweiten Falle 600 K.
(Schulchronik Bierbaum)
1915
Mittwoch, den 19.5. entstand durch unvorsichtiges Hantieren bei der Inwohnerfamilie des Johann Hartl in Frauendorf No. 35 eine Feuersbrunst, welche auch das Haus No. 7 (Pelzer Anna) einäscherte.
(Schulchronik Bierbaum)
1920
In den letzten Tagen der Hauptferien vernichteten zwei vermutlich gelegte Schadenfeuer einen großen Teil der Ernte der Betroffenen. Am 26. August nachts brannten die Scheunen der Besitzer Germ Franz, Frauendorf, Geyer Anton, Schwanzer Franz, Hutter Franz, letzterem auch das Hausdach, nieder.
(Schulchronik Bierbaum)
Am 25. August 1920, nachts ½ 11 Uhr, brach ein Feuer aus, welchem 2 Scheuern, 1 Wohnhaus, 2 Schupfen und 2 Stallungen mit 30 Schweinen und vielem Geflügel zum Opfer fielen. Die Feuerwehren von Bierbaum, Neustift, Winkl und Altenwörth trafen in rascher Folge ein und bekämpften mit 8 Schlauchlinien das Feuer, welches nach vielen Mühen erst am 26. August mittags als lokalisiert angesehen werden konnte. Erst nachmittags wurde die völlige Brandlöschung herbeigeführt. Der Schaden wird mit 1,500.000 K beziffert und ist durch Versicherung nur weit unter der Hälfte gedeckt. – Brandursache dürfte Brandlegung sein.
(Feuerwehr-Signale vom 15.10.1920)
1921
Am 8. Februar 1921 brannten die Scheunen der Besitzer Schwanzer Ferdinand, Germ Johann und Grill Leopold in Frauendorf ab (Hofstadl).
(Schulchronik Bierbaum)
1938
Den Brand eines Dachstuhles am 26. August in Frauendorf konnten die umliegenden Feuerwehren rasch löschen.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
Gigging
1854
Am 30. März 1854 brach in der Filiale Gigging um 8 Uhr abends aus einer bisher unbekannten Ursache Feuer aus, wodurch fünf Häuser samt Scheuern und Wirthschaftsgemächern /: i.e. von Nro. 16 bis 20 inclusive:/ ein Raub der Flammen wurden.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1858
Brand in Kollersdorf – siehe dort…Kaum aber hatten sich die Einwohner von dem Schrecken vor der drohenden Gefahr erholt, so schlug die Feuersäule in dem benachbarten, ungefähr eine Viertelstunde weit entfernten Orte Gigging nachts um halb 3 Uhr empor. Von einer zum Hause Nr. 4 gehörigen rückwärths im Hausgarten neben dem Fußsteig vom Hause nach Altenwörth gelegenen Scheuer, deren Strohdach bis auf eine Höhe von 5 ½ Schuh auf den Erdboden reichte, verbreitete sich die Flamme auf die umliegenden Scheuern und legte drei derselben und das Wohngebäude des Schach. am Ende des Ortes sammt Fruchtvorräthen und Utensilien in Asche.
Glücklicherweise unterstützte die herrschende Windstille und die feuerfeste Dachung der gegenüberstehenden Nachbarhäuser die Bemühungen der Löschenden, so daß das Feuer nicht weiter um sich griff, nichtsdestoweniger wüthete der Brand bis zum Mittag des nächsten Tages und verzehrte die ergriffenen Objekte derart, daß auf den Brandstellen nur das Mauerwerk übrig blieb.
Einer der Löschenden erlitt bedeutende Brandwunden und eine siebzigjährige Ausnehmerin, welche sich mit den Kindern ihrer Tochter nach Altenwörth flüchten wollte, wurde während der Verwirrungen gestoßen und erlitt einen lebensgefährlichen Beinbruch.
(Wiener Zeitung vom 6.11.185)
1890
Am 6. Dezember 4 Uhr Nachmittag war Feuer in Gigging es brannte ab die Scheune und das Hausstöckl von Michael Waltner. Entstehungsursache unbekannt. Man vermuthete, daß es durch Spielen der Kinder mit Zündhölzchen in der Nähe der Scheune u. des Hausstöckls zum Ausbruch gekommen.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Gigging. Feuersbrunst.
Vorigen Montag gegen ½ 3 Uhr brach bei dem fürchterlichen Sturme in unserem Orte Feuer aus. Wäre das Dorf nicht ganz mit Ziegeln gedeckt und hätte der Sturm eine andere Richtung gehabt, es wäre alles verloren gewesen. So brannte nur dem Herrn J. Waltner eine Scheune ab und das Inleutstöckl. Das Feuer kam durch spielende unbeaufsichtigte Kinder dieser Inleute aus, wenn es auch vielfach auf Brandlegung zurückgeführt wird. Eine der ersten Feuerwehren, die am Brandplatze erschienen, war die wackere Feuerwehr von Kirchberg am Wagram. Wenn jederzeit ein solches Unglück zu beklagen ist, um so ärger trifft es heuer – nach der Ueberschwemmung.
(Kremser Zeitung vom 29.11.1890)
Danksagung. Der Gefertigte spricht hiermit im Namen der Gemeinde Gigging und des beschädigten Michael Waltner den bei dem am 24. d. M. ausgebrochenen Brande betheiligt gewesenen Feuerwehren: Kirchberg am Wagram, Fels, Neustift im Felde, Kollersdorf, Seebarn und Altenwörth für ihr rechtzeitiges Erscheinen und thatkräftiges, umsichtsvolles Eingreifen den öffentlichen Dank aus, da nur dadurch bei dem außergewöhnlich heftig wütenden Sturme ein unberechenbarer Schaden verhütet wurde.
Ferdinand Laiminger, Ortsvorstand.
(Feuerwehr-Signale vom 5.1.1891)
1894
Am 6. d. M. brach in der Scheuer des Hausbesitzers Wimmer in Gigging Feuer aus. Hafer, Streu und Futtervorräthe verbrannten nur theilweise, da es der rasch erschienenen Ortsfeuerwehr gelang, den Brand sofort einzudämmen. Des herrschenden dichten Nebens wegen bemerkte man den Brand in den Nachbarorten nicht und erschien deshalb auf dem Brandplatze nur die Feuerwehr Seebarn, welche durch Hornsignale der Feuerwehr Altenwörth-Gigging aufmerksam wurde. Der Brand war, abermals gelegt und steigert sich die Aufregung der Bewohner umsomehr, da man des Brandlegers noch immer nicht habhaft werden kann; auch sollen in der Nachbargemeinde Winkl Brandbriefe gefunden worden sein.
(Feuerwehr-Signale vom 20.11.1894)
1897
Am 25. September brach um ¼ 5 Uhr Nachmittag Feuer aus in Gigging im Hause bei dem Fleischhauer Ignaz Novotny zu Altenwörth gehörig. Es brannte bloß die Bedachung des Hauses und eine neben befindliche Schupfe ab, da große Windstille herrschte u. die Feuerwehren von Kollersdorf und Altenwörth rasch erschienen waren.
(Pfarrchronik Altenwörth)
…. Das Feuer entstand, indem das Schulkind Ludwig Rohrbacher, am Boden einen ausgeschnittenen Kürbis mittelst einer brennenden Kerze beleuchtete.
(Schulchronik Altenwörth)
Samstag den 25. September um 5 Uhr Abends ist in Gigging das Haus des Herrn Ignaz Nowotny, Fleischhauer in Altenwörth, abgebrannt. Das Feuer verursachte ein Schulknabe dadurch, daß er einen Plutzer ausschnitt und ein Licht hineinsteckte und das auf’s Dachfenster stellte. Es war der 10jährige Ludwig Rohrbacher, der zum Zeitvertreib aus einen Kürbiß einen Todtenkopf schnitt, sich mit demselben auf den Hausboden begab und in den Todtenkopf eine brennende Kerze stellte. Die Kerze fiel in das Heu und entzündete dasselbe. Von den Ortsbewohnern wurde das Feuer erst bemerkt, nachdem die Flammen hell aus dem Dache schlugen. Die angebaute Scheuer, der Schüttkasten, in welchem sich alle Erntevorräthe, sowie Wagen ec. des Herrn Novotny befanden, die angebauten Nachbarhäuser sammt Scheunen der Herren A. Hittinger und J. Waltner konnten von der rasch am Brandplatze erschienenen, zielbewußt und sicher eingreifenden Feuerwehr Altenwörth-Gigging gerettet werden. Ein Raub der Flammen wurde nur der Dachstuhl mit dem Heu und Stroh, welches Eigenthum der Eheleute Rohrbacher und Habermann war. Beide Parteien trifft der Schaden umso empfindlicher, da sie bereits durch die Wasserkatastrophe schwer geschädigt wurden, und die Heu- und Futtervorräte schon milde Spenden waren. Bemerkenswerth ist das Verhalten des jugendlichen Brandstifters. Als der Knabe die Gefahr erkannte, lief er in den Stall, band die Kuh seiner Großeltern los, damit sie nicht verbrenne, that aber sonst nichts, obwohl das Unglück vielleicht noch mit einem Schaff Wasser abgewendet hätte werden können. Zur Hilfeleistung erschien auch die brave Feuerwehr Kollersdorf.
(Feuerwehr-Signale vom 20.12.1897)
1905
Wenn Kinder mit Feuer spielen. Aus Altenwörth schreibt man uns: Der hiesige Fleischhauer und Wirtschaftsbesitzer Herr Ignaz Nowotny, der auch in Gigging ein Haus besitzt, kam am 4.d.M. gerade dazu, als ein sechsjähriges Mädchen bei einem Schweinestall das Stroh anzuzünden im Begriff war. Nur durch die Dazwischenkunft des Herrn Nowotny wurde ein Brandunglück verhütet. Bemerkt sei hiebei, daß im Jahre 1897 der damals zwölfjährige Bruder eben dieses Mädchens durch Spielen mit dem Feuer einen großen Brand verursacht hat.
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 16.9.1905)
1929
Am 5.8. um 9 h vormittags brach im Haus Gigging No 28 /:Heiß Johann:/ Feuer aus. Das Dach und die Schupfe mit der Fechsung wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden war nur teilweise durch die Versicherung gedeckt.
(Schulchronik Altenwörth)
1938
Am 14. August gegen 3h Nachmittag brannte in Gigging ein Strohschober ab, der H. Payer gehörte. Brandursache nicht recht bekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1961
Am … um 7h früh brach im Hause Gigging No. 23 (Pichler Leopold) Feuer aus. Das Dach u. die Schupfe wurde ein Raub der Flammen.
(Schulchronik Altenwörth)
Kirchberg am Wagram
Gestern hat es in Kirchberg eingeschlagen. Es sind 5 Häuser abgebrannt.
(Archiv Stetteldorf, Fasc. Pflegerberichte Heinlien, 1655 11/8 Stetteldorf, Graf Julius II an Heinlein)
1754
In der Nacht vom 19. Mai 1754 ist infolge eines Blitzschlages die Kirche in Kirchberg vollständig niedergebrannt. Auch die Glocken schmolzen. Das Gotteshaus wurde unter dem Protektorate des Grafen Lamberg, Bischof von Passau neu erbaut. Der Bau war im Jahr nach der Brandkatastrophe fertig.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1841
Am 15. Dezember ist hier in Kirchberg eine Feuersbrunst gewesen, und zwar abends um 9 Uhr. Da aber die Luft äußerst ruhig gewesen, und alsbald viele hundert Menschen aus den Nachbarortschaften Hülfe leisteten, so waren nur zwey Häuser so unglücklich und zwar Nro 16 und 17, dieses gänzlich, das anders größtentheils ein Raub der Flammen zu werden.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1844
Am 22.12. 1844 Sonntag zwischen 2 – 3 Uhr während des Segens ist der Stadel des Tischlermeisters Gsöll ganz zusammengebrannt.
(Merkbuch des Franz Delapina (1821-1887))
1859
Am 17. Februar 1859 beiläufig 10 Uhr Vormittag wurde die Schindeldachung des der Kirche gehörigen Todtengräberhäuschen No. 31 aus bisher unbekannter Ursache ein Raub der Flammen. Die Kirchenvorsteher machten noch am 17. Febr. hievon die Anzeige durch das k:k: Bezirksamt. Kirchberg am Wagram an die hohe k:k: Statthalterei, und sprachen sich wegen Feuergefährlichkeit für gänzliche Hinwegräumung dieses Häuschens aus. Eine Entscheidung hierüber ist bis heute den 22. Februar 1860 noch nicht herabgelangt.(Pfarrchronik Kirchberg)
1874
Den 7.2.1874 ½ 3 Uhr früh brannte der Zwicklische Stadel, Schupfen und Werktstätte, Stellungen beim Angerer Stadl und rückwärtige Wohnung, der Holzschupfen von Baumann ab.
(Merkbuch des Franz Delapina (1821-1887))
1880
Den 26. 11. 1880 im ¾ 10 Uhr nachts brach im Stadel des alten H. Zwickl ein Feuer aus, das auch den Müller Stadl mitnahm.
(Merkbuch des Franz Delapina (1821-1887))
1882
Den 19.4.1882 8 Uhr abends brach in unserem kleinen Stadl Feuer aus, kam dann über Diwald, Zwickl, Gegenbauer, Zwickl endlich über unseren großen Stadel u. über das Diwaldische, zwicklische und Huberische Haus in einem Zeitraum von einer Stunde.
(Merkbuch des Franz Delapina (1821-1887))
1889
Dienstag den 15. d. M. früh um 7 Uhr brach im rückwärtigen Stadl, auf der sogenannten Schanze, bei den Gebrüdern Angerer Feuer aus, welches auch alsbald die nahe vollgefüllte Scheuer des Herrn Zwickl ergriff und gänzlich einäscherte. Ein Glück war es zu nennen, daß Windstille herrschte und daß die Feuerwehren so rasch eintrafen. Außer der Kirchberger waren noch die Feuerwehren von Königsbrunn und Ruppersthal erschienen, obwohl letztere einen sehr schlechten Weg herüber hatten. Zustatten kam den Feuerwehre auch die neue Wasserleitung und die nicht auszuschöpfende Mistjauche des Hr. Zwickl. Wenn schon der Herbst immerhin die Zeit der Feuersbrünste genannt werden mag, so ist es doch doppelt unheimlich, wenn auch noch Briefe gefunden werden, die mit Brandlegung drohen, wie es z. B. in Unterstockstall der Fall ist, wo es vorigen Herbst dreimal brannte, nachdem man gleichfalls früher Briefe gefunden hatte. Möge es doch einmal gelingen, eines solchen Bösewichtes habhaft zu werden und ihn der verdienten, bei uns leider zu wenig scharfen Strafen überantworten zu können.
(Kremser Zeitung vom 19.10.1889)
Dienstag den 15. d. M. früh ertönte plötzlich der Schreckensruf „Feuer“. Das Alarmsignal rief die wackeren Männer unserer Wehr zu schwerer Arbeit. Die dicht gefüllten Scheuern der Herren Angerer und Zwickl brannten lichterloh, und nur der aufopfernden Thätigkeit der Feuerwehren von Kirchberg, Ruppersthal und Königsbrunn, Neustift, Unterstockstall und Altenwörth ist es zu danken, daß unser Markt von keiner größeren Katastrophe heimgesucht und der Brand localisirt wurde.
Besonders müssen wir die Thätigkeit der Wehren Ruppersthal und Kirchberg hervorheben, welch‘ letztere und dem gediegenen Commando des Herrn Diewald Hervorragendes leistete. Noch den ganzen Tag und die Nacht hindurch arbeitete diese Wehr, um ein neuerliches Umsichgreifen des Brandes zu verhindern. Trotzdem ist der Schaden ein bedeutender und beläuft sich auf 8 bis 10.000 fl.
(Kremser Feuerwehr-Zeitung vom 1.11.1889)
1890
Donnerstag Nachmittag ½ 5 Uhr brach plötzlich in der Scheuer des Herrn Josef Fiedelsberger Feuer aus. Dieser Stadel steht rückwärts auf der sogenannten Schanze und war eine weitere Gefahr nur für den Nachbar Zwickl vorhanden, der seine im Herbst abgebrannte Scheuer noch offen hatte, da er eine gemauerte Feuerwand durchführen wollte. Er hatte zwei Schlitten und eine Kalesche im Stadel des Herrn Fiedelsberger stehen, welche verbrannten. Wie das Feuer auskam, ist noch unbekannt; es scheint, als wäre er gelegt worden.
(Kremser Zeitung vom 1.2.1890)
1894
Am 7. Juni, gerade als der Herr Dechant nach Ruppersthal zur can. Visitation wollte u deswegen etwas früher beim Speisaltare die hl. Messe las, zog über die Donauufer ein fürchterliches Wetter. Ohne vieles Donnern schlug auf einmal der Blitz in den Kirchthurm ein – der H. Dechant gerade beim letzten Evangelium. Der Herr Schiel war, um besser im Brevier lesen zu können, zum Sakristeifenster getreten, dachte aber, ich gehe lieber weg u kaum hatte er die Fußtreppe des Kommunionfensters erreicht, schlug der Blitz ein, der Strahl mußte sich getheilt haben. Denn einer ging über den Hochaltar herab, durchs Gewölbe, färbte das Gold des Kreuzes schwarz, ebenso stellenweise die Ramen des Altarbildes, der Hauptstrahl ging durchs Oratorium, schlug dort durch die Decke 8 Löcher u riß in der Sakristei neben dem Fenster links bedeutende Stücke Mörtel herunter. Des Herrn Schiel Regenschirm, der unter dem Fenster lehnte, schmolz an den Eisenbestandtheilen u zeigte am Griffe Brandflecken. Den Ministranten schlug es das Meßbuch aus der Hand u sie verspürten einen brennenden Schmerz in den Füßen. Herr Schiel war an der einen Seite ganz heiß. Der 3. Strahl ging über dem St. Antonialtare nieder, schwärzte stellenweise das Gold u riß an der Statue des hl. Franziskus einen Finger weg und machte einen Riß in sein Kleid. Die Buben auf dem Thurme, welche eben zusammläuteten, verspürten nichts. Da ein starker Brandgeruch in der Kirche sich ausbreite u Staub u Rauch, so gebot der Herr Dechant Ruhe u las das Evangelium zu Ende. Die Feuerwehr kam alsbald u untersuchte den Thurm – es war zum Glück ein kalter Schlag, beim selben Wetter schlug es auch im Beerhof in einem Laternenpfahl und beim Bezirksgerichte, ohne zu zünden, ein.
(Pfarrchronik Kirchberg)
Zum gleichen Ereignis:
Heute Früh ungefähr um 6 Uhr ist ein Gewitter über unseren Markt hergezogen, daß bald den ganzen Ort in Aufregung gebracht hat. Der Blitz hat nämlich dreimal eingeschlagen, ohne aber irgendwo zu zünden: im Gebäude des k.k. Bezirksgerichts, in einem Laternenständer auf der Bahnstrecke und – in die Kirche. Im ersten Falle hat der Blitz in der Abtheilung des Grundbuches vom Dache eine Schar Dachziegel heruntergeschleudert, eine Seitenmauer gesprengt und der ganzen Höhe nach in einem ziemlich breiten Streifen abgeschürft, wie auch an der nebenliegenden Sparkasse von außen einigen Schaden angerichtet. Aerger und schrecklicher waren die Verheerungen in der Kirche. Die Thurmuhr hatte eben ½ 7 Uhr geschlagen, es sollte zum Gottesdienst zusammengeläutet werden. Aber in demselben Augenblicke fährt ein grausiger Blitzstrahl nieder – ein furchtbarer Krach und der ganze Thurm steht wie in einer Flammensäule. Aus den Thurmfenstern züngeln noch einige Flämmchen auf, schießen einige Strahlenbüschel hervor – ein großen Unglück schien unvermeidlich. Doch einige Sekunden darauf wird – zwar in aller Kürze, aber doch zusammengeläutet und nach außenhin ist alles wieder wie zuvor. Es dauerte aber nicht lange, so sah man ein Drängen, Laufen, Rennen und Flüchten – die Leute sind erschreckt aus dem Gotteshause geflohen. Nicht in dem Thurme hat der Blitz eingeschlagen, sondern in die Kirche und zwar an drei Stellen. Die Decke des Oratoriums ist beschädigt, wie wenn man eine Gewehrsalve auf sie abgegeben hätte; der Fußboden ist an einer Stelle aufgewühlt und die Kehlheimer Platten sind herausgerissen, ja aus der Wand ein großer Ziegelstein herausgeschleudert. Vom Oratorium suchte der Blitz seinen Weg in die darunter befindliche Sakristei; der hochw. Herr Dechant, der heute ausnahmsweise früher celebriert hat, wollte eben vom Seitenaltare in die Sakristei gehen, ein Herr Kooperator an den Hochaltar treten, um die hl Messe zu lesen. Aber plötzlich ist die ganze Sakristei wie ein Feuer. Der Meßner wurde zu Boden geworfen, einem Ministranten das Meßbuch aus den Armen gerissen und auf die Erde geschleudert. Zu gleicher Zeit stand auch das Presbyterium gleichsam in Flammen. Die Gläubigen wurden von Angst und Furcht ergriffen; einige klagten und jammerten und wer eilends davon konnte, flüchtete hastig dem Ausgange zu und aus der Kirche hinaus. Das alles ist das Werk von vielleicht einiger Sekunden. – Sogleich wurde nun die Feuerwehr verständigt, damit sie bei etwaigem Brande gleich zur Stelle sei. Erst jetzt konnte man die Verheerungen beschauen, welche der unliebsame Gast in Eile angerichtet hatte. In der Sakristei ist er oberhalb des Fensters hereingefahren, wo er die ganze breite Mauer durchschlagen hat; dann hat er die Innenwand noch an zwei Stellen vom Maueranwurf entblößt, einen Regenschirm gesengt und ist auf eine Kehlheimer Platte aufgefahren, die er ganz geschwärzt hat. In der Kirche selbst sieht man oberhalb des Hauptaltares ein Loch; die Vergoldung am Altare ist vielfach gesengt und geschwärzt, ebenso wurden einige Heiligenstatuen beschädigt. Eine ähnliche Beschädigung ist auch am linken Seitenaltare zu sehen, der etwas mehr zurücksteht. – Bei all diesem Unglücke ist es noch ein wahres Glück zu nennen, daß kein Menschenleben zu beklagen ist, da doch in der Sakristei sieben Personen waren und besonders der Hr. Kooperator nur zwei Schritte vom Fenster entfernt gestanden ist. Alle sind gottlob mit argem Schrecken und mit einer mehr oder weniger starken Empfindung des Brennens an den Füssen davon gekommen.
(Kremser Zeitung vom 10.6.1894)
1906
Am 12. d. ½ 5 Uhr abends brach in der Scheune des Herrn Zwickl ein heftiges Feuer aus, das durch einen starken Wind angefacht, die größte Gefahr für den Ort bedeutete. Durch die Aktion der hiesigen Feuerwehr und die Mithilfe der Feuerwehrmänner aus Ottenthal und Ruppersthal wurde weiteres Unglück abgewendet. Zum vierten Male binnen einigen Jahren brennt diese Scheune. Ob hier böse Absichten im Spiele sind, konnte bisher nicht festgestellt werden.
(Kremser Zeitung vom 17.11.1906)
1910
Am Abend des Neujahrstages ist in Kirchberg die Scheune samt Schupfen des Franz Morwar total samt eingelagerter Frucht in Stroh niedergebrannt. Auch sämtliche Schweine und Haus- und Wirtschaftsgebäude, Wagen et. fielen dem Feuer zum Opfer. Der verursachte Schaden von 10.000 Kronen ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt.
(Die Neue Zeitung vom 8.1.1910)
1922
Samstag den 22. Juli entlud sich über Kirchberg ein Gewitter um 12 h mittags und der Blitz schlug in die Scheune der Geschwister Diwald und diese brannte vollständig nieder. Auch die Scheune des Pfarrers war in Gefahr. 6 Feuerwehren waren hier, hatten aber kein Wasser zum Löschen. In der Scheune war die Ernte des Herrn Sattlermeister Steinschneider u. des armen Leutner drinnen, die durch das Feuer vollständig vernichtet wurde.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1927
Am 8. Juli ging um 4h nachm. ein schweres Gewitter nieder. Es kam von Süd-Osten mit Wolkenbruchartigem Regen. In mehreren Häusern in Kirchberg schlug der Blitz ein, auch am Kirchturme, auf den Feldern in den Kornmadeln, die verbrannten.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1942
Im Februar hatte die Kirche eine schwere Gefahr zu bestehen: Es brach in der Sakristei ein Brand aus. Die Ursache seines Entstehens konnte nicht festgestellt werden. Die Gendarmerie nimmt böswillige Brandstiftung durch unbekannte Täter an. Da aber das Feuer durch den hiesigen Totengräber entdeckt wurde, konnte es gelöscht werden, bevor noch arger Schaden entstanden war. Nur die Ministrantengewänder sind samt dem Kasten, in dem sie verwahrt wurden, verbrannt.
(Pfarrchronik Kirchberg)
2.4.1945
Brand auf dem Bahnhofe Kirchberg am Wagram…. Am selben Tage gegen 16 h erschienen feindliche Flieger aus nördl. Richtung und beschossen im Tiefflug einen in der Station stehenden Ölzug, der sofort in Flammen stand. Die Arbeit der Feuerwehren wurde durch den schwarzen, stinkenden Qualm und die Hitze sehr erschwert, doch gelang es nach längerer Zeit, dem Feuer Herr zu werden. Das Stationsgebäude und die Klosettanlage wurden durch Geschosse beschädigt, auf dem Geleise verbrannten 2 Tankwagen mit Dieselöl und zwei Waggons mit Schieren und Rodeln.
(Schulchronik Neustift)
1952
Am 29.10. um 6h abends gab es Feueralarm. Das Kinogebäude, zum großen Teil aus Holz aufgeführt, stand in hellen Flammen. Ein Ofen war überhitzt worden und hatte den Fußboden entzündet. Das Haus wird nicht mehr aufgebaut. Die Filmvorführungen sind nunmehr im Gasthause Hirsch. Die wertvollen Apparate wurden von der Feuerwehr gerettet.
(Pfarrchronik Kirchberg)
Vermutlich durch ein schadhaftes Ofenrohr entstand ein Kinobrand.
(Mitteilungen des n.ö. Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 11, 1952)
1957
Durch Funkenflug der Eisenbahn geriete in Gerstenfeld in Brand.
(Mitteilungen des n.ö. Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 8, 1957)
1988
Brand in der Firma Polyform in Kirchberg
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
Kollersdorf
1858
Gerichtsverhandlung vor dem k.k. Kreisgerichte Korneuburg am 15. Oktober 1858 wider Josef Hlaw. wegen Verbrechens der Brandlegung.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Juli d. J. wurden die Bewohner von Kollersdorf im Bereiche des k.k. Bezirksamtes Kirchberg am Wagram durch Feuerlärm aufgeschreckt. Ein Strohschober, welcher innerhalb der Planke des an der Straße nach Gigging gelegenen Gartens beim Haus des Eib. aufgehäuft war, stand in hellen Flammen, hatte bereits die umstehenden Fruchtbäume versengt und drohte die Flamme auch auf die nächststehende mit Stroh gedeckte Scheune und das Wohngebäude auszubreiten, als es den herbeigeeilten Leuten mit aller Anstrengung gelang, das Feuer zu löschen, welches bei weiterer Ausdehnung bei der Masse des feuerfangenden Materials, indem die Fechsung bereits in den Scheuern eingebracht war und sämmtliche Wohngebäude, Stallungen und Scheuern mit Stroh und Schindeln gedeckt sind, furchtbare Verheerung hätte veranlassen können.
Kaum aber hatten sich die Einwohner von dem Schrecken vor der drohenden Gefahr erholt, so schlug die Feuersäule in dem benachbarten, ungefähr eine Viertelstunde weit entfernten Orte Gigging Nachts um halb 3 Uhr empor. Siehe dort.
Der Gesammtschaden wird bei 5000 fl. angeschlagen.
Schon während des Feuers fiel der Verdacht der Brandlegung auf Joseph Hlaw., 30. Jahre alt, Knecht bei Johann Berw. in Altenwörth, der ihn als Findling aus dem Wiener Findelhause in seine Pflege übernommen hatte und sohin in seinen Diensten beließ, obschon er wegen Diebstahl schon zweimal abgestraft worden war.
Josef Hlaw. wurde schon vor dem Brand in Kollersdorf in der Nähe der Brandstätte von Zeugen gesehen und da der Brand nach seinem Weggehen alsbald ausbrach und er vorher im Wirthshause zu Kollersdorf Streit gehabt hatte, für den Thäter gehalten und am 26. Juli am Hause des Berw., wohin er morgens zurückgekehrt war, verhaftet. Joseph Hlaw. legte in der Voruntersuchung und bei der Schlußverhandlung das Geständnis ab, daß er an beiden Orten Brand gelegt, zeigt aber keine Spur von Reue über das verübte Verbrechen.
Am 25. Juli ging Hlaw. nach seinem Geständnisse Nachmittags 2 Uhr vom Hause nach Kollersdorf in das Gasthaus und gesellte sich zu den Kollersdorfer Burschen, welche sich mit Kegelscheiben unterhielten; als er jedoch merkte, daß den Burschen seine Gesellschaft nicht angenehm sei, so wurde er aufgebracht und zwar um so mehr, weil ihm der Wirth seinen Rock als Pfand für die schuldige Zeche zurückbehielt.
In dieser Stimmung und durch den Genuss des Weines aufgeregt, verfiel er bei dem Weggehen um halb 11 Uhr Nachts auf den Gedanken Feuer zu legen, um an dem Wirthe und den Kollersdorfern Rache zu nehmen.
Er zündete demnach ein Streichhölzchen an, brannte sich damit eine Zigarre an und warf das brennende Zündhölzchen in den vorbeschriebenen Strohschober, in der Meinung, hiedurch die Feuersbrunst in dem Gasthaus zu veranlassen.
Ohne sich jedoch um das Weitergreifen des Feuers, das alsbald ausbrach, zu bekümmern, ging er weiter nach Gigging und wollte dort die Dienstmagd des Dan., Hausbesitzer in Gigging, besuchen. Als er jedoch in den Hof des Hauses eintrat, schlug der Haushund an. Dies bewog ihn umzukehren und rückwärts an der Scheune des Dan. hinaus zu gehen.
In seiner mißmuthigen und durch das Fehlschlagen des beabsichtigten Besuches noch mehr aufgeregten Stimmung zündete er nun abermals ein Zündhölzchen an und steckte das Strohdach der Scheuer in Brand.
Nachdem er sich überzeugt, daß das Feuer gefangen, schlug er den Weg auf die Wiesen außer dem Orte gegen Altenwörth ein, sah sich nach der Feuersbrunst um, legte sich endlich in einen Weizenacker nieder und schlief etwa einige 100 Schritte vom Thatorte während der Verwirrung des Brandes bis zum Anbruch des Tages.
Hierauf ging er theilnahmslos in seinen Dienstort zurück und wurde sohin von der Gendarmerie verhaftet.
Auf Grund dieses mit den Erhebungen übereinstimmenden Geständnisses erkannte der Gerichtshof den Joseph Hlaw. des Verbrechens der Brandlegung schuldig und verurtheilte ihn zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von fünfzehn Jahren.
Der Verurtheilte vernahm das Erkenntnis mit demselben Stumpfsinn und Gleichmuth, welchen er während der ganzen Verhandlung zur Schau getragen hatte und trat die Strafe sogleich an.
(Wiener Zeitung vom 6.11.1858)
1873
In der Nacht vom 30. auf den 31. August d. J. entstand in der Gemeinde Kollersdorf ein großer Brand, wodurch 20 Häuser samt Scheunen und Fruchtvorräte ein Raub der Flammen wurden; auch gingen 3 Pferde, mehrere Rinder, Schweine u. beinahe sämtliches Geflügel zu Grunde. Ursache des Feuers unbekannt.
Am 20. November d.J., Nachmittag um 1 Uhr entstand in Kollersdorf abermals ein Brand, wodurch 2 Häuser samt Nebengebäuden abbrannten u. viele Fruchtvorräthe zu Grund gingen. Ursache des Brandes war ein gewisser Reiser, Hausbesitzer zu Kollersdorf, der auf eine Krähe schoss; der Schuss ging in das mit Stroh gedeckte Dach des Nachbarhauses /:ein reiches Haus:/ zündete daselbst, u. und brannte dieses samt dem daranstoßenden Hause /:Blauensteiner:/ ab.
Am 16. Dezember war Kollersdorf abermals in Feuersgefahr, indem durch einen bei Bennersdorfer bediensteter Bauernknecht am Dachboden des Bennersdorfer Feuer gelegt wurde, das aber noch im Entstehen gelöscht wurde. Der Brandleger wurde dem Gerichte überliefert.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1874
Am Mittwoch, den 4. Februar um 9 Uhr abends brannte es zum viertenmale in Kollersdorf; u. zwar brannte ein dem Bürgermeister Franz Gerner gehöriger Strohhaufen ab; das Feuer wurde wahrscheinlich gelegt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1875
Am 13 April abends zwischen 8 u. 9 Uhr wurde Kollersdorf abermals von einem verheerenden Brande betroffen. Das Feuer brach in einem unbewohnten, halb verfallenen Hause, welches dem Johann Reiser gehört, aus, und brannten 17 Wohnhäuser samt Scheunen, Stallungen, Schuppen ab u.s.w. Am Hause N° 1 /:Blauensteiner:/ welches bei dem Feuer am 20. November 1873 abbrannte, ist bei dem gegenwärtigen Brande der Stadel ein Raub der Flammen geworden.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1876
Am 4. September entstand in Kollersdorf um 9 Uhr abends ein Feuer, worauf ein Haus eingeäschert wurde. Ursache unbekannt.
Am 4. Oktober wurde Kollersdorf abermals /:seit 30. August 1873 zum siebentenmale:/ von einem großen Brandunglücke betroffen; es brannten 9 Häuser und 5 Scheunen ab. Gegenwärtig sind es nur noch 5 Häuser in der dortigen Gemeinde, die vom Feuer verschont blieben.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1894
Am 25. August ½ 5 Uhr Nachmittag ist in Kollersdorf ein Feuer ausgebrochen, bei dem Schweinstall des Johann Hödl Nr. 17. Abgebrannt sind besagter Schweinstall und die Scheune von Nr. 16.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1923
Am 31. Jänner um ½ 11 Uhr nachts ging die Scheune des Ferdinand Schachhuber in Kollersdorf Nr. 9 in Flammen auf. Dem Feuer fielen noch sämtliche Wägen, Maschinen, Handwerksgeräte und große Holz- u. Kohlenvorräte zum Opfer. Zweifelsohne ist der Brand gelegt worden. Als der Anrainer vis à vis, Josef Bennersdorfer (auf Nr. 44) den sprühenden Funkenregen gewahrte und infolgedessen für sein Anwesen Gefahr fürchten mußte, stürzte er vor seinem Hause, vom Schlage getroffen, leblos zu Boden.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1929
Am 6. Sept. nachmittags schlug im Haus Nr. 53 zu Kollersdorf (Eigentümer ist Josef Eichberger) der Blitz ein. Binnen weniger Minuten stand alles in Flammen.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1937
Am 13. August schlug der Blitz in das Haus der Herrn Franz Grill (Vorbeter) in Kollersdorf ein. Das Dach ging dabei in Flammen auf. Dienstag, d. 7. Sept. fand in Sachsendorf die Trauung d. Herrn Karl Schmidt aus Winkl mit Hermine Ploiner aus Sachsendorf Nr. 17 statt. Tragisch war, daß am selben Tag in der Früh beim Bruder der Braut, Herrn Ploiner, Kollersdorf 27, ein Feuer ausbrach, dem eine im Hause befindliche Scheune zum Opfer fiel; sie war voll Stroh; durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte bald das Feuer gelöscht werden. Ursache des Brandes ist nicht bekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1941
Am 17. Dezember um ½ 10 Uhr Vormittag ging die Scheune des Herrn Alois Zimmermann, Kollersdorf 17, in Flammen auf. Auch das Dach der Stallung konnte nicht mehr gerettet werden. Ein Glück war es, daß es so windstill war, sonst wäre es wohl zu einer furchtbaren Katastrophe gekommen. Bis heute ist die Brandursache nicht bekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1964
In der Nacht vom 19. auf 20. April brannte in Kollersdorf das Haus Nr. 20 der Fam. Schachhuber und die Scheune des benachbarten H. Julius Bauer zur Gänze ab. Die Brandursache konnte bisher nicht eruiert werden.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Königsbrunn
Samstag den 6. d. M. nachmittags kam hier in der Scheuer des Herrn Mann (Schaupp-Mann) ein Feuer zum Ausbruche, welches diese und zwei angrenzende Scheuern total einäscherte. Das Feuer ist durch ein tölpelhaftes Mädchen gelegt worden, welches in früheren Jahren schon mehrere Brände gelegt haben soll, die aber jedesmal im Entstehen unterdrückt werden konnten. Es wäre hoch an der Zeit, diese unzurechnungsfähige Kind, welches einen sichtlichen Hang zum Brandlegen hat, in einer geeigneten Anstalt in Gewahrsam zu bringen.
(Kremser Zeitung vom 14.6.1896)
Mallon
1856
Im Jahre 1856 wurde der Thurm der Kapelle durch Blitzschlag vernichtet und von der Gemeinde abermals hergestellt.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1947
Ende des Jahres: Zwei Objekte brannten in Mallon nieder, wobei auch ein Menschenleben zu beklagen war.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1993
Es gab einen Brandeinsatz bei einer Scheune in Mallon, neun Feuerwehrmänner aus Winkl verrichteten ihren Dienst mit schwerem Atemschutz.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
Mitterstockstall
1873
Am Sonntag – es war eben Kirchweihfest – wurde der Ort Mitterstockstall von einem Brande betroffen, der um 11 Uhr nachts im unteren Orte ausbrach. Zum Glücke hatte das wenige Häuser von der Feuerstätte entfernte Gemeindewirtshaus den größten Theil der Bevölkerung auf dem Tanzplatze versammelt, von wo aus das Feuer gleich bemerkt wurde und rüstige Hände den Umsichgreifen der Flammen Einhalt thun konnten. Ungeachtet dessen brannten doch zwei Häuser und einige fruchtgefüllte Scheuern bis auf den Grund nieder. Nur der sogleich am Brandorte erschienenen kleinen Feuerspritze des nahen Schloßes Winkelberg ist es zu danken; denn der Ort selbst ist leider ohne Feuerspritze, und es verging geraume Zeit, bis von Kirchberg am Wagram und von Oberstockstall Hilfe kam. Der Schaden war bedeutend.
(Neues Wiener Blatt vom 6.8.1873)
1888
Sr. Wohlgeboren Herrn Fr. Kernreuter, Spritzenfabrik, Wien, Hernals!
Vor einigen Tagen wurde die freiw. Feuerwehr Kirchberg durch einen in Mitterstockstall ausgebrochenen Brand in die Nothwendigkeit versetzt, mit der von Ihnen kürzlich erworbenen Fahrspritze Jg. 26, Nr. 4 b in Action zu treten. Bei dieser Gelegenheit haben sich die Vorzüge Ihres Systems glänzend bewährt. Trotzdem die Spritze anfangs nur mit total verunreinigtem Wasser gefüllt werden konnte, functionirte dieselbe doch so trefflich, und warf aus bedeutender Entfernung die Wasserstrahlen so kräftig, daß der Brand vollständig localisirt und bald gelöscht werden konnte.
Wir sprechen daher, Euer Wohlgeboren für Ihr ausgezeichnetes Fabricat unsere vollste Anerkennung aus und werden im Interesse der Landesgemeinden nicht ermangeln, dies zu veröffentlichen und Ihre vorzüglichen Spritzen bestens zu recommandiren.
Vom Bürgermeister-Amte zu Kirchberg a. Wagram, 4. April 1888
Der Bürgermeister F. Roskopf.
(Zeitschrift der oberösterreichischen Feuerwehren, 1888)
1898
Am 10. Februar gingen die zwei Häuser der Wirtschaftsbesitzer Elsensohn und Daschitz in Flammen auf. Die Ursache war vermuthlich Unvorsichtigkeiten beim Selchen. Die Dachstühle brannten vollständig nieder; doch konnte sich das Feuer trotz starken Nordwestwindes nicht auf die angrenzenden Häuser ausdehnen, dank dem Bemühen der wackeren Kirchberger Feuerwehr. Auch die Ruppersthaler, Königsbrunner und Bierbaumer Feuerwehren waren rasch bei der Hand, so daß weitere Gefahr durch ihre Mühe hintangehalten wurde.
(Kremser Volksblatt vom 13.2.1898)
1910
Am 20. November 1910, 6 Uhr abends, entstand in der zum Hause Nr. 1 in Mitterstockstall gehörigen Scheuer ein Brand, welcher dieselbe bald in Flammen setzte. Die vor kurzer Zeit gegründete Feuerwehr Unterstockstall traf unter Führung des Hauptmannes Diwald in einer Viertelstunde mit Fahrspritze und 15 Mann am Brandplatze ein. Bald darauf kam auch die Feuerwehr Kirchberg zur Hilfe an; nachdem Wasser genügend aus dem nahem Bachen entnommen werden konnte, war der Brand bald gelöscht.
(Mitteilungen des n.öst. Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 12 1910)
Neustift
1645
am 5. April wurde Neustift von den Schweden (30jähriger Krieg) unter Torstenson geplündert und angezündet. Torstensohn war auf dem Zuge gegen Wien . Da wird von unserem Orte wenig übrig geblieben sein.
1852
Der 19. Jänner des Jahres 1852 bringt uns ebenfalls einen großen Brand. Es brennt der obere Teil Neustifts ab.
1860
Im Jahre 1860 brennt fast der ganze untere Teil Neustifts ab,
1862
Im Jahre 1862 bei ungeheurem Sturme brennt fast ganz Neustift. Bei diesem Brande soll unter wenig anderen das Haus No 65 dadurch erhalten worden sein, weil so viele Menschen auf dem Dach geklebt sein sollen, daß ihm das Feuer nichts anhaben konnte. Das Haus No. 65 war auch das einzige Haus, das mit Schindeln gedeckt war, wo die anderen Häuser bereits Ziegeldachwerk aufwiesen.
(Alle: Schulchronik Neustift)
1863
In dem Filialorte Neustift im Felde entstand am 19ten Jänner 1863, also am Vorabend der heiligen Blutzeugen Fabian und Sebastian, um 7 Uhr Abends eine Feuersbrunst, wodurch 16 Wohn- und mehrere Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen wurden und auch ein Menschenleben zu Grunde ging. - Maria Zehetner die einzige 18jährige Tochter des Josef Zehetner Hausbesitzer zu Neustift Nr 18 erstickte im Rauche des bereits schon in Flammen stehenden Wohngebäudes.
(Pfarrchronik Kirchberg)
In der Nacht auf den 20. d. M. ist Neustift ein Opfer der Flammen geworden, und es sind 20 Häuser mit allen Nebengebäuden bei einem sehr heftigen Winde abgebrannt. Auch ein Menschenleben ging zugrunde, da eine Dienstmagd, um ihre kümmerlichen Ersparnisse zu retten, sich zum zweiten Male in das bereits lichterloh brennende Haus ihres Dienstherrn wagte, leider aber nicht mehr zurückkehren konnte, sondern den Tod in den Flammen fand.
(Fremden-Blatt vom 22.1.11863)
1900
Am 17.2.1900 brach im Hause Nr. 46 /: des Herrn Gemeindevorstehers Frz. Walzer :/ ein Feuer aus, das das Dachwerk der Wohnung u. Stallung einäscherte. Die erste Hilfe leisteten die Dorfbewohner mit der Gemeindespritze. Im Augenblicke höchster Gefahr für die Häuser 45, 47 u. 68 erschien Kollersdorf – dazu Kirchberg, Altenwörth, Bierbaum und Winkl.
(Schulchronik Neustift)
1900
Samstag gegen 9 Uhr früh kam auf dem Hausboden des Franz Walzer, Bürgermeisters zu Neustift, ein Schadenfeuer zum Ausbruche; in kürzester Zeit waren auch die Stallungen davon ergriffen. Da aber die Nachbarhäuser mit Ziegeln gedeckt sind, blieb der Brand auf das eine Haus beschränkt und das umso mehr, als Wasser genug vorhanden und der hochw. Herr Cooperator von Kirchberg Weiß von Weißenbach, der gerade in Neustift Religionsunterrichte ertheilte, mit der Feuerspritze gleich zur Stelle war; er und die Schulkinder fuhren sie zur Brandstatt. Es kamen auch die Feuerwahren aus Kollersdorf, Altenwörth, Bierbaum und Winkel. Verbrannt sind fast alle Amtsblätter und Gemeindeschriften, da diese am Dachboden untergebracht waren. Man hat zwar ganz ungerechter Weise einen Neustifter verhaftet, mußte ihn aber gleich wieder frei lassen; denn an eine absichtliche Brandlegung darf da wohl nicht gedacht werden; - hinter die eigentliche Ursache wird man aber auch nicht kommen – ´s ist halt ein Unfall und Zufall.
(Kremser Volksblatt vom 25.2.1900)
1903
Am 28. Oktober brach im Hause No. 44 ein Feuer aus, welches das Dachwerk des Wohnhauses in Asche legte. Die erste Hilfe leisteten die Ortsbewohner mit der Gemeindespritze. Dem raschen Erscheinen der Winkler Feuerwehr ist es zu verdanken, daß das Haus No. 45 nicht ein Raub der Flammen geworden ist. An der Löscharbeit beteiligte sich auch in wackerer Weise die frw. Feuerwehr Altenwörth. Auch die Feuerwehren von Kollersdorf, Bierbaum u. Kirchberg waren anwesend, hatten aber keinen Anlaß, tätig zu werden.
(Schulchronik Neustift)
1906
Bei dem Gewitter, das Samstag abends über Altenwörth, Neustift im Feld und Winkl niederging, schlug ein Blitz in den der Frau Josefine Hametner, Holzhändlerin in Altenwörth, gehörigen Ziegelofen in Neustift im Felde. Der Blitz zündete und in kurzer Zeit stand der Ziegelofen in Brand. Der Ziegelschläger war mit seinen Leuten gerade in Altenwörth. Heimkehrende Zimmerleute sowie die Feuerwehr Altenwörth-Gigging löschten das Feuer in kurzer Zeit.
((Neuigkeits)Welt Blatt vom 27.6.1906)
1911
Durch einen Blitzschlag kam es zu einem Brand bei Herrn Kolm in Neustift, zu welchem auch die Winkler Feuerwehr ausrückte.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1917
Sonntag, den 10.7., 3 Uhr nachmittags, brannte die Scheuer der hiesigen Wirtschaftsbesitzerin Stefanie Bierbaumer nieder. Der Brand, durch spielende Kinder verursacht, wurde in 2 Stunden von der Ortsfeuerwehr gelöscht.
(Schulchronik Neustift)
1919
Am 1.9. 1 Uhr früh, brannte die Scheune der Frau Katharina Wagensonner, Neustift i. F. No. 43, nieder. Am Brandplatze erschienen die Feuerwachen Neustift, Winkl, Altenwörth, Kollersdorf und Engelmannsbrunn.
(Schulchronik Neustift)
1924
Im Juni des Jahres 1924 brannte die Scheuer des Wb. Franz Zehetner nieder. Ursache: Blitzschlag.
(Schulchronik Neustift)
1957
Am 20.9. brannten Scheune und Schupfe des Landwirtes Söllner Johann, Neustift Nr. 3 nieder. Die Brandursache konnte leider nicht geklärt werden.
(Schulchronik Neustift)
1973
Die Feuerwehr rückte zu einem Band bei Schörgmayer in Neustift aus.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1983
Brand in Neustift im Autohaus Pfaller.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
Oberstockstall
1874
Eine große Feuersbrunst ist Sonntag Nachts in Oberstockstall bei Kirchberg am Wagram ausgebrochen. Das Feuer war gelegt und gingen binnen zwei Stunden 14 Wohnhäuser sammt Wirthschaftsgebäuden zu Grunde. Das Elend der armen Abbrandler entzieht sich jeder Beschreibung.
(Neuigkeits)WeltBlatt vom 27.3.1874, veröffentlich in ANNO
Vierzehn Häuser niedergebrannt.
…Sonntag Nachts um ½ 12 Uhr loderten in Oberstockstall die von Verbrecherhand gelegten Flammen lichterloh auf und verheerten binnen zwei Stunden 14 Wohnhäuser sammt Wirthschafts-Gebäuden und allen sonstigen Habseligkeiten der Ärmsten. Feuerspritzen waren zwar vorhanden, doch mangelte es an Wasser und an Raum die Spritzen aufzustellen und ist es nur der hervorragenden unermüdeten Thätigkeit des k.k. Dragonerrittmeisters, Herrn August Wolfram, des k.k. Gendarmen Pöschl, des k.k. Dragoner-Wachtmeisters Duma, Herrn Delapina jun. und noch mehreren anderen Herren zu danken, daß in Maringers Hause nicht 4 Menschleben zu Grunde gingen und daß das Feuer an beiden Endpunkten begrenzt werden konnte. Das Elend ist groß, die Noth unbeschreiblich. Eine Witwe mit sieben Kindern hat ihre ganze Habe verloren, ebenso sind mehrere andere zu Bettlern geworden. Da sich der Herr Bezirksrichter sowie der hochw. Herr Pfarrer von Kirchberg in edelmütiger Weise bereit erklären, einfließende Unterstützungen den armen Abbrändlern zuzuwenden, so ist es wohl nur ein Appell an edle Menschenfreunde, ihr Schärflein zu Linderung der Nothlage dieser so unschuldig in’s Unglück gestürzten Familien beizutragen.
(Neuigkeits)WeltBlatt vom 28.3.1874, veröffentlich in ANNO
1947
Zu Weihnachten brannten die neuen Stallungen des Patronatsgutshofes Oberstockstall nieder.
(Pfarrchronik Kirchberg)
Ottenthal
1780, 1859, 1860
Von einem Brandunglück wurde diese Ortschaft im Jahre 1780 einmal und 4 mal im J. 1859 u. 1860 heimgesucht.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1780
Beim Brande im Jahre 1780 fielen 6 Häuser in Asche. Achtzehn Wochen später brauste in Folge eines Wolkenbruchs eine so gewaltige Wassermenge gegen das Dorf, daß die abgebrannten und mittlerweile neu erbauten Häuser dem ungestümen Andrängen nicht zu widerstehen vermochten, sondern völlig hinweggeschwemmt wurden, und von ihnen nichts weiter zu sehen war als die auf dem Erdboden aufsitzenden Dächer.
(Pfarrchronik Kirchberg)
1903
Am 28. Mai d.J. um 2 Uhr nachmittags brach in Ottenthal im Haus Nr. 11 Feuer aus. Im Orte selbst befinden sich keinerlei Löschgeräte, daher das Feuer bald weiter griff und auch eine benachbarte Scheune in Brand setzte. Die Feuerwehr Groß-Riedenthal kam mit ihrer Dampfspritze, einer Handkraftspritze und mit 21 Mann in einer Viertelstunde zu Hilfe an und schützte mit zwei Schlauchlinien die Häuser Nr. 10 und 12. Kühe und Schweine sowie Wirtschaftsgeräte wurden aus den Häusern geschafft. Bald langten auch Feuerwehr Ruppersthal, Hohenwarth und Ebersbrunn ein, welche zum Schutze der gefährdeten Dachungen und dann zum gänzlichen Ablöschen verwendet wurden. Die Arbeiten gingen sehr gut von statten, Wasser war genügend vorhanden, daher es gelang, das Fortschreiten des Brandes zu verhindern. Niedergebrannt sind die Scheuer, die Schupfe und die Schweinställe von Nr. 11, welche zuerst in Brand geraten waren, die Holzlagen von Nr. 12 und die Scheuer von Nr. 23. Nach Beendigung der Arbeiten wurden die Wasserbehälter noch mittels der Dampfspritze gefüllt, die Beistellung der Wache wurde von der Gemeindevorstehung besorgt. Bei diesem Brande zeigte es sich, wie zweckmäßig es ist, genügend Schläuche mitzuführen.
(Mitteilungen des n.-öst. Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 6, 1903)
Sachsendorf
1852
Am 4. July als an einem Sonntage nachmittags um 1 Uhr brach in dem Filialorte Sachsendorf Feuer aus, welches bey eben schon lange andauerndem Sonnenlicht und Dürre der Dächer ungeachtet alsogleich angewandter Löschungsmittel derart unwiderstehlich und schauerlich um sich griff, daß innerhalb kaum einer Stunde 18 Häuser sammt Scheuern, Schupfen und sämmtlicher brennbaren Gemächern ein Raub der wogenden und wüthenden Flammen wurden. Das Haus Nro 8 auf der Kapellenseite stand bey hellstem Sonnenscheine wie vom Blitz angezündet plötzlich und gänzlich in Feuer, welches sich dann wie Meereswogen aufwärts wälzte, alsbald waren vor brennender Hitze 2 bis 3 Häuser vom Feuer auf einmal ergriffen, ja dieses schlug sich unerwartet hinüber auf die Häuser der entgegen gelegenen Reihe, und wüthete gleichfalls derart. Endlich gelang es dem angestrengtesten Arbeiten der herbeigeeilten Menschenmenge und mit Hülfe vieler Löschapparaten der Fortwälzung des Feuers bey dem Hause Nro. 25 Einhalt zu thun. Die mit Ziegeln eingedeckte Dorfkapelle, obgleich in Mitte der Feuerswogen blieb unbeschädigt. ------- Die Ursache der Entstehung des Feuers blieb unbekannt.
(Pfarrchronik Altenwörth)
1879
Errichtet Feuerwehren! Dem „Welt-Blatt“ schreibt man aus Altenwörth in Niederösterreich: Am Abende des 2. d. M. brach im Dorfe Sachsendorf Feuer aus, welches fünf Wohnhäuser und drei Scheuern einäscherte. Nur dem schnellen Erscheinen der Feuerspritze von Neustift, auf welcher Herr Ott und jener vom Markte Grafenwörth, auf welcher Herr Hutterer dirigierte, ist es zu danken, daß das Dorf gerettet wurde. Es ist seitdem der allgemeine Wunsch laut geworden, daß im Markte Grafenwörth, der doch viele wackere Männer besitze, eine Feuerwehr errichtet werde.
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 12.8.1879)
1893
Am 27. April 2 Uhr Nachmittag entstand Feuer in Sachsendorf. Es brannten ab Nr. 25. 26. 27. 28. 34 Wohnhaus u. Scheune u. bei Nr. 6. & 7. bloß das Wohnhaus. Das Feuer kam in Nr. 25 bei Franz Zinner Maurer zum Ausbruch.
Am 1. Juni 7 Uhr Abends entstand in Sachsendorf abermals ein Brand. Es brannte zum Glück bloß eine Scheune nieder.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Donnerstag den 27. April brach um 2 Uhr Nachmittags im Hause des Franz Zinner in Sachsendorf, Ortsgemeinde Altenwörth, ein Feuer aus, dem in kurzer Zeit 7 Häuser und 5 Scheunen zum Opfer fielen. Die rasch herbeigeeilte Feuerwehr Altenwörth unter dem Commando ihres Hauptmannes Anton Bachner mußte vorerst den Brand localisiren und es gelang ihr dies bei der großen Trockenheit und dem herrschenden Sturme erst nach angestrengter Arbeit. Ferners muß erwähnt werden, daß in rascher Folge auch die Feuerwehren Kirchberg am Wagram, Fels, Feuersbrunn, Grafenwörth am Brandplatze erschienen und sich sowohl an der Localisirung als auch Dämpfung des Brandes betheiligten. Auch die Feuerwehr Absdorf kam, doch trat dieselbe nicht mehr in Action. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt, der Schaden bedeutend; doch sind alle bis auf einen versichert.(Mitteilungen des n.-öst. Landes-Feuerwehr-Verbandes, Heft 5, 1893)
Unterstockstall
1882
Sonntag den 8. April brach in der Scheuer des Herrn Anton Groiß, Mühl- und Wirtschaftsbesitzer, aus bisher unbekannter Ursache Feuer aus, welches glücklicher Weise durch das rasche Eintreffen der freiw. Feuerwehren Kirchberg und Königsbrunn und deren umsichtiges und thatkräftiges Wirken auf die Scheuer beschränkt blieb.
Beide Feuerwehren gehören dem Entstehen nach zu den jüngsten Niederösterreichs, und muß es daher Jeden, der Liebe und Verständnis für die Feuerwehrsache hat, mit Freude erfüllen, zu sehen, welch‘ ersprießliche Thätigkeit diese beiden jungen Feuerwehren entwickeln. Indem sie fortschreiten auf der betretenen Bahn, rufen wir den wackeren Nachbarfeuerwehren ein kräftiges Gut Heil! zu. J.F.
(Kremser Feuerwehr-Zeitung vom 1.5.1888)
1890
Samstag den 8. März abends ½ 9 Uhr brach in der Scheune des Herrn Weber Feuer aus, welches das Haus der Kinder Weigel in starke Gefahr brachte. Zum Glücke aber konnte man des Feuers bald Herr werden. Feuersbrünste sind überhaupt bei uns nichts seltenes.
(Kremser Zeitung vom 15.3.1890)
1896
Sonntag nachts brach im Hause des Herrn Krumpöck in Unterstockstall ein von ruchloser Hand gelegtes Feuer aus, welches vier Häuser und drei Scheunen sammt Remisen, sowie die ganzen Erntevorräthe einäscherte.
(Feuerwehr-Signale vom 20.9.1896)
1898
Am vorigen Donnerstag, abends halb 9 Uhr kam in der Scheune des Herrn Weigl ein Feuer zum Ausbruche, während ein fürchterlicher Sturm wüthete. Noch zwei andere Scheunen, der Herren Diwald und Brunner, wurden vom Feuer ergriffen. Es schien überhaupt die ganze Häuserreihe dem Verderben geweiht. Zum Glück jedoch stieß der Wind sich am Wagram und das Feuer blieb auf diese drei Objekte beschränkt. Dem Herrn Weigl verbrannten leider auch zwei Wägen; er brachte sie aus dem brennenden Stadl nicht mehr heraus. Auch ein Feuerwehrmann aus Bierbaum verunglückte bei diesem Brande. Er fiel bei einem gähen Ruck von der Spritze und wurde ihm ein Fuß überfahren, so daß er gleich ins Gasthaus transportirt und dort verbunden werden mußte. Der Brand ist jedenfalls gelegt worden. Es ist nicht das erste Mal bei uns dieser traurige Fall. Gebe Gott, daß der ruchlose Uebelthäter bald entdeckt werde, damit unsere Gemeinde zur Ruhe kommt.
(Kremser Volksblatt vom 13.2.1898)
1910
Der fünfte Brand innerhalb eines Jahres
Aus Unterstockstall wird uns gemeldet: Kurz vor Jahresschluß wurde durch eine neuerliche Brandlegung – es kann nur eine solche sein – unsere Bewohnerschaft in Angst und Schrecken versetzt. Vergangenen Montag abends schlugen plötzlich aus der Scheuer des Wirtschaftsbesitzers Leopold Mann helle Flammen, doch konnte dank der Windstille, dem Regenwetter und der wackeren Tätigkeit der neu gegründeten Ortsfeuerwehr und der zur Hilfeleistung erschienenen Feuerwehr von Königsbrunn der Brand leicht lokalisiert werden. Da es ohnedies in diesem Jahr schon viermal gebrannt hatte, setzte die Gemeindevertretung eine Prämie von 100 K für die Entdeckung des ruchlosen Brandlegers aus.
((Neuigkeits) Welt Blatt vom 29.12.1910)
Utzenlaa
1904
Feuersbrunst, der das Haus Nr. 16, sowie vier Scheuern von Nro. 16 – 19 zum Opfer fielen. Schon früher hatte Muhm Anton zweimal versucht anzuzünden, aber jedesmal konnte das Feuer rechtzeitig erstickt werden.
(Schulchronik Utzenlaa)
1904
Am 11.d. kam neben dem Hause des Franz Böhm durch kleine Buben Feuer zum Ausbruch, welches bei dem großen Sturmwind so heftig wütete, da es im Nu das Haus Böhms und die Scheuern der Wirtschaftsbesitzer F. Strasser, Anton Schwanzer und Ig. Bartl einäscherte. Durch das rasche Eintreffen der Feuerwehren Bierbaum, Absdorf, Kirchberg, Königsbrunn, Neuaigen, gelang es noch, die Scheuern der Wirtschaftsbesitzer Michael Eichberger und Gotthart Kreuzer zu retten. Edle Menschenherzen mögen sich der Hilflosen annehmen. Die Not ist groß, der Schaden beträgt 7000 K.
(Kremser Volksblatt vom 16.4.1904)
Oeffentlicher Dank.
Der Gefertigte fühlt sich verpflichtet, Allen, welche bei der Brandkatastrophe am 11. d.M. zur Erhaltung unserer Scheuer rasche Hilfe leisteten, auf diesem Wege bestens zu danken. Insbesonders den erschienenen Feuerwehren, besonders der freiw. Feuerwehr Bierbaum a. Kleebühel, den Eisenbahnbediensteten von Absdorf sowie der Jungendkraft der Mädchen von Bierbaum, spreche ich meinen wärmsten Dank aus.
Utzenlaa, am 17. April 1904.
Josef Zens
Wirtschaftsbesitzerssohn des Gotthard Kreuzer.
(Kremser Volksblatt vom 23.4.1904)
1911
29.6. An diesem Tage brach ¼ 11 abends in Nr. 19 Feuer aus und äscherte das Haus ein. (Brandstiftung).
(Schulchronik Utzenlaa)
Winkl
1874
Franz Heiß, Korbmacher aus Tiefenthal wurde in einer Schwurgerichtsverhandlung in Korneuburg wegen zweier Brände in Winkl und einem in Tiefenthal, wodurch über 21.000 fl Schaden entstanden ist, zu lebenslangem schweren, durch einen Fasttag vierteljährig verschärften Kerker verurteilt.
(Wiener Zeitung vom1 2.9.1874)
1894
Am 28. October ¾ 7 Uhr Abends, brach in Winkl in der Scheue des Herrn Hurmer ein Feuer aus, welches bei dem herrschenden Sturme sofort die Nachbarscheune ebenfalls in Brand steckte. Der rasch am Brandplatze erschienenen Feuerwehr Altenwörth-Gigging unter dem Commando ihres Hauptmannes, Herrn Anton Bachner, gelang es, den Brand auf diese beiden Objecte zu beschränken und wurden das Haus und die Stallungen gerettet. Den Beschädigten trifft der Schaden um so empfindlicher, da ihm nicht nur die ganze Fechsung, welche noch nicht ausgedroschen war, sondern auch die Erdäpfel und Futterrüben, welche provisorisch in der Scheune untergebracht waren verbrannten, und er nur einen kleine Theil versichert hatte. Das Feuer wurde vermuthlich gelegt und dürfte der Brandleger dieses Feuers, sowie der vor einigen Wochen in Altenwörth und Winkl stattgefundenen Brände, eine und dieselbe Person sein. Die Aufregung der Bewohner von beiden Orten ist eine sehr große, da es trotz der eingehendsten Recherchen von Seite der löblichen Gendarmerie von Kirchberg und Grafenwörth nicht gelungen ist, den Brandleger zu eruiren. Nach dem Brand in Altenwörth wurde wohl ein verdächtiges Individuum eingezogen, mußte jedoch wegen Mangel an Beweis wieder auf freiem Fuß gesetzt werden. Am Brandplatze erschienen noch zur Hilfeleistunt die Feuerwehren: Bierbaum, Königsbrunn, Seebarn, Grafenwörth, Fels und Kirchberg. Die Bewohner von Neustift wollten mit der Gemeindespritze zu Hilfe eilen, hatten aber in Folge des schlechten Weges das Unglück, daß die Spritze brach und sie dieselbe auf freiem Felde stehen lassen mußten.
(Feuerwehr-Signale vom 5.11.1894)
1925
…An demselben Tage fuhr ein Blitzschlag in den Kirchturm, der keinen Blitzableiter besitzt. Er beschädigte den Glockenstuhl, der innen ausbrannte und fuhr dann durch den Turm hinab zur Kirchentür, die er ganz zerfetzte, ohne jedoch zu zünden.
(Schulchronik Winkl)
1928
Brand in Winkl, auch die umliegenden Feuerwehren rückten aus.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1934
Aus Angst vor dem Standgericht in den Tod.
In einer der letzten Nächte ging der mit Wintervorräten gefüllte Stadel des Landwirtes Franz Bösl-Lastinger in Winkl in Flammen auf. Hiebei wurden auch landwirtschaftliche Maschinen, eine Windmühle, Dreschmaschinen und Grasmäher vernichtet. Der Schaden ist groß. Die Erhebungen ergaben, daß eine Brandlegung vorliegt. Der Verdacht richtete sich gegen den 22jährigen Knecht Ernst Schlagenhaufer, der seit seinem 15. Lebensjahr bei Bösl im Dienst gestanden war. Der Knecht verließ kürzlich seinen Posten. In der Brandnacht erschien er aufgeregt bei Bekannten in Neustift und verlangte ein Glas Wasser. Sehr zerfahren verließ er die Leute und nach wenigen Minuten bracht das Feuer aus. Seit dieser Nacht war Schlagenhaufer abgängig. Nun wurden aber in der Nachbarortschaft Altenwörth am Ufer der Donau an einem Gartenzaun der Filzhut und der Winterrockt des Vermißten gefunden. Verschiedene Anzeichen lassen nicht mehr daran zweifeln, daß der Bursche – anscheinend aus Angst vor dem Standgericht – freiwillig den Ertrinkungstod gesucht hat.
(Innsbrucker Nachrichten vom 7.3.1934)
1952
Am 18. Juni brach ein Brand bei Herrn Engelmann aus, bei dem der Dachstuhl des Wohnhauses völlig ausbrannte. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindert werden. Brandursache Blitzschlag.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1953
Am Samstag, den 6.9., 1215 mittags, brach im Anwesen des Landwirtes Engelmann Johann, Winkl No 33, Feuer aus. Es vernichtete das Dach des Pferde- u. Rinderstalles, einen Schuppen, der das Haus rückwärts abschloß, die Schweineställe, das Dach des Nachbaranwesens (Inwohnerhaus v. Engelmann) und 17 Schweine. Der Schaden beläuft sich auf ca. 70.000 S. Er ist zum großen Teil durch die Versicherung gedeckt.
Die Brandursache versuchten 2 Kriminalbeamte aus Wien zu klären. Sie konnte nicht einwandfrei eruiert werden. Vermutlich hat der 4jährige Enkelsohn mit Streichhölzern gespielt.
Das neue Feueraggregat und die neu erschlossene Wasserstelle haben bewirkt, daß die Nachbarhäuser, die äußerst gefährdet waren, dem Brande nicht zum Opfer fielen.
(Schulchronik Winkl)
Am 6. September wurde durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr anläßlich des Brandes bei Herrn Engelmann (Nr. 32 und 33) das Haus Nr. 34 (Viehhirtenhaus) und das Nr. 31 (Aigner) vor der Vernichtung bewahrt. Außerdem konnte der Brand so lokalisiert werden, daß das neu errichtete Dach des Wohnhauses nicht abbrannte. Die in diesem Jahr neu angeschaffte Motorspritze RW 75 hat sich voll bewährt. Der neu errichtete Feuerlöschbrunnen hat den Anforderungen ebenfalls standgehalten.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
1970
In diesem Jahr gab es mit dem gleichzeitigen Brand zweier mit Stroh gefüllter Scheunen bei Rauscher und Eder hintaus einen der wohl größten Einsätze innerhalb des Ortsgebiets. Mit Hilfe der Nachbarfeuerwehren konnten die Scheunen zwar nicht mehr gerettet, jedoch ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindert werden.
(100 Jahre FF Winkl, 1998)
2006
Biodiesel-Anlage in Flammen. 12.12.: Am Nachmittag ist in einer Biodiesel-Produktionsanlage ein Großbrand ausgebrochen. Zwei Personen wurden verletzt.
Das Feuer hat sich wie ein brennender Teppich in der Anlage ausgebreitet. 110 Feuerwehrmitglieder von 11 Freiwilligen Feuerwehren mit 17 Fahrzeugen haben den Brand mit Schaum eingedämmt. Die Biodieseltanks wurden gekühlt. Das Feuer könnte während Montagearbeiten in der Produktionshalle ausgebrochen sein. Leitungen sind geborsten, der ausgeflossene Biodiesel hat Feuer gefangen. Die Ursache ist noch unklar. Eine 4.000m2 große Verunreinigung des Erdreiches entstand. Die umliegenden Häuser wurden vorsorglich evakuiert.
(Brand Aus, Heft 1, 2007)
Februar 2021, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp