Die Ortskapelle an der Hauptstraße, die dem Heiligen Josef dem Nährvater geweiht ist, wurde von den Geschwistern Josef (geb. 1815), Theresia (1826 – 1893) und Franziska (1822 – 1895) Wagner, alle wohnhaft in Dörfl Nr. 5, im Jahr 1893 gestiftet. Den Baugrund dafür stellte die Gemeinde zur Verfügung. Außerdem stiftete Franziska Wagner in ihrem Testament einen größeren Betrag zur Erhaltung der Kapelle.

(Kremser Zeitung vom 15.7.1894)
Der späthistoristische Bau wurde von der Firma Österreicher aus Königsbrunn geplant und ausgeführt. Es handelt sich um einen schlichten Bau mit Satteldach und Halbsäulenportikus. Innen ist die Kapelle platzlgewölbt.
Das Altarbild zeigt die Heiligen Maria und Joseph und entstand um 1900. Neben dem Altar stehen eine Jesus- und eine Marienstatue. Daneben befindet sich jeweils ein Heiligenbild. An der linken Seite befindet sich ein Fenster, an der rechten ein Gemälde.
An der Westseite ist ein eisernes Glockengerüst angebracht.
Eine Renovierung erfuhr die Kapelle im Jahr 1949.
Seit 1969 ist die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram die Eigentümerin der Kapelle.
Im September 2011 wurde der Glockenturm renoviert. Danach lud der Dörfler Gönnerverein zu einer Agape.
Früher standen zwei Tannen vor der Kapelle, wie auf dem Foto aus der "Dörfl-Chronik" von Otto Fandl ersichtlich.
Kapellenfest mit Bürgermeister Johann Benedikt und Ortsvorsteher Franz Scharl, 1996
Fotos: Karl Gang, Dörfl
Quellen:
Otto Fandl: Eine Dörfl-Chronik
DEHIO-HANDBUCH, Die Kunstdenkmäler Österreichs; Niederösterreich nördlich der Donau, 1990
Jänner 2014, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp