Eleonora Baum
12.11.1840, Neustift - 21.2.1892, Altenwörth
Die Geschichte der Familie Hametner beginnt mit Anton Baum aus Neustift. Er wird 1870 anlässlich der Hochzeit seiner Tochter Eleonora mit dem Dürnsteiner Wirtssohn Franz Feninger (1842-1875) auch als Holzhändler in Altenwörth bezeichnet. Dies dürfte am Haus Nr. 37 gewesen sein, da seine Tochter mit ihrem Gatten dann dort gewohnt hat. Franz Feninger starb 1875 mit 33 Jahren. Das Ehepaar hatte in fünf Ehejahren fünf Kinder, zwei davon starben bald nach der Geburt.
Franz Hametner
22.7.1848, Donaudorf - 21.10.1903, Altenwörth
Bereits ein Jahr nach dem Tod des ersten Gatten ehelichte die Witwe den aus Donaudorf in der Wachau stammenden Franz Hametner. Er war der Sohn der Klampferschmiedmeisters Leopold Hametner und seiner Gattin Juliana geb. Dorn; bei der Geburt seiner Enkelkinder wird er Schiffbaumeister genannt. Bei der Heirat wird Franz Hametner als angehender Holzhändler und Hausbesitzer in Altenwörth bezeichnet, 1885 ist er laut Schulchronik auch Schiffmeister. 1892 stirbt seine Gattin, woraufhin er 1896 deren Nichte Josefine Baum (1857-1944) heiratet, die Witwe nach dem Neustifter Wirt Augustin Österreicher.
Damit er eine Gastgewerbekonzession erhalten konnte, stellten im die Altenwörther Gemeinderäte 1898 ein Leumundszeugnis aus:
Die gefertigten Ausschuß Mitglieder der Gemeindevertretung Altenwörth bestätigen hiemit wahrheitsgetreu daß Herr Franz Hametner Holzhändler zu Altenwörth daselbst seit 20 Jahren seinen Wohnsitz genommen und den Holzhandel betreibt, daß er stets ein in jeder Beziehung unbeanstandetes und moralisches Leben geführt hat, daß er auch keinerlei Veranlaßung zu einer Beschwerde irgend jemanden gegeben und daß er seinen Holzhandel stets in vollkommen reeler Weise führt. Die Gefertigten sind daher der Überzeugung, daß Herr Franz Hametner auch vollkommen verläßlich ist, für die Führung eines Gasthausgewerbes, da er sich stets als friedliebender eifriger Geschäftsmann gezeigt hat.
Franz Hametner starb 1903 mit 55 Jahren an Herzschwäche. Seine Witwe heiratete 1908 den ebenfalls verwitweten Altenwörther Oberlehrer Anton Bachner.
Franz Hametner hatte vier Kinder aus erster Ehe. Hedwig (1897-1959), die Tochter aus seiner zweiten Ehe, heiratete den Altenwörther Oberlehrer Friedrich Süß.
Das Grabmal von Franz Hametner, seiner ersten Gattin und deren erstem Ehemann am Altenwörther Friedhof.
Foto: Maria Knapp
Anton Hametner
6.9.1881 - 2.7.1953, beides Altenwörth
Josefine Hametner übergab mit 1. Jänner 1908 die Holzhandlung an ihren Stiefsohn Anton aus der ersten Ehe von Franz Hametner. Dieser heiratet 1912 Maria (1880-1931), die Tochter des Winkler Wirtschaftsbesitzers Joseph Schocher.
Anton Hametner war von 1919 bis 1929 Bürgermeister. In diese Zeit fällt die Auflösung der Großgemeinde Altenwörth-Gigging mit Kollersdorf-Sachsendorf im Jahr 1925, die seit 1850 bestanden hatte.
Am 2. Juli 1953 stürzte Anton Hametner auf der Wiese hinter der Kirche so unglücklich vom Heuwagen, dass er sofort tot war.
Kinder
Anton Josef Hametner
12.4.1914, Altenwörth 36 - 25.10.1965, Altenwörth 18
Anton heiratete 1940 Leopoldine Altmann (1919-1997), mit der er das Sägewerk ihres Vaters am Haus Nr. 18 führte. Dieses ging auf den Königsbrunner Zimmermann Karl Wastl zurück, der mit seiner Gattin Theresia hier ein Sägewerk eröffnet hatte. Das Paar war kinderlos und gab den Betrieb an den Sohn der Schwester von Theresia, Anton Altmann, weiter.
Das Sägewerk beschäftigte nach dem 2. Weltkrieg 16 Zimmerleute, hauptsächlich wurden Stadel, Schuppen und Dächer hergestellt.
Anton Hametner jun. starb 1965 im Alter von 51 Jahren. Gattin Leopoldine war viele Jahre lang Organistin und Kirchenchorleiterin. Das Paar hatte fünf Kinder.
Frieda Hametner
21.4.1913 - 10.10.2000, beides Altenwörth
Die Schwester von Anton, die ledig blieb, führte bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1984 das elterliche Gasthaus.
Aus der Broschüre: Kirchberg am Wagram - Lebensqualität am Land, 1998: Geführt von Frieda Hametner, vielen besser als "Friedatante" bekannt, war es der Treffpunkt vieler guter Gäste. Bekannt waren die Treffen der drei "Donaufürsten", und des legendären Pfarrers Karl Berthold. Direktor Ludwig Riediger führte im Saal des Gasthofes mit Kindern und später auch mit Erwachsenen Theaterstücke auf, die alle volle Erfolge wurden.
Im Saal des Gasthauses spielte sich das kulturelle Leben des Ortes ab. Es gab Bildungswochen, Versammlungen verschiedener Vereine und Organisationen, wie etwa der Bezirksjägertag 1974, die „Altentage“ der Pfarre fanden hier statt oder Festessen zu verschiedenen Anlässen. 1967 wurden hier während der Innenrenovierung der Kirche die Sonntags-Gottesdienste abgehalten. Nicht zu vergessen auch die vielen Bälle in der Faschingszeit, Konzerte des Kirchenchores und der Blasmusik Kollersdorf Sachsendorf.
Frieda Hametner betrieb das Gasthaus bis ca. 1987, dann ging es an verschiedene Pächter und wurde schließlich verkauft.
Pfarrmatriken und Pfarrchronik Altenwörth
Informationen von Frau Edith Kainberger, Altenwörth
Dezember 2023, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp