Am 7. Okt. 1932 wurde in Kirchberg eine Segelfliegergruppe gründet. Dieser Gruppe gehörten an: Willi Klug, Maler (22 J.) als Präsident, Josef Föderler, Tischlergehilfe (26 J.) als technischer Leiter, Karl Schwillinsky, Bäckergehilfe (20 J.) als Kassier und die Mitglieder Leopold Gartner, Schlossergehilfe (20 J.), Willi Zach, Mechanikergeselle (19 J.), Ludwig Glas, Friseurgehilfe (20 J.) und Rudolf Kainz, Kaufmann (21 J.). Bei der Gründung wurde der Bau eines Segelflugzeuges beschlossen. Schon nach 8 Tagen, also am 15. Okt. 1932, wurde mit dem Bau begonnen und am 20. Jänner 1933 beendet. Der ganze Apparat wurde von den obgenannten Gründern selbst nach Beendigung ihrer täglichen Berufstätigkeit in den Abendstunden angefertigt. Einzelne Teil, die nicht selbst hergestellt werden konnten, wurden angekauft. Die Herstellungskosten ohne Berechnung der Arbeit sind aus folgender Aufstellung zu ersehen:
Bücher u. Pläne | 9,50 Schillinge |
Seilrollen | 4,- |
Sperrhölzer | 44,80 |
Stahlmaterial | 52,67 |
Spannschlösser, Drähte | 23,45 |
Feilen | 6,- |
Leinen | 30,- |
Gummiseil z. Starten | 265,- |
Gesamtkosten | 435,42 |
Vom 22. – 29. Jänner 1933 fand in Kirchberg die Ausstellung des Segelflugzeuges statt. Zur teilweisen Deckung der Erzeugungskosten wurden von den Erwachsenen 50 g und von den Kindern 10 g als Besichtigungsgebühr eingehoben. Sämtliche Schüler der hiesigen Volks- u. Hauptschule besuchten unter Aufsicht der Lehrpersonen diese Ausstellung und erhielten die nötigen Aufklärungen über das Flugwesen.
Am Sonntag, den 19. Feber unternahm die Kirchberger Segelflugzeuggruppe mit dem selbst erzeugten Flugzeuge auf einer Wiese in der Nähe von Oberstockstall die ersten Flugversuche.
Quelle: Schulchronik Kirchberg am Wagram
November 2020, letzte Änderung Mai 2024
Maria Knapp