Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at

Ahnenforschung 

Ahnen-, Familien- und Heimatforschung

Allgemeine Informationen mit besonderem Bezug auf die Region Kirchberg am Wagram

Falls Sie beim Lesen unserer Homepage Lust bekommen haben, sich ebenfalls der Familien- oder Heimatforschung zu widmen, habe ich hier Tipps zusammengestellt, wo Sie nach Daten suchen können.

Zuerst möchte ich einmal die drei Begriffe näher erläutern:

  • Ahnenforschung
    Das sind die Vorfahren in gerader Linie, wie Eltern, Großeltern, Urgroßeltern u.s.w
  • Familienforschung
    Hierbei handelt es sich um alle Verwandten, also auch die Geschwister der Eltern, Großeltern u.s.w., und deren Nachkommen.
  • Heimatforschung
    Das ist die Erforschung der Geschichte Ihres Heimatortes bzw. dessen näherer Umgebung.
     

Familienforschung

Datenverwaltung

Zuerst müssen Sie sich überlegen, wie Sie die Daten (und glauben Sie mir, es werden viele!) aufzeichnen wollen. Händisch ist dies sehr mühevoll. Im Internet gibt es einige gute, kostenlose Downloads. Ich arbeite mit http://www.ahnenblatt.de/ Diese Tabelle funktioniert sehr einfach. Die Ahnentafel sieht dann beispielsweise folgendermaßen aus: 

Ahnentafel


Folgende Quellen können Sie zur Datensuche heranziehen:

Daten, die Sie selbst wissen

Tauf-, Heirats- und Sterbeurkunden

In diesen Dokumenten findet man oft Daten von bis zu drei Generationen.

Auskünfte von Verwandten

Ältere Verwandte sind eine gute Informationsquelle – es ist ganz interessant, sich auch einmal mit weiter entfernten Verwandten zu unterhalten, um alte Kontakte wieder aufzufrischen. Man erfährt dabei nicht nur reine Zahlen und Daten, sondern auch, was aus den verschiedenen Mitgliedern der weitläufigen Familie geworden ist – man kann in obiger Datei auch Beruf, Todesursache, Geburts- und Sterbeort und Fotos einfügen. Oder Sie schreiben - so wie ich - gleich Biografien der einzelnen Familienzweige.

Parten und Sterbebilder

Viele ältere Personen sammeln seit Jahrzehnten Parten und Sterbebilder. Aus dem Sterbedatum kann man das Geburtsdatum errechnen, um an anderer Stelle danach weiter zu suchen. Auch die Nachkommen sind oft detailliert ersichtlich.

Friedhöfe

Auf manchen Grabsteinen findet man Geburts- und Sterbedaten, die bei der Suche weiterhelfen können.
Für die Suche nach Verstorbenen in Wien können Sie folgende Seite verwenden:
https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche

Ariernachweis

In machen Familien gibt es noch Ariernachweise oder die Dokumente dazu. (Das war ein Dokument, das man nach dem Anschluss an Hitler-Deutschland brauchte, um nachweisen zu können, dass Eltern und Großeltern nichtjüdischer Abstammung waren.
Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ariernachweis

Gefallene

Auf folgender Seite kann man nach Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege suchen:
http://www.volksbund.de/graebersuche.html 
 

Matrikenbücher

Wenn Sie dies alles ausgeschöpft haben, sind Sie wahrscheinlich erst so richtig neugierig geworden. Dann führt Sie der Weg ins zuständige Pfarramt, um die dortigen Matrikenbücher einzusehen. Eines gleich vorweg: In Österreich hat man das Recht, seine Ahnen zu erforschen. Wenn es sich um Ihre direkten Vorfahren handelt, gilt auch das Datenschutzgesetz nicht. Sie müssen sich nun anhand der Daten, die Sie gesammelt haben, zurückarbeiten. Wenn Sie etwa das Geburtsdatum Ihres Großvaters haben, können Sie bei diesem Datum nachsehen und haben so die Namen und diverse Daten seiner Eltern. Mit dem Geburtsdatum Ihres Großvaters haben Sie auch einen Anhaltspunkt über den Zeitpunkt der Heirat Ihrer Urgroßeltern – und damit haben Sie auch schon deren Eltern gefunden.

Ganz so einfach, wie ich es jetzt dargestellt habe, ist es dann auch wieder nicht:

  • Ab einem gewissen Zeitpunkt wechselt die Schrift von latein auf kurrent. Um weiter in die Vergangenheit zurückzukommen, ist es notwendig, diese lesen zu können. Dazu gibt es gute Tafeln im Internet und man bekommt schnell Übung, zumal sich die Worte oft wiederholen. Vor 1800 wurden die Bücher großteils in lateinischer Sprache geführt – doch auch hier wiederholen sich die Ausdrücke und man kann mit etwas Detektivarbeit über das Internet die Bedeutung herausfinden.
  • In früheren Zeiten wurde oft kein Index geführt. Da hilft nur Durchsuchen des Zeitraumes, in dem man die Daten vermutet.
  • Wenn die jeweilige Aktion (Taufe, Heirat, Begräbnis) in einer anderen Pfarre stattgefunden hat, müssen Sie ein guter Detektiv sein, oder der Zufall hilft Ihnen weiter. Oft werden Sie gleich in einer Nachbarpfarre fündig.
  • Schauen Sie, dass sie von Anfang an eine gute Ordnung halten, denn die Datensätze wachsen schnell.

Suche über „matricula“

Einfacher geht es, wenn Sie Daten aus Wien, NÖ, OÖ, CSR, Polen, Diözese Passau suchen, denn diese Matriken sind im Internet kostenlos einsehbar. 
Link: http://icar-us.eu/cooperation/online-portals/matricula

FAMILIA AUSTRIA

Dieser ehrenamtliche Verein speichert Daten von Personen aus Matriken und anderen Quellen, um sie zugänglich zu machen. Vollen Datenzugang haben  allerdings nur Mitglieder. Mitarbeit in Form von Datenerfassung ist erwünscht.
Link: https://www.oesta.gv.at/benutzung/Recherche-zu-Hause/recherche.html

Genteam

Eine weitere, kostenlose Seite ist folgende: http://www.genteam.at/
 

Staatsarchiv

Wenn Sie Informationen über die Herrschaftsverhältnisse Ihres Hauses haben wollen, sind Sie hier richtig. Sie brauchen allerdings eine schriftliche Bewilligung der jeweiligen Herrschaft (zumindest ist dies bei Grafenegg der Fall), um Einsicht nehmen zu dürfen. Um nicht unnötig nach Wien zu fahren, müssen Sie die Akten vorher telefonisch oder per e-mail anfordern, da in dem riesigen Archiv die Suche einige Tage dauern kann. Man kann die Daten gegen eine Gebühr fotografieren. https://www.oesta.gv.at/recherche
 

Kriegsarchiv

Daten über Wehrdiensteinsätze Ihrer Angehörigen können Sie hier bekommen. Diese müssen Sie ebenfalls vorbestellen. Sie können auch suchen lassen, aber das ist sehr kostspielig.
Link: https://www.oesta.gv.at/recherche
 

Google

Bei nicht alltäglichen Namen werden Sie oft auch im Internet fündig. So habe ich bei Eingabe einer Angehörigen Kontakt mit einem netten Herrn bekommen und wir haben die jeweils bereits erforschten Daten ausgetauscht.
 
In verschiedenen Foren können Sie als Anfänger Wissenswertes nachlesen oder selbst teilnehmen.
Aber Achtung: Es gibt auch Seiten, auf denen für Nachforschungen Kosten anfallen!

 

Heimatforschung

Seit ich mich mit meinen Ahnen beschäftige, interessiert mich auch, was zu deren Lebzeiten in meiner näheren Umgebung alles passiert ist, und wie die Leute gelebt haben. Ich habe dafür viele Quellen in Anspruch genommen. Hier eine Liste:

Dorf- und Gemeindechroniken

Jubiläumsschriften der Feuerwehr und anderer Vereine

Eigene Fotos

Wenn Sie Ihre Familienalben durchforsten, finden Sie Aufnahmen von alten und weniger alten Ereignissen im Dorf (vielleicht sogar mit genauem Datum), die Sie verwenden können.

Befragung und Fotos von anderen Dorfbewohnern

Ältere Bewohner geben Ihnen gerne Auskunft über frühere Ereignisse und haben oft auch Fotos aus früheren Tagen.

Pfarrchroniken

Hier findet man (je nach Schreibfreudigkeit des jeweiligen Schreibers) Daten über Naturereignisse wie Hochwässer, Witterungsverhältnisse, Brände, Kriegsereignisse, Ernteerträge etc.

Schulchroniken

Da alle kleinen Schulen in den 70er-Jahren aufgelassen wurden, befinden sich die jeweiligen Chroniken, wenn Sie Glück haben, in den daraus zusammengelegten Volksschulen.

Matrikenbücher

Ab 1780 bis etwa 1800 mussten diese für jedes Dorf getrennt geführt werden. Hier finden Sie einen Großteil der Bewohner Ihres Dorfes zu jener Zeit auf schnelle Art und Weise.

Bücher

Alte Heimatbücher Ihrer Gegend. Im Bereich Kirchberg am Wagram finden sie die Bücher hier:
https://www.hf-kirchberg.at/buecher

Des Weiteren:

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, Wien 1835 
  • Max Vanca war von 1910 – 1923 Direktor des NÖ Landesmuseum und des NÖ Landesarchivs und hat im Zuge dessen etliche Schriften veröffentlicht.
  • Handbuch für Heimat- und Familienforschung in Niederösterreich. In diesem Buch erhalten Sie einen Überblick, welche Akten Sie im NÖ Landesarchiv einsehen können.
  • Gebhard König: Mappae Austriae Inferioris: Eine Sammlung alter Landkarten, Niederösterreich betreffend. Viele davon befinden sich im Besitz der Kartensammlung der NÖ. Landesbibliothek.
  • Helmuth Feigl: Die NÖ Grundherrschaft
  • Otto Biak: Geschichte der Stadt Tulln
  • Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs: Falls die Entstehungsgeschichte Ihres Dorfes weit in die Vergangenheit zurückreicht, können Sie hier fündig werden.
  • Gustav Winter: NÖ Weistümer, 1884 – 1913, Wien
  • Heimatkalender des Tullner Bezirkes
  • Bauernbundkalender: Hier findet sich jedes Jahr ein interessanter Bericht über das bäuerliche Leben in früherer Zeit, wie etwa: Die Einführung der Kartoffeln in NÖ, das Inleutwesen oder über die Ziegelschläger etc.
    Diese Bücher sind in der NÖ Landesbibliothek einsehbar.
     

Gemeindeamt

  • In den Gemeindeämtern liegen teilweise noch Akten und Protokolle der früheren kleinen Gemeinden, in die Sie Einsicht nehmen können.
  • Von größeren Bautätigkeiten wie Kirchenumbauten etc. finden Sie dort Akten.
  • Der derzeitige Einwohnerstand ist abfragbar.

Heimatmuseen

In Heimatmuseen Ihrer Umgebung können Sie Alltagsgegenstände von früher, aber auch alte Dokumente besichtigen, bzw. von den Betreibern weiterführende Informationen bekommen.

Befreundete Heimatforscher

Wenn man einmal mit dem Forschen angefangen hat, findet man immer neue Personen in der näheren Umgebung, die sich mit demselben Thema beschäftigen und mit denen man in regen Gedanken- und Datenaustausch treten kann.

NÖ Landesbibliothek

Ihr Schwerpunkt liegt auf den Gebieten Geschichte und Landeskunde. Sie können sich benötigte Bücher vor Ort ansehen, fotografieren oder ausborgen. Am besten sehen Sie vorher auf der Homepage nach und schreiben eine Liste der gewünschten Bücher. Hier befinden sich alle Heimatbücher und Ortsbeschreibungen von Niederösterreich.

NÖ Landesbibliothek, Kartensammlung und Topographische Sammlung

Hier können Sie unbürokratisch Einblick in diverse alte Karten (mit Schwerpunkt NÖ) nehmen oder Bilder und Ansichtskarten heraussuchen lassen. Man scannt gewünschte Kartenteile oder Bilder ein, die Sie dann gegen eine Gebühr zugesandt erhalten.
Link für beide letztere: http://www.noelb.at

NÖ Landesarchiv

Dort gibt es eine Fülle an Daten, die nur darauf warten gesichtet zu werden. Sie müssen nur wissen, wonach Sie suchen wollen. Unter anderem finden Sie dort:
  • Fragebögen Gemeinden 1945: Anhand eines Fragebogens wurde in allen Gemeinden Niederösterreichs die Ereignisse um das Ende des 2. Weltkrieges abgefragt.
  • Fragebögen Pfarrämter 1945: Ein ähnlicher Fragebogen wurde von der Kirche ausgegeben, die Beantwortung betrifft aber meist den Pfarrort und nicht die kleinen Orte.
  • Vom Franziszeischen Kataster gibt es jede Menge Daten, nämlich die Karten (Mappenblätter), den Kataster mit den Eigentümern der Grundstücke und der Grenzbeschreibung, die Schätzungsoperate, in denen jeder Ort detailliert beschrieben und die einzelnen Grundstücke bewertet wurden.
  • Topographische Tabelle von 1817
  • Heimatkundliche Fragebögen (Erstellung 1926): Hier wurde (meist vom Lehrer) anhand eines Fragebogens über die Geschichte, Kulturdenkmäler oder alte Schriften, die im Dorf vorhanden waren, Auskunft erteilt.
  • Entschuldungs- und Aufbauakten. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland wurden die Schulden der einzelnen Bauernhöfe erhoben, diese wuden von den Banken und vom Staat übernommen und es wurden langfristige Rückzahlungspläne ausgearbeitet, um die Höfe zu erhalten. Diese Daten, sofern Sie nicht Ihre eigenen Vorfahren betreffen, sind natürlich sehr diskret zu behandeln – ein zuständiger Referent klärt Sie darüber auf.
  • Sicherheitsberichte der Bezirkshauptmannschaften 1941-1945
  • NÖ und Ö Amtskalender: Die Bände von 1865 bis heute stehen in einem Regal im Lesesaal zur Entnahme. Hier finden Sie von allen Gemeinden Niederösterreichs seit 1865 (mit nur wenigen Fehlexemplaren, vor allem während des 2. Weltkrieges) die Bürgermeister, den Gemeinderat und weitere Angaben zu jeweiligen Ort.
  • Chroniken und Beschreibungen diverser Orte: Diese findet man ebenfalls im Lesesaal.
  • Blätter für Landeskunde: Diese befinden sich gebunden im Lesesaal oberhalb der Ortschroniken.
Die Daten sind am besten via Internet anzufordern: https://www.noela.findbuch.net/php/main.php. Die Gebühr für Fotoaufnahmen betragen € 10,-- pro Tag. 
In der Außenstelle des NÖ Landesarchives in Bad Pirawarth findet man, soweit noch vorhanden, die Grundbücher aus früherer Zeit. Hier finden Sie die Besitzverhältnisse von Häusern und Äckern Ihrer Vorfahren. Außerdem können Sie feststellen, wem die Häuser vorher gehört haben. Auch hier gelten dieselben Regeln wie im Haupthaus in St. Pölten. 
 

Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen

Hier werden die Karten und die Beschreibungen des Franziszeischen Katasters aufbewahrt. Für jeden Ort gibt es bis zu 4 Mappen mit den verschiedenen Ausführungen der Karten. 
Link: http://www.bev.gv.at/portal/page?_pageid=713,1604790&_dad=portal&_schema=PORTAL
 

Alte Karten

Auf der folgender Seite kann man u.a. die Blätter des Franziszeischen Katasters und die Karte der Josephinischen Landesaufnahme finden: 
https://maps.arcanum.com/de/
 

Österreichisches Staatsarchiv
Kriegsarchiv im Staatsarchiv

Bundesdenkmalamt

Hier erhalten Sie Informationen über Ausgrabungen und frühgeschichtliche Funde. Für unsere Gegend ist die Außenstelle in Krems zuständig. Nach einer e-mail bekommt man einen Termin und erhält in der Gozzo-Burg in Krems die gewünschten Daten. Jedes Jahr erscheint ein Buch über die Ausgrabungen des letzten Jahres. Am PC wird der Eintrag gesucht, den man sich einfach fotografieren kann.
Link:http://www.bda.at/
Außenstelle Gozzoburg 
3500 Krems Hoher Markt 11
Tel. 0676/88325263
 

Diplomarbeiten

Es gibt eine Menge Diplomarbeiten, die sich mit Niederösterreich, bzw. dem Tullner Raum beschäftigen, sei es in geschichtlicher oder naturkundlicher Hinsicht. Diese finden 

Universitätsbibliothek

In der Universität am Ring gibt es zwei verschiedene Bibliotheken, und zwar die Universitätsbibliothek und die Bibliothek des Institutes für österreichische Geschichte. Um sich eine bestimmte Arbeit ausheben zu lassen, ruft man am besten vorher an. Das Ausheben und Lesen ist kostenlos, Kopien muss man bezahlen.
Link: http://www.univie.ac.at/
 

Internetseiten

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Seiten finden Sie hier Informationen
  • Google oder andere Suchmaschinen
  • Wikipedia
  • http://www.monasterium.net/: Hier finden Sie digitalisierte historische Dokumente.
  • Österreichsiche Nationalbibliothek: http://www.onb.ac.at/
  • Auf der Seite http://anno.onb.ac.at/ der Österreichischen Nationalbibiliothek können sie in Zeitungen blättern und Orts- oder Familiennamen abfragen.
  • Bei Eingabe „Antiquariat + Buchname“ erhalten Sie Bezugsquellen für alte Bücher Ihrer Umgebung.
 

Jänner 2012, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp