Lage: Nördlich von Neuaigen
Wüstungsarchiv-Nr. 1165,20 - geortet
Im Jahr 2000 wurde 0,9 km nördlich der Kirche von Neuaigen die Scherbenstreuung einer Ortswüstung entdeckt, bei der es sich mit ziemlicher Sicherheit um jenes Oberstorff handelt, das in der Grenzbeschreibung des Gerichtsbezirkes der Stadt Trebensee aufscheint und für dessen Lage bisher keine, nur vage oder unzutreffende Vermutungen vorlagen.
Die Fundstelle erstreckt sich westlich der Straße auf den Parzellen 604 und 605 in einer Breite von rund 70 m ober- und unterhalb einer stark verschliffenen, in N-S-Richtung verlaufenden Geländestufe.
Neben 3,7 kg Keramik (323 Scherben) und dem Fragment eines Vorratsgefäßes aus Grafitton mit einer Wulst von 1,5 cm wurden viel Hüttenlehm, Flachziegelreste, Mörtelreste mit Putz, ein geschmiedeter Kreiskopfnagel und Glasreste geborgen. Die hochmittelalterlichen Scherben stammen aus dem 11./12. bis 13. Jahrhundert. 25 % der Keramik ist oxidierend gebrannte, innen glasierte Ware aus der Wende vom Spätmittelalter zur Neuzeit. So dass mit einem Bestand des Dorfes zumindest bis etwa in das 1. Drittel des 16. Jahrhunderts zu rechnen ist.
Quelle:
Fundberichte aus Österreich, Bundesdenkmalamt, Band 41, 2002, S. 711
Jänner 2022, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp