Der Sattler stellte Gegenstände aus Leder oder Stoffen her, die im Umgang mit Nutztieren Verwendung fanden, vor allem Sättel, Zaumzeug, Kummet, aber auch Taschen und er führte Reparaturen an verschlissenen Teilen aus. Manche haben sich auch auf die Ausstattung von Kutschen spezialisiert, was in unserer ländlichen Umgebung aber sicher weniger der Fall war. Die Sattler übten meist auch das Riemergewerbe aus, da sie das dafür nötige Werkzeug und die Fertigkeit dazu ohnehin besaßen – sehr zum Leidwesen der hauptberuflichen Riemer.
Als gewerbliches Zentrum der Umgebung beherbergte der Markt Kirchberg von jeher einen Sattler. Der Berufsstand zählte im Gegensatz z.B. zu den Lederern und Gerbern zu den ärmeren Gewerben.
Werkzeuge des Sattlers
Nadeln und Ahlen
Sattlerzange
Sattlermonde (Wiegemesser zum Schneiden)
Locheisen
Reifelhölzer zum Einprägen von Verzierungen
Kummetstöcke aus Model für Pferdehälse
Arbeitsgeräte und Werkstücke
Sattler
Altenwörth
Bierbaum
Engelmannsbrunn
Kirchberg
1635: Georg Rug
1655: Caspar Werner oder Weiner mit Gattin Justina
1663: Adam Schrämbl ist zwischen 1663 und 1678 als Sattler genannt.
1728: Johann Amon wird im Oberstockstaller Grundbuch auf Haus Nr. 26 genannt, Gattin ist Theresia, nach deren Tod ab 1750 Clara. 1760 stirbt Johann Amon, Clara ist Erbin.
1774 stirbt Clara Pistldorfer, die Witwe des Sattlers.
1785/1789: Jakob Langer, Sattlermeister auf Nr. 9. Er stirbt vor 1788. Sein Sohn gleichen Namens wird 1789 und 1817 erwähnt.
1818: Dominicus Bockl? in Kirchberg Nr. 9
1826: Der bürgerliche Sattlermeister Dominikus Leckel stirbt mit 62 Jahren in Kirchberg 9.
1859: Ignaz Dreher, lediger Sattlergeselle, stirbt mit 52 Jahren in Kirchberg 45.
1826/1830: Anton Dworschak, bürgerlicher Sattlermeister. Er stirbt 1857 mit 57 Jahren in Kirchberg 44. Gattin war Theresia geb. Beutl.
1872: Verlassenschaft Michael Sattler und Anna Maria Hann.
(Wiener Zeitung vom 25.4.1872)
1886: Der Sattlermeister Franz Steinschneider von Kirchberg 16 heiratet die Schmiedstochter Theresia Herzog aus Neustift. Er stirbt 1924 an Herzlähmung, er war zuletzt in Kirchberg 19 wohnhaft.
Um 1900/1903: Franz Steinschneider jun.
1889: Anmeldung Gregor Moser
1929: Josef Zach, Kirchberg 23, Wohnort- und Standortverlegung nach Kirchberg 18
1950: Bestellung des Geschäftsführers Josef Lukas
1960: Witwenfortbetrieb durch Theresia Zach, Kirchberg 18, Geschäftsführer Josef Lukas
1966: Beendigung des Sattler -und Tapezierergewerbes Zach in Kirchberg 23
Am Ausgleichsverfahren Julius Blau, Sattlermeister in Kirchberg, wird über Antrag des Schuldners und des Ausgleichsverwalters Herr Notar Otto Wolff des Amtes eines Ausgleichsverwalters enthoben und Herr Dr. Heinrich Kittel, Rechtsanwalt in Kirchberg, zum Ausgleichsanwalt bestellt.
(Wiener Zeitung vom 3.7.1927)
Kollersdorf
Königsbrunn
Neustift
Oberstockstall
Um 1869: Michael Schallerböck ist Sattler in Oberstockstall 5.
Um 1873: Ferdinand Kokoska ist Sattlermeister in Oberstockstall 10. Er stirbt 1874 mit 33 Jahren in Oberstockstall 21. Es kann sein, dass er seinen Betrieb in Kirchberg hatte.
1876: Der Sattlermeister August Sklenarsch stirbt mit 33 Jahren in Oberstockstall 49.
Um 1903: Georg Scheffer
Ottenthal
Sachsendorf
Unterstockstall
Um 1865: Anton Klauczeck ist Sattlermeister in Unterstockstall 41, Gattin ist Maria geb. Waltenberger.
Winkl
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
Dissertation von Dr. Franz Eiselt: „Beiträge zur Geschichte des Marktes Kirchberg am Wagram unter besonderer Berücksichtigung des Zeitraumes 1650 – 1806“, Wien 1973
Rudi Palla: Verschwundene Arbeit, Wien-München 2010
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
September 2014, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp