Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at
Rudolf Koriska Pfarrer in Kirchberg von 1954 bis 1978

Rudolf Koriska wurde am 28. Juni 1914 in Orth an der Donau als Sohn des Schneidermeisters Karl Koriska und seiner Gattin Maria geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Hollabrunn und die theologische Fakultät der Universität Wien.  Nach der Priesterweihe im Jahr 1939 war er  bis 1946 Kaplan in Groß-Ebersdorf, danach in Baden.

Über Vorschlag des Patrons Fritz Salomon wurde er von  Theodor Kardinal Innitzer zum Pfarrer von Kirchberg am Wagram ernannt und am 19. September 1954  von Dechant Matthias Hutter in sein Amt eingeführt. Diesem folgte er, von Franz Kardinal König ernannt, mit 1. November 1969 als Dechant des Dekanats Hadersdorf nach.   
 

Amtseinführung, 19.September 1954

Amtseinführung Rudolf Koriska

Amtseinführung Rudolf KoriskaEmpfang am Marktplatz 

Empfang am MarktplatzFestzug in die Kirche 

Während der Festmesse

Während der Festmesse

Während der Festmesse   

Auf der Kanzel

Einweihung der neuen Hauptschule

Einweihung der neuen HauptschuleEinweihung der neuen Hauptschule 28. November 1954

Weihe der SchulkreuzeWeihe der Schulkreuze
Alle Fotos: Familie Salomon, Oberstockstall     

Erstkommunion 1954Erstkommunion 1954

Taten unter seinem Vorgänger noch jeweils zwei Kapläne Dienst in Kirchberg, wurde ihre Zahl aufgrund des beginnenden Priestermangels auf einen reduziert.

Am 23. September 1955 verunglückte Pfarrer Karl Berthold von Altenwörth tödlich. Mit gleichem Tage übertrug das erzbischöfliche Ordinariat  Pfarrer  Koriska die Sorge um die Pfarre Altenwörth. Nach dem Abgang von Pfarrer Jaschke nach nur einem Jahr übertrug man ihm neuerlich die Provisur. Gut, dass er ein halbes Jahr vorher den Autoführerschein gemachte hatte, so konnte er mit seinem VW-Käfer diese zusätzliche Arbeit leichter bewältigen.  Als nach Ernennung von Wilhelm Grubmüller zum Pfarrer von Altenwörth der Pfarrhof neu erbaut wurde, war es wieder Pfarrer Koriska, der die Bau-Aufsicht auf sich nahm und neben den vielen Messen in Kirchberg, den Filialen und Altenwörth und dem Religionsunterricht an den Schulen fast täglich bei dieser Baustelle war.

Auch in Fels, Hohenwarth, Grafenwörth, Gösing, Königsbrunn, Strass und Hadersdorf musste er immer wieder für erkrankte Priester einspringen.
1965 starb auch unerwartet Kurat Gössinger von Ottenthal, was für Pfarrer Koriska und Kaplan Morgenbesser neuerlich Mehrarbeit bedeutete, da dieser Posten nicht mehr nachbesetzt wurde.

Trauung in der Kapelle von Gut Oberstockstall, 1966Trauung in der Kapelle von Gut Oberstockstall, 1966
Fotos: Pfarrchronik 

Sein Wirken

Neu eingeführt wurden während seiner Amtszeit Männer- und Mütterrunden, die sehr großen Zuspruch fanden.
Am 31. Jänner 1959 erklangen erstmalig die Glocken von Kirchberg im Rundfunk.
Am 9. Oktober 1959 feierte das Pfarrblatt  Geburtstag.
1960 kaufte Pfarrer Koriska vorausschauend das alte Hauptschulgebäude, das später an die Gemeinde als Volksschule vermietet wurde und nun als Pfarrheim bei vielerlei Anlässen und Aktivitäten Verwendung findet.
Intensiv betrieb er die Jugendseelsorge mit Heimstunden für Kinder und Jugendliche.
1965 begann die neue Liturgie mit der stärkeren Einbindung des gläubigen Volkes, was vor allem durch den neu errichteten Volksaltar Ausdruck fand. 

25-jähriges Priesterjubiläum

1964 wurde das 25jährige Priesterjubiläum des Pfarrers feierlich begangen. Dies sagte er selbst zu diesem Jahrestag: Für mich war der 12. Juli 1964 nichts anderes: Weiterhin meine Pflicht zu erfüllen, dazu bin ich Pfarrer dieser großen Pfarre. Besonderen Dank sage ich dem Hochw. Herrn Kaplan, Herrn Oberschulrat Dir. Piffl und der ganzen Pfarrfamilie. – Sogar vom Kirchdach leuchtete es ins  Land: „25. Priesterjubiläum“.-  Schrift und Beleuchtung ein Werk der Jugend in Kirchberg (Srb Josef).

25-jähriges Priesterjubiläum

25-jähriges Priesterjubiläum

Festzug am Marktplatz Festzug am Marktplatz
Festakt in der Bauernkammer 

Festakt in der Bauernkammer 

Festakt in der Bauernkammer Festakt in der Bauernkammer 
Alle Fotos: Maria Schachamayr, Tulln  

Die Pfarrkirche 

Pfarrer KoriskaSein Lebenswerk war die Innenrenovierung der barocken Pfarrkirche. Er tat dies so gründlich wie möglich, in großen Bauabschnitten. 1958 fand die totale Inneninstandsetzung statt, 1962 die des Pfarrhofes, 1963 die Außenrenovierung mit dem Dach und 1966 die Turmrenovierung mit einem neuen Uhrwerk. 1972/73 kamen mit einer Fußbodenheizung ein neuer Schachbrettfußboden und neue Stühle, 1976 noch ein neues Orgelwerk. 

Pfarrer Koriska vor dem Bild des Heiligen Florian,
das links im Presbyterium hängt.
Foto: Pfarrchronik 

 

 

 

Höhepunkte seines Priesterlebens 

Dechant Koriska konnte in den 24 Jahren seines Wirkens in Kirchberg viele geistliche Würdenträger empfangen - 1971 war er bei einer Papstaudienz in Rom. 

Visitation der Pfarre und Schule durch Erzbischof-Koadjutor Prof. Dr. Franz Jachym, 1958Visitation der Pfarre und Schule durch Erzbischof-Koadjutor Prof. Dr. Franz Jachym, 1958
Fotos: Pfarrchronik

Visitation der Pfarre und Schule durch Erzbischof-Koadjutor Prof. Dr. Franz Jachym, 1958

Visitation durch Franz Kardinal König, 1966 Visitation durch Franz Kardinal König, 1966 
Fotos: Familie Löschl, Mallon
   

Visitation durch Franz Kardinal König, 1966 

 

Empfang von Opilio Kardinal Rossi,  Päpstlicher Nuntius in ÖsterreichEmpfang von Opilio Kardinal Rossi, Päpstlicher Nuntius in Österreich
Foto: Maria Schachamayr, Tulln
Papstaudienz in Rom, 1971Papstaudienz in Rom, 1971
Foto: Pfarrchronik

Visitation durch  Weihbischof Dr. Karl Moser in Winkl, 1975Visitation durch  Weihbischof Dr. Karl Moser in Winkl, 1975
Foto: Maria Knapp
Pfarrer Koriska starb überraschend am 12. Juni 1978 im Alter von 65 Jahren. Zum Begräbnis am 16. Juni kamen Franz Kardinal König, viele Priester, besonders auch die Kapläne, die unter ihm hier gearbeitet haben und eine unüberschaubare Menge Gläubige der Pfarre.  
Ein Nachruf von Pfarrer Josef Morgenbesser: Noch wichtiger als seine materiellen Verdienste um die Pfarre aber war sein seelsorgerisches Wirken: Er hatte ein großartiges Personengedächtnis, Durchsetzungsvermögen und eine  besondere Volksnähe. Er war nicht nur Pfarrherr, sondern Mitmensch. So konnte er alle verstehen und mit ihnen ins Gespräch kommen. 
 
Quellen:
Pfarrchronik Kirchberg am Wagram
 
Jänner 2015, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp