Rudolf Koriska wurde am 28. Juni 1914 in Orth an der Donau als Sohn des Schneidermeisters Karl Koriska und seiner Gattin Maria geboren. Er besuchte das Priesterseminar in Hollabrunn und die theologische Fakultät der Universität Wien. Nach der Priesterweihe im Jahr 1939 war er bis 1946 Kaplan in Groß-Ebersdorf, danach in Baden.
Über Vorschlag des Patrons Fritz Salomon wurde er von Theodor Kardinal Innitzer zum Pfarrer von Kirchberg am Wagram ernannt und am 19. September 1954 von Dechant Matthias Hutter in sein Amt eingeführt. Diesem folgte er, von Franz Kardinal König ernannt, mit 1. November 1969 als Dechant des Dekanats Hadersdorf nach.
Amtseinführung, 19.September 1954
Taten unter seinem Vorgänger noch jeweils zwei Kapläne Dienst in Kirchberg, wurde ihre Zahl aufgrund des beginnenden Priestermangels auf einen reduziert.
Am 23. September 1955 verunglückte Pfarrer Karl Berthold von Altenwörth tödlich. Mit gleichem Tage übertrug das erzbischöfliche Ordinariat Pfarrer Koriska die Sorge um die Pfarre Altenwörth. Nach dem Abgang von Pfarrer Jaschke nach nur einem Jahr übertrug man ihm neuerlich die Provisur. Gut, dass er ein halbes Jahr vorher den Autoführerschein gemachte hatte, so konnte er mit seinem VW-Käfer diese zusätzliche Arbeit leichter bewältigen. Als nach Ernennung von Wilhelm Grubmüller zum Pfarrer von Altenwörth der Pfarrhof neu erbaut wurde, war es wieder Pfarrer Koriska, der die Bau-Aufsicht auf sich nahm und neben den vielen Messen in Kirchberg, den Filialen und Altenwörth und dem Religionsunterricht an den Schulen fast täglich bei dieser Baustelle war.
Auch in Fels, Hohenwarth, Grafenwörth, Gösing, Königsbrunn, Strass und Hadersdorf musste er immer wieder für erkrankte Priester einspringen.
1965 starb auch unerwartet Kurat Gössinger von Ottenthal, was für Pfarrer Koriska und Kaplan Morgenbesser neuerlich Mehrarbeit bedeutete, da dieser Posten nicht mehr nachbesetzt wurde.
Sein Wirken
Neu eingeführt wurden während seiner Amtszeit Männer- und Mütterrunden, die sehr großen Zuspruch fanden.
Am 31. Jänner 1959 erklangen erstmalig die Glocken von Kirchberg im Rundfunk.
Am 9. Oktober 1959 feierte das Pfarrblatt Geburtstag.
1960 kaufte Pfarrer Koriska vorausschauend das alte Hauptschulgebäude, das später an die Gemeinde als Volksschule vermietet wurde und nun als Pfarrheim bei vielerlei Anlässen und Aktivitäten Verwendung findet.
Intensiv betrieb er die Jugendseelsorge mit Heimstunden für Kinder und Jugendliche.
1965 begann die neue Liturgie mit der stärkeren Einbindung des gläubigen Volkes, was vor allem durch den neu errichteten Volksaltar Ausdruck fand.
25-jähriges Priesterjubiläum
1964 wurde das 25jährige Priesterjubiläum des Pfarrers feierlich begangen. Dies sagte er selbst zu diesem Jahrestag: Für mich war der 12. Juli 1964 nichts anderes: Weiterhin meine Pflicht zu erfüllen, dazu bin ich Pfarrer dieser großen Pfarre. Besonderen Dank sage ich dem Hochw. Herrn Kaplan, Herrn Oberschulrat Dir. Piffl und der ganzen Pfarrfamilie. – Sogar vom Kirchdach leuchtete es ins Land: „25. Priesterjubiläum“.- Schrift und Beleuchtung ein Werk der Jugend in Kirchberg (Srb Josef).
Die Pfarrkirche
Sein Lebenswerk war die Innenrenovierung der barocken Pfarrkirche. Er tat dies so gründlich wie möglich, in großen Bauabschnitten. 1958 fand die totale Inneninstandsetzung statt, 1962 die des Pfarrhofes, 1963 die Außenrenovierung mit dem Dach und 1966 die Turmrenovierung mit einem neuen Uhrwerk. 1972/73 kamen mit einer Fußbodenheizung ein neuer Schachbrettfußboden und neue Stühle, 1976 noch ein neues Orgelwerk.
Pfarrer Koriska vor dem Bild des Heiligen Florian,
das links im Presbyterium hängt.
Foto: Pfarrchronik
Höhepunkte seines Priesterlebens
Dechant Koriska konnte in den 24 Jahren seines Wirkens in Kirchberg viele geistliche Würdenträger empfangen - 1971 war er bei einer Papstaudienz in Rom.
Pfarrchronik Kirchberg am Wagram
Maria Knapp