Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at

Erstes Seekreuz 

Der Tabernakelpfeiler, der in der Josephinischen Landesaufnahme eingezeichnet ist, befindet sich am Niederwagram, rechts an der Landesstraße 2177 nach Neustift.

Das Denkmal ist leicht abgefast, mit einem Kardinalskreuz auf dem Pyramidendach. Das Kreuz in der nach Westen geöffneten Nische hat Familie Franz Grausenburger sen. anlässlich der letzten Renovierung durch den Verschönerungsverein im Jahr 2019 gespendet.

Bis hierher und noch etwas weiter reichten viele Donauhochwässer, am Pfeiler hat man die jeweils letzte Hochwassermarke dokumentiert.

1. SeekreuzVor der Renovierung: Am Sockel sieht man die Hochwassermarke von 2002

1. Seekreuz

1. Seekreuz

1. Seekreuz

Zweites Seekreuz 

Der Bildstock steht links an der Straße nach Neustift. In der nach Norden und Osten geöffneten Nische befinden sich ein breites metallenes Kreuz und ein Heiligenbild, auf dem flachen Pyramiden-dach ein Kreuz mit Kleeblattenden. Das Marterl wurde von Josef Schörgmayer, auf dessen Acker es steht, um 2010 von Grund auf saniert. 

Das Denkmal ist in der Josephinischen Landesaufnahme eingezeichnet, dürfte jedoch wesentlich älter sein und soll, wie Ober-lehrer Adalbert Hirsch d. J. in der Neustifter Schulchronik vermerkt, auf das katastrophale Hochwasser im Jahr 1337 zurückgehen, bei dem der Ort viele Häuser verloren haben soll: Auf dem Wege nach Winkl befindet sich ein im Stile des 18. Jahrhunderts errichtetes Kreuz. Es ist das erste von Neustift gesehen. Als im Jahre 1923 von diesem der Mörtel abfiel, erschien nebst einer längeren lat. Inschrift die Jahreszahl 1337. Die Gemeinde Winkl ließ jedoch das Marterl renovieren und damit die Jahreszahl und Inschrift verdecken. 

2. SeekreuzFoto: Schulchronik Neustift im Felde

Denkmal in der Schulchronik Neustift

Hubertuskapelle

Links an der Straße nach Neustift, gegenüber dem Ersten Seekreuz, steht die von der Winkler Jagdgesellschaft errichtete und dem Hl. Hubertus geweihte Laubenkapelle. Die Segnung durch   Pfarrer Josef Morgenbesser fand am 11. September 1994 statt. Das Dach trägt ein großes Holzkreuz, der Innenraum ist durch ein schmiedeeisernes Gitter verschlossen. Auf einem Holztisch lehnt ein offenes Buch mit den Unterschriften der Erbauer, darüber hängt ein Holzrelief mit der Legende des Hl. Hubertus. Unter dem Walmdach links neben der Kapelle lädt eine rustikale Sitzgruppe zum Verweilen ein.

Inschriften:
ZUR EHRE GOTTES ST. HUBERTUS 1994 
und
DAS IST DES JÄGERS EHRENSCHILD, DAß ER BEHÜT‘ UND HEGT SEIN WILD.

Hubertuskapelle Winkl

Hubertuskapelle Winkl

Hubertuskapelle WinklErrichtung und Einweihung der Kapelle

 

Hubertuskapelle Winkl

Kapelle und Glockenturm

Laut Überlieferung soll der ehemalige Winkler Bürgermeister Ignaz Bösel den Kapellenbildstock samt Glockenturm aus Dankbarkeit gestiftet haben: Ein Fuhrwerk der Familie war verunfallt, es hatte aber keine Verletzten gegeben. Die Segnung erfolgte am 13. April 1886 durch Pfarrer Ignaz Hohmann und Kaplan Wilhelm Sponer - Winkl gehörte damals zur Pfarre Kirchberg am Wagram.

Die Vorderseite zieren zwei halbrunde Säulen. Die Marienstatue aus Međjugorje und das vom Oberstockstaller Tischler Walter Vogel angefertigte Kreuz in der rundbogigen Nische hat Claudia Grausenburger gespendet. Beides wurde am 1. Oktober 2024 von Kaplan Robert Nowak anlässlich eines Gottesdienstes in der Ortskirche gesegnet.

Auf dem abgesetzten Spitzgiebel befindet sich unter einem Kreuz die Inschrift IHS, an der linken Seite neben der Nische ist die Hochwassermarke des Jahres 2002 eingelassen. Die Glocke trägt die Inschrift 1918. Die ursprüngliche Glocke dürfte für Kriegszwecke eingezogen worden sein. 

Kapelle WinklSchwemm mit Kapelle um 1930

Kapelle WinklDie Kapelle, 1997

Kapelle WinklDie Kapelle 1998
Foto:Herbert Grill 

Vor der Renovierung 2021

Kapelle Winkl

Kapelle Winkl

Die  vorderen Steher des Glockenturms waren in die Kapelle integriert, die hinteren wurden durch mächtige Granitblöcke, die in den Boden versenkt waren, gehalten.

Das Aufstellen des Glockenturmes am 14. August 2021

Kapelle Winkl 

Kapelle Winkl

Kapelle Winkl

Kapelle Winkl, GlockeDie Glocke trägt die Inschrift 1918, sie dürfte also kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges neu angeschafft worden sein.  

Nach der Renovierung, 2022

Kapelle Winkl

Kapelle Winkl

Imker-Denkmal

ImkerdenkmalInitiiert vom Bienenzüchter Franz Riedl, fand im Jahr 1992 anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Imkervereins Kirchberg am Wagram in der ehemaligen Winkler Volksschule eine Imkerausstellung statt. An dieses Ereignis erinnert ein vor seinem Haus, Winkl 24, errichteter Gedenkstein, der von vielen bienenfreund-
lichen Sträuchern umgeben ist.

Inschrift:
80 JAHRE
IMKERVEREIN
KIRCHBERG AM WAGRAM
1992

 
 
 

 

Kriegerdenkmal

Das Denkmal befindet sich an der Nordwestseite der Kirche in der Nische zwischen Seitenschiff und Turm.

Der am 18. November 1966 gefasste Gemeinderatsbeschluss, das bestehende Kriegerdenkmal instand setzen zu lassen und die Namen der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges zu ergänzen, kam nicht zur Umsetzung. Am 15. Juli 1967 beauftragte der Gemeinderat die Baufirma Johann Damböck aus Kirchberg am Wagram mit der Neuerrichtung.

Kriegerdenkmal Winkl

Kriegerdenkmal Winkl

  Kriegerdenkmal Winkl

Friedhofskreuz

FriedhofskreuzDas mächtige, im südlichen Teil des Friedhofes stehende Kreuz mit Corpus Christi dient zu Allerheiligen als Versammlungsstelle. Die am Sandsteinsockel eingemeißelte Inschrift LEOPOLD SCHMID 1840 dürfte auf den 1794 in Frauendorf geborenen, in Winkl 21 wohnhaft gewesenen Stifter hinweisen.

Während der Außenrenovierung der Kirche im Jahr 1990 wurde das Kreuz abgebaut und restauriert.

 

Friedhofskreuz Winkl 

Friedhofskreuz WinklFoto: Herbert Grill, Winkl

  

Gedenkkreuz für die Ertrunkenen

Ertrunkenenkreuz Winkl

Im Laufe der Jahrhunderte sind wiederholt Opfer der Donau in der Winkler Freiheit angeschwemmt worden. Man beerdigte sie teils hier, teils am Friedhof der zuständigen Pfarre Kirchberg am Wagram.

Im Jahr 2018 errichtete die Marktgemeinde links neben dem Friedhofseingang ein Gedenkkreuz für diese armen Seelen mit dem Vers aus der Offenbarung des Johannes 21,4.

Inschrift:
Gott wird abwischen
alle Tränen
von ihren Augen.
Im Gedenken
an alle Menschen,
die in der Donau
ihr Leben verloren haben.  
 

 

Nöbauer-Kreuz

Nöbauer-Kreuz Winkl

Am östlichen Ortsende von Altenwörth, beim Hochwasserschutzdamm in Richtung Winkl, erinnert im Graben am Ende der Kastanien-allee ein von den Jagdpächtern Dr. Manfred Lampelmayer und Ing. Hans Mayer errichtetes Holzkreuz mit profiliertem Holzdach an den Revierheger der Herrschaft Grafenegg, Johann Nöbauer aus Altenwörth.

Inschrift: 
WEIDMANNS
DANK 1997
L.M.  M.H. 

 

  

 

Hl. Florian 

Seit der Erweiterung und Renovierung des Feuer-wehrhauses im Jahr 2020 schmückt ein Edelstahlbildnis des Hl. Florian die Fassade.

Entworfen wurde es vom Winkler Metalltechniker Reinhard Grausenburger, lasergeschnitten von der Firma in KOVAC STAHL GmbH in Brunn am Gebirge.

Feuerwehrhaus Winkl

Feuerwehrhaus Winkl

Grenzsteine

Wenn man den Weg links der Kirche Richtung Au geht, den Hochwasserschutzdamm überquert und gleich links weitergeht, stößt man auf einige alte Grenzsteine, die die Grenze zwischen den Herrschaften Grafenegg und Winkelberg darstellten.

Grenzstein WinklDieser Stein trägt auf der Südseite  unter einem Kreuz die Buchstaben H.W. (Herrschaft Winkelberg). 

Grenzstein WinklAuf der Nordseite befinden sich die Buchstaben H.G. (Herrschaft Grafenegg) und die Jahreszahl 1697. 

 Grenzstein WinklNicht weit davon entfernt befindet sich dieser Stein, der das Zeichen G (Grafenegg) mit Krone eingeritzt hat.

Grenzstein WinklAm Seitenweg neben dem Haus Nr. 15 befindet sich ebenfalls ein Grenzstein mit der Aufschrift HW 

Hochwasserdenkmal

Am 14. August 2013 stellte Ortsvorsteher Franz Berthiller ein von ihm entworfenes und gestiftetes Hochwasserdenkmal vis-à-vis der Kapelle im Oberort auf. 

Die Metalltafel auf einem Betonsockel dokumentiert die Hochwasserstände der letzten drei Jahrhunderte. Ausgangspunkt für die Messung waren die Markierung vom Hochwasser im Jahr 2002 an der gegenüberliegenden Kapelle bzw. die Daten des Hochwassersteines in Maria Ponsee. 

Hochwasserdenkmal Winkl 
 

Erinnerung an die Herren von Winkel

Der kleine Ort Winkl hat eine große Vergangenheit: An der Stelle der heutigen Kirche erhob sich vom 12. bis zur ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Burg der Herren von Winkel, die das Vogteirecht über weite Gebiete des Wagramlandes innehatten. Nach mittelalterlichem Grundsatz war die Geistlichkeit nicht wehrhaft, deshalb musste sie für ihren Schutz und für die Gerichtsbarkeit einen Vogt bestellen. Dieser war ein vom Landesfürsten eingesetzter Verwaltungsbeamter.

Tischlermeister Franz Riedl hat im Jahr 1988 für den Verschönerungsverein zwei Begrüßungs-tafeln angefertigt, die dieses Thema aufgreifen. Bei der Ortseinfahrt von Neustift kommend, sieht man die gemalte Abbildung eines Schlosses mit der Jahreszahl 1672. Es handelt sich dabei um das Schloss Winkelberg in Mitterstockstall, den zweiten Sitz der Herren von Winkel. Auf der Rückseite ist das Wappen abgebildet, von dem man in Anlehnung an Wappen verwandter Familien dachte, es sei blau gewesen. Mittlerweile wurde das authentische Wappen gefunden, es zeigt ein schwarzes Einhorn auf silbernem Grund, mit schwarz-goldener Helmzier.

Auf der Tafel bei der Orteinfahrt von Gigging kommend, sind dieselben Motive als Holzrelief dargestellt. Die Bilder stammen vom Kirchberger Malermeister Jakob Kopp, die Schnitzereien vom ehemaligen Großweikersdorfer Bürgermeister Josef Erber.   

Herren von Winkel

Herren von Winkel

Herren von Winkl

Herren von Winkl

 
Die Lage der Denkmäler auf der Homepage der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram:
https://www.kirchberg-wagram.at/tourismus/kleindenkmaeler/liste-aller-kleindenkmaeler.html 
 
Quellen:
Pfarrchronik Kirchberg am Wagram
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
Schulchroniken Neustift im Felde, Winkl
Sitzungsprotokolle der Gemeinde Winkl 

Fotos, die nicht bezeichnet sind: Maria Knapp

November 2014, letzte Änderung Oktober 2025
Maria Knapp, Herbert Eder