In der Küche
Kaffee-Erzeugung
Milchwirtschaft
Buttererzeugung
Der Rahm wurde in ein Butterfass, wovon es viele verschiedene Varianten gab, geleert und so lange gerührt, bis die Butter in einzelnen Klumpen von der Molke getrennt war.
Gerät zum Verschließen von Dosen
Dazu aus dem „Kochbuch für ländliche Haushalte“, Reichsnährstand Verlags-Ges.mb.H., Wien, 1939; zur Verfügung gestellt von Frau Maria Grausenburger aus Winkl:
Wir wissen alle, daß das Eindosen zu den besten Konservierungsmethoden gehört. Durch diese Haltbarmachung der Nahrungsmittel gehen am wenigsten Nährstoffe verloren, auch wird der natürliche Geschmack am besten erhalten. Man kann Fleisch aller Art, Gemüse und Obst eindosen.
Das Eindosen wird in kurzen Tageskursen überall von den Wirtschaftsberaterinnen des Kreises gezeigt. Jeder Ortsbauernführer (oder Ortsabteilungsleiterin) kann für seine Landhausfrauen bei der Kreisbauernschaft um einen Eindoskurs ansuchen, bei welchem dann auch Rezepte für das Eindosen verteilt werden.
Die Dosen: Man unterscheidet blanke Dosen für Fleisch- und Gemüsekonservierung und innen vernierte Dosen für Obst und säurehältige Speisen. Die Dosen sind normal in der Größe von ¼ - 2 kg erhältlich. Zu der Dose gehört auch der Deckel, der mit einem ausgepreßten Gummiring versehen ist.
Das Füllen der Dosen: Bevor man die Dosen wäscht, schreibt man an den Dosenboden mit dem Dosenschreiber (der in jeder Dosenhandlung erhältlich ist) den Inhalt der Dosen auf. .. Nun werden sie fest eingefüllt, damit Zwischenräume vermieden werden. Damit sich der Inhalt fest einfügt, stoßt man die Dosen während des Füllens einige Male auf ein zusammengebauschtes Tuch. Eine 2-kg-Dose kann zwölfmal abgeschnitten werden.
Das Verschließen der Dosen ist sehr wichtig und muß daher sorgfältig geschehen; man benützt dazu die Dosenverschluß- und Bördelmaschine, von welcher es verschiedene Systeme gibt. Die richtige Handhabung derselben wird in den schon erwähnten Kursen gezeigt. Ein richtiger Verschluß ist glatt und rund, ein schlechter Verschluß ist am Rande zackig.
Sterilisieren
Sterilisierung heißt, die Speisen in den Dosen durch entsprechendes Erhitzen keimfrei machen. Das besorgt man am besten in einem Waschkessel. Man legt in diesen einen Holzrost, auf den man die Dosen stellt, füllt den Kessel mit Wasser und bringt dasselbe (ohne den Kessel dabei zuzudecken) zum Sieden. Die Kochzeit richtet sich nach dem Inhalt der Dosen und der Dosengröße. Bei Fleischsachen empfiehlt sich im Sommer ein Nachsterilisieren. Nach dem Sterilisieren gibt man die Dosen kurz in kaltes Wasser, nimmt sie heraus und trocknet sie gut ab, fettet sie mit Tafelöl gut ein und bewahrt sie an einem kühlen Ort auf. Der Aufbewahrungsort muß aber frostsicher sein, denn gefrorene Dosen verderben. Tritt nach zirka drei Wochen ein Ausbauchen des Deckels oder des Bodens ein, dann ist die Konserve unbrauchbar.
Die Dose öffnet man am gekennzeichneten Boden mit dem Dosenöffner. Die entleerte Dose muß sofort wieder gereinigt auf eine nicht zu heiße Herdplatte gestürzt werden. Nach dem Abschneiden und Bördeln kann sie wieder verwendet werden.
Kühlen der Lebensmittel
Verschiedene Mühlen
Maschine zur Nudelherstellung
Je nachdem, ob man Suppen- oder Bandnudeln wollte, drückte man den Teig in die linke oder rechte Hälfte der Maschine und drehte an der Kurbel.
Die meisten Hausfrauen erzeugten die Nudeln aber von Hand. Der Teig wurde sehr dünn ausgewalkt und mit dem Messer in feine oder breitere Nudeln geschnitten. Dies ging durch die jahrelange Übung recht rasch. Die Nudeln wurden zum Trocknen auf Tücher gelegt und aufbewahrt.
Brot backen
Auch Brot backen war eine Arbeit der Hausfrau. Der Sauerteig ist ein vom letzten Brotbacken übriger Teig, der mit Mehl verbröselt und getrocknet in lauwarmen Wasser zum Aufgehen an einen warmen Ort gestellt wurde. Das Brotmehl wird in den Backtrog gesiebt. Der aufgegangene Sauerteig, Salz und Wasser dazu, davon einen Teig bereiten, von dem man lange Stränge macht und selbe in Trog zum Aufgehen legt. Zeitig in der Früh schneidet man Teile herunter und macht Laibe daraus, welche man in bemehlte „Backsimperl“ gibt und nochmals aufgehen läßt. Auch auf Feuerflecken freuten wir uns Kinder. Dies war „Ausgewalkte Brotflecken, gebacken und gesalzen, mit Schmalz bestrichen. Der Backofen selbst mußte schon zeitig geheizt werden. Beim Abbrennen wurde die Glut mit dem „Krickerl“ heraus geschoben in eine Glutgrube vor dem Backofen. Mit einen feuchten Tuch noch herausgewischt. Die Brotlaibe mit Wasser bestrichen und mit der Brotschaufel in den Backofen eingelegt. Das kleine Türl „Seele“ muß man verschließen, damit die vorhandene Hitze nicht entweichen kann. Für das Mehl hatte man eigene Müllsäcke wo man das Brotmehl und Vorschuß beim Müller abholte und Korn dafür umtauschte.
(Anna Schabl, Königsbrunn)
Druckkochtopf
In den letzten Jahren sind Druckkochtöpfe zur Verwendung in Haushalten auf den Markt gekommen, die als ‚Dampfgefäße‘ im Sinne der Dampfkesselverordnung (DKV), BGBl. Nr. 8/1948 anzusehen sind, soferne ihr Betriebsdruck mehr als 0,5 atü beträgt, was bei den meisten zutrifft.
…. sind nach den Bestimmungen der §§ 25 und 26 mit einem Sicherheitsventil, Manometer und Fabriksschild auszurüsten. Dem Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau ist kein Fabrikat derartiger Dampfgefäße bekannt, das diese Bestimmungen voll erfüllt. Durch die Herstellung und Inverkehrsetzung solcher Gefäße erfolgt daher eine Übertretung der Dampfkesselverordnung, soferne ihre Herstellung nicht durch eine Ausnahmegenehmigung des BM für Handel und Wiederaufbau gedeckt ist. Die Bestrafung solcher Übertretungen ist durch Druckkochtopfden § 76 DKV gedeckt.
Ausnahmegenehmigungen für Druckkochtöpfe werden vom BM für Handel und Wiederaufbau nur erteilt, wenn die Ausrüstung sowie die Wahl der Werkstoffe und die Bemessung der Wandstärken eine hinreichende Sicherheit gewährleistet erscheinen lassen….
Diverse Geräte und Geschirr
Krauthobel
Das Einschneiden des Krautes geschieht am besten mit dem Krauthobel. Bevor noch das Einschneiden vor sich geht, müssen die festen Krautköpfe 8 Tage nach dem Abnehmen auf einem Haufen in einem luftigen, aber geschützten Raume liegen bleiben; sodann schneidet man zunächst die welken, zerrissenen oder grünen Blätter aus, bohrt den Strunk heraus und schneidet sie auf dem Krauthobel. Das geschnittene Kraut bringt man lageweise in ein sehr reines und trockenes offenes Faß (bei kleineren Mengen in einen eben solchen Kübel), welches im Keller seinen Platz auf Pfosten hat. Der untersten Lage werden einige ganze Krautblätter unterlegt; zwischen jede Lage kommt etwas Kümmel, einige Wacholderbeeren und eine Handvoll Salz, worauf es fest eingedrückt und die oberste Lage wieder mit Krautblättern überdeckt wird. Ein reiner Leinenfleck, der die ganze Fläche zudeckt und an den Enden zwischen Faß und Kraut eingesteckt wird, kommt nun über das Kraut, dann ein passender Holzdeckel mit Steinen gleichmäßig beschwert, so daß der Saft den Deckel mit überläuft. Nun muß das Faß drei Wochen unberührt bleiben; sobald es sauer riecht und schäumt, wird das oben aufstehende Wasser abgeschöpft oder ausgetunkt, ohne daß die Steine abgehoben werden, da sich das überständige Wasser nicht mehr mit dem Kraute vermischen darf. Zum Gebrauche nimmt man dann immer gleichmäßige Mengen heraus, so daß kein Loch gemacht wird, sondern immer eine ebene Fläche bleibt; nach jedem Herausnehmen von Kraut wird das Faß auf dieselbe Weise zugedeckt, wie das erste Mal und soviel reines Wasser aufgegossen, daß es wieder den Deckel bedeckt.
Waagen
Die Balkenwaage wurde weniger in der Küche als mehr zum Wiegen von größeren Massen in der Landwirtschaft verwendet.
Waschen
Das einfachste Waschgerät war die Waschrumpel, auf der die eingeseifte oder vorher eingeweichte Wäsche gerieben wurde, um den Schmutz zu entfernen.
In hölzernen oder blechernen Trögen wurden die Wäsche eingeweicht und/oder gewaschen. Diese Wannen wurden oft auch zum Baden der Kinder verwendet.
Unten: Links: Im Waschkessel wurde weiße Wäsche mit Waschpulver ausgekocht, womit man ein gutes Ergebnis erzielte.
Rechts: Eine Waschmaschine aus Holz: Eine Waschmaschine aus Holz: Heißes Wasser wurde eingefüllt. Mit der Kurbel wurden die
vier Schaufeln bewegt. Eine Vorrichtung zum Auswringen der Wäsche war angeschlossen.
Bevor es Waschmittel gab, wurde mit Asche gewaschen. Diese wurde "gereitert" - gesiebt - damit nur die feinen Teilchen übrigblieben. In einer Lauge aus Asche und Wasser wurde die weiße Wäsche gekocht, bzw. die Buntwäsche gewaschen. Später ersetzte Soda die Asche.
Einige Zeit dachte man, die Wäsche mit einem mit Strom betriebenen Schallwaschgerät rein zu bekommen:
Bügeln und nähen
Beleuchtung
Elektrischer Strom
Bereits 1922 wurde der Strom in der Pfarrkirche in Kirchberg am Wagram eingeleitet. Doch bis alle Haushalten elektrischen Strom hatten, dauerte es bis noch bis nach dem Krieg. In Winkl kam der Strom zum Beispiel erst im Jahr 1948.
Radios und Fernseher
Körperpflege
Oben: In diesen und ähnlichen Behältnissen wurde früher die Körperpflege durchgeführt.
Unten: Die Utensilien für Waschen und Kochen befanden sich einträchtig nebeneinander.
Reinigen
Staubsauber nach dem Vakuumprinzip - einer der ersten elektrischen Staubsauger:
Da man bei vielen landwirtschaftlichen Arbeiten mit Schmutz in Berührung kam, trug man oft Stiefel. Dabei wurden die Füße mit alten Tüchern, den so genannten Stiefelfetzen umwickelt, um nicht zu sehr zu schwitzen, dann erst schlüpfte man in die Stiefel. Nach getaner Arbeit brachte man die hohen Stiefel nur schwer von den Beinen. Dabei half dann der "Stiefelknecht": Mit einem Bein hielt man das hintere Ende des Stiefelknechts nieder. Das andere stellte man mit der Ferse in die Auslassung und zog so das Bein aus dem Stiefel.
ehemaliges Heimatmuseum Seebarn
Mai 2012, letzte Änderung Mai 2024
Maria Knapp