Ardagger
Schiffe, die vor allem für den Transport landwirtschaftlicher Produkte verwendet wurden. Der Name leitete sich vom Ort Ardagger ab, wo man angeblich die ersten Fahrzeuge dieser Art baute.
Berme
horizontaler Absatz in der Böschung eines Uferdammes
Blockwurf
Uferschutz durch Abkippen oder Aufeinanderlegen von Steinblöcken am Flussufer
Daubeln, Daubelfischerei
Fischen mit Netzen
Eisgang
Das Treiben von Eis auf fließenden Gewässern, wenn das Eis zuvor eine dicke Decke gebildet hatte und sich durch Erwärmung in Bewegung setzt.
Eisstoß
Sie entstehen durch bestimmte Wettereinflüsse, meist auf Bächen oder Flüssen. Wenn nach einer längeren Kälteperiode, in der die Gewässer dicker gefroren sind, eine schnelle Erwärmung eintritt, brechen die Platten an der Wasseroberfläche. Wenn keine Hindernisse im Fluss sind, so können diese Eisplatten ohne weiteres als Treibeis weggeschwemmt werden. Stoßen diese jedoch auf eine gefrorene Eisdecke, so stauen sich die Eisplatten zurück und können sich sowohl in die Höhe als auch unter das Wasser Richtung Grund aufstapeln. Sie kommen sowohl bei großen Flüssen, wie der Donau, aber auch bei kleineren vor.
Faschinen
Faschinen sind mit Draht zusammengeschnürte Reisigbündel von zwei bis sechs Metern Länge und 20 bis 50 cm Durchmesser, die zur Ufer- und Dammbefestigung eingesetzt wurden. Im Inneren waren sie oft mit Steinen gefüllt. Durch Aufeinanderschichten zahlreicher Faschinen wurden Dämme oder Buhnen errichtet. Am besten eignete sich das schlanke, lange und biegsame Reisig von Weiden.
Faschinen sind mit Draht zusammengeschnürte Reisigbündel von zwei bis sechs Metern Länge und 20 bis 50 cm Durchmesser, die zur Ufer- und Dammbefestigung eingesetzt wurden. Im Inneren waren sie oft mit Steinen gefüllt. Durch Aufeinanderschichten zahlreicher Faschinen wurden Dämme oder Buhnen errichtet. Am besten eignete sich das schlanke, lange und biegsame Reisig von Weiden.
Fergendienst, Fährdienst
Der Beruf des Fährmannes war sehr verbreitet, als es an den mitteleuropäischen Strömen und Flüssen noch kaum Brückenverbindungen gab. Damals war die Fähre ein sehr übliches Verkehrsmittel, wenn Reisende keine Furt nutzen konnten.
Fischwaid
Fischereirecht, Fischwasser, Fischteiche
Gams
Schiffstyp. Gamsen hatten durch einen hoch aufgebogenen Bug eine schöne Form. Bei Schiffzügen wurden sie oft als zweites oder drittes Schiff verwendet. Zu diesem Schiffstyp gehörten u.a. die Stockgams, Passauer Gams, Inngams und Mutzenzille. Die Wachauer Gams wurde vor allem mit Holz oder Obst beladen, im Winter transportierte sie Christbäume nach Wien.
Fliegende Brücke, Gierseilfähre
Ein Fährtyp, der zur Fortbewegung die Strömung des zu überquerenden Flusses ausnutzt. Die Fähre hängt an einem langen Drahtseil, das sich kurz vor der Fähre aufteilt. Ein Seilende ist am Bug und eines am Heck der Fähre befestigt. Verändert sich nun die Länge der Enden zueinander, verändert sich auch der Anstellwinkel der Fähre zum Strom. Dieses Einstellen der Seilenden geschieht heute mit Motorkraft, im Übrigen ist die Fähre motorlos. Der Druck des anströmenden Wassers drängt sie an das Ufer. Das Drahtseil wird im Fluss verankert und für die Schifffahrt mit Bojen markiert.
Gegenzug
die Schifffahrt stromaufwärts vor dem Aufkommen der Dampfschiffe. Die Schiffe wurden von Menschen- und Pferdekraft gezogen.
Gereider
Flechtwerk aus Reisig, das im Wasser befestigt wird und unter dem sich kleine Fische sammeln.
Geschiebe
Materialien wie Steine, Sand, Erde, die von einem Fließgewässer am Grund mitgenommen werden.
Gierseilbrücke
→ Fliegende Brücke
Haftstecken, Heftstecken
um ein Wasserfahrzeug außerhalb einer öffentlichen Lände, wo sich keine fixen Haftpflöcke befanden, verheften zu können, wurden solche Stecken ins Erdreich geschlagen. Mit Hilfe des Eisernen Ringes konnte man sie wieder herausziehen.
Hufschlag
Treppelweg
Inundations- oder Überschwemmungsgebiete
Flächen, die bei Hochwässern überflutet sein können. Es wird dabei die Fläche angenommen, die bei einem hundert-jährigen Hochwasser überschwemmt sein kann. Bei normalen Wasserverhältnissen dienen diese Gründe als Grünland, für die Forstwirtschaft oder für Erholungs- und Sportzwecke. Eine Bebauung in Gegenden mit hohem Siedlungsdruck ist aber nicht immer zu verhindern.
Kachlet
Untiefe in Flüssen mit herausragenden Felsen.
Kehlheimer
der Bauart nach eine Zille, war das größte Ruderschiff auf Donau und Inn hatte seinen Namen von der bayerischen Stadt Kehlheim, einem der Hauptstandorte für dessen Bau. Sie waren die einzigen Schiffe in der Naufahrt, beim Gegenzug wurden sie mit lohnender Ladung wie Wein, Salz, u.a. stromaufwärts gezogen.
Kolke
Sehr tiefe Stellen im Wasserlauf, hervorgerufen durch einen Abtrag der Sohle, z. B. beim Zusammenfluss nach Inseln.
Lahn
zeitweise trockener Wasserlauf
Landungsflössel
kleines Floss, das am Ufer festgemacht war, an dem Boote festgemacht werden konnten.
Letten
Durch Hochwasser angeschwemmter Schlamm.
Mäander
Gewässer mit vielen Flussschlingen, benannt nach einem Fluss mit vielen Windungen in der heutigen Türkei.
Mutzen
Schiffart. Eine kleinere Plättenart, der z.B. beim Heben von Ankern, und der Beförderung von Seilen Verwendung fand.
Ordinari
hießen die seit 1670 regelmäßig verkehrenden Zillen, die den Frachten- und Personenbeförderungsdienst durchführten. Sie fuhren meist wöchentlich von Ulm oder Regensburg nach Wien. Bis zum Aufkommen der leistungsfähigeren Passagierschifffahrt mit Dampfschiffen war das Reisen zum Zweck des Vergnügens gänzlich unbekannt. Ortswechsel wurden nur in Fällen absoluter Notwendigkeit durchgeführt.
Pern
an einem Stiel befestigtes Fischernetz.
Plätten
waren sehr flache, günstig gebaute Zillen. Sie wurden nur für die Talfahrt verwendet und am Zielort vom sogenannten Plättenschinder zerschlagen. Das Holz verwendete man weiter oder es diente als Brennholz. Zusätzliche Bezeichnungen leiten sich von der Bauart, dem Verwendungszweck oder dem Herkunftsort ab, wie z.B. Holzplätten, Viehplätten, Kalkplätten. Beim Gegenzug brauchte man Roßplätten, Seilplätten, Futterplätten und Steuerplätten.
Polder
→ Inundations- oder Überschwemmungsgebiete
Poller (Reitstecken, Reitstock)
Ein 50 bis 60 cm im Durchmesser, 2 m tief eingegrabener Baumstamm, der ungefähr 1 m lang aus dem Boden herausstand und zum Befestigen des
Seiles beim Anlanden der Schiffe am Ufer diente. Reitstecken hießen sie früher, weil das Reitseil daran befestigt wurde. Für das Anlegen verlangten die Gemeinden das Haftgeld. Ursprünglich waren sie aus Akazienholz. Heute bestehen sie aus einem mit Beton gefüllten Stahlrohr.
Seiles beim Anlanden der Schiffe am Ufer diente. Reitstecken hießen sie früher, weil das Reitseil daran befestigt wurde. Für das Anlegen verlangten die Gemeinden das Haftgeld. Ursprünglich waren sie aus Akazienholz. Heute bestehen sie aus einem mit Beton gefüllten Stahlrohr.
Vor der Motorisierung der Schifffahrt dienten sie auch dazu, stromabwärts fahrende Schiffe abzubremsen: Zuerst wurde eine so genannte Schleifkette mit einem Gewicht von bis zu 500 kg ins Wasser geworfen und so das Schiff zum Ufer gelenkt.
Retentionsflächen
→ Inundations- oder Überschwemmungsgebiete
schweres Wasser
starke Strömung
Siebnerin
Schiffsform. Siebnerinnen wurden vor allem zum Transport von Bruchsteinen für die Donauregulierung verwendet. Die Bezeichnung stammt von der Anzahl der Bodenhölzer. Es gab daneben auch Fünferinnen, Sechserinnen, Achterinnen und Zehnerinnen.
skarpieren
Einen gerodeten Berg, Flussufer o.ä. in Absätze oder Terrassen einteilen (böschen, abschrägen).
Slipanlage
eine Schräge, auf der Boote vom Land in das Wasser gelassen werden können.
Steinwurf
Aufschichtung großer loser Steine zur Befestigung des Ufers als Schutz vor Auswaschung.
Stromstrich
Die Verbindungslinie der größten Oberflächengeschwindigkeit des Wasserlaufes, pendelt von einer Seite zur anderen. In der Längsrichtung wechseln Furte und Kolke miteinander ab, wodurch der Wasserlauf mehr oder weniger eine Kette von Becken bildet.
Talud
Böschung bei einem Fluß
Taupeln
Mit einem größeren Fischnetz an einem Stiel fischen.
Trauner
Trauner waren Spitzplätten, sie wurden als 10er-, 12er-, 14er- und 16er-Trauner hergestellt. Die Bezeichnung bezog sich auf die Länge in Klaftern. Ihre Lebensdauer betrug vier bis fünf Jahre. Geführt wurden damit vor allem Salz und Holz. Sie hielten sich auf der Donau von allen Holzschiffen am längsten.
Treideln
Um mit einer Zille über die Donau zu kommen, war es notwendig, entlang des Ufers, im sogenannten Totwasser, eine bestimmte Strecke stromaufwärts zu rudern oder zu treideln (ziehen), damit das Boot während des Übersetzens nicht zu weit abgetrieben wurde. Für eine punktgenaue Landung am anderen Ufer mussten Strömung, Wind und Ladung berücksichtigt werden.
Treidelpfad, Treppelweg
→ Hufschlag
Ulmer Schachtel
Ein Bootstyp (Wiener Zille), der seit dem Mittelalter auf der Donau der Waren-, Passagier- und Truppenbeförderung diente. Er wurde lediglich für Fahrten stromabwärts verwendet.
Urfahr, Überfahrt
Die Fahrt mit Zillen quer über einen Fluss. Urfahrer waren Personen, die gegen Entgelt Personen und Waren von einer Seite eines Flusses auf die andere beförderten. Das Recht der Urfahr, also das Recht zur Beförderung lag meist bei den Herrschaften.
Wadt
Großes, aus zwei Wänden und einem Sack in der Mitte bestehendes Zugnetz.
Winkelüberfuhr
Überfuhr über Flüsse ohne obrigkeitlicher Bewilligung
Wird, Werd
wasserfreies Land zwischen Sümpfen
Weitere Begriffe siehe hier.
Quellen:
Ernst Neweklowsky, Die Schiffahrt und Flößerei im Raume der oberen Donau, Bd. 1 Linz 1952
FRAUENDIENST, Unsere Donau, Wien 1935, S.55. FRIEDL, Holzschiffbau in Österreich, Wien 2014
MEIßINGER, Die historische Donauschiffahrt, Melk 1975
FRIEDL, Holzschiffbau in Österreich, Wien 2014
April 2024
Maria Knapp