In diese Zeit datiert die erste Bauphase der Kirche, das romanische Langhaus. Die Länge betrug wahrscheinlich das Doppelte des heute annähernd quadratischen Bauteiles. (12) Ursprünglich war es außen wahrscheinlich unverputzt und Teile mit Kellenstrich gestaltet. Innen war es glatt verputzt und mit einer Flachdecke versehen. (11)
In der zweiten romanischen Bauphase wurde die Kirche zu einer sogenannten vollständigen Anlage - mit Chorquadrat und Rundapsis - erweitert. Die in dieser Zeit aufstrebenden Herren von Winkl beabsichtigten vermutlich ihre wachsende Bedeutung durch den repräsentativen Ausbau ihrer Eigenkirche zu unterstreichen. Die Seccomalereien der nördlichen Langhausaußenwand sind in diese Bauphase zu datieren. Die Bemalung erfolgte jedoch nicht sofort, sondern erst, nachdem die Wand bereits einige Zeit lediglich weiß bestanden hatte. (11)
Anbau einer Kapelle: Das an der Nordseite liegende Seitenschiff teilt sich in zwei Baukörper. Der östliche fungierte möglicherweise als Stifterkapelle oder Sakristei. Eine genaue zeitliche Bestimmung dieser Kapelle bzw. ihrer Funktion kann aus Ermangelung an Befundstellen nicht erfolgen. Eine im Dachraum sichtbare Putzgrenze zur späteren Erweiterung des Chors weist aber darauf hin, dass dieser Anbau davor bereits bestanden hatte. Die ostseitige Nische zur heutigen Sakristei hin und ein kleiner Strebepfeiler auf der Nordseite könnten als Rest einer Apsis der ehemaligen Kapelle gedeutet werden. (11)
Gerung wird in einer Urkunde als Pfarrer von Winkl genannt.(10)
In dieser Zeit kam es zur Verlängerung der Ostseite auf einen 2-jochigen Chor mit Kreuzrippengewölbe. Das Chorquadrat wurde dabei überbaut. (11)
Aus dieser Zeit stammt eine Grabplatte in der Kirche, die von den Autoren Peter Aichinger-Rosenberger, Günter Marian, Alexandra und Roman Zehetmayer folgendermaßen beschrieben wird:
Im Innern der Kirche befindet sich halb verdeckt von den Kirchenbänken eine Grabplatte aus grauem Sandstein. Aufgrund der für die Umschrift verwendeten Gotischen Minuskel, die in Niederösterreich im letzten Drittes des 14. Jahrhunderts die bis dahin verwendete Gotische Majuskel schlagartig ersetzt, kann die Anfertigung der Grabplatte in diese Zeit gesetzt werden. Die ungelenke Schriftgestaltung erlaube eine eher frühere Datierung im genannten Zeitraum. Als die darunter bestattete domina de Winchel kommt demnach die seit 1363 als zweite Gattin Ortliebs (VIII.) von Winkel nachweisbare Blanche von Landenberg in Betracht, die eine Tochter des niederösterreichischen Landmarschalls Hermann (II.) von Landenberg war, dessen Familie aus der Schweiz stammte. Blanche, die 1368 letztmalig urkundliche erwähnt wurde, starb vermutlich im folgenden Jahr. Zumindest ist sie danach nicht mehr in Gesellschaft ihres noch bis 1380 belegten Gemahl anzutreffen.
Die nur mehr schwer lesbare Inschrift könnte somit wie folgt ergänzt werden:
(...millesimo) - ccc - (sexa)gesi / mo - nono - ob(iit) / domina - de Winchel (...) (15)
beim Verkauf von Gülten durch Pilgrim den Sitzendorfer an eine Bruderschaft werden als Mitglieder der Bruderschaft genannt:
Dietrich Kaplan zu St. Stephan auf dem Wagrayn zu den zeiten chamerer, ein Mert Kaplan von Winchel, Ulrich Pfarrer von Rietental, Alram Pfarrer von Redeprunne, Chunrat Pfarrer von Trebnse stephan Pfarrer zu Grozze.
(Font. Rer. Austr. II.Abs 4t Bd S. 481 Nr 536)
Winkl löst sich als eigenständige Pfarre von Kirchberg am Wagram los (18)
Die wertvolle gotische Madonna (im Seitenschiff der Kirche) entsteht. (5)
Bischof Leonhard von Passau beauftragt den Winkler Pfarrer (dessen Namen nicht bekannt ist), den für die Pfarrkirche St. Andreas in Altenwörth neu ernannten Pfarrer Erhard Pruness zu installieren. (1)
Winkl wird noch ausdrücklich „Festung“ genannt. (1)
Winkl fällt an Georg von Stein, die Burg wird wahrscheinlich in diesem Jahr abgebrochen. (2) Es bleibt nur die Kirche stehen.
In dieser Zeit dürfte die Sakristei erbaut worden sein. (11)
Aus einem Dokument der Herrschaft Grafenegg im Zuge einer Streitigkeit über Messstiftungen und Ackergründe mit der Gemeinde Winkl wird erwähnt, dass Winkl bis 1644 einen eigenen Pfarrer hatte. (19)
Direkt an der Kirche gab es bei der Josephinischen Landesaufnahme von ca. 1790 kein Haus mehr. Das Haus Nr. 42 (jetzt Fam. Schabl im Oberort) ist tatsächlich als großes Gebäude eingezeichnet.
Um 1830
Darstellung der Kirche in der Karte des franziszeischen Katasters. Der Eingang der Kirche befand sich zu dieser Zeit von der Kirchentür in Richtung Westen.
Vincenz Eduard Milde Fürst-Erzbischof von Wien, kam zur Visitation in das Hadersdorfer Dekanat: ...Sonntag den 12. 8ber fuhr Sne F.G. nach Birbahm um daselbst die kanonische Visitation vorzunehmen, auf dem Wege dahin visitirte Hochderselbe die Filialkirche zu Neustift, nachmittags jene zu Winkl und ertheilte in beiden den Pontifikal-Segen, und kehrte Abends nach Kirchberg zurück. (14)
Die Kirche geht in das Eigentum der Gemeinde Winkl über. (4)
Der Pfarrer Franz Neubauer trug den Winklern auf, den Friedhof einzuzäunen u die Kirche zu repariren, sonst würde keine Trauung u Begräbnis mehr in Winkl abgehalten werden, die Gemeinde that es. (14)
Aus dem Schriftverkehr zwischen der Gemeinde Winkl, der Herrschaft Grafenegg, der nö. Statthalterei und dem fürst-erzbischöflichen Konsistorium über das Holzdeputat geht hervor, dass in Winkl jährlich folgende Ämter von der Pfarre Kirchberg als so genannte Stiftmessen gehalten wurden:
- am Osterdienstag,
- an einem Tag nach Peter und Pauli, weil an diesem Festtage selbst nicht statt finden kann.
- im Monat Oktober das Kirchweihamt
- am 2ten November das Allerseelenamt
- am 6ten Dezember das Nikolaiamt
- am Heil. Christtag ein Amt &
- eine Messe an eben demselben Tag
- am 28ten Dez. nämlich am unschuldigen Kindertag
Bis zum Jahre 1848 war Grafenegg Patron der Winkler Kirche. Damals war nur das Prebyterium gemauert, der rückwärtige Theil war von Holz. Unter H. Pfarrer Neubauer beklagten sich die Winkler beim visitierenden Bischofe, weil es lebensgefährlich in der Kirche sei, aber Grafenegg nichts thue. Dafür wurde die Gemeindevertretung nach Grafenegg zitirt u ihr gesagt, daß man an sie und nicht an den Bischof zu wenden habe u zum Beweise alles Wolwollens schickte man einen Tischler herab, der die von der Decke herabhängenden Bretter u Leisten annagelte u die Bilder firnißte. Eine neue Epoche für die Kirche begann. (14)
Im 19. Jh. erfolgte eine heute vor allem außen sichtbare Änderung der Kirche. Der Westturm wurde errichtet, die Zinnengiebel und profilierte Traufgesimse aufgesetzt, sämtliche Außenwände erhöht, und die gesamte Kirche neu gedeckt.
1863 als Ignaz Hohmann, damals Cooperator in Kirchberg war im Verein mit dem Bürgermeister Ignaz Bösel ging er daran, die Kirche zu bauen, so wie sie jetzt steht. Die Zeichnung zum Thurm u Front stammen dem damaligen Arzte Köck H her,.... Baumeister war Österreicher von Königsbrunn. Das Geld wurde herbei geschafft durch Sammlungen u Ansuchen bei hohen Familien in Wien, welche Ignaz Hohmann besorgte, dann durch Verkauf von Gemeinde Obligationen u durch Ausleihen. Die Gemeinde hat das Fuhrwerk geleistet. Zu den Sammlungen hat auch der kaiserliche Hof beigetragen. Von der Herrschaft Grafenegg erlangt Herr Ign. Hohmann, daß das Material des alten Granz Hauses (war ein Wirtshaus südwestlich hinter der Kirche, an einem jetzt durch den Sporn bei Altenwörth ausgetrockneten Donauarme, den die Flößer benutzten) zum Kirchenbau gespendet wurde. Die Kirche wurde gewölbt, früher war nur eine ebene Bretterdecke, das Chor verändert und rückverlegt. Das Hauptschiff das früher so tief wie das alte Seitenschiff war, wurde gehoben, so daß man eben in die Kirche hineingehen kann. Einige Statuen u der Altar, so wie der Kelch sind alt, das Altarbild aber wurde von einem Herrn Lager aus Wien gespendet. (14)
Sogar die Kaiserlichen Hoheiten haben für die Renovierung der Kirche gespendet:
Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta hat, wie uns gemeldet wird, zur Wiederherstellung der Filialkirche zu Winkl in der Pfarre Kirchberg am Wagram einen Beitrag von 300 fl. Öst.W. gespendet.
(Das Vaterland vom 10.2.1865)
Sr. Majestät der Kaiser zu Restaurierung der Filialkirche zu in der Pfarre Kirchberg am Wagram in Niederösterreich einen Beitrag von 500 fl. Ö.W. aus der kaiserl. Privatkasse bewilligt. (Ostdeutsche Post vom 11.5.1865)
(Milde Spende) Sr. K. Hoheit Erzherzog Franz Karl geruhten die von Ihren Majestäten dem Kaiser und der verwitweten Kaiserin Karolina Augusta zur Restaurierung der Filialkirche zu Winkl in der Pfarre Kirchberg am Wagram in Niederösterreich gespendeten Beiträge von 800 fl Ö.W. auf die Summe von 1000 fl Ö.W. zu erhöhen.
(Das Vaterland v. 2.6.1865)
Laut Erhebungsprotokoll wurde die Bauarea römisch kath. Kirche und Beerdigungsplatz in der Ortsried als Nr. 1 in das neu errichtete Grundbuch aufgenommen.
Eine der beiden Glocken sprang 1881, wurde umgegossen durch Sammlung des jetzigen Herrn Pfarrer Hohmann. (14)
Die Weihe einer neuen Kirchturmglocke durch Herrn Dechant Hohmann aus Kirchberg am Wagram findet statt. (8)
Der Turm der Kirche wurde neu angestrichen. (14)
In der Amtszeit von Bürgermeister Joseph Schocher soll der Eingang zum Friedhof verlegt worden sein. Früher befand er sich von der Kirchentür geradeaus nach Westen in Richtung Anschlaglahn. Über den Wassergraben führte einstmals eine Zugbrücke, die später wohl nur mehr eine normal Brücke gewesen sein dürfte.
Kirchenausgang um 1900 - heute ist der ehemalige Weg fast verschwunden:
Nach 1900
Die Kirche auf alten Ansichten:
In diesem Jahre wurde auch die Orgel in der Filialkirchen Winkl repariert. (14)
Seine Eminenz Cardinal Friedr. Gustav Piffl weilt zur Visitation in der Pfarrgemeinde Kirchberg am Wagram und stattet auch der Filialkirche Winkl einen Besuch ab. Diese Feierlichkeiten sind von der Ermordung des Thronfolgers überschattet. (14)
...Es fing an, an allem zu mangeln. Glocken wurden von den Türmen genommen. Kupferdächer wurden abgedeckt, um das Material für die Geschosse verwenden zu können, ja selbst Orgelpfeifen wurden herausgenommen. Auch unser Kirchlein mußte eine Glocke und Orgelpfeifen liefern. (17) Lehrer Jakob Jungbauer
Die Gemeinden Engelmannsbrunn, Mallon u Winkl bekamen gußeiserne Glocken, die der Pfarrer mit Erlaubnis des hochw. Herrn Dechant weihte. (11)
Eine schöne Feier fand statt am 15.11.1920. Es wurde die neu angekaufte größere Glocke eingeweiht und aufgezogen. Die Glocke wurde vom Hr. Bürgermeister Josef Wimmer im Haus Nr. 38 abgeholt, die auf einem Wagen, dem Hr. Bäckermeister Rudolf Rieger gehörend, der festlich geschmückt war. Von der Schule aus begaben sich die Schulkinder und die Feuerwehr mit Musik zum Hr. Bürgermeister um die Glocke abzuholen. Dort wurde der Zug geordnet. Vorne gingen die Schulkinder und die Feuerwehr und Jungfrauen, dann kam die Musik, dann der Wagen mit der Glocke, auf dessen beiden Seiten Jungfrauen und Feuerwehrmänner gingen. Nach dem Wagen kamen wieder Jungfrauen, dann die Gemeindevertretung und die anderen Leute. So geordnet marschierte der Zug unter klingendem Spiele durch den Ort der Kirche zu. Dort wurde Halt gemacht und zwei Schulkinder Franz Schmidt und Wolf Franziska und ein Mädchen schon aus der Schule, sagten Gedichte auf. Der Hr. Pfarrer von Kirchberg Karl Rasperger nahm die Einweihung vor und die Glocke wurde dann an den Ort ihrer Bestimmung aufgezogen. Nach Vollzug wurde, die Musik vorne in das Gasthaus marschiert. Die Musik besorgte die Kapelle Zehetner. Die Kinder bekamen jedes eine Schule Kaffee und Gebäck, dann gingen sie nach Hause. Anschließend war dann ein Tanzkränzchen. Die Glocke kostete 9940,5 K und 180 kg schwer und wurde aus der Glockengießerei Berndorf bezogen. Ein Teil des Betrages des Betrages 2099 K wurde durch Spenden aufgebracht, das andere durch Umlage. Sie hat d. Durchmesser 66 cm.
Da die kleinere Glocke zersprungen war, ließ man sie umgießen. Sie stellte sich höher als die größere, da das Glockenmaterial sehr stieg und kostete 22860,5 K. Auch zu dieser wurde gesammelt. Alle Parteien gaben dazu her, nur die Hr. Weninger Anton und Ihl Heinrich nichts. Aufgehängt wurde sie am ohne alle Feierlichkeit. Sie ist 107 kg schwer Ton f. D = 55 cm. (17), Lehrer Jakob Jungbauer
Am 8. September 1924 wurde die neue Orgel eingeweiht. Hergestellt wurde sie vom Orgelbauer Franz Capek in Krems um den Preis von 25 Millionen Kronen. Angeregt wurde die Anschaffung der Orgel durch den Schulleiter Ernst Pircher, gefordert und vollendet wurde das Werk durch die Gemeindevertretung. Dieser gehörten an: Anton Markl No 21 als Bürgermeister, .... Die Weihe der Orgel, nahm Herr Pfarrer Karl Raßberger aus Kirchberg vor. (17) Lehrer Ernst Pircher
Am 30. Juli fuhr ein Blitzschlag in den Kirchturm, der keinen Blitzableiter besitzt. Er beschädigte den Glockenstuhl, der innen ausbrannte und fuhr dann durch den Turm hinab zur Kirchentür, die er ganz zerfetzte, ohne jedoch zu zünden. (17) Lehrer Ernst Pircher
Es wird beschlossen, für die Umzäunung der Kirche 250 Stück Waldbäumchen (zweijährig, verschult) vom Forstamte im Grafenegg zu beschaffen. (4)
..... ferner die Mauern einer alten Kuenringerburg.
Auf dem Platze, wo einstens die Burg stand, sind heute Kirche und Friedhof. Wird ein Grab ausgehoben, so findet der Totengräber oft Pfeilspitzen und dgl. 3 solche Pfeilspitzen, ferner ein Reitersporn und eine schwertähnliche Waffe werden in der Schule aufbewahrt.
Der Gemeinderat beschließt, einen Kostenvoranschlag für das Tünchen der Kirche einzuholen und dann die Kirche ausmalen zu lassen. (4) Dies geschieht auch, wie in der Pfarrchronik Kirchberg nachzulesen ist:
In der Ferienzeit wurde die Kirche in Winkl schön ausgemalt vom hiesigen Maler Klug, dieselbe macht jetzt einen recht guten Eindruck. Die Kosten trug die Gemeinde. (14) Pfarrer Karl Rasberger
Eine Erinnerungstafel für die gefallenen Krieger des 1. Weltkrieges wird an der nördlichen Kirchenseite angebracht. (4)
Von der Gemeinde wird ein neuer Talar angekauft.
Am Kirchenberg wird das Holz abgegeben.
Im Rahmen des Beitrages "Etwas über den Naturschutz" von Augustin Meisinger vom Landesmuseum Wien, veröffentlich im Heimatkalender des Bezirkes Tulln wird auf alte Bäume eingegangen, die unter Naturschutz stehen, so wird auch die Allee bei der Kirche erwähnt: 1 Allee aus Schwarzföhren und Fichten bestehend, befindet sich vor der Kirche in Winkl. Diese ganz engen Baumreihen geben der näheren Umgebung ein eigenartiges Landschaftsbild und führen unmittelbar zum Kirchenportal. Die Allee wurde samt der Birke die seitlich des Hauses Winkl Nr. 2 steht, um eine vorzeitige, unnötige Schlägerung zu vermeiden, im Jahr 1941 unter Schutz gestellt.
Am 10. März 1946 wurde die Kirche in Winkl erbrochen und Kirchenwäsche, Antipendien und Ministrantengewänder geraubt. Täter unbekannt. (11) Pfarrer Pelzmann
Am Mittwoch, den 15. Mai 1946 besuchte anläßlich der Firmung in Kirchberg a. Wagram der Kardinal u. Erzbischof aus Wien, Dr. Theodor Innitzer, die hiesige Gemeinde und das Kirchlein. Um 15 Uhr hielt er im Schulhause die Religionsprüfung ab.
Nach dem Krieg wird wieder ein Glocke als Ersatz für die im Krieg eingeschmolzene angeschafft, und zwar bei der Firma Pfundner in Wien, die dafür S 838 ,- in Rechnung stellt (16):
Inzwischen schafften sich die Filialgemeinden Unterstockstall, und Neustift im Felde je zwei "zinnlose" Glocken an. Die Filialgemeinde Winkl erhielt eine Glocke, ebenfalls aus zinnlosem Material. (11) Pfarrer Pelzmann
Am 1. September fand die Glockenweihe und anschließend der Kirchtag statt.
Neueindeckung des Daches des Seitenschiffes mit Eternit-Dachplatten. (11)
Für den Einkauf eines Kirchenstuhles wird ein Betrag von 10 S eingehoben. (4)
Winkl gehört ab diesem Jahr zur Pfarre Altenwörth, Messen in Winkl werden ab nun von den Altenwörther Pfarrern gelesen.
Die Elektro-Anlage wird von der Firma Hans Knofel aus Altenwörth um S 551,28 repariert.(16)
An der Kirche sollen größere Sanierungsarbeiten durchgeführt werden (Dach und Turm). Da das Geld dazu nicht vorhanden ist, werden altertümliche Statuen aus der Kirche an die Firma Plöckinger aus Krems um S. 26.000,--verkauft. Da es dadurch zu Unstimmigkeiten mit der Erzdiözese kam, wurde eine Statue (die Hl. Maria vom Seitenaltar um S 12.000,--) zurückgekauft - die anderen waren nicht mehr zu bekommen. (16)
Heute wurde das Turmkreuz aufgesetzt und damit die Neueindeckung des Kirchturmes abgeschlossen. Es wurden m2 verzinktes Eisenblech verarbeitet. Die Kugel (mit Kreuz machte der Spenglermeister Rudolf Knapp aus Neustift als Meisterstück für seine Meisterprüfung) hat einen Durchmesser von 45 cm. Sie besteht aus 16 Teilen. Der Wulst ist aus einem Teil getrieben. Das Kreuz ist 1,25 m hoch, der Querbalken mißt 70 cm. Kreuz und Kugel sind aus 0,7 mm starkem Kupferblech. – Die Kugel wurde am 16.9.1957, 845 aufgesetzt, das Kreuz um 905 eingesetzt und war um 910 befestigt. Es war ein sonniger, aber sehr windiger Morgen. – Die Arbeit wurde von R. Knapp, Neustift, und dem Zimmermann Karl Aigner, Winkl 31, durchgeführt. Die Kinder waren bei dieser ja so selten vorkommenden Arbeit Zuschauer.
Pfarrherr war Pfarrer Wilhelm Grubmüller, geb. am 16.5.1915.
Lehrer war der Schuldirektor Engelberger Leopold.
Winkl hatte an diesem Tag 162 Einwohner, von denen 52 Männer und 72 Frauen wahlberechtigt waren.
Die Volksschule besuchten 14 Kinder (8 Knaben und 6 Mädchen). (17)
Die Orgel wird von der Firma Hradetzky aus Krems gründlich renoviert, da sie von Mäusen zerfressen ist.(16)
Visitation von Kardinal Franz König in Winkl. (9)
m 28. Juni kam Se. Eminenz Kardinal Dr. Franz König zur kanonischen Visitation in unsere Pfarre. Um 3 h begann der Besuch des Bischofs in der Kapelle in Sachsendorf – Schule u. Kapelle in Kollersdorf, dann ebenso in Winkl u. schließlich wurde hier in Altenwörth die Schule visitiert… (9)
wurde die Errichtung des Kriegerdenkmals vom Gemeinderat Winkl beschlossen und ausgeführt: Die Errichtung des Kriegerdenkmals wird der Fa. Damböck übertragen. Als Ausführung ist an ein aus Natursteinen errichtetes Denkmal mit einer Tafel gedacht, die die Namen der Gefallenen und die Inschrift: „Den toten Helden der beiden Weltkriege“ trägt. (4)
Renovierung (13)
Visitation von Weihbischof Moser:
Vom 1. – 30. Mai wurde unser Dekanat von Sr. Excelenz, dem hochwürdigsten Weihbischof Dr. Karl Moser visitiert. ….. 10:30 Filialen: Kollersdorf, Sachsendorf, Winkl, wo der Bischof überall vom jeweiligen Ortsvorsteher begrüßt wurde und dann selbst einige Worte an die Gläubigen richtete und den bischöflichen Segen erteilte. (9)
1979 – 80
Im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt wird die Kirche außen renoviert. (1)
Die wertvolle Marienstatue in der Seitenkapelle, die aus dem 15. Jh. stammt, wird renoviert. (1)
Die Statue vor und nach der Restaurierung:
Die Visitation (von Weihbischof Dr. Krätzl, Anm. d. Verf.) am 4.5.1985 war ein großes Ereignis für die Pfarrgemeinde.
Das Programm:14:00 h Empfang in Winkl u. Besuch der Kirche
14:45 Kollersdorf – Besuch der Kirche und Andacht
16:30 Sachsendorf
17:00 Sitzung mit dem PGR in Altenwörth
18:30 Begrüßung des Bischofs vor der Kirche – feierlicher Gottesdienst mit Firmspendung (9) Dir. Anton Payer
Die Gemeinde Kirchberg am Wagram beschließt die Innenrenovierung der Kirche. (1)
Mit den Renovierungsarbeiten wird begonnen. (1)
Das Traufenpflaster wird entfernt, der Putz innen und außen abgeklopft.
Das Friedhofskreuz wird renoviert.
1991
Das gotische Sakristeigitter, das laut Expertise der akademischen Restauratorin wahrscheinlich aus dem 15. Jh. stammt, wird renoviert. (1)
7.12.1991
Kircheneinweihung nach der Renovierung.
Der Altarraum vor und nach der Renovierung:
Bei der gotischen Madonna wird eine Alarmanlage installiert. (1)
Eine Kirchenbankheizung wird angeschafft. (1)
Um die Kirche und im Kirchengraben werden Bäume gepflanzt. (3)
24.5. Imkermesse mit Agape - Imker Franz Riedl spendet für die Kirche eine Statue des hl. Ambrosius.
27.6.1992: Feierliche Einweihung der Kirche mit anschließendem Fest bei der alten Schule. In Anlehnung an die Herren von Winkl halten zwei "Ritter" bei der Kirchentür Wache. In seiner Ansprache erwähnt Herr Dechant Morgenbesser, dass die Kirche noch nie in einem so guten Gesamtzustand war wie heute.
Ein elektrisches Läutwerk wird installiert. (1)
1999
Setzen von Eiben um den Friedhofszaun durch den Verschönerungsverein. (3)
2000
Roden der Schwarzkiefern und Setzen von Fichten in der Kirchenallee. (3)
2002
Der Innenraum der Kirche wird beim Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Kirche während des Hochwassers:
Besuch von Kardinal Schönborn und Caritas-Präsident Dr. Michael Landau. Mit einer Pilgerschar gehen sie über den Hochwasserdamm von Altenwörth nach Winkl, um sich vom Wiederaufbau zu überzeugen.
Im Dachinnenraum der Seitenkapelle werden Secco-Malereien gefunden, die auf das Ende des 12. Jh. datiert werden.
Restaurierung der Seccomalerei im Dachboden der Kirche, siehe hier.
Das Dach wird erneuert.
Das Holz im Kirchengraben wird versteigert und geschlägert.
Nach einer bereits länger bestehenden Forderung der Landesregierung wurde die Verwaltung des Friedhofes Winkl der Katastralgemeinde entzogen und in die Gemeindeverwaltung integriert.
Maria Knapp veröffentlicht ein Buch über die Winkler Kirche.
9.12.2015
Der Archäologe und Bauforscher Dr. Mag. Thomas Kühtreiber von IMAREAL Krems besucht die Winkler Kirche, ein Fotograf macht Aufnahmen der Secco-Malereien.
Die vorhandenen Dachöffnungen und die Jalousienfenster am Kirchturm ließ man bei der Erneuerung des Daches offen. Im Laufe der letzten Jahre hatten sich Tauben hier heimisch gemacht, die immer mehr wurden. Bei einer Besichtigung stellte man fest, dass die Vögel sowohl Dachraum als auch Turm enorm verschmutzt hatten. Unter Mitwirkung von Dachdeckermeister Andreas Dampier aus Mallon trugen vier Winkler in einem ersten Schritt den Mist vom Turm herunter. Trotz Vorsichtsmaßnahmen wurde die Kirche dabei stark verstaubt. Dank moderner Technik bliesen die Männer den Staub aus dem Kirchenraum, um ihn dort abzusaugen. Als die Damen des Ortes nach einigen Tagen zahlreich zum Putzen erschienen, waren sie über die Reinheit verwundert. Nichtdestotrotz unterzogen sie das Gotteshaus einer gründlichen Säuberung.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Heute besichtigten wieder ein Kunsthistoriker und eine Historikerin die Winkler Kirche, das wohl bedeutendste Kunstdenkmal unserer Pfarre. Da in der Gozzoburg in Krems neue Fresken freigelegt wurden, wollten sie die Secco-Malerei am Dachboden zum Vergleich besichtigen. Laut ihrer Aussage gibt es in ganz Niederösterreich kein vergleichbares Werk aus dieser Zeit. Es ist auch wesentlich künstlerischer ausgeführt, als die soeben in Krems gefundene Malerei.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Mit Oktober haben wieder die monatlichen Messen in den Filialkirchen begonnen. In Winkl wurde die Kirche von zahlreichen Ortsbewohnern gründlich geputzt. Danach gab es ein gemütliches Beisammensein.
(Pfarrchronik Altenwörth)
Visitation der Kirche durch Weihbischof Stephan Turnovszky.
Ansichten der Kirche
Die Kirche von außen
Eine Baubeschreibung
Quellen:
- Daten der Gemeinde Kirchberg am Wagram
- http://www.ms-visucom.de/cgi-bin/ebidat.pl?id=1527
- Verschönerungsverein Winkl
- Protokolle der Gemeinderatssitzungen der Gemeinde Winkl
- Wilhelm Simlinger: Aus der Vergangenheit von Kirchberg, Altenwörth, Bierbaum a.Kl., Königsbrunn und allen dazugehörigen Gemeinden; Kirchberg 1958
- http://www.kirchberg-wagram.at/
- Geschichten aus Winkl, 1992
- Andreas Nowotny, Chronik Neustift im Felde
- Pfarrchronik Altenwörth
10. Urkunde und Geschichte, Niederösterr. Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs
11. Diplomarbeit Mag. Josef Voithofer: Konservierung – Restaurierung einer romanischen Kalkseccomalerei: Sündnefall und Fragment einer zweiten Darstellung, um 1200, Gemeindekirche Winkl/ Gemeinde Kirchberg am Wagram, NÖ
12. Diplomarbeit Mag. Josef Voithofer, mündliche Auskunft und unveröffentl. Untersuchungsbericht zur Bauforschung von Mag. Ronald Woldron, Dez. 2004
13. 20 Jahre Gemeinde Kirchberg am Wagram
14. Pfarrchronik Kirchberg am Wagram
15. Verein für Landeskunde von Niederösterreich "Land zwischen Donau und Wagram (WagramII"), Exkursion am 29.Oktober 2011, (Peter Aichinger-Rosenberger, Günter Marian, Alexandra und Roman Zehetmayer)
16. Rechnungen der Gemeinde Winkl
17. Schulchronik Winkl
18. Geschichte der Markgemeinde Kirchberg am Wagram
19. Diözesanarchiv Wien, Landpfarren/Kirchberg am Wagram, Kass. 3, Fasz. 14, Filialkirche in Winkl
Fotos: Herbert Eder, Kollersdorf; Erich Trezmüller, Gigging; Marktgemeinde Kirchberg am Wagram; Josef Leuthner, Kollersdorf; Leopold Wölfl, Herbert Grill, Maria Knapp, alle Winkl
Jänner 2012, letzte Änderung März 204
Maria Knapp