(Auswahl)
Wia gern i Di ho!
Wia `r ön Sunnschein da To,
Wia d‘ Glocka ihr’n Klong,
Wia `r ös Vögerl ihr’n G’song,
Wia da Geizige `s Geld,
Wia da Herrgot sein Welt,
Wia da Lustige d‘ Freud,
Wia sein Hoamat da Weit‘,
Wia `r ös Aug’nlichat da Blind‘,
Wia d‘ Muida ihr Kind,
Wia mein Schutzengel mi‘:
„So gern hon i Di!“
Da grössti Wunsch.
Ös mecht da Herr Pforra dö d‘ Nett‘l gern prüfa,
Wia’s ausschaut bei ihr mi’n christlinga Streb’n!
Weg’n den frogt a s‘ oanmol: „Iaßt so‘ ma Du Dirndl,
„Wos war denn Dein größter Wunsch ön Dein Leb’n?“
„Da größte!?“ … moant d‘ Nett’l, …. „der war, … daß … mein Muida….“
„Wos?!“ schreit da Herr Pforra, …. „dös g’follt ma schon guit!
„Auf d‘ Muida glei‘ denka und nöt auf eahm selba,
„Für dös wird oan no‘g’seg’n g’wiß monige Schuld.“
„Ös Kinergibet hot schon imrig’smal g’wirkt!!“
„I that’s holt“, sogt d‘ Nett’l, „da Muida vaguna,
„Daß s‘ g’wiß do --- an recht – saubern Schwiegersuhn kriagt!“
Glöckerklang und Glockaschla.
Oen meina Prust geht’s seltsam zue.
Da klingst’s so klar und zidad bang,
so hell, wia ön da Feitaruih
a sießa, liaba Glöckerlklang.
als wia’r ös G’läut – a Glocksschla!
Dos singt und rauscht ön ganz’n G’müat
-a Musi, dö koan Mensch daschaut, -
Wia Betläut’n, wia Kirchaliad,
bal hoamli stad, bal wunderlaut.
Trost.
Hast a recht schwa z’trag’n,
därfst nöt ganz vazag’n,
a dar irmsti Bedla
kriagt sein Gab!
Pfiat Di Gott!
Pfiat Di Gott, mein Herzenskind,
`S letzti Busserl gi‘ ma g’schwind,
Oanmol, `s kon nöt onerscht sein,
Miaß‘ ma do vononda geh’n.
Daß d‘ ma treu bleibst, woas i‘ g’wiß,
Daß d‘ auf mi denskt, - a wird’s sein!
Won dös no so sicha’r ist,
Bid’n – thui n’i do d’rum schön.
Is ma `s Furtgeh’n a recht schwar,
Mocht’s ma’r `s Herz a no so bong,
Won ös Widaseg’n nöt war,
Dirn, - dös war mein Untergong.
Siakst alloan und ön da Weit
Gibt’s oan Trost für mi noglei,
Oan Gidanka, volla Freud,
„S‘ Dirnderl wird mei Herzenswei!“
Dös kon a nöt onerscht sein?
Nocha kon is‘ leichta trogn’n!
Won i „Pfiat Di Gott“ muiß sog’n!
Wonn da reich’st Kini kam za mir
Und sochat: „Mogst, i dausch mit Dir!
„Du muißt ma glei Dein Dirnderl geb’n:
„I schenk da `s Lond und `s Geld daneb’n.“
Do gegnat Eahm: „Mei liaba Herr,
„Dös is für mi a große Ehr!
„Do is oan „Wonn“ bei dera G‘schicht,
„An „Owa“ dös den Hondel bricht:
„I dauschat glei, mit Freud’n a
„Wonn – i stott Eng da Kini war!“
Da Kirido.
„No, geht da nix o bei den Kiridoleb’n,
„I soll da jo Dirnderl an Kirido geb’n?
„I hät da’r oan brocht a, nix b’sundas is `s nöt,
„Und daß `s öppa schön war – is long no koan Red.
„Ös is a nix theias, - koan Ring mit an Stoan,
„Ja, pass’n that‘s freili für Di gonz alloan!
„Ös ist recht wos oanfach’s, hot nix mirkbor’s sunst,
„Ols daß da’s Dein Lebta – volois’n nör kunnst.
„Bist neugieri Dirnderl? Gelt, wird nöt irch sein!
„Der Kirido g’hört eigendli eh schon long Dein.
„Du brauchst da’s nöt z’wiss’n, wos `s sein kunnt, gelt na?
„Und do soll n i red’n, -- monst, Dirnderl lieb’s – han?
„No wonn a da’s sag’n muiß – i schom mi dabei,
„Weil gor so viel wenig is: -- „Mi selwa noglei!“
Ös rührt sö schon üw’rall, da Hirögst1 is da.
Dö Neb’ln hamt ang’fangt und kurz wird da Ta(g).
Dä Preß’n sand ausputzt, eintechtingt2 is s’Gschirr:
-Moring geht’s Les’n an, ön alla Früah!
Dahoam was s‘ all’s brauchan, - fallt a stark ös G’wicht, -
Is allas schon auf’s lößt Itüpfal g’richt,
daß s‘ währand’n Les‘n mit nix aufg’halt’n san
und mit andern Sachan eahn Zeit nöt vatan.
A’g’stocha is a; üwarall hamt s‘ a Bradl,
ön oan Haus a Schof und ön andern a Fad’l.
Dö Nacht is vaganga; iatzt fangt ‚s recht Leb’n an!
Da muiß allas her: ös Wei, d’Kinder, da Mann,
d‘ Knecht, d’Dirna zoig’nt all’sand ön Weingart’n aus
nach’n Fruahstuck; da Ähnl aloan hüat‘t ös Haus.
Der krallt a wenig um zerscht dahoam und schaut na,
ob ‚s Viach a sein Fuida hat, wo nix geht a,
daß allas ön Urdning is mi’n Feu’r aum Herd,
bei’n Gadan da Ried’l vür, wia sa sö g’hört.
Aft geht a’r ön d’Stubn eini, macht d’Fensta zui
und setzt sö auf d’Ofabank. Ön dera Ruih,
da kimmt a’r ös Denka auf d’Ahnl bald d’rein
-Dö eahm schon lang g’storb’n ist – dabei tunkt a’r ein.
Daweil maschier’nt d’andern aum Weingat frisch zui
Und kinnan von Les’n eahn ared’n nöt gmui.
Da Knecht moant: „Ös wird bei all‘ den a guits Jahr!“
„Ja freili“, sagt Owadirn, „dös hat koan G’fahr!“
„Geht’s, wann ma’r auf d’Schatzing no kemman, dana“,
-monat iaßt’n da Bau’r – „bi’n ich z‘fried’n und froh!“
Do Leut, dö eahn gegnan, red’nt s‘ an, wia ma’s muiß.
Sö wünsch’n daß’s recht ausgibt – is eh da schönst‘ Gruiß!
„Ferd,3 sag’nt’s, „hat’s schon g’rat’n und heu’r wird’s no bessa!“
„Mir brauant’s“, - sag’nt d’Unsan, - „sand uns a gmui Essa“!
Wia s‘ noh a so red’n, is da Weingat vor eahn,
all’n g’schatztö4 van Weinban; ös Laa5 is noh grean
und watschnaß va’n Neb’l; der reist a wenig noh,
bis daß’n dö Sunn geg’n Mitta jaukt davo(n).
All’sand richt’n so iatzt san Arwat’n z’samm,
leg’n d’Fürtan und d’Gug’ln und Jankern, dö’s ham,
wia s’sand auf an Haufa, ös Brodpinkerl d’rauf,
aft machan s’bedachti dö Lesfeid‘ln auf.
Und iatzt sagt da Bauer, is ‚s a frumma Mann:
„Wann’s wia da wöll is, ön Gott’snam, fang ma’r an!“
Und losgeht’s! Gar emsi und fleißi und froh
Schneid’nt s‘ d’Weiba van Stöckan mi’n Feid’ln d’rauf a
Und schmeiß’n s‘ ös Bütt’l, - a nieds trag oans mit –
Dös aft, wann’s ganz voll is, ö d’Butt’n wird g‘schütt‘.
Da Butt’ntrager wart’t schon und laart d’Buttn schleuni,
so oft als s’s ang’füllt, ös Mostlschaf eini.
Zem macht a’r ön Mostla und steßt d’raus an Goasch,
dös nennan s‘ ba uns dahoam üw’rall ön Moasch.
Den schütt’s r ön d’Moaschboding ein na da Reih
Daß d’Kernd’l und d’Kamp treib’nt ön Most um dabei! –
Dö Lesa, dö schneid‘n, wia’s an Jonmoasta6 ziemt,
der aufpass’n muiß, daß koans aus’n Jon kimmt,
weill’s sunst gar leicht sein kunnt, daß d’Urdnung kam weg
und daß s‘ üwasachat’n glei ganzi Stöck
Vill ess’n va d’Weiba tuit koans; ön da Früah,
da kriagat’n s‘ Bauweh, weil s‘ z’kalt sand dö Bir7.
Ös g’freut s’a a so nöt dö ganz‘ Essarei,
weil s‘ z’viel seg‘n, valois’n s‘ ön Gusta dabei.
Da Baua, der moant, er muiß s’imrigsmal mahn’n:
„Hört’s, macht‘s nöt z’viel Kerndl und laßt’s engs no schlaun!8
Und teit’s ma nöt zöt’n, ös Les‘n is koan G’spiel,
sunst find’n dö Kiner bei’n Wolfsuicha9 z’viel!“
Do Owadirn hat va da Arwart ös feini,
dö schneid’t d’Ausschnittweiba ön Vörtra(g)korb eini;
va d’rot’n, d’Zirlafanla und d’schmöckad’n gmui,
si nimmt a noh extra Goastutt’n10 dazui,
Dö g’hör’n san Vaschicka auf Wean, wia ma’s tuit,
und toals a für’n Winta, zum sand’s erscht recht guit.
Schneidt’t a für sie selwa; a Bütt’l g’hört ihr.
Bei dö nimmt sa sih halt a b‘sundari Müah.
Va d’Morg’n- und d’Ab’ndroth is do koan Red.
Dö firbt freili d’Sunn, owa siaß macht sö s‘ nöt.
Dabei laßt s‘ d’grob’n, d’weiß’n und d’schwarz’n a steh’n,
dö mieß’nt allsanda für’n Moasch guit gmui sein.
Auf dö Art wird’s Mitta(g), sö setz’n sö z’samm,
wia s’sand ön an Kroas, wo s‘ grad an Platz ham,
und ess’nd; viel kriagn’nt s‘ nöt; an guit’n Trunk Wein
und an Reanka11 Brod; mehr bracht’s nöt z’sein.
Ös gibt Weiba gmui, bis san End is s noh weit,
und da hamt s‘ zan Ess’n grad nöt gar viel Zeit.
Ös Fruahstuck halt’t a an; a Beuschl hamt s’g’habt
-und dös is wohl koan schlechti Untala(g) g’rad, -
z’Mitta(g) is ‚s halt spehra, dafür wird auf d’Nacht
dahoam wann s‘ sand, Knödl und Fleisch aum Tisch bracht.
Wias s‘ alsdann zem ess’nd, - auf oanmal hat’s kracht,
daß d’Weiwa und d’Mentscha an Schroa hamt z’samm g’macht;
da Hirta r is’s, der wo ön Weingatnan steckt.
Und der mit sein Schoiß’n dö Leut gern daschreckt!
Dö Menschta, dö kudan iatzt, d’Buim, dö zoig’nt s’auf,
da Baua do mahnt s‘ za da Arwat glei d’rauf
und d’ganzi G’schicht geht iatzt vo vorn wieda’r an,
bi‘s Nohmitta(g) wird, da muiß d’Bäuerin schon
hoamzui; Zeit san Nachtmahlkocha is‘s wor’n.
Doh echanta12 kimmt noh da Moaschbau’r ang’fahrn.
Iatzt wird glei mi’n Schöpfan – do sand recht lang g’stielt –
Da Moasch va da Boding ön d’Load umig’füllt.
Gleih fahrt a davon d’rauf zwe(n) Manna mit eahm,
a niada va sö brennt’t sö an iatzt sein G’steam.
Sö fahr’nd ö dö Presß; ma hört dur d’ganz Leit’n
Öl Schell’ng’schirr va d’Roß, eahn Klins’ln und Läut’n;
Dös is zwegnan Grabnan, dö schmal sand und g’wund’n,
ö dö d’Bau’n ananda nör ausweicha kunnt’n.
Daß do da’r oan hört und heraußt daweil wart’t
Und nöt amend ruiwi ön Grab’n einfahrt.
Dö Preß is bal da und da Wag’n glei eing’spirrt,
d’rauf laß’n s‘ ön Moasch üwa’s Schußkor auf d’Bird.
Zem seicht a sö zerscht und kam is dös gar,
wernd d’Kernd’l un d’Kamp üwag’worfa aufs Kor.
Ös Aufsteß’n, s Spindlgeh’n kommt na den d’ran,
d’rauf fangant s‘ m’n Preßbam ös arwar’n an.
Dös garrazt und kracht und – auf oanmal rinnt’s fein
Dur’s Sieberl ön d’Untasetzboding iatzt d‘rein;
Zerscht kloanlat, d’rauf sud’lt’s, dös is schon da Most!
Der wird va dö Manna mi’n Glaserl glei kost’t:
„Hat der heu’r koan Siaß’n“, sag‘nt’s, „dös is a Seg’n!“
„Schad, daß ma koan Wa14 hamt, sunst kunnt ma’n a wög’n.“
Sö red’n no furt a Weil, fahr’nt bal davon,
da Preß alloan miß’nt s‘ iatzt d’Arwar vatraun.
Dö laßt sö nöt spott’n, bei‘n Ta(g), bei da Nacht
Druckts s’furt ön oan, plagt sö, daß’s krammelt und kracht.
Und dann s‘ endla nimma, sa wird no auf d’Löst
Fest g’scheidert und zreb’lt und no amal preßt,
bis d’ledinga Tröwan noglei sand ön Kor,
hat’s Rinn’r an End und ös Preß’n is gor.
Dö Tröwan, do schmeiß’nt s‘ vor’s Preßhaus nag’n Brau(ch),
toals kemmant s‘ auf’s Feld d’rauf und toalweis kriag’nt s‘ d’Sau.
Ön Most trag’nt s‘ mi’n Viert’lschaffeln ös Faß,
recht hoagli, daß nöt amal d’Dauf’ln wer’n naß,
Füll’n an oan sum’s aner nd kelln’a ein.
Bei d’Haua, bei d‘mehran kann’s freili nöt sein,
dö hamt z’moast koan Kella und – triebselig’s Liad –
hamt auf dö par Eimerl schon ‚s ganzi Jahr zihrt.
Dö miaß’n a hergeb’n ön Moasch oda Most,
sand z’wunga und wann a’r a was da wöll kost’t.
Iatzt war ma hübsch firti: d’Preß is wieda z’legt
Und g’reinigt, d’Dampfluckan sand alli aufdeckt,
da Most is ön Faß’ln und allas is g‘scheg’n,
wann d’Preß wer’n zuig’spirrt; iatzt wer‘ ma halt seg’n,
was’s is auf Martini! Bis zem hoast’s gitrost
zuiwart’n und sag’n: „Pfiat dih Gott, liaba Most!
Mir hamt unsa Arwat schon ganz tan bei dir,
iatzt arwat du selwa und gi(b) da’r a Müah.
Und hast a’s für heua bracht auf a guit’s Ziel,aft is uns auf’s Jahr g’wiß dö ganz Pla(g) nöt z’viel!“
1) Herbst
2) Mit Wasser befeuchtet, damit es dicht wird
3) Im Vorjahr
4) Strotzend
5) Laub
6) Teilt den Weingarten in Abschnitte
7) Beeren
8) Beeilt Euch
9) Nachlese
10) Traubensorte
11) Großes Stück
12) Vorher
13) Anzünden
14) Waage
`s schönst‘ Bleamerl.
Ös Veigerl und ös Maiglöckerl
D‘ roth Ros’n a dabei,
Dö hamt schon sita longa Zeit
A großi Streitarei.
Sö streit’n, wer aum schönt’n is.
Und weil s‘ nöt oani wer’n,
Sa bitt’n s‘ mi und mecht’n a
Mein‘ Richtaspru holt her’n.
Ös Veigerl sogt: „I‘ bi‘ grod wia
„Da Himm’l so schön blau,
„Und putz do g’wiß recht sauwa auf
„Ön Wold und `s Feld und d‘ Au!“
„Jo freili“, eifert `s Maiglöckerl,
„That is dös öppa nöt?
„Und oft is außa meiner For!
„Bei mir von G’ru no d’Red!“
Dö d’Ros’n, dö thuit g’walti‘ g’spreitzt,
Gor stolz is s‘ auf ihr Röth’n –
Und monat: „Daß i‘ mit dö do streit,
„Dös ho’n i nöt von Neth’n!“
Do i ho mi nöt b‘sunna long
Und koani G’schicht’n g’mocht,
Ho s‘ allisonder, wia‘s ’s sand g’wöst
Glei’ d‘rauf mein Dirndl brocht.
Sa gen’nt s‘ gor gach an Fried:
Sie selba homt s‘ `s schönst Bleamerl g‘nennt –
Und ausg’wöst is da Strit.
Alloan.
Bi‘ mi’n Dirndl g’wöst
Auf da wild’n Hoad,
Allas mäuserlstad
Um uns weit und broat.
Und rundumadum
Nix als Gros und Stoan,
Mitt’n ö‘ dö drinn
Mit zween gonz alloan.
Zem ho’s i‘ nöt g’wißt
Wos dös hoaßt: Alloan?!
G’rauscht und plauscht hot’s Gros,
Leb’n g’hat hot da Stoan!
Weit bi’n i iatzt weg
Ön a groß’n Stodt,
Dö viel taus’nd Leut
Und viel Larma hot.
Do gibt’s z’hern und z‘seg’n,
Wos oans no glei will,
Schöni Musi, Tanz
und Kumödig’spiel.
Untaholtinga,
War’n gor viel und fein,
Kumarad’n, Freund –
Wurd’n a z‘ krieg’n sein!
Sauw’ri Mentscha gab’s
Gmui a, - meina Treu!
Do mein‘ Herzensdirn,
Dö – is nöt dabei!
Weg’n den ho’n i‘ a
Gor mit nix a Freud,
Und mein Denka geht
Allaweil ö‘ d‘ Weit.
Ö da größtn Gmoan,
Woaß i‘ `s erscht wos `s hoaßt:
„Muidaseel’n alloan.“ –
D‘ neuchi Mod‘.
Da Steff’l, der mit Erdäpf’l
Ö d‘ Stodt fohrt olli Bot,
Dazählt ön gonz’n Dörfl heunt
Dö d‘ ollaneuschast Mod.
„Wia dös ausschaut, kinnt’s Eng“, - sogt a, -
„Koan Fürstelling nöt mocha;
„Und vols ös onschaut’s wißt’s a nöt,
„Sollt’s woana oda locha.“
„D‘Weib’sbilda homt iazt ollisond,
„Wia `s i hon gestern g’fund’n,
„Wo, - moan’n i gor nöt oamal sog’n,
„ – A Senkerl auffibund’n!...“
„Va weit’n, wonn oans nöt guit siacht,
„Do kimmt’s oan für so g’wiß,
„Als‘ wia Kameel, - den `s - g’schpoasi gmui, -
„Da Bugl z’ruck g’rutscht is.“
„Mit dera Modi is a frei
„A Niadi schon vaband’lt;
„Und von den, - muiß Eng weida sogn’n –
„Dö d’holwat Stodt vaschand’lt!“
„A so a Modi! Ah! Ah! Ah!
„A Spott is `s und a Schond!“
„Wos s‘ iatzt schon ollas aufbringand!“
-Schreit’s Dörf’l duranond!
Dö d‘ Rosl, bol’s von Modi hört,
Dö is dafür glei z’hom.
„Wos hot denn ei’gndli, - Steff’l“ – frogt s‘,
„Dös – Ding do für an Nom?“
„Ön Nom willst,“ – moant da Steff’l, - „siakst
„Den woas i‘ selwa nöt,
„Do ho’n i zuiglost imrigsmol
„Wia s‘ grod davon homt g’red!“
„Wort’s! … Wia denn dös glei is?“
„Jo richti! G’sogt homt s‘ – stomma thuit s‘
„Gor von dö Küah z‘ Paris!“
Da Wein und d‘ Weibsbilda
Va Klingadorf da Schulmoasta
Hāt g’stritt’n mit sein Wei‘
Und a pāār Krātza, a blobs[1] Aug’n,
Wia `r öfta, --- kriagt dabei.
"D‘ Weibsbilda,“ – räsanirt a laut,
„Sand grād als wia da Wein;
„Ös best‘ war schon, ma lāssat sö
„Mit dö zween gār net ein!“
„Daß s‘ guit wirkan, - wia mānige sān’n,
„Dā san ma’r liawa stad;
„Grād dö zween hāmt no auf da Welt
„Nix thān, - āls Köpf vadraht!
„Dö Siaß’n, dös s‘ ön Anfang hāmt,
„Dö kān oan nöt lāng g’freun;
„Vageht gār gach – und wās d’rauf kimmt,
„Hoaßt „Sturm“ bei lli zween!“
Da Wirt, der, weil’s sein Wein āngeht,
Gern boshafti iaßt war,
Fāllt eahm ö d‘ Red: „He Schulmoasta!
„An Untaschied – is a!“
D‘ Weibsbilda und da Wein.
I hā’s g’sāgt und sāgs’s und bildt ma’s fest ein:
D’Weibsbilda, - glaubt’s ma’s, - sand just wia da Wein.
A niad’s auf sein‘ Ārt, hāmt dö zween ön eahn Stānd,
Namlawohl für d‘ Mānna, gār viel mitanānd.
A so a jung’s Dirnderl, voll Lust und voll Leb’n,
Dös selwa koan Ruih hāt, koan Ruih a kān geb’n,
Is grād wia da Most und da Sturm – āll’s ön āll’n;
Va dö lāßt sö mānig‘s a niada gern g’fāll’n.
Do is bei do zween erscht Martini vabei,
Da Most schon a Wein und ös Dirnderl a Wei, -
D sand Eng ön eahr zween Bleamerl aufblüaht,
Dös oani für’n G‘sund und dös āner für’s Gmüath.
Und sand’s amāl ālt, - so mild kān da Wein,
So hell und so klār sein, fāri[3] nöt sein,
Āls d‘ Aug’n va da’r Ahnl, wānn’s toif bei da Nācht
Stad hutschad auf d’schlāfad’n Kindskiner lācht.
Seid’s harb und vadiaßla und kān Eng nix g‘freun:
Ös Mānna, - i frā Eng, - wās geht Eng denn ā? -
A recht a brav’s Wei und a guit’s Glaserl Wein, -
Und kehrumdhānd seid’s wida lusti und froh!
Und seid’s dös, was wünscht so a niada dabei?
Was wöll’n denn san Glücklasein ālle erscht recht?
A guit’s Glaserl Wein und a recht a brav’s Wei,
Nöt? Ohne do zween is a `s Glück nöt gānz echt.
Und weil dö zween āll‘weil beinānd‘ miaß’nd sein,
D‘ Weibsbilda vorān, d’rauf ös Safterl va d‘ Reb’n:
Sa nema, ös Mānna, a Glaserl voll Wein,
Mit den – lāß‘ ma d’Weiwa und d’Dirnderln hoch leb’n!
Walter Sohm: Die Mundartdichtung in Niederösterreich, 1978
Kopie des Buches "Bleamerln aum Wö", zur Verfügung gestellt von Frau Marianne Eckart,, Engelmannsbrunn
November 2012, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp