Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at
Abkochen  
Die einmal täglich stattfindende gemeinschaftliche Zubereitung von Speisen beim Militär, sofern sich die Truppe außerhalb fester Unterkünfte befindet (Feldzug, Manöver).
 
Assẹntplatz
Musterungs- und Aushebungsort  
 
Aufgebot des 5., 10. oder 30. Mannes
(auch Hebung oder Aushebung des...)  Wenn Gefahr bestand, dass Feinde ins Land eindringen, konnte - je nach Dringlichkeitsstufe - das Aufgebot des 30., 10. oder 5. Mannes erlassen werden. Es erfolgte eine Musterung der Männer im wehrfähigen Alter und je einer von 30, 10 oder 5 wurde zur Kriegsdienstleistung ausgewählt. Die nicht betroffenen Höfe bzw. Familien sollten die Wehrdienst leistenden und ihre Angehörigen unterstützten und so einen Ausgleich der Belastung herbeiführen. Der militärische Wert solcher Aufgebote war gering, weil es an Waffen fehlte und die Bauern ungeübt waren. Patente (Gesetze) für solche Aufgebote gab es zwischen 1566 und 1611. Eine solche Musterung führte im Jahr 1596 zum Ausbruch eines Bauernaufstandes in Ober- und Niederösterreich.
(Helmuth Feigl: Die niederösterreichische Grundherrschaft, St. Pölten 1998)

Aufprotzen
Ein Geschütz von der Protze (einachsiger Vorspannwagen) abtrennen und in Feuerstellung bringen. 

Banderium
Eine alte ungarische Truppengattung, später wurden damit berittene Abgeordnete bezeichnet.
 
Bastion
Vorbau in Verteidigungsanlagen, von wo aus die Angreifer wirksam bekämpft werden konnten. 
 
Capitulant 
Soldat, der sich verpflichtet, über die gesetzliche Dienstzeit hinaus zu dienen.
 
Cavalcade
Reiterhaufen  
 

Chevaulegers (Cheveauxlegers)
Ursprünglich eine Gattung der leichten Kavallerie. Der Begriff Chevauleger kommt über das Französische (chevaux = Pferde; léger = leicht) ursprünglich aus dem Italienischen (cavalleggeri)

Fähnlein
Militärische Einheit von 300 Mann, zu Beginn des 17. Jh.,  allmählich ersetzt durch die Kompanie. 
 
Feldscher
Der Feldscher war ein Handwerker, der Verwundungen von Soldaten versorgte. Erst ab dem 18. Jahrhundert waren auch akademisch ausgebildete Ärzte unter den Feldscheren. Die Bezeichnung entstand im 14. Jahrhundert in der Schweiz, ursprünglich in der Form Feldscherer. 
 
Flak
Fliegerabwehrkanone

Genietruppe
Sie ist mit der Ausführung aller im Feld- und Festungskrieg vorkommenden technischen Arbeiten betraut. Die Aufgaben überschneiden sich mit jenen der Pioniertruppen. 

Glacis
Im Festungsbau eine schräge Erdanschüttung vor dem Graben und der Festungsmauer. Diese Glacis war meist frei von Bewuchs, damit man den Feind frühzeitig sehen konnte. War sie mit einem Verhau versehen, kam dieser nur schwer vorwärts.  
 
Hakenkreuzler, Hakinger
Anhänger Hitlers vor dem Anschluss 
 
Heerbann
In der Reichsheeresverfassung des Heiligen Römischen Reiches das Aufgebot aller waffenfähigen, freien Grundbesitzer zur Heerfahrt, d. h. zu einem Reichskrieg. 

Kartätsche
Ein Artilleriegeschoss mit Schrotladung  

Kasematten
Ein vor Artilleriebeschuss geschütztes, unterirdisches Gewölbe im Festungsbau. 

Kavallerie oder Reiterei
Eine in der Regel zu Pferd kämpfende Waffengattung der Landstreitkräfte

Kürass
Lederne Panzerung des Oberkörpers.

Kürassier 
Mit Kürassen genannten Brustpanzern ausgestattete Truppengattung der schweren Kavallerie. Neben den Lanzierern entstanden sie in der Frühen Neuzeit und bildeten mit diesen als „Schwere Reiter“ das Gegenstück zu den Chevaulegers (leichten Reitern). 

Kuruzzen
Anhänger Emerich Tökölys und Franz II. Rákòczys, räuberische unzufriedene ungarische Bauern und Soldaten, die ihre Plünderungen vor allem gegen Niederösterreich richteten (1683 – 1711). Heute noch im Schimpfwort „kruzitürken“ für „Kuruzzen und Türken“ verwendet.

Lafette
Untergestell eines Geschützes

Leichte Reiterei – schwere Reiterei
Die Unterscheidung zwischen schwerer und leichter Reiterei (Kavallerie) richtete sich nach der Panzerung, Ausrüstung und Bewaffnung der Reiter sowie Statur der Pferde. 

Outremer
Jenseits des Meeres, mittelalterl. Bezeichnung für die vier Kreuzfahrerstaaten im Heilgen Land.  

Panzerreiter 
Speziell ausgebildete, schwer bewaffnete und mit metallenen Rüstungen gepanzerte Reiter. Sie gelten als Vorläufer der mittelalterlichen Ritter.

Protze (von ital. birazzo = Zweiradkarren)
Ein einachsiger Karren, der zum Transport eines Geschützes mit der Lafette verbunden wird. 

rantionieren
eine Rantion erbringen – freikaufen bzw. Lösegeld aufbringen (Gefangener).
 
Rapier
Im 16. und 17. Jh. das Schwert des Adels. Es hatte gegenüber dem Langschwert eine schlanke, relativ lange und zweischneidige Klinge mit kräftiger Spitze. Der Griff verfügte über eine Parierstange und zusätzlich einen Korb zum Schutz der Hand. 
 
reisen
auf Kriegsfahrt gehen 
 
Sarwürker
Rüstungsmacher

Scharpie oder Charpie (von lateinisch carpere zupfen, pflücken)
Ein bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts gebräuchliches Wundverbandmaterial, das aus Fasern bestand, die durch Zerzupfen von Baumwoll- oder Leinenstoffen gewonnen wurden. 

Schwertleite
Feier, bei der ein Knappe zum Ritter geschlagen wird. 
 
Terzerol
eine kleine Vorderladerpistole. Es existieren ein- und doppelläufige Ausführungen. Als Zündmechanismus diente ab dem 17. Jahrhundert ein Steinschloss, welches im 19. Jahrhundert durch das zuverlässigere Perkussionsschloss ersetzt wurde. 
 
Ulanen, Uhlanen
Eine mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie.  
 
WASt  
Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen.          
 
Juni 2024
Maria Knapp