Um 1600 bestand Kirchberg Großteils aus Häusern am Marktplatz. Dabei handelte es sich vornehmlich um Gewerbebetriebe, die aber oft auch Weinbau betrieben. In den Kellern lagerten nach den Angaben in den Verlassenschaftsinventaren bis zu 5580 Eimer Wein (= ca. 312.000 l; Leopold Graf, Lederer, 1781). Kirche und Friedhof waren von einer Mauer umgeben, um bei Feindesgefahr der Bevölkerung Zuflucht zu bieten. Der Markt war von einer Mauer mit Toren gesichert. Major a.D. Wettendorfer, der eine Tochter der Familie Roßkopf geheiratet hat, hat aus Angaben in verschiedenen Quellen untenstehende Skizze von Kirchberg angefertigt:
Um 1830 entstand die erste genaue Landkarte der Monarchie nach der Methode der Triangulierung, nach der bis in unsere Zeit vermessen wurde – und zwar die Franziszeische Landesaufnahme. Der Ausschnitt zeigt den Markt mit allen Häusern und Nebengebäuden. Es gibt keine Schutzmauer mehr, an der Kremser Straße finden sich neben dem Bürgerspital schon weitere Häuser, aber die anderen Fluren, die heute bebaut sind, waren damals Ackerland.
Um die angeführten Straßen zu finden, ist es von Vorteil, parallel den Ortsplan der Gemeinde zu öffnen.
Alchemistenpark
Der Park, der Obstsorten aus aller Herren Länder beherbergt, befindet sich östlich des Schulareals neben dem neuen Friedhof.
Auf der Linden
Diese Straße ist der „Hintausweg“ der südlichen Markthäuser.
Im Mittelalter war häufig bei den Linden die Dingstätte, wo Gericht gehalten wurde. In Kirchberg stehen heute noch Linden auf dem Platz, der eine schöne Fernsicht bis ins Alpenvorland bietet.
Auf der Schanz
Die Straße befindet sich hinter den Gärten der nördlich gelegenen Markthäuser. Im 17. Jahrhundert suchten die Schweden und Türken auch Kirchberg heim. Die Bezeichnungen "Auf der Schanz" und "Schanzpark" weisen noch heute auf die Schwedenangriffe von 1645 unter dem Anführer Torstenson hin, bei denen sich die Bevölkerung mit aufgeschütteten Wällen zu schützen suchte.
Otto Fandl schreibt dazu: Kirchberg war schon bei der 1. Türkenbelagerung 1529 ein befestigtes Standlager des Prinzen Friedrich von der Pfalz. Daran erinnert auch der Straßenname „Auf der Schanz“. Diese war eine Rundumbefestigung vom Friedhof hintenaus entlang der Wagramkante bis zum Schmiedtor und als wichtigster Teil die Hauptschanz an der Stelle des heutigen Schanzparks. Hier war der Ort am leichtesten anzugreifen. Am Grundaushub zum heutigen Fandl-Uhrengeschäft konnte man 1973 Schanzwall und Graben mit je zwei Metern Mächtigkeit ablesen.
Heute befinden sich dort Volks- und Mittelschule, Musikschule und Landeskindergarten.
Bahnzeile, Bahnstraße
Die Bahnstraße führt vom Bahnhof nach Norden zum Bürgerspital.
Die Bahnzeile führt vom Bahnhof in Richtung Dörfl.
Am 10.1.1872 wurde die Eisenbahnstrecke Absdorf – Krems als eine Flügelbahn der Kaiser Franz Josefs-Bahn eröffnet. Damit wurde der Raum Kirchberg an das österreichische Bahnnetz angeschlossen und eine neue Ära für die Mobilität der Bevölkerung und der Wirtschaft begann.
Das Fahrgastaufkommen hat sich bis heute soweit geändert, als fast nur mehr Pendler in die Städte fahren, statt am Fahrkartenschalter erhält man seine Karten jetzt an einem Automaten.
Beergasse
Sie befindet sich nördlich der Nordzufahrt nach Kirchberg.
Die Familie Beer, die mit der Familie Damian verschwägert war, war jahrhundertelang tonangebend im Markt. Als reiche Handelsfamilie stellte sie auch einige Marktrichter.
Näheres zur Familie Beer siehe hier und hier.
Beethovenstiege
Sie führt von der Kremser Straße zum Kirchenweg.
anschließende Weg zu Friedhof und Kirchenplatz. - Siehe auch unter Kirchenweg.
Doppel
Siehe unter „Im Tobel“
Dörflerweg
Der Döflerweg bildet von Norden nach Süden die Grenze zu Dörfl und bestand schon auf der Karte der Franziszeischen Landesaufnahme.
Dr. Paul-Zhernitz-Gasse
Sie verläuft westlich parallel zur Neustifterstraße.
Dr. Paul Zscherniz war von 1656 – 1686 Pfarrherr in Kirchberg. Er gründete das Bürgerspital in der heutigen Kremser Straße.
Näheres siehe hier und hier.
Fasangasse
Sie ist eine kurze Seitengasse des Dörflerweges in Richtung Westen.
Feldgasse
Sie befindet sich in der neuen Siedlung im Norden des Marktes in der Ried „Im Kirchenfeld“.
Franz Roßkopf-Gasse
Eine Quergasse südlich der Kremser Straße zwischen Neustifterstraße und Bahnstraße.
Franz Roßkopf war 1870 bis 1900 Bürgermeister des Marktes, Direktor der Sparkasse und ein besonderer Förderer des Schulwesens.
Näheres siehe hier.
Fuggergasse
Sie ist eine Parallelgasse zur Bahnhofstraße.
Die Grafen Viktor August Fugger (1573 – 1586) und Sigmund Friedrich Fugger (1586 – 1595) waren von Passau eingesetzte Pfarrherren in Kirchberg.
Näheres siehe hier.
Gartengasse
Sie befindet sich westlich des Marktplatzes in Nord-Südrichtung zwischen Hubertusgasse und Kirchenfeldgasse.
Hier gab es um 1830 neben einen Graben nur einige Holzschuppen.
Georg Ruck-Straße
Diese Straße ist die nördliche Zufahrtsstraße nach Kirchberg. Den Namen hat sie vom Marterl das an dieser Straße steht
Otto Fandl schreibt dazu in einer Abhandlung: Die Georg Ruckstraße ist eine sinnreich angelegte Sackgasse entlang des „Totengrabens“. Die Sandstein-Totenleuchte vor Dr. Eiselts Haus setzte (wie darauf zu lesen) „Georg Rug, des Rats Bürger und Sattler hier. 1635“. Georg Rug (auch Ruck) starb 1640 und hatte im Hinterhaus Glanz (Marktplatz 13), das er auch besaß, seine Sattlerwerkstatt. Die erwähnte Totenleuchte stand bis 1953 auf freiem Feld und kam 1920 so neben dem Trafo zu stehen. Sie hieß im Volksmund „Soldatenkreuz“. Dies mag auf ein Gemetzel im Hinterland des 30-jährigen Krieges verweisen, in dessen Gefolge ein Jahr darauf Marktmanderl, Schmidtor und Rundum-Schanz errichtet wurden.
Getreidegasse
Sie befindet sich in der Siedlung „Im Kirchenfeld“.
Gewerbestraße
Sie befindet sich im neuen Betriebsgebiet östlich vom Autohaus Graf.
Grubergasse
Sie ist eine nördliche Querstraße zur Georg Ruck-Straße.
Dir. Hans Gruber war von 1948 – 1963 Direktor der Volks- und Hauptschule.
Näheres siehe hier.
Hubertusgasse
Sie ist die Verlängerung des Marktplatzes in Richtung Engelmannsbrunn.
Im Röseln
Die Straße ist eine Querstraße nördlich der Bahnzeile und der Lagerhausstraße. Sie wird durch das Areal der Straßenmeisterei unterbrochen. „Im Röseln“ war früher eine Ried unter der Kremser Straße – siehe Karte oben.
Im Sportzentrum
Hier handelt es sich um die Straße nördlich des alten Sportplatzes an der Neustifterstraße. Der Sportplatz wurde verlegt und befindet sich seit 2019 außerhalb des Ortes, rechts an der Straße nach Unterstockstall
Im Tobel
Eine Querstraße zwischen Bahnstraße und Neustifterstraße, der Name war früher ebenfalls eine Riedbezeichnung.
Ein Tobel ist der Schwemmfächer von einem ausgewaschenen Tal, der Übergang in die Ebene, wie sie überall am Wagram vorkommen, wo eine Eintiefung im Wagram ist
Otto Fandl schreibt dazu: Im Tobel ist viel gebräuchlicher, als wir glauben, heißt schlicht nach dem Schulwörterbuch 'eine feuchte Waldschlucht' und bezog sich anfangs auf die beiden Tobelgräben: Katzensprung und Zwickelgraben. Nach Ing. Mann hat ein bequemer Mappeur das Wort statt zweimal hoch nur einmal quer geschrieben in der Ebene, was sinnlos war. Doch erwirbt bereits 1685 Franz Adam Beer das Haus 'im Doppl unter dem Markt' (Komarek-Mantler). Mögen wir es so halten: Im Tobel sei die obige Straße, während wir weiterhin, wie es sich eingebürgert hat, unter 'Doppel' die ganze Feldsiedlung zwischen Wagram und Bahngeleisen verstehen zum Unterschied vom 'Markt'.
Industriestraße
Sie befindet sich östlich des Bahnhofsgeländes.
Johann Damböck-Gasse
Sie verläuft direkt hinter dem Billa-Markt.
Johann Damböck sen. war von 1925 – 1937 Bürgermeister von Kirchberg, sein Sohn gleichen Namens von 1956 – 1972, gleichzeitig war er Baumeister im Markt.
Josef-Heinrich-Gasse
Nach einem ehemaligen Bürgermeister (1938 – 1945) benannt, befindet sie sich in der neuen Siedlung östlich der Neustifterstraße.
Josef Misson-Gasse
Joseph Misson (1803 in Mühlbach am Manhartsberg - 1875) war ein katholischer Geistlicher und österreichischer Mundartdichter. Sein Hauptwerk war „Da Naz, a niederösterreichischer Bauernbui geht in d' Fremd“, das an unseren Schulen heute noch gelesen wird.
Foto und Näheres siehe hier.
Josef Morgenbessergasse
Die ehemalige Postgasse führt vom letzten Postamt weg hinter die Häuser des oberen Marktes. Die Gasse wurde 2015 anlässlich des 80. Geburtstages des langjährigen Pfarrers Josef Morgenbesser, der hier wohnt, umbenannt.
Näheres siehe hier.
Katzensprung
Ing. Franz Mann schreibt in seinem Buch: „Was sagen uns die Flurnamen im Bezirk Kirchberg am Wagram?“: Es handelt sich um einen nicht zu langen und deshalb steilen Abkürzungsweg von der Schlucht bei der Landstraße in den Markt Kirchberg hinauf. Warum er Katzensprung heißt, ist nicht sicher festzustellen. Die volkstümliche Deutung 'mach den Katzensprung obi, do bis glei unten' ist kaum richtig. Im folgenden bringe ich zwei Auslegungen, für die ich wohl nicht garantieren kann, die aber weiteren Nachforschungen dienlich sein können. Ein Heimatforscher, Mjr. Wettendorfer, bringt den Katzensprung mit den schon in vorhistorischer Zeit angewendeten Netzjagden in Verbindung: 'Was an Wild über die Wagramflächen in den Lößschlucht beim Katzensprung und dadurch in die unten gespannten Netze getrieben wurde, konnte sicher zur Strecke gebracht werden. Diese Meinung teilte auch der bekannte Jäger und Jagschriftsteller N. Außerer vom Hofarchiv bzw. der Nationalbibliothek.' Nach Mjr. Wettendorfer sind diese Netzjagden auf den Gutsherrn Kazilo zurückzuführen, der im frühen Mittelalter nicht nur in Bayern, sondern auch in der Ostmark begütert sein mußte; hatte doch Katzelsdorf bei Wr. Neustadt, vielleicht auch das bei Tulln nach ihm den Namen. 'Sprung' wäre der Sprung in die Tiefe, die Schlucht; somit Katzensprung nicht der Sprung der Katze, sondern die vom Gutsherrn Kazilo eingeführte Netzjagd durch den Sprung des Wildes in die Schlucht, die einst richtig Doppel hieß.
Eine zweite Auslegung: Katze nannte man den Auslugturm in einem Befestigungswerk. Zwischen der alten Schule und dem Kaufhaus Delapina muß das untere Tor gewesen sein, im Gegensatz zum oberen Tor in der Schmiedgasse.
Kellergasse
Die Gasse oberhalb des Freibades. Sie wurde im Jahr 2013 zur Gänze asphaltiert.
Kirchenfeldgasse
Früher eine Ried nördlich des Marktes westlich der Passauerstraße. Bezeichnet wird heute damit die Straße, die von der Georg Ruckstraße nach Engelmannsbrunn abzweigt.
Kirchenplatz / Friedhof
Auf dieser Skizze, die Dr. Delapina nach Angaben aus dem Jahr 1672 angefertigt hat, erkennt man nordwestlich der Kirche das Haus, in dem zu dieser Zeit die Kooperatoren wohnten und das als Schulgebäude genutzt wurde. Es dient heute als Pfarrhof.
Kirchenweg
Dieser Fußweg führt oberhalb des Müllergrabens vom Kirchenplatz über die Beehovenstiege zur Kremserstraße.
Korngasse
Sie befindet sich in der Siedlung in der Kirchenfeldsiedlung.
Kremserstraße
Erst im 19. Jahrhundert kann diese Straße am Fuße das Wagram den Leeweg (oder Ochsenstraße), der über Neustift nach Krems führte, an Bedeutung überflügeln. Bis zum Bau der Schnellstraße war sie die wichtigste Verbindung nach Krems.
Lagerhausstraße
Sie führt vom Bahnhof weg am Lagerhaus vorbei.
Leopold Figl-Gasse
Nach dem ehemaligen Landeshauptmann benannt, befindet sie sich in der neuen Siedlung östlich der Neustifterstraße.
Marktplatz
Der Marktplatz reicht im Osten bis an den Kirchenplatz, im Norden bis zur Brücke zur Schanz bzw. bis zu den Häusern um das Gemeindeamt.
Er ist das ursprüngliche Siedlungsgebiet von Kirchberg. In einer Urkunde aus dem Jahr 1222 wird erstmals von einem „Marktverkehr“ berichtet, die Ansiedlung bestand aber sicher schon vor der Gründung der Pfarre. Der Name lautete vorerst allerdings noch St. Stephan.
Weitere Bilder vom Marktplatz siehe hier.
Müllergraben
Diese Straße führt in einem Bogen vom östlichen Ende des Marktplatzes bis zur Kremser Straße und ist sowohl in der Karte von 1600 als auch in der von 1830 als Weg eingezeichnet.
Im alten Grundbuch (begonnen ca. 1768) steht folgendes: Eine behauste Mühl in Doppel unter Kirchberg liegend. Die Mühl ist von langer Zeit leer öedt, das Haus gehört aber unter das dom:Capitel Passau zu der Herrschaft Ober:Stockstall. Die angeführten Eigentümer sind zwischen 1733 und 1864 die Familien Gfaller, Stöger, Pachner, Stödtinger und Eibel. Es handelt sich bei dem Haus wahrscheinlich um das einzige Haus, das in obiger Karte im Doppel eingezeichnet ist. Der Weg vom Markt herunter führte also früher direkt zur Mühle.
Mühlweg
Eine Längsstraße östlich des Freibades, die nach Mitterstockstall führt. Im südlichen Teil befinden sich Wohnhäuser, weiter nördlich in Richtung Mitterstockstall findet man Weinkeller.
Neubaugasse
Eine südliche Parallelstraße der Kremser Straße in Richtung Engelmannsbrunn.
Neustifter Straße
(L46) Sie führt von Neustift bis zur Kreuzung beim Gasthaus Heiss.
Pappelweg
Eine Straße in der Kirchenfeldsiedlung.
Passauerstraße
Sie führt vom ehemaligen Gasthaus Heiss, jetzt SPAR-Markt, als Verlängerung der Neustifter Straße nach Norden. Das Passauer Domkapitel hatte bis 1805 die Pfarrherrschaft in Kirchberg inne und diese Straße war der Weg der Domherren von Oberstockstall zur Pfarrkirche.
Roßplatz
Der Platz außerhalb des westlichen Endes des Marktplatzes. In einem Dokument im Besitz der Familie Franz Delapina wird dieser Platz um 1830 Rossmarktplatz genannt. Er suchte damals um die Errichtung eines Fruchtstadels am Rande des Platzes an.
Heute ist befindet sich hier ein Parkplatz.
Rudolf Koriska-Gasse
Sie ist die westlichste Längsgasse in der Kirchenfeldsiedlung im Norden des Ortes.
Rudolf Koriska war von 1954 – 1978 Pfarrer und Dechant in Kirchberg. Unter ihm fand um 1956 ein umfassende Renovierung der Kirche statt.
Näheres siehe hier.
Salomongasse
Sie ist die östliche Parallelstraße der Bahnstraße. Die Familie Salomon aus Oberstockstall bzw. Krems ist seit 1857 als Gutsherr von Oberstockstall der Patron der Pfarrkirche in Kirchberg.
Schanzpark
Er befindet sich westlich des Restaurants „Weritas“.
Scheigergasse
Sie ist eine Quergasse zur Bahnhofstraße. Ignaz Scheiger war von 1799 bis 1835 Pfarrer in Kirchberg. In seiner Amtszeit wurde der Pfarrhof von Oberstockstall nach Kirchberg verlegt. Nebenbei war er auch Verfasser von Gedichten.
Näheres siehe hier und hier.
Seilerberg
Diese Straße ist am Anfang befahrbar, sie mündet in die Straße „Auf der Linde“. Von dort führt sie als Fußweg bis zum Müllergraben.
Otto Fandl schreibt dazu: Der Seilerberg war die von 1635 bis 1822 nachweisbare Werkstatt des Seilers, dem das Vorläuferhaus der rechten Hälfte des 1911 erbauten Bezirksgericht eignete.
Sepp Rittler-Straße
Sie ist linkerhand eine Parallelstraße zur Neustifterstraße.
Sepp Rittler war ein Heimatdichter, der einige Zeit in Kirchberg verbrachte.
Näheres siehe hier.
Stiftungsplatz
Der Platz befindet sich am oberen Ende des Marktplatzes Richtung Süden, beim Uhrmachergeschäft Fandl.
Otto Fandl schreibt dazu: Der Stiftungsplatz erinnert an den 1682 in Kirchberg 8 (Volksbank) geborenen Handelsmann Jakob Damian, der in seinem „Damian‘schen Stiftungsbrief“ im Jahr 1730 5000 Gulden zum Bau des nach ihm benannten Stiftungshauses für vier Ortsarme erlegte und außerdem 75 Joch Acker zur Erhaltung dieser Armen stiftete.
Nähere siehe hier.
Trenbeckgasse
Sie verbindet die Straße „Auf der Schanz“ mit der Postgasse.
Christoph von Trenbach war von 1538 bis 1552 Pfarrherr in Kirchberg, sein Halbbruder Urban von 1552 bis 1561. Christoph erbaute den Pfarrhof in Oberstockstall neu, Urban war mit Kardinal Khlesl Kopf der Gegenreformation in Niederösterreich.
Näheres siehe hier und hier.
Triesneckergasse
Sie befindet sich nördlich der Schanz in der Kirchenfeldsiedlung.
Franciscus de Paula Triesnecker (1745 in Mallon – 1817) war Jesuit und zu seiner Zeit ein berühmter Astronom und Direktor der Wiener Sternwarte. Da er ein sehr bescheidener Mensch war, existiert von ihm kein Portrait. Triesnecker ist der einzige Österreicher, nach dem eine Stelle am Mond benannt ist, und zwar ein Krater.
Die Lage desselben siehe hier.
Näheres zu seiner Person siehe hier.
Brücken
Bezeichnungen, die heute nicht mehr gebräuchlich sind:
Schlossergraben
Haltergraben
Hafnergraben
In einem Dokument der Familie Delapina über einen Mauerbau beim Hause Nr. 34 aus dem Jahr 1910 konnte der Hafnergraben lokalisiert werden. Es handelte sich um das Straßenstück vom Ende des Kirchenplatzes hinunter bis zum „Weinhaus“, Nr. 33. Auf diesem Haus waren im 19. Jahrhundert über Jahrzehnte die Kirchberger Hafner ansässig. Ob die Straße weiter hinauf bis auf den oberen Marktplatz ebenso hieß, ist nicht bekannt.
In der Pfarrchronik ist der Graben im Jahr 1882 erwähnt: Nachdem die Brücke im Orte gebaut war, ließ der Bürgermeister im sogenannten Hafnergraben gegen das stets abrutschende Erdreich die jetzige Schutzmauer aufführen, aber nur bis zum Kellerhalse (des Pfarrhofes) der um 2 Schuh kürzer wurde.
Quellen:
Richard Hübl: Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram, 1993
Franz Mann: Was sagen uns die Flurnamen im Bezirk Kirchberg am Wagram, 1959
Otto Fandl: Abhandlung über die neuen Straßennamen
Schulchroniken Kirchberg am Wagram
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
Jänner 2014, letzte Änderung Mai 2024
Maria Knapp