Der Schlosser, der sich schon vor einigen Jahrhunderten vom Schmied abgesondert hat, beschäftigt sich auch mit Metall, spezialisierte sich allerdings auf Bereiche, die nicht nur die Landwirtschaft betrafen: Er fertigte vor allem Türbeschläge und Schlösser an, die immer raffinierter wurden. Auch heute noch eröffnet sich diesem Berufszweig ein vielfältiges Arbeitsgebiet, wie etwa die Anfertigung von Zäunen, Toren, Geländern und anderen Werkstücken rund ums Haus.
Werkzeuge
aus dem Büchlein „Schlosserarbeit für den Hausgebrauch“ von Prof. Julius Hoch, aus der Lehrmeister-Bibliothek, ca. 1930:
Amboss und Gesenke
Bankambosse sind mit einem oder mit zwei Hörnern oder mit einer Stauchplatte versehen. Zur Herstellung kleinerer sorgfältiger Arbeiten dienen die verschieden geformten Stöckel (Abb. 24), welche mit ihrer unteren pyramidalen Angel in das Loch der Ambossbahn gesteckt werden. Sollen Arbeitsstücke eine ganz bestimmte Form erhalten, was allerdings meistens nur bei genügender Erwärmung möglich ist, so bedient man sich der sogenannten Gesenke, welche meistens aus zwei Teilen bestehen. Das Untergesenk (Abb.25), wird mit seiner Angel in das Loch der Ambossbahn gesteckt; seine obere Aushöhlung entspricht dem unteren Teil jener Form, die hergestellt werden soll. Das Obergesenk (Abb. 26) ist meistens wie ein Hammer an einem Stiel befestigt und zeigt eine dem anderen Teil des herzustellenden Gegenstandes entsprechende Aushöhlung. Die eine ganze Reihe von Untergesenken vereinigende Gesenkplatte findet naturgemäß nur in größeren Werkstätten Verwendung.
Schlüssel
Der Schlüssel ist jener Teil des Schlosses, der von den übrigen Teilen vollständig getrennt ist, der dazu bestimmt ist, die befugte planmäßige Verschiebung des Riegels zu bewirken, oder der die die Bewegung des Riegels hindernden Schloßteile, Zuhaltungen genannt, so einzustellen, daß eine Verschiebung des Riegels durch die Einwirkung eines besonderen Drehgriffes ungehindert erfolgen kann.
Federn
Fast alle im täglichen Gebrauch vorkommenden Schlösser bedürfen zu ihrer planmäßigen Betätigung der Federn. Versagt eine solche Feder, so kann unter Umständen der Zweck eines Schlosses ganz in Frage gestellt werden. Deshalb wird bei besseren Schlössern die Verwendung der Federn möglichst eingeschränkt, wodurch allerdings auch auf eine gewisse Einfachheit der Bauweise verzichtet werden muß. Die am meisten zur Verwendung kommende Federform ist die sogenannte Blatt- oder Spiralfeder (Abb. 87), welche aus einem bandförmigen Stück Stahlblech gewunden wird. Weil die Wirkung einer jeden Feder um so besser ist, je weiter deren Ende von dem Mittelpunkt entfernt ist, werden manchmal sogenannte Stangenfedern (Abb. 88) benützt, bei welchen die Stange unter 90° gegen die aufgerollte Feder abgebogen erscheint.
Schlösser
Schlosser
Engelmannsbrunn
Kirchberg
1663: Hans Resch
1663: Jakob Hierndl
1728: Thomas Nagl, Schlosser im Haus Nr. 27, Gattin Regina, er ist 1769 verstorben.
Um 1762: Johann Georg Nagl, Gattin Magdalena. Er stirbt 1791mit 58 Jahren in Kirchberg 27.
1793: Magdalena Naglin, bürgerliche Schlossermeisterin will das Schlossergewerbehaus Kirchberg 27 versteigern lassen.
(Wiener Zeitung vom 13.4.1793)
1797: Verlassenschaft nach Georg und Magdalena Nagl, gewesener Schlossermeister in Kirchberg.
(Wiener Zeitung vom 12.4.1797, veröffentlicht in ANNO)
1793 übernimmt Johann Höcht Haus und Betrieb. er stirbt 1795.
1801: Der ledige Schlossergesell Franz Steinbacher stirbt in Kirchberg 27 mit 20 Jahren.
Um 1822/40: Friedrich Kronemann ist Schlossermeister in Kirchberg 35. Gattin ist Johanna geb. Weigel.
Um 1865: Ludwig Dewisch ist Schlossermeister in Kirchberg 35, Gattin Katharina geb. Metzger. Er stirbt 1870 mit 43 Jahren.
1871: Michael Kalchhauser, Sohn des Unterstockstaller Schlossermeisters Michael Kalchhauser, heiratet 1871 Katharina, die Witwe des Ludwig Dewisch. Er stirbt im Jahr 1900 mit 62 Jahren am Speiseröhrenkrebs (geb.1838) in Kirchberg 4.
1901: Anmeldung Friedrich Dewisch, Bau- und Maschinenschlosserei, 1930 Ummeldung auf Kirchberg 7, er stirbt 1938. mit 76 Jahren in Kirchberg 88. Sein Sohn Ludwig Dewisch scheidet nur 2 Monate später freiwillig mit 43 Jahren aus dem Leben.
1939: Kirchberg 2, Bau- und Maschinenschlosserei, Witwenbetrieb durch Marie Dewisch, Geschäftsführer Hermann Pirker
1911: Anmeldung Johann Holzschuh, 1964 Ummeldung auf Kbg. 18
1953 meldet Johann Holzschuh jun. das Schlossergewerbe in Kirchberg 72 an.
1911: Abmeldung Friedrich Neubauer, Schlosserfiliale
Königsbrunn
Oberstockstall
Unterstockstall
Um 1842/47: Michael Kalchhauser ist Schlossermeister in Unterstockstall 42, Gattin Rosina geb. Mühlberger. Er stirbt 1876 mit 69 Jahren.
1811: Der bürgerl. Schlossermeister Johann Hecht stirbt mit 54 Jahren in Unterstockstall 20. Er dürfte der Sohn des in Kirchberg erwähnten Schlossers gleichen Namens gewesen sein.
Quellen:
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram
Bay.HStA, HL Passau, Rep. 51, Verz. 1 Fasz. 5/101
Einträge in den Amtsblättern von 1886 bis 1967, erfasst von Herbert Eder, Kollersdorf
Februar 2013, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp