Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at

Milchmeier

In Wien gab es gegen Ende des 19. Jh. nach der Eingemeindung der Vororte mehr als 700 Milchmeier.  Dies waren Abmelkbetriebe, die Kühe bei Viehhändlern kauften, welche letztere aus den Alpenländern heranbrachten. Die Kühe fütterte man u.a. mit der "Schlempe" aus den Brauereien und Spiritusbrennereien. Wenn die Milchleistung der Kuh nicht mehr rentabel war, verkaufte der Milchmeier diese an einen Fleischhauer weiter. Manche Milchmeiereien schenkten die Milch auch in Gastgärten aus. Nach dem 2. Weltkrieg kam den Milchmeiern eine wichtige Aufgabe zu, nämlich die Versorgung der Wiener Kinder mit Milch.[i] Die Wiener Michmeier bildeten 1885 eine Genossenschaft, die sich gegen die "privilegierten" Molkereien in Wien und bäuerliche Milcherzeugung auf dem "flachen Land" wandte, die Steuerfreiheit genossen und in Wien zur Konkurrenz wurden.[ii]

Haus Nr. 2
1875   † Karl, Sohn d. Ignaz RESCH, "Milchmeier" zu Wien

Haus Nr. 11
1895   Franz Tampermeier aus Wien 15. Reindorf, S.d. "Milchmeiers" Lorenz TAMPERMEIER und Gattin Katharina, geb. BRUNNER ∞ Anna, T.d. Johann und Anna WEISS aus Neustift 11[iii]
 

Gasthäuser und deren Betreiber "Gastgeb", "Hospitum" oder "Cauponis"

Die Gasthäuser waren einerseits die Versammlungsstätten der männlichen Ortsbewohner, meist Sonntags, wo man Neuigkeiten erfahren konnte. Durch die Lage and der "Landstraß" kamen andererseits auch immer wieder Reisende durch, die einkehrten oder ein Nachtquartier suchten. Um 1900 gab es im Dorf Neustift mindestens drei  Gasthäuser. Bis zur Bauernbefreiung waren  zwei  davon  "Herrschaftsgasthäuser". Eines besaß die Herrschaft Winkelberg und eines die Herrschaft Oberstockstall. Durch den Bau der Eisenbahn versiegte dann der Strom der Reisenden auf der Straße.

1635 Die frühest genannten Gastgeb in Neustift Elias REICHERSTORFFER (Haus Nr. 43?) und Philip PALL (PAILL) werden in den Kirchberger Pfarrmatriken genannt. Letzter sicher auf Haus Nr. 8, da Winkelbergischer Untertan.[iv]

1653 Tom 3-02, S. 3 "den 24. October Caspar, S.d. Joachim RANTZINGERS, Fuhrmanns zu Wien gewester Fuhrknecht welcher sich bey Eliaßen RAICHERSTORFFER Gastgeb in der Neustifft zu Tod gefallen"

1653 Tom 2-02 Hannß WIßER, Grafenggerischer Untertan und Müller zu Winkl ∞  Judith, T.d. "Ehrsamen Elias und Eva REICHESTORFFER, Gastgeb in der Neustifft"

1663 Tom 2-02  "Aprilis 3.: Copulavit Joannem PETRUM Equitem Nob: Couras: Reg: 3 fil. leg. Georgy PETRI, Gastgeb: zu Böhmischen Crumaw et ux: eij. Susanna fil.leg: Cum Sponsa Susanna Elia REICHERSTORFFERs gewesten Würth zu Neüstift Seel: et  ux: eij Eva fil: leg;" 

Übersetzung: Getraut werden Joannes PETRI Edler (Adeliger) Ritter des Kürassier Regimentes 3,  legitimer (ehelicher) Sohn des Georg PETRI, Gastgebers zu Böhmisch Krumau und  Susanna seiner Ehefrau. Braut: Susanna, Elias REICHERSTORFFERS, gewesten Wirts zu Neustift seelig und seiner Ehefrau Eva legitime (eheliche) Tochter

1666   Tom 2-02      Mathias, des Elias REICHENSTORFFER gewester Gastgeb von Neustift seelig und Ehefrau Rosina ehel. Sohn ∞  "Anna weilandt des Ehrnwerten Herrn Nicolai MONTAG, der Teiffenbacherischen Herrschaft zu Tierholz (Dürrnholz, Drnholec bei Nikolsburg) gewösten Rendtschreiber seel. Ehelich hinderlassene Wittib"

Trauzeugen: "Stephan Mört Bürgermaister zu Nicolspurg, Jacob Menig Ratsbürger zu Kirchberg, Thoma Muester zu Nicolspurg Johann Garmayr ibidem"

1677, 1680   Tom 2-03  "Moritz Strobel, Gastgeb an der Neustifft" als Trauzeuge genannt

1671   Tom 2-02   Geörg HALBMAYR Witwer und Gastgeb in Neustift ∞ Justina, "des Ehrnwerten undt fühnehmben Herrn Bartholomej MÜLLNER, Burger und Handlsmann in Kirchberg noch in Leben und Sabina seine Haußwürthin seelig eheleibliche Tochter"

1720 heiratet Franz Adam, Sohn des Gastgebers Johann Georg PRANDT und Gattin Maria die Maria Anna, Tochter des  Johann Adam SETH, Marktrichter von Spitz und Gattin Anna Maria[v]

Nicht bekannt ist, auf welchem Haus Johann Georg Prandt Gastgeb war. Wir finden Franz Adam PRANDT 1746 auf Haus Nr. 52.

Haus Nr. 8
war  ein  Gasthaus mit Fremdenzimmern (Gastgeb). Es war das Herrschaftsgasthaus  der Herrschaft Winkelberg.
"Neustift, der zweite Ort, der unmittelbar zur Herrschaft (Winkelberg, neben Mitterstockstall) gehörte, war ein Dorf, gelegen an der Straße nach Wien. Hier stand ein Wirtshaus, zu dem 23 Joch Acker und ein Tagwerk Wiesen gehörten. Im Gasthaus durfte nur Wein aus den jesuitischen Weingärten verkauft werden und dem jeweiligen Pächter war es bei 30 Dukaten Strafe verboten, Wein anderswoher zu beziehen."[vi]
Das Gasthaus dürfte zwischen 1644 1645 von Phlipp Päll und seiner Gattin Susanna, nachdem es öd gefallen war, wiedererrichtet worden sein:
"1604 / 1642 Niclas Rohrbach, Brigitta Uxor, sind an Nuz und Gwöhr khomen, umb ain Halbs Lehen, darein gehören 15 ½ Joch Ackher, dient  4 ß  2 d
1654 17 Marty ipsomet  fatente habet
25 iugura agros et 1 dagwerkh Wisen und ein halbs joch Korn in Zentes?
xr debet iugeri servitium minines 1 f 15   Dienst  1 f  15 xr
ca 1644   Philipp Päll, Susanna    ödt
ca. 1651  Jacobus Gözinger, Anna"
Philipp Päll und Susanna ux  entrichten offenbar  von 1645 bis 1648, da das Haus öd gefallen war (Brand?, Einwirkungen des 30jährigen Krieges?) keinen Michaeli-Dienst.[vii]
"1604 / 1642 Phillip Päll, Susanna Uxor empfangen Nuz und Gwöhr umb ain Gasthauß, darein gehören 23 Joch Ackher, dient  4 ß  26 d
nos hbmy è taberna eminy 1645"
(= wir haben ein Gasthaus aufgebaut)
Dienst entrichtet bis 1644[viii]
"1736: Mathias Schober, Clara uxor
Emfangen zugleich Nuz und Gwöhr, umb aine Behausung, oder Wührtshauß, zu Neustüfft, zwischen Leopold Staudinger Grafeneggerischer, und Mathias Kolmb Wünklbergerischer Unterthann, beiden Behausungen gelegen, darzue gehören 23¼ Joch Acker, und 1 Tagwerch Wüsen"[ix]
Die "Gastgeb" (Wirte):
1736  SCHOBER Mathias und Clara, geb. Heyss aus Mallon Uxor
1740   HEISS Johann und Eva Maria uxor
1740   STÖGER Johann Michael und Barbara ux
1791   EXINGER Johann († 1801) und Josepha uxor
1801   FRANZ Ernst und Josepha uxor
1807   FRIEDL Joseph v Neustift
1807   FRIEDL Michael
1811   DUNKL Michel  und Anna Maria, geb. Kallhauser, uxor († 1841) beide aus Hohenwarth
1843   DUNKL Michael, Katharina ux
1851   GRILL Michael und Katharina, geb. Weigl († 1857)
1857   GRILL Michael und Gattin Klara, geb. Scharinger († 1858)
1872   PERTILLER Josef und dessen Braut Grill Josefa (ab 1873 Pertiller)
1874   SCHACHINGER Josef, Gastwirt zu Neustift, "Gasthaus zum weissen Lamm" und Pertiller Josefa
1906   BERTILLER Franz und Maria, geb. Wagner
1911   BERTILLER Maria zur Gänze
1913  BERTHILLER Josef und Maria 
In Diversen Urkunden werden genannt:
1751   Rusticalfassion d. Hft. Winkelberg           "HEISS Thomas 21 xr 2d 2 Hendl 15 xr Geld, 10 Ayr"
1851   kauften Michael GRILL Michael und seine  Braut Kathaina WEIGL das Gasthaus um 3990 Gulden.
 

13 Gasthaus Wagensonner Walzer EderAbb. 13: Um 1900 - viertes Haus von links: Herrschaftlich Winkelbergisches Wirtshaus mit Fremdenzimmern im Oberstock.  
Links vorne: Lebensmittelhandlung Michael Walzer; Ausschnitt aus Ansichtskarte Verlag Walzer, Sammlung Eder
 

Pfarrmatriken Kirchberg
1730   Mathias SCHOBER, Witwer aus Sachsendorf ∞  HEISS Clara aus Mallon
1776   WEISS Eva, Witwe Inwohnerin Neustift 8, † 66jährig
1788   † Theresia, des Philipp DANGL, Inwohners Ehewirtin, geb. RASCHBACHER
1790   als Trauzeuge STÖGER Michael, Wirth zu Neustift
1801   EXINGER Josepha, Witwe ∞  ERNST Franz aus Kleinwiesendorf
1835   16. März: "Ein ganz fremder Bettler, ca. 60 Jahre alt, der nur Nachtherberge nahm, wurde frühmorgens tot gefunden, Todesursache wahrscheinlich Lungensucht"
1851   Johann, Sohn d. Michael und Anna Maria DUNKL ∞  Anna Maria, geb. HACHTNER, Witwe nach dem Gastwirt Michael LANG, Kirchberg 6
1857   GRILL Michael, Witwer und Gastwirt ∞  SCHARINGER Clara aus Niederrußbach
1858   GRILL Michael, Witwer und Gastwirt ∞  SCHAUPP Anna aus Ottenthal 6
1873   Josepha, Witwe nach Joseph BERTHILLER, geb. GRILL ∞  1873 Joseph SCHACHINGER Gastwirt zu Neustift, S.d. Anton und Elisabeth SCHACHINGER, Dörfl 12
1908   SCHIEGL Franz, Tischlermeister, Neustift Nr. 8 ∞ GAFOZ Maria aus Winkl 53
1912   Josef, Sohn d. Franz und Maria BERTHILLER ∞  SCHUSTER Maria, Neustift 43

Pfarrmatriken Grafenwörth
1791   Josepha, Tochter d. Michael STÖGER u. Barbara, geb. WEISS  ∞  EXINGER Johann.
Gemäß mündlicher Überlieferung von Frau Hedwig Gerner wurde das Gasthaus vor dem 1. Weltkrieg aufgelassen.
 
Das Haus Nr. 43  war das Herrschaftswirtshaus  des Passauer Domkapitels Oberstockstall:
Das Grundbuch dieser Herrschaft beschreibt das Haus im Jahre 1726:
"Ein behaustes Guett unnd Würteshaus zu Neustifft neben nachfolgenden Anrhainern (Jacob Hoff und Johannes Khienpöckh) gibt jährlichen Grunddienst umb Michaeli .     .  " 5 ß: -
1768   Im Grundbuch der Herrschaft Grafenegg über Winkl, fol 427 (1768) ist zu lesen:
"Von einem orthwonhauß so ain Behausung in der Neustift, so das Würthshaus und unter die Passau Dom=Capitl. Herrschafft ober:Stockhstall gehörig ist, Ao. 1673 renovittieret worden."
1855   Grundbuch Neustift
"Zu Folge Erlasses der hohen KK Statthalterei vom 27.Mai 1855 Zl. 18718 ist die radicierte Eigenschaft des auf diesem Hause ausgeübten Wirthsgewerbes anerkannt worden. Angemerkt unt. Bescheid vom 7. eingetragen 15.September 1855 Zl. 3610 jud..
Die Wirte:
1726   MAYR Johannes von der Neustüfft, Maria Regina uxor
1733   obg. MAYR Johannes Mayr und Anna Maria, verwitwete  SUMESBERGER, geb ERDL, ux
1739   GRAF Johann Paul und Maria Anna, geb. ROCH, ux *)
1759   PERWEIN Joseph und obg. Maria Anna ux
1764   PERWEIN Joseph, Wittiber zur Gänze
...         REICHL Franz , Barbara ux
...         KRACHER  Franz,Theresia ux
1771   KRACHER Franz, Maria Anna ux
1773   LECHNER Leopold*) und Maria Anna, geb KRACH
1778   HAINZL Carl und Catharina, geb. DANZER
1818   HAINZL Joseph und PASCHINGER Theresia, dessen Braut
1849   BLAUENSTEINER Michael (aus Mallon) [xi]
1856   BLAUENSTEINER Michael u. Magdalena, geb. KLONER  
1874   BLAUENSTEINER Magdalena
1874   WAGENSONNER Anton und obg. Magdalena († 1888)
1888   obg. WAGENSONNER Anton und Maria, geb. ZAUNER († 1896)
1896   obg. WAGENSONNER Anton
1896   obg. WAGENSONNER Anton und Katharina, geb. ZAUNER
1920   WAGENSONNER Katharina
1923   WAGENSONNER Josef und Theresia
1923   WAGENSONNER Josef [xii]
1969   WAGENSONNER Anton sen. und Josefa
Im Grund- und Hausdienstbuch zu Georgi D der Herrschaft Winkelberg scheint als Besitzer von "¾ Joch Weingarten im Badhaus in Kirchberg Leopold LEHNER, Dom Capitlischer Unterthann und Würth zu Neustift und Anna Maria uxor" auf.
 
14 Winkelbergisches Wirtshaus Neustift Walzer EderAbb. 14: Haus Nr. 43, 44 und Kirche vor 1860;
Ansichtskarte Verlag Walzer  - Sammlung Eder
Pfarrmatriken:
1633   Catharina, T.d. Bartholomae und Susanna NÜRNBERGER ∞  Jonas, S.d. Thoma und Maria PÖTTINGER aus Kirchberg; Trauzeugen sind die Kirchberger Bürger Wolff SCHEER ein Lebzelter, Georgius SEIBOLD ein Färber, Leonhard FREY ein Pistor (später Markrichter) und Caspar BEER aus Mitterstockstall
1655   MAIR Anastasius, ein Badjunker aus Schwäbisch Hall ∞  Elisabeth, Witwe nach dem "Badnarius" (Bader) Matthias SEEHAUBER aus Kirchberg Trauzeugen sind Bürger aus Kirchberg: die Handelsmänner Joes de Luca und Ambrosius BEER, der Sattlermeister Caspar WERNER und der Hofwirt zu Oberstockstall Christoph SCHILLING.
1650   Andere MAYR aus Neustift als Trauzeuge genannt;
1652   Wolff MAYR aus Neustift als Trauzeuge genannt;
1657   Wolff  und Georg MAYR aus Neustift als Trauzeugen genannt;
1658   MAYR Georg, Witwer von Neustift ∞  NÜRNBERGER Maria aus Kirchberg
1666   MAYR Anastasius, "Viduum et Hospitum" Witwer und Gastgeber aus Neustift ∞  Susanna, Witwe nach Hannß HUNGER (UNGER?) aus Neustift
Magdalena, T.d. Andre und Magdalena MAYR aus Neustift ∞  Matthiaß LEUTGÖB, Witwer aus  Unterstockstall
 
Ausschank Wagensonner HM Absdorf A NowotnyAbb. 15: Historische Ausschank und Schild des Gasthauses Wagensonner im Oskar Mann - Heimatmuseum Absdorf; Foto: A. Nowotny
1671   MAYR Maria, geb. Nürnberger, Witwe nach Georg MAYR aus Neustift ∞  Simon, S.d. Georg und Elisabeth SELBENHERR aus Neustift
1697   Maria, Witwe nach Simon SELBENHERR aus Neustift ∞  Urban MAYRHOFFER aus Neustift, S.d. Pauli und Maria MAYRHOFFER aus Winkl
1675   SELBENHERR Simon, Witwer aus Neustift 43? ∞  FISCHER Maria aus Neustift abstämmig aus Pfaffendorf
1675   Susanna, T.d. Hannß und Maria MAYR aus Neustift ∞  Bartholomeus, S.d. Andreas und Helena MAYR aus Neustift 2 od. 3
1686   Margaretha, Witwe nach Georg MAYER aus Neustift ∞  Thomas NIERNBERGER, Witwer aus Dörfl
1766   KRACHER Johannis, ehelicher S. d. Anthoni KRACHER von Graiffenstain und dessen Gattin Anna Maria ∞ Maria Theresia, Tochter des Thoma ECKER aus Triebensee
1773  Leopold, S.d."senatoris zu Thürnstain" Josephi LECHNER und dessen Ehefrau Joanna ∞ Maria Anna, T.d. "Cauponis" (=Gastwirt) Joanis KRACH
1778   Carolus, S.d. Petri und Catharina HAINZL aus Mallon ∞ Catharina, T.d. Thoma und Catharina DANZER aus Engabrunn
1779   Clara, T.d. Textoris (ein Weber) in Neustift 57, Josephi  und Anna Maria SCHEIRINGER ∞ Mathias, S.d. Textoris Josephi und Theresia KAINZ aus Strass- ein Trauzeuge u.a.: Carolus HAINZL "Caupo" (Gastwirt, Krämer) in Neustift 43
1855   Michael BLAUENSTEINER, behauster Gastwirt in Neustift 43, S.d. Michael  BLAUENSTEINER und Gattin Magdalena, geb. ZIMMERMANN ∞ Magdalena, T.d. Karl und Magdalena KLONER aus Gösing 5
1874   Anton, S.d. Anton WAGENSONNER und Gattin Theresia, geb. THIERY aus Seebarn 25 ∞ Magdalena, geb. KLONER, Witwe nach Michael BLAUENSTEINER aus Neustift 43
1921   Anton, angehender Gastwirt, S.d. Gastwirtes Anton und Maria WAGENSONNER aus Jetsdorf 13 ∞ Franziska, T.d. Johann und Franziska WEISS aus Neustift 51
1923   Josef, S.d. Anton und Katharina WAGENSONNER aus Neustift 43 ∞ Theresia, T.d. Franz und Theresia Bierbaumer aus Neustift 36
1903   Schulfest: "Über Anregung des Schulleiters A. Hirsch beschloß der Ortsschulrat, in diesem Schuljahre ein jedermann gegen Entree zugängliches Schulfest im Gasthofe des Herrn Anton Wagensonner abzuhalten. Das Fest wurde auch am 28.6.1903 unter liebeswürdiger Mitwirkung des Kirchberger Musikvereines abgehalten und nahm einen glänzenden Verlauf.
1904 Kinderfest: Am 29. Juli d. J.  fand im Gasthofe des Herrn Franz Walzer in Neustift ein Kinderfest statt, welches über Anregung des Schulleiters Adalbert Hirsch vom hiesigen Ortsschulrate unter Mitwirkung der Herren Lehrer von Kirchberg, Altenwörth, Winkl, Bierbaum, Utzenlaa und Kollersdorf, der Herrn Beamten Pimmer u. Roskopf, sowie der Herren Zehetner (Winkl), Laiminger (Kirchberg) u. Fischer (Gigging) veranstaltet wurde.
Unter den Anwesenden (etwa 600 Personen) bemerkte man Herrn Sparkassendirektor Roskopf aus Kirchberg, die Herren Franz Frank aus Altenwörth und Anton van der Bom aus Kirchberg, H. Med. Dr. Jarosch, Förster Lang u.v.a..
Zum Vortrag kamen: als Ouvertüre “Eine Alpenblume”, darauf folgten mit Orchesterbegleitung “Blaue Luft”, der zweistimmige Rondochor mit Orchesterbegleitung “Morgendämmerung”, Deklamationen von dem 11jährigen Schüler Hirsch “Der Glockenguß von Breslau” und von der Schülerin Stubaum “Der Löwe von Florenz”, sodann das zweistimmige Lieder-spiel mit Orchesterbegleitung “Die Jahreszeiten”; den Frühling gab die Schülerin Herzog, den Sommer Rosa Walzer, den Herbst Anna Ritzinger und den Winter Franz Weiß. Daruf folgte der Schwank “Der Springerwirt” mit folgender Besetzung: Schüler Walzer (Wirt), Schüler Löschl (Handwerksbursch), die Schüler Bierbaumer, Walzer, Uhl, Baum, Schörgmeier, Wagensonner (Gäste); weiters wurde vorgetragen das “Lied von der Donau”. Das Streichorchester exekutierte “Über den Wellen”, woran sich “Gute Nacht” (Sopransolo der Schülerin Weiß) mit Orchesterbegleitung anreihte. Mit einer Schluß-Deklamation seitens des Schülers Walzer und einem dreifachen Hoch auf den Kaiser, sowie mit dem Absingen der Volkshymne fand das Kinderfest seinen Abschluß.
Auch des um das Arrangement hochverdienten, bewährten Schulfreundes, Herrn Michael Walzer, Herrenkleidermacher von Neustift, sei an dieser Stelle in anerkenneswerter Weise gedankt.
1919 Schadenfeuer:  Am 1.9., 1 Uhr früh, brannte die Scheune der Frau Katharina Wagensonner, Neustift i. F.  No. 43, wieder. Am Brandplatze erschienen die Feuerwachen Neustift, Winkl, Altenwörth, Kollersdorf und Engelmannsbrunn.
1920 Jubiläumsfeier:  Am 30.9.1920 wurde in der Gemeinde Neustift i. Felde das 25jähr. Dienstjubiläum des Schulleiters A, Hirsch festlich begangen. ...
Ein flottes Tanzkränzchen im Saale der Frau Wagensonner schloß die schöne Feier.
1921 Glockenweihe: Es wurde im Saale der Frau Wagensonner flott getanzt.
1921 Kriegerdenkmal: ....Nach der Kranzniederlegung und Defilierung Einmarsch in den Gasthof der Frau Wagensonner. Dort nachmittags Konzert, abends Tanz."
1928   Weihnachtsaufführung:   "In Hr. Wagensonners Gasthaus im beschränkten Saale gaben die Schulkinder am 18. u. 26. Dezember eine Weihnachtsaufführung. Selbe wurde hauptsächlich vom Dorfe besucht u. zeitigte ein Reinerträgnis von 132 S.. 32 S. wurden zur Ergänzung der Kinderbücherei verwendet."[xiv]
Die Ausschank des Gasthauses ist im Heimatmuseum Absdorf ausgestellt.

Haus Nr. 46:  Im Jahre 1880 kaufte Franz Walzer (zu dieser Zeit Knecht in Altenwörth, später Geschäftsführer der "Brandschaden- Vieh- und Pferdeversicherung" und ab 1891 bis 1900 Bürgrmeister von Neustift, das Haus Nr. 46 und begann dort einen Obst-und Erdäpfelhandel. Danach eröffnete er eine Gemischtwarenhandlung und ein Gasthaus. Das Gasthaus wurde hier bis zum Jahre 1921 betrieben danach bekam die Gasthauskonzession sein Sohn Leopold, führte es bis zum Jahre 1966 auf Haus Nr. 56 weiter.

16 Gasthaus und Lebensmittel Walzer Nr 46 Verl. Walzer Sammlg EderAbb. 16: Gasthaus und Lebensmittelhandel Franz Walzer auf Haus Nr. 46 vor dem 1. Weltkrieg;   Ansichtskarte Verlag Walzer- Sammlung Herbert Eder

17 GH Walzer Haus Nr 46 Margarethe WalzerAbb. 17: Im Hof des Gasthauses Franz Walzer Neustift 46; Foto Margarethe Walzer
von links: Schmit Michael, Schmiedmeister Neustift 41,  Riegler Franz, Bäckermeister Neustift 34, Walzer Leopold; Sohn des Gastwirtes und Lebensmittelhändlers Franz Walzer, Köpf Karl, Bäckermeister in Altenwörth, Walzer Alois, Bruder von Leopold, später Greißler und Landwirt in Neustift 46, Uhl Leopold, Wagnermeister in Neustift 29.

Haus Nr. 56:
Leopld Walzer hat dann das Gasthaus zwar  nicht seinem Sohn Franz und Schwiegertochter Margarethe übergeben, die beiden führten es aber de facto bis 1966 weiter.
"Am 2. November 1920 wurde im Gasthause des Hr. Franz Walzer der “Sängerbund Neustift im Felde” gegründet.Am 27.6., 30.6. und 4.7.1926 wurde ein Kinderfest bei Herrn Walzers Gasthaus aufgeführt."
Seit 1929 war hier die öffentliche Fernsprechstelle:
"Im Herbste 1929 wurden Verhandlungen mit der Postdirektion in Wien gepflogen zwecks Errichtung einer (öffentlichen) Fernsprechstelle. Das bereits gezahlte Geld wurde, um eine Umlage zu vermeiden so aufgebracht, daß ein jeder Nutznießer von Gemeindegründen pro Teil 5 Schilling zu bezahlen habe. Darüber gabs natürlich Sturm. Selbstredend hatte die Erbauung der Waschküche (in der Schule) daran Schuld, denn hätte man die nicht erbaut, hätte man das Geld für die Fernsprechstelle. Waschküche und Fernsprechstelle bildeten die Schlagworte bei dem darauffolgenden Gemeinderatswahlkampfe."[xv]
 
18 GH Walzer Haus Nr. 56 1929 Margarethe WalzerAbb. 18: Vor Leopold Walzers Gasthaus in Neustift Nr. 56
Radfahrer "Altenwörther auf dem Weg zum Faschingsmarkt in Kirchberg" 1929; Foto: Walzer Margarethe von links: .......unbek., Scharf Karl, Hametner Anton, Gartner Josef, Wasserburger Franz, Walzer Leopold,vor ihm Walzer Franz, Hahn Josef, Walzer Anna, Wagensonner Katharina, Trozka Hans, Mayer Emmerich, Hund Barry.
Franz und Margarethe Walzer betreuten auch den Kirtag, Frau Margarethe Walzer erzählt:
"Der Kirtag im Jahre 1953 wurde ein voller Erfolg, sodass sogar das Fleisch ausgegangen ist. Danach wurden für den Kirtag im Jahre 1954 2 Schweine geschlachtet. Leider gab es zu Pfingsten 1954 ein übles Gewitter mit extremen Niederschlag und die Tanzbühne schwamm im Hof davon. Die Gäste nahmen Reißaus und kamen nicht wieder. Wir blieben auf den vorbereiteten Speisen sitzen. Es war eine Pleite. Die Kirtage wurden später beim Hause Pfaller und auf dem Rübenplatz in der alten Schottergrube abgehalten".
Seit 1980 wird nun anstatt des Kirtags zu Pfingsten der Feuerwehrheurige Ende August veranstaltet. Dieser fand zuerst in der alten Schule und ab ...  beim Feuerwehrhaus in Festzelten statt. Er ist in der Umgegend sehr beliebt und die Besucherzahl nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Im Gasthaus Walzer gab es den ersten öffentlich zugänglichen Fernsehapparat in Neustift und Abends kamen oft viele Leute, dem Programm zu folgen, bis dann letztlich fast jeder Haushalt seinen eigenen Fernseher hatte. Auch die Kinder folgten dem Kinderprogramm.
 

19 Wirtsstube Walzer 56 1935 Margarethe WalzerAbb. 19: In Leopold Walzers Wirtsstube in Neustift Nr. 56 mit Stammgästen im Jahre 1935; Foto: Margarethe Walzer von links,vorne: Baum Johann, Landwirt Neustift Nr. 58; Walzer Leopod, Landwirt, Gastwirt u. "Hausherr", 1938 – 1945 Bürgermeister; Schmit Michael, Huf- u.Wagenschmied Neustift Nr. 41; Berthiller Josef, Landwirt in Neustift Nr. 8, v. 1922 – 1938 Bürgermeister; Weidinger Anton, Landwirt in Neustift Nr. 2, Obmann der Milchgenossenschaft; Hochreiter Johann, Landwirt in Neustift Nr. 18; Gartner Georg, Schmiedemeister in Altenwörth; hinten: Zehetner Johann Landwirt Neustift Nr. 7, von 1912 – 1918 Bürgermeister; Wasserburger Franz, Fassbindermeister in Neustift Nr. 14; Ott Ignaz, Landwirt in Neustift Nr. 17; Schörgmeier Johann, Neustift Nr. 48, Straßenwärter; Eder Josef (verdeckt), Landwirt in Neustift Nr. 9; Schuster Josef, Landwirt in Neustift Nr. 62, 25 Jahre lang Feuerwehrhauptmann.

Haus Nr. 61 (davor 32 a):
1751   ist in der "Theresianischen Rusticalfassion der Herrschaft Winkelberg",  fol. 386 eingetragen::
"Johann WEISS Würth, Zinszimmer  1 f 12 30x Henne 20 Ayr Zins 1 f 7 d;
Äcker: ....Summa 24 ¼ Joch. -Zins Robath jährl. 35 Täg, zalt ein ganzes Haus"
1787 Grunderträgnis- oder Josephinische Fassion:
"Haus Nr. 32 a:   WEISS Johann, ein "Geywirth", das war ein Wein- und Biergroßhändler, der das Bier  mit dem Fuhrwerk in der Brauerei abholte zu den Gastwirten in einem bestimmten Gebiet ("Gey") auslieferte, nebenbei auch Feldbau betrieb.
1823 im Franz. Kat. Parz.Prot.: "Haus Nr. 61 WEISZ Michel"; von Gasthaus ist nichts mehr zu lesen.
Traditionell hielt ein Nachfahre, Franz Weiss sen. noch immer seine Rösser hoch und war stolz darauf, ein geziertes und gepflegtes Gespann zu haben. Er fuhr bei Hochzeiten und Leichenbegängnissen. Das Pferdegeschirr ist im Heimatmuseum Absdorf ausgestellt.

Pferdegeschirr Weiss HM Absdorf A Nowotny KopiePferdegeschirr des Franz Weiss
im Oskar Mann – Heimatmuseum Absdorf;
Foto A. Nowotny

Haus Nr 61 1960 A Nowotny KopieHaus Nr. 61 im Jahre 1960.
Die Wirtsstube, die mit einer schönen Tramdecke ausgestattet war, befand sich hinter den zwei linken Fenstern.   Foto Andreas Nowotny

GH Bernhard 1954 Maria Uhl KopieFrau Bernhard 1954 vor  dem Gasthaus Bernhard -
Namensbeschreibung siehe Häuserchronik Haus Nr. 72; Foto: Maria Uhl

Haus Nr. 71 und 79 Bahnhofsgasthaus Bernhard:
1902   Bernhard Josef und Theresia
1919   Bernhard Josef und Anna
1931   Bernhard Josef I
1932   Bernhard Josef I und Maria
1958   Bernhard Josef II. und Mutter Maria
1960   Bernhard Josef II. und  Gattin Margaretha
            Bernhard Josef III. 
Er betrieb das Gasthaus  bis Ende 2015. Ein Jahr später demolierte man das Haus.
 

Lebensmittelhandel "Greißler"

Haus Nr. 5  Walzer Michael, Haus Nr. 44  Walzer Ernst.

Greisslerei M Walzer Nr 5 WalzerLebensmittelhandlung Walzer Michael auf Haus Nr. 5 um 1930;
Ansichtskarte Verlag Walzer, Foto A. Nowotny

Die Familie Michael Walzer betrieb auf Haus Nr. 5 bis etwa 1960 ein Lebensmittelgeschäft.
Der Sohn, Hr Ernst Walzer übernahm das Gechäftt und eröffnete es ab ca. 1960 auf Haus Nr. 44 neu.
Hr. Ernst Walzer eröffnete bald darauf auch eine Dieseltankstelle und war geprüfter Waagmeister für die Brückenwaage. Gattin Friederike war bis zur Gemeindezusammenlegung 1968 Gemeindesekre-tärin der Gemeinde Neustift.
Vermutlich eröffneten im Jahre 1864      Ignatz STÖGER, ein Fleischergeselle aus Mühlbach  und dessen Gattin Maria, geb.  BROCK aus Gigging (Kauf )  das Geschäft. Deren Sohn Johann STÖGER, wurde 1933 zum Kommerzialrat ernannt (ÖstA/AdR HbbBuT MV f HuV Präs Auszeich. An Stöger Johann, Zl. 17772 1933).
1866  HUNDSKARRER Ferdinand u. Elisabeth, geb. ÜBERACKER
1876   Kauf   WALZER Josef und Amalia, geb HUNDSKARRER
1885   WALZER Josef zur Gänze
1885   WALZER Josef und Josefa, geb. GRAUSENBURGER,
1926   WALZER Michael zur Gänze
1927   WALZER Michael und Maria, geb. KEMETNER,  
ca. 1960 WALZER Ernst
 
Haus Nr. 46 – Walzer Franz; - Alois , - Leopold;
Auf diesem Haus gab es außer einem Gasthaus ab 1880 (Walzer Franz) auch eine  Lebensmittelhandlung.
1880   WALZER Franz und Anna, geb. BEKERTHY
1899   WALZER Franz
1921 übernahm Sohn Leopold die Gasthauskonzession und führte das Gasthaus auf Haus Nr. 56 weiter.
Sohn Alois, der auf Haus Nr. 46 verblieb, übernahm die Lebensmittelhandlung:
1924   WALZER Alois
1924   WALZER Alois und Anna, geb. SCHAUPP
1963   WALZER Leopold und Hedwig, geb. SCHABL.
Am 1. Jänner 2015 wurde die Lebensmittelhandlung geschlossen. Seither gibt es im  Ort kein Geschäft mehr. Die Fa. Blauensteiner aus Kirchberg kommt an bestimmten Tagen vormittags mit einen Kleinbus,  und bringt Lebensmittel in den Ort, die nächste Lebensmittelhandlung befindet sich zwar in der KG Neustift, jedoch im Ortsteil Kirchberg jenseits der Bahn (Penny-Markt).

Lebensmittelhandlg L Walzer 46 Hedwig WalzerLebensmittelhandlung Walzer; Foto: Hedwig Walzer 

Fleischhauer, Fleischhacker, "lanio"

Für die Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch- bzw Fleisch-und Wurstwaren war der "Fleischhacker" zuständig. Oft war die Fleischhauerei mit einem Gasthaus verbunden. Da die Bauern aber meist eine Hausschlachtung machten, dürfte der Fleischhacker auch von Haus zu Haus gegangen sein um dort diese durchzuführen, wie das ja noch bis in die 80er Jahre des vorigen Jhdt. geschah. Da es in Neustift zu dieser Zeit keinen Fleischhauer mehr gab, machte dies der "Halter", Herr Franz Leuthner.
Fleischer in Neustift:
In früheren Zeiten gab es auf dem Haus Nr. 46, wie aus den Pfarrmatriken[xvi] zu ersehen ist, auch  Fleischhacker und Schuhmacher:
1635   MALDNER Hannß aus Betzenstein (in Franken?) ∞ Kunigundt, Witwe nach dem "Fleischhacker" Matthias OBERNDORFER aus Neustift; ein Trauzeuge ist Martin OBRITZHAUSER, Fleischhacker in Kirchberg
1654   24.2.†  Maria, uxor Johannis MALTER, Fleischhackers in Neustift
1655   MALTER Joannes, "Viduus & Lanio" (Witwer und Fleischhauer) aus Neustift 46 ? ∞ Barbara, T.d. Christoph und Barbara Fellner aus Kollersdorf
1672   Malter Barbara, Witwe aus Neustift ∞   Michael, S.d. Daniel und Catharina Benedict
 
Fleischhauerei Mnchhof A NowotnyFleischhauerei
Foto: Andreas Nowotny - Dorfmuseum Mönchhof
Haus Nr. 2
1681   Maria, T.d. Veith und Elisabeth OBERMAYR ∞ Ferdinand KLUPP, ein Fleischhacker, S.d. Johann und Sophia KLUPP aus Engelmannsbrunn
Haus Nr. 5
1859   Ignaz Stöger, Fleischergeselle aus Mühlbach ∞  Brock Anna Maria, Gigging 9
 
Haus Nr. 12:
Grundbuch der Herrschaft Grafenegg über Winkl aus 1762:
"No. 12 in Neustift nun ein Viertellehen
Ein Hauer; Häußl, so vor diesen nachstehent'n Besizern ein Fleischbankh
warr Lit: B. Fol. 715, dient  7 xrweiteres unleserlich.[xvii]
 
Haus Nr. 52
1794   †  Johann Michael, Sohn d. Fleischermeisters Anton Buchberger u. Anna Maria
Pfarrmatriken Altenwörth
1796   Katharina, T.d. Joseph und Anna Maria GEYER aus Neustift 54 ∞  Hof Mathias aus Altenwörth 7; ein Trauzeuge ist Anton BUCHBERGER, Fleischhacker zu Neustift 52
 
Unbekanntes Haus:
1653   Catharina, T.d. Fleischhackers Michael FECHTER und Gattin Maria aus Neustift ∞  Michael, S.d. Thoma und Walburg MEYERER aus Bülich in Böhmen
1680   Georg, ein Fleischhackergeselle S.d. Achaty und Magdalena LEBERWURST aus Rötz in der Pfalz, jetzt zu Neustift ∞  Maria, Witwe nach Mathias WIDTMANN aus Neustift
1683 1684 Georg LEBERWURST als Trauzeuge
 

Bäcker – "Pistor"

vor ca. 10.000 Jahren begann der Mensch, Wildgetreide zu kultivieren, dieses zu mahlen und mit Wasser und Salz zu vermischen und am Feuer zu backen. Erst die Entdeckung des Sauerteiges und Entwicklung des Backofens machten Brot in neuer Form möglich. In der Zeit Karl des Großen besorgten Leibeigene und Klosterknechte das Brotbacken. Etwa im 10. Jh. bildete sich der Bäcker als freier Berufsstand heraus und wurde nach und nach durch die "Zunftordnung" strengen Berufsregeln nach  Ausbildung, Qualität  und Preis unterworfen. Bäcker, die sich nicht daran hielten, erhielten empfindliche Strafen, allseits bekannt dürfte das "Bäckerschupfen" sein.[xviii]

Haus Nr. 28:
Der früheste nachweisbare Bäcker dürfte auf diesem Haus ansässig gewesen sein.
fol 36 hinten[xix]: wahrscheinlich Bäckerhaus Nr. 28
"1604 / 1642 Leonhard FREYTAG, Martha Uxor, von ainer Behaußung, darein gehören
3 Joch Ackher und 2 Tagwerch Wisen, dient   2 ß  10 d
1654   17 marty
           2 ½ Joch und 2 dagwerch Wisen  17 k?  2 d
           Martinus Zierk, Elisabetha"
1655  Georg Fischl, Elisabeth"
1658 kein Dienst entrichtet
Dazu Pfarrmatriken
1632   †  Marta, Ehefrau des Leonhart FREYTAG, Böckh (Bäcker) in Neustift
1633   Leonhard FREYTAG Witwer aus Neustift ∞  Maria, T.d. Maximilian und Susanna HALBSEISEN aus Neustift
1652   Maria Magdalena, Witwe nach dem Bäckermeister Leonhardt FREYTAG ∞  den "Ehrsamen Maister" Salomon BAMMER, "Hueffschmidt" zu Oberseebarn.
1655   22.Juni           †  Martiny ZIRCKL, pistor in Neustift
1655   Georg, S.d. Adam und Barbara FISCHEL ex superiori Austria (OÖ.) ∞  Elisabeth, Witwe nach Martini ZIRCKL, pistorius (Bäcker) in Neustift

Haus Nr. 13:
1694   Catharina, T.d. Georgy und Apollonia PENNGL ∞ Thomas ein Pistor-Bäcker, S.d. Udalrici und Elisabeth SAUTER aus Faustkirchen in Schwaben
1702   * Josephus SAUTER, S.d. Texoris (Weber) Thomas  und Catharina SAUTER aus Neustift

Haus Nr. 17:
1786   Klara, des Franz PHILIPP, Bäckermeisters "Ehewürthin" † 48 jährig
1794   Franz PHILIPP Bäckermeister † 80 jährig,
1799   Anna Maria, T.d. Bäckermeisters Franz und der Clara LIPP ∞  EGGER Franz aus Königsbrunn 38
1830   Franz ECKER, Bäckermeister in Neustift Trauzeuge (für Wögrath Leopold)

BäckerstubeBäckerstube mit Backofen Foto: Andreas Nowotny  - Dorfmuseum Mönchhof

Haus Nr. 39
Pfarrmatriken Kirchberg:
1694   Thomas SAUTER, Pistor (Bäcker), S.d. Udalrici und Elisabeth Sauter aus Faustkirchen in Schwaben ∞ Catharina T.d. Georgy und Apollonia PENGL? aus Neustift

Haus Nr. 107 (früher Winkl 51):
1918   Rudolf RIEGER, Bäckermeister in Neustift im Felde Nr. 51 wird als Trauzeuge genannt, richtig ist aber Winkl Haus Nr. 51, heute Haus Nr. Neustift
1928 kauften das Haus der Bäckermeister Franz LEHNER und Gattin Maria welche die Bäckerei bis zur Pensionierung betrieben.
Unbekannte(s) Haus/Häuser:
1671   Rosina, Witwe nach Thoma FLODERER ∞ Leopold ein Bäckerjunge, S.d. Bernardi und Maria Schuez aus Reinprechtspölla
1655   Maria, T.d. Stephani und Barbara ZEHETGRUEBER aus Neustift ∞  Georgius, ein Tischler, S.d. Adami und Martha FÜEHSEL aus Oberstockstall; Trauzeugen: aus Kirchberg Maximilian PRENSWECKL, molitor (ein Müller), Matthias SCHIETLBERGER, ein Tischler und Pauly DÖLTZER, pistor (ein BÄCKER), aus Oberstockstall Sebastiany HÄNTLASPERGER
1655   Barbara, Witwe nach Stephani ZEHETGRUBER aus Neustift (Nr. 6?) ∞  Christophory ÖXEL, Witwer aus Winkl
1655   22.Juni   †  Martiny ZIRCKL, pistor in Neustift.
 

Müller "Molitor"

In Neustift ist zwar keine Mühle, doch einige Müller genannt, die Bezug zu Neustift hatten:
Pfarrmatriken:
1648   Margaretha, T.d. Erhart und Anna SCHMIDTHOFER aus Neustift ∞ Andreas SEIDLBACHER, ehrbarer Witwer und Müller zu Winkl; Trauzeugen u.a. Andreas LICHTENBURGER, Richter in Neustift und Christoph LIDL aus Neustift,
1653   Geörg, ein Mühljuger, S.d. Hannß und Gerdrauth WISER aus Bozen im Etschland (Südtirol) ∞ Margareth T.d. Balthasar  BÄMB aus Neustift;
1653   Hannß WIßER, Grafenggerischer Untertan und Müllner zu Winkl ∞ Judith, T.d. "Ehrsamen Elias und Eva REICHERSTORFFER, Gastgeb in der Neustifft"
Haus Nr. 57?
1676  Judith, geb. Schwarz, Witwe nach Georg PREISINGER aus Neustift heiratet den Witwer Bernhardt SCHMIEDT aus Winkl;
1697 heiratet selbige, nun Witwe nach Bernardi Schmidt aus Neustift  den Georgi, ein "molitor" (Müller), Sohn des Mathia und der Maria PERGER  aus Thern.

 

[i]  http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtleben/226664_
Wiener-Milchmeier-als-Lebensretter.html

[ii] http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wlz&datum=18850506&seite=
2&zoom=33&query=%22Milchmeier%22&ref
  Wiener Landwirtschaftliche Zeitung 35. Jg. Nr. 36

[iii]  Pfarrmatriken Kirchberg Tomus 3-11 und 2-12

[iv] 1635 Pfarrmatriken Kirchberg Tomus 2-01: Brigitha, Witwe nach Veit LANZENDORFFER aus Neustift ∞  Nicolaus RORBACH aus Lauttenbach in Mähren gebürtig; Trauzeugen Elias REICHERSTORFFER und Philiph PALL, beide "Gastgeber in der Neustift", Hannß FECHTER und Christoph AICHINGER aus Neustift

[v]  Pfarrmatriken Kirchberg Tomus 2-04a

[vi]  "Die Geschichte des Kremser Jesuitenkollegs (1616 -1773)", Diss. von Gottlinde Stanke, Wien 1964 : Seite 283, HHStA, Klosterakten, Krems; Jesuiten, Fasz. 1, fol. 508

[vii]  Ebenda, fol 25 hinten

[viii]  HA Grafenegg HS 247 D – Dienstbuch Winkelberg 1642 -1664: "Ambt Neustifft- darein gehört Kollerstorff, Sächsendorff umd Winckhl", fol 29 vorne

[ix]   Grund- und Hausdienstbuch Sancty Michaely des Collegy Soctis Jesu in Crembs über dero Herrschaft Wünkhelberg... anno 1736  über das Ambt Neustüfft. Darein gehörth Wünckl Kollerstorff und Saxendorff, de fol.236, Haus Nr. 8

[x]   Pfarrmatriken Kirchberg, Tomus 2-05, 3-07, 3-08, 2-08, 2-09, 3-10, 2-10; nächste Seite 2-11, 2-13; -Grafenwörth: Tomus 2-06

[xi]  Grundbuch der Herrschaft Oberstockstall fol 118

[xii]   Grundbuch Neustift EZ 1, bis zum Jahre 1967

[xiii]  Pfarrmatriken Kirchberg Tomus 2-01, 2-02, 2-01f138, 2-01 f 192,  2-02 f 37, 2-02, 2-02, 2-02, 2-03, 2-02, 2-02, 2-02, 2-05, 2-07, 2-07, 2-07, 2-11, 2-11, 2-13, 2-13

[xiv]  Adalbert Hirsch d.Ä. Schulchronik 1

[xv]   W.o.

[xvi]  Pfarrmatriken Kirchberg Tomus 2-01, 3-02 S. 9, 2-02, 2-02, 2-03, 2-11, 3-08, 2-08, 2-02, 2-03

[xvii] Grundbuch der Herrschaft Grafenegg über Winkl aus 1762 fol 352

[xviii]  http://www.baeckerhandwerk.de/baeckerhandwerk/geschichte/

[xix]   AT-OeStA/HHStA SB HA Grafenegg HS, Dienstbuch Winkelberg 1642 -1664 fol 36 hinten