Der Gießgraben, auch Krampugraben, Gießwein oder Gießbach genannt, entspringt südlich von Hohenwarth, wobei der Bach aus Gräben gespeist wird, die nur bei Regen Wasser führen. Er erreicht eine Länge von ca. 19 km, bevor er sich in der Au südlich von Frauendorf mit der Schinderlahn vereinigt.
Nebenflüsse sind der Neudeggergraben und der Wiesengraben, der vor Oberstockstall einmündet.
Bei starken Niederschlägen kann der Gießgang enorm ansteigen.
Bereits 1746 wird in den Sterbematriken von Kirchberg von einer "unbekannten Mannsperson" berichtet, die bei der Brucken zu Mitterstockstall angetragen wurde.
In der Nacht auf den 10. Mai 1962 ließ ihn ein verheerendes Unwetter stark anschwellen, die Wassermassen ergossen sich zunächst über Oberstockstall, bis bei der Siderits-Mühle in Mitterstockstall ein Damm brach und die Vermurungen sich bis Unterstockstall zogen. Eine Frau aus Oberstockstall, die noch ihre Hasen retten wollte, ertrank in den Fluten.
Aber schon früher gab er Anlass zu Regulierungsarbeiten. Als um 1815 Schloss Winkelberg und die beiden Mühlen in Mitter- und Unterstockstall vom Wasser bedroht waren, ging man daran, den Bach zu räumen und mit Dämmen zu sichern.
Der Krampugrabenverband betreut viele Kilometer in mehreren Gemeinden, es gibt einen Mähplan, um ein regelmäßiges Mähen im Sommer zu garantieren.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Gie%C3%9Fgraben_(Krumpenwasser)
Pfarrchronik Kirchberg am Wagram, 2. Teil, Pfarrer Rudolf KORISKA (1954-1978), S.147.
Kreisamt VUMB Weg-, Straßen-, Wasser- u. Schulakten, Fasz.XI, 1806-1816, 12240/11 ex 1816, NÖ. Landesarchiv, St.Pölten
Mai 2020, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp