Der in Kirchberg am Wagram ansässige Händler Max Schönfeld wurde im Juni 1938 in das KZ Dachau eingewiesen, von wo man ihn am 23. September 1938 in das KZ Buchenwald bei Weimar überstellte. Er ist in einem Verzeichnis der wegen des Transports nach Nisko zu entlassenden jüdischen Häftlinge angeführt und wurde vermutlich 1939 aus Buchenwald entlassen.
Da er in einem Verzeichnis der wegen des Transportes nach Nisko entlassenen jüdischen Häftlinge aufscheint, ist anzunehmen, dass 1939 die Deportation von Buchenwald nach Nisko in Polen erfolgte.
Seine Gattin Hermine (geb. 1895) wohnte zuletzt mit den in Kirchberg geborenen und eingeschulten Kindern Charlotte (geb. 1922) und Kurt (geb. 1925) im 2. Wiener Gemeindebezirk. Offenbar vom Sammellager Castellezgasse wurden alle drei am 15. Februar 1941 nach Opole in Polen deportiert. In einem Brief der Charlotte Schönfeld an ihren Freund Rudi kommen auch Fluchtpläne zur Sprache, die sie auch mehrmals realisierte, die aber mit neuerlicher Festnahme und Deportation endeten.
Über die Deportationen nach Opole wird berichtet:
Der erste von insgesamt 45 Zügen wurde am 15. Februar 1941 an der im Frachtenbereich des Aspang-Bahnhof gelegenen Post-Rampe beladen und verließ Wien in Richtung Pulawy in Polen und fuhr von dort weiter nach Opole im Distrikt Lublien des damaligen "Generalgouvernement". Die 996 Deportierten waren in den drei Jahren zuvor sukzessive aus ihren Wohnungen vertrieben und in sogenannte Judenhäuser gepfercht worden, die meist im zweiten Gemeindebezirk, der Leopoldstadt, gelegen waren. .....
Die deportierten Personen lebten in Opole vorerst im Ghetto, dessen Liquidierung ab März 1942 erfolgte. Die Bewohner kamen meist in Vernichungslager, bei der endgültigen Räumung des Ghettos wurden 500 Menschen an Ort und Stelle erschossen.
Quellen und weitere Informationen
Der Artikel ist im Buch „Die NS-Zeit im Raum Kirchberg am Wagram“, 2015, veröffentlicht worden.
Mai 2021
Maria Knapp