Burger-Kapelle
Der Kapellenbildstock im Südwesten des Ortes entstand um 1840. Die Nische ist mit einem rundbogigen schmiedeeisernen Gitter im Biedermeierstil verschlossen. Im Inneren befindet sich eine aufwendig gestaltete Dekoration: Auf dem mensaartigen Absatz steht eine Madonna, umgeben von Engelsfiguren. Blumenschmuck und je ein Putto an den Seitenwänden vervollständigen das Gesamtbild. Geschützt wird die Kapelle von einem mit Ziegeln gedeckten Satteldach.
Die Inschrift im Giebeldreieck
erinnert an die Renovierung in jenem Jahr durch die Eheleute Burger, ehemalige Gastwirte aus Wien im Ruhestand. Pflege und Instandhaltung der Kapelle erfolgen seither durch die Familie Burger, Verwandte der Wohltäter.
Dokumentiert ist die Segnung der renovierten Kapelle am 24. Mai 1970 durch Pfarrer Rudolf Koriska.
Eisenkreuz
Das moderne Metallkreuz auf einem Betonsockel mit deltoidförmigem Rahmen befindet sich neben einer Hängeweide, rechts an der Eisenbahnunterführung nach Kirchberg am Wagram.
Bis etwa 1975 befand sich hier ein Pestmarterl, das in einer Karte der Herrschaft Oberstockstall um 1700 und in der Josephinischen Landesaufnahme eingezeichnet ist. Wegen Baufälligkeit musste es abgetragen werden und wurde durch das schlichte Eisenkreuz ersetzt.
Karte der Herrschaft Oberstockstall, um 1700
Familie Delapina, Kirchberg am Wagram
Pestmarterl, um 1950
Foto: Rudolf Delapina, Wien
Aquarell vom Wiener Maler
Ludwig Hofbauer (1843-1923), 1903
Wegkreuz
Das Holzkreuz am südlichen Ortsende mit einem Satteldach aus Blech trägt eine goldfarbene Christusfigur aus Metallhohlguss. In der näheren Umgebung ist in der Josephinischen Landesaufnahme ein Kreuz eingezeichnet.
1956 segnete Pfarrer Rudolf Koriska ein Marterl unter großer Beteiligung der ganzen Gemeinde. Es könnte sich dabei um dieses Kreuz gehandelt haben.
Der Dörfler Gönner Verein ließ 2008 das Holzkreuz erneuern, nachdem der Orkan „Emma“ in ganz Österreich schwere Schäden hinterlassen hatte. Franz Liebl hat in zahlreichen unentgeltlichen Arbeitsstunden ein neues Wegkreuz geschaffen, das Radfahrer und Fußgänger zum Verweilen einlädt. Pfarrer Maximilian Walterskirchen segnete das Kreuz am 28. August 2008.
Glockenturm
Gleichzeitig mit dem Bau der Kapelle im Jahr 1893 ist auch der Glockenturm aufgestellt worden. Die hohe Eisenkonstruktion war im unteren Bereich durch eine Ummauerung mit der Kapelle verbunden, was Feuchtigkeitsschäden verursachte.
Mit Unterstützung des Dörfler Gönner Vereins wurden 2011 die Ummauerung abgetragen, der Glockenturm feuerverzinkt, auf einem neuen Fundament, abgerückt von der Kapelle, wieder aufgestellt und ein elektrisches Läutwerk installiert. Dass die vorherigen Glocken als Rohstoff für die Rüstungsindustrie während der beiden Weltkriege verloren gingen, beweisen der datierte Gussstempel der Firma Josef Pfundner aus Wien und die Inschrift Dörfl 1948. Zusätzlich ist sie mit einer Darstellung des Gekreuzigten verziert. Die Segnung des renovierten Glockenturms erfolgte am 22. September 2011 durch Pfarrer Maximilian Walterskirchen.
Archiv der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram









