In den Jahren 1973 bis 1976 errichtete die Österreichische Donaukraftwerke AG das bis heute größte Laufkraftwerk unseres Landes in Trockenbauweise im Flussbett des ehemaligen Weingartelwassers bei Stromkilometer 1980,4 bei Altenwörth.
Nach Beendigung dieser Arbeiten leitete man die Donau, die seit etwa zwei Jahrhunderten in einer Schleife direkt an Altenwörth vorbeigeführt hatte, durch Zuschüttung des Kurvenbeginns durch die Kraftwerksanlage. Bagger hievten riesige Steinblöcke zum Absperren ins Wasser. Es hatte für die Zuseher fast den Anschein, als würde sich die Donau gegen diese Änderung zur Wehr setzten. - Das aufwändige Projekt war am Nachmittag des 6. November 1975 abgeschlossen. Im Zuge dessen wurden auch die Läufe von Krems, Kamp und Mühlkamp verändert. Der Altarm wurde bis zum Anlegen des Fischaufstiegsgerinnes im Jahr 2021 von diesen Flüssen gespeist. Heute fließt nur mehr der Mühlkamp durch den Altarm.
Der Pegel Altenwörth fiel durch die Absenkung auf Werte unter minus 100 cm (eine genauere Angabe ist nicht möglich, da infolge der großen Absenkung der Hydrograph ausfiel). Zum Vergleich einige Niedrigstwasserstände aus den Vorjahren: 1971 0,56m; 1972 0,51 m; 1973 0,50 m.[1]
Der Kirchberger Heimatforscher Otto Fandl geht in einer Broschüre über Altenwörth auf die Verlegung der Donau ein: In der Woche vor dem 16. November 1975 errichteten Einsatzboote der DKW mit schweren Granitsteinen den Absperrdamm und zwangen den Strom ins neue Weingartlbett. Der Wasserspiegel der ‚alten‘ Donau sank und stand still – Alte weinten![2]
Hier wirkte schon Sankt Severin,
Doch daß nun unsre Donau alt,
Bilder vom Zuschütten des Donauarmes
[1] Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs, Der Schiffsfund von Altenwörth, vorläufiger Bericht, Helmut Hundsbichler, 1976.