Wodak-Kapelle
Schon in der Josephinischen Landesaufnahme ist hier ein Denkmal eingezeichnet, allerdings etwas außerhalb des Ortes. Durch die Ortserweiterung steht der Kapellenbildstock jetzt vor den letzten Häusern rechts an der Straße nach Königsbrunn. Betreut wurde sie jahrzehntelang von der Familie Heinrich Wodak.
Der Hausbesitzer und Weinhändler Johann Schuster hat die alte Kapelle durch eine neue ersetzt, wie die Pfarrchronik Kirchberg am Wagram im Jahr 1869 berichtet: Diese Kapelle ist von dem Hochwürdigen Herrn Dechant und Pfarrer dahier Franz Pany zur Ehre Mariens, der allerheiligsten Jungfrau eingeweiht worden. Herr Johann Schuster hat die Erhaltung dieser Kapelle für die Zeit seines irdischen Lebens selbst übernommen. Nach seinem Ableben ist die Bestimmung getroffen, daß die Pfarrkirche zu Kirchberg am Wagram für die weitere Zeit in gutem Baustande erhalten solle. Zu diesem Ende übergab Herr Schuster der hierortigen Pfarrkirche die National Anleihens Obligation No 48501 vom 1. Oktober 1857 p. 40 fl, 5%.
In der mit einem schmiedeeisernen Gitter versehenen Nische mit halbrundem Abschluss steht eine Madonna, umgeben von Blumen und Kerzen. An der Vorderseite befinden sich zwei Halbsäulen, das Satteldach ziert ein Kardinalskreuz.
Viele freiwillige Helfer beteiligten sich im Jahr 2009 an der Renovierung dieses Kleindenkmals. Die Materialkosten übernahm der Dorferneuerungsverein.
Am geschweiften Blendgiebel des Hauses Alte Weinstraße 4 hat eine Terrakottafigur aus der zweiten Hälfe des 18. Jahrhunderts die Zeit überdauert. Sie stellt Ceres dar, die Göttin der Erdkräfte, des Wachstums und des Reifens - erkennbar ist sie an ihrem Attribut, einem Korb mit Früchten.
Nicht erhalten geblieben sind die Statuen zweier anderer Gottheiten der römischen Mythologie. Um 1960 standen sie noch auf halber Höhe des Giebels.
Dachkreuz
Rechts an der Landesstraße 14 nach Kirchberg am Wagram steht ein hölzernes Kastenkreuz auf einem schmalen quadratischen Betonpfeiler. Im Inneren befinden sich ein Kruzifix und Kunstblumen, auf dem Giebel ein einfaches Holzkreuz.
Adolf Holzinger aus Unterstockstall setzte dieses Kreuz um 1975 in Absprache mit dem Verschönerungsverein anstelle eines schon morschen Kreuzes aus Dank, dass seine Gattin Hermine einen Radunfall ohne gröbere Verletzungen überstanden hatte. Im Pfeiler befindet sich eine Kartusche mit Daten und näheren Umständen der Errichtung des Kreuzes.Wallfahrerkreuz
Robert Beisl und Herbert Würz die Initiative und errichteten südlich der Bahntrasse am Weg Richtung Frauendorf ein Kastenkreuz mit einer bemalten Christusfigur. Die Anlage ist von einem Holzzaun umgeben.
Mannkreuz oder Kreuz am Mitterberg
Das hohe steinerne Kreuz aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhebt sich auf einem Feldweg in der Ried Mitterberg, nach dem ehemaligen Besitzer des angrenzenden Ackers Mann-Kreuz benannt. Ein Bauer namens Joseph Mann (1778-1838) ist in Unterstockstall 17 dokumentiert. Dazu passt die Inschrift an der Ostseite des Sockels mit IM 1824.
Auf einem mit Girlande und Rosette verzierten Sockel erhebt sich über einer abgerundeten, profilierten Erhöhung das Kreuz mit Corpus Christi, unter den Füßen ein Totenkopf. Dieser steht einerseits für den biblischen Ort Golgota, der Schädelhöhe bedeutet, und das Grab Adams, auf dem nach der Legende das Kreuz Christi aufgerichtet wurde. Andererseits befindet sich das Denkmal am Anfang des Höhenweges zum Friedhof von Kirchberg am Wagram, sodass es sich dabei um eine sogenannte „Totenrast“ gehandelt haben kann.
Hubertus-Bildstock
Auf Initiative der Familie Herbert Würz, Eigentümer des Grundstücks, fertigten Schüler der Berufsschule für das Maurergewerbe in Langenlois/Haindorf diesen Bildstock mit ziegelgedecktem Satteldach und zwei vorgesetzten Säulen an. Das Bild mit der Legende des Heiligen Hubertus schuf der Unterstockstaller Erich Cerny. Den hinteren Abschluss zum darüberliegenden Weingarten bildet eine halbrunde Mauer aus Terrassensteinen. Die Segnung fand 2011 unter Mitwirkung von Jagdhornbläsern statt.
Kriegerdenkmal
Dieses Denkmal wurde von der Gemeinde Unterstockstall zu Ehren der Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges errichtet. Aus der Pfarrchronik Kirchberg am Wagram im Jahr 1922: Am 25. Mai fand die Weihe des Kriegerdenkmales in Unterstockstall statt, durch den Ortspfarrer, wo viele Krieger sich einfanden und auch viel Volk.
Die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges sind im unteren Bereich angebracht.
Schwanzer-Kapelle oder Schachinger-Kapelle
Auf einem quadratischen grauen Sockel steht ein etwas kleinerer, sich verjüngender Breitpfeiler, auf diesem nochmals ein kleinerer Aufsatz. Am flachen Pyramidendach erhebt sich ein kunstvoll gefertigtes Schmiedeeisenkreuz mit halbrunder Überdachung. In der mit einem Metallgitter verschlossenen Nische befindet sich ein Marienbild. Außen am Bildstock sind bei der letzten Renovierung Marienbilder aus Metall angebracht worden.
In der Josephinischen Landesaufnahme ist an dieser Stelle ein Kardinalskreuz eingezeichnet. Die älteste Nachricht über dieses Denkmal, das am alten Fahrweg von Kirchberg am Wagram nach Bierbaum, etwa 300 Meter südöstlich der Neustifter Wodak-Kapelle steht, stammt von Rudolf Delapina. Demnach befand sich in der Kapelle ein Bildnis von Adam und Eva mit der Beschriftung:
Es dürfte sich dabei um Adam Dusel (1751-1831), Bauer in Unterstockstall 23, gehandelt haben.
Familie Fröhlich und ihre Helfer renovierten im Jahr 2005 die baufällig gewordene Kapelle aus eigenen Mitteln, auch 2009 halfen viele Freiwillige bei der Instandsetzung mit. Die Materialkosten wurden vom Dorferneuerungsverein übernommen. Erich Cerny aus Unterstockstall nahm die jüngste Renovierung vor, die Anlage vermittelt einen sehr gepflegten Eindruck.
Im oberen Teil ist jeweils in einer kleinen Auslassung der Schutzheilige der Kirche auf einem Glasbild dargestellt, in dessen Richtung die Seite zeigt. Gestiftet wurden sie von Mathilde Fröhlich.
Seidl-Kreuz
Das Eisenkreuz auf einem Steinsockel an einer Wegkreuzung von Frauendorf nach Unterstockstall ist mit einem bemalten Blechschnitt-Christus versehen. Der obere Teil des Längsbalkens ist durch einen Metallstab mit einer Krone obenauf ersetzt.
Das Denkmal ist in der Franzisco-Josephinischen Landes-aufnahme (1869-1887) eingezeichnet, gepflegt wird es von Familie Leopold Seidl, renoviert von dieser zuletzt im Jahr 2003 - Malermeister Adolf Stark aus Kirchberg am Wagram hat die Christusfigur gemalt. Die Segnung nahm Pfarrer Josef Morgenbesser vor.
Die Inschrift auf der blau-weißen Blechtafel:
Renovierung
GEWIDMET V.
Familie Seidl
2003
Dickes Kreuz
Den abgefasten Pfeiler bedeckt ein Pyramidendach aus Ziegeln mit einem Kruzifix. Das diagonal gestellte, gemalten Bild in Richtung Ort zeigt eine Schutzmantelmadonna, das Bild in Richtung Kirchberg den Hl. Urban.
Zuletzt renoviert hat die Kapelle der im Jahr 2021 verstorbene Johann Wappl aus Unterstockstall, Erich Berndl von der gleichnamigen Malerfirma in Kirchberg am Wagram hat die beiden Bilder gemalt.
Weigl-Kreuz
Der Gnadenstuhl aus Zogelsdorfer Sandstein in Verlängerung des Mitterstockstaller Zeiselgrabens geht auf eine Stiftung des Wirtschaftsbesitzers Franz Weigl (1798-1859) aus Unterstockstall 34 zurück. Der Sockel trägt die Jahreszahl 1838, der Fußblock seine Initialen F W. Auf einer sich leicht nach oben verjüngenden Säule ist die Heilige Dreifaltigkeit aufgesetzt. Das Denkmal
ersetzt ein älteres, das in der Josephinischen Landesaufnahme eingezeichnet ist.
Am 25. Juni 1961, dem Fest des Hl. Urban, dem Gemeindefeiertag des Ortes, wurde das renovierte Denkmal bei der Urbani-Prozession gesegnet.
Foto: Franz Eder,
UnterstockstallEin Unfall mit einem landwirtschaftlichen Gerät führte 1991 zu einer massiven Beschädigung (abgebrochene Säule), ein Auftrag zur Schadens-
behebung ist an den akademischen Restaurator Ralph Kerschbaumer aus Wien ergangen. Das Denkmal stellte man etwas zurückversetzt neu auf, den notwendigen Grund kaufte die Gemeinde an. Franz Eder, ein Nachfahre aus Unterstockstall, veranlasste die von Erich Cerny im Jahr 2022 durchgeführte Restaurierung und die Aufbringung goldfarbiger Verzierungen.
https://www.kirchberg-wagram.at/tourismus/kleindenkmaeler/liste-aller-kleindenkmaeler.html
Archiv der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram
Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram









