Die Texte sind (gekürzt) der Schulchronik Altenwörth entnommen. Diese beginnt erst im Jahr 1882, aber schon vorher gab es einige die Schule betreffende Einträge in der Pfarrchronik. Laut dieser bestand eine Schule schon vor Gründung der Pfarre, wie lange ist nicht bekannt. Es gab also schon vor 1784 eine Schule im Ort. Bereits 1787 ist Lehrer Andreas Riegler in den Pfarrmatriken genannt, 1844 Lehrer Joseph Lex, der von 1844 bis 1863 unterrichtete. Ihm folgte Josef Türk.
1842
Für die Schule Altenwörth wird am 31.10. der Lehrgehilfe Franz Stagel bestätigt.
(Österr. Pädagogisches Wochenblatt vom 30.11.1842)
1843
In diesem Jahre besuchten die Wochenschule 68 Knaben und 80 Mädchen, zusammen 148 Kinder, die Wiederhohlungsschule besuchten 20 Knaben und 21 Mädchen, zusammen 41 Schüler.
Altenwörth, formiert sich vor der Kirchenthür bis zum Wege, der durch das Dorf führt, ein kleiner Platz, so zur Kirche gehöret u. links vom Pfarrhofe, rechts aber von der Schule eingeschlossen wird.
(Pfarrer Anton Walser)
Hier ist eine Schule, die dermalen von mehr als hundert Kindern besuchet wird. Diese Schule bestand schon vor Errichtung der Pfarre. Vor mehreren Jahren ward von der h. Landesstelle für diese Schule ein Gehilf bewilliget, das Patronat von der Schule ist wie bei der Pfarre selbst ebenfalls landesfürstlich.
1848
Laut Lehrerschematismus besuchten 140 Kinder die Schule.
1850
Licitation. Schulhausbaulichkeit.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß am 28. September d. J., Vormittags um 10 Uhr, im Schulhause zu Altenwörth, die von einer hohen Landesstelle genehmigte Herstellung der Schulhausbaulichkeiten zu Altenwörth, für welche der Beitrag auf Professionisten-Arbeit mit 322 fl 56 kr CM. und auf Materialien mit 562 fl. 26 kr. CM. im Kostenüberschlage entziffert ist, im Wege einer öffentlichen Licitation in Contract an den Bestbiethenden überlassen wird….
(Wiener Zeitung vom 24.9.1850)
1852
Aus dem Lehrerschematismus: halbtägiger Unterricht in einem Lehrzimmer, 133 Schüler
1854
wird die Schule als Pfarrschule bezeichnet.
1873
Schulinspektor Eberle berichtet über die Schulinspektion in Altenwörth, wo 187 Kinder von einem Lehrer halbtätigen Unterricht erhalten und wo der Schulbesuch sehr schlecht ist.
(Kremser Wochenblatt vom 6.9.1873)
1874 bis 1880
Aus den Jahren 1874 bis 1880 sind Protokolle des Ortsschulrates vorhanden.
1874
Es wird beschlossen, einige schadhaft gewordene Bücher aus der Schulbibliothek zur Ausbesserung dem Buchbinder in Kirchberg zu übergeben.
(Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
1875
sind hinsichtlich des vom Schulleiter gemeldeten schlechten Schulbesuches folgende Partheien sogleich zu erinnern, ihre Kinder ungesäumt zur Schule zu schicken, da ansonsten die Strafanzeige erfolgt.
Die Ferien haben in diesem Monate nach Eintritt der Schnittzeit zu beginnen, welche Bestimmung dem Leiter der Schule überlassen bleibt, auch sind während der Zeit die Schullokalitäten zu tünchen, die Wandtafeln zu streichen, um dem Auftrage des kk. Bz. Schulrathes nachzukommen und überhaupt jede Reinigung der Lokalitäten vorzunehmen.
(Alle: Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
1877
Es seien zur Beheizung circa 20-22 Kubikmeter weiche Auholz-Scheiter durch den Obmann Herrn Josef Rohrbacher oder einem von ihm Bevollmächtigten anzukaufen, und die zur Beistellung oder Einbringung in das Schulhaus benöthigten Führer werden dem Minuendo-Lizitanten abgetreten. Die Herstellung und Beschaffung der für die Schule nothwendigen Tinte wird dem Herrn Schulleiter mit dessen Einverständnisse überlassen.
Zur Ermittlung der für Holz und Tinte erforderlichen Auslagen wird der Hr. Schulleiter ersucht, ein genaues Verzeichnis über die in jeder Dorfschaft des Schulsprengels Altenwörth befindlichen schulbesuchenden Kinder dem Ortsschulrathe ehestens vorlegen zu wollen, was der Schulleiter auch bereitwillig zu thun verspricht.
Auf Grund dieses Verzeichnisses wird dann pr. Kind für Holz u. Tinte als erforderliche Auslage 60 kr. fixirt, so dass dem Lehrer für Tinte für ein Kind 8 kr pr. Jahr zu verabfolgen kommen, die Überschüsse zur Anschaffung und Beistellung des Holzes verwendet werden.
Sollte sich durch einen billigen Ankauf des Holzes ein Geldrest ergeben, so wird dieser entweder in Rechnung behalten oder aber nach vorausgegangenem Beschlusse anderweitig für die Schule verwendet.
Das Reinigen der Schullokalitäten und anderer Herstellungen geschieht während der Ferienzeit: Es wird in der Küche das jetzt bestehende Pflaster mit Ziegeln ebenfalls wieder mit Ziegeln neu hergestellt. Und mit der Ausführung wird der Herr Obmann betraut.
Dann wurde beschlossen, daß während der 14tägigen Ferialzeit im Herbst der Schulofen auszubessern sei und die Fenster im Schulzimmer gereiniget werden müßen.
(Alle: Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
1878
Berathung wegen Einband der schon sehr stark abgenützten Bücher aus der Schulbibliothek und Ankauf von neuen. Herr Rohrbacher als Vorsitzender beantragt, im Falle beim Ankaufe und der Beischaffung des Holzes für die Schule ein Geldbetrag erübriget werden wolle, diesen Überschuß zu diesem Zwecke zu verwenden.
Berathung über die Befreiung der Schüler beiderlei Geschlechtes vom Schulbesuche während der Sommermonate, und zwar solcher Schüler, welche das 13. Lebensjahr zurückgelegt haben. Um dem gerechten Wunsche der Ältern solcher Kinder einiger maßen zu entsprechen, beantragt der Vorsitzende Hr. Rohrbacher, ein diesbezügliches Gesuch an den löbl. kk. Bezirksschulrath zu leiten, was einstimmig angenommen wurde.
Mehrere Partheien wurden wegen schlechtem Schulbesuch ihrer Kinder einvernommen.
Es wird beschlossen, eine Stampigli für die Volksschule und anderes dazu Erforderliche durch den Obmann sogleich ankaufen zu lassen.
Es wurde beschlossen den Schultag Mittwoch den 1. Mai anläßlich der durch den hw. Hrn. Dechant vorzunehmende Religionsprüfung freizugeben.
Weiter wurde beschlossen, den wahrhaft armen Schulkindern der hiesigen Gemeinde zuständigen Ältern mit Armenbüchern aus Gemeindemitteln zu betheilen.
Tünchen oder Ausweißen der inneren Lokalitäten des Schulhauses während der Ferien wird beschlossen. Der Obmann wir damit betraut.
Der Schulleiter Türk beschwert sich, daß viele Schüler seit Langem nicht die erforderlichen Lehrmittel, die Bücher u.s.w. besitzen, und ersuchte um Abhilfe in dieser Angelegenheit. Hierüber wurde entschieden: Es möge der Lehrer die Kinder bezeichnen, und dann werden deren Eltern zur Einvernahme vorgeladen.
(Alle: Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
1879
Der Hr. Schulleiter beantragt im Jänner, daß jetzt ein endgültiger Beschluss gefaßt werden möge, nachdem derselbe seit dem Beginn des Schuljahres 1879 er aus seinen Kosten die Beheizung besorgte, und verlange, daß Holz beigeschafft werden solle, weil den 11. d. M. eine Lizitation stattfindet und sein eigenthümlicher Vorrath schon zu Neige gehe.
Es wolle an den k.k. Bezirksschulrath ein Gesuch eingeleitet werden, damit die im 13. u. 14. Jahre stehenden Schüler beiderlei Geschlechtes schon mit Beginn des Sommerkurses vom Schulbesuch befreit werden wollen, weil diese in Rede stehenden Kinder bei der hier großentheil unbemittelten Bevölkerung im Hause oder auf dem Felde Verwendung finden, auch Brot miterwerben müssen und den Eltern während dieser Zeit fast unentbehrlich sind. Herr Schulleiter Türk stellt den Antrag: Es wolle ein Gesuch eingereicht werden, daß nur diejenigen Schüler befreit würden, welche das 13. Jahr zurückgelegt haben. Bei der vorgenommenen mündlichen Abstimmung wird der 1. Antrag mit 5 gegen 1 Stimme angenommen, somit zum Beschluß erhoben.
22 Mai: Über Anfrage des Herrn Schulleiters, was zu geschehen habe, weil Sr. Hochw. Herr Pfarrer am heutigen von der Kanzel es verkündete, er sei bei günstiger Witterung einen allg. sog. Ablass-Jubiläums-Prozession nach Neustift, wobei sich höchst wahrscheinlich die Schuljugend betheiligen wird; wurde beschlossen, diesen halben Schultag /: Samstag vormittags ;/ sei Ferialtag und diese dem löbl. K.k. Bez. Schulrathe anzuzeigen.
Im Weiteren wird noch beantragt, es wolle alsbald Sorge getragen werden, daß die Schüler mit den erforderlichen Rechenbüchern versehen werden, sei es neu von Seite der betreffenden Eltern oder auf Kosten der Gemeinde, weil überhaupt die Kinder gar manche nothwendige Lernmittel fehlen, gegen deren Ankauf sich viel Eltern gewissermaßen sträuben, und die Ermangelung von Lernmitteln für den Unterricht, leicht einsichtlich, höchst nachträglich ist.(Alle: Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
1880
Berathung über die vom k.k. Bezirksschulrathe ddo 10. November 1879 Z. 2364 an den hiesigen Ortsschulrath gerichtete Note wegen Herstellung und Ausbesserung von Schulbänken. Nach längerer Debatte wurde beschlossen: Es sei dem kk. Bezirksschulrathe bekannt zu geben, dass der Ortsschulrath gegenwärtig nicht in der Lage ist, dem wegen Geldmangel entsprechen zu können, weil derselbe ohnehin nicht unbedeutenden Auslagen zu bestreiten hat. Die schadhaften Bänke werden mit der Zeit ausgebessert.
(Alle: Protokolle des Ortsschulrates Altenwörth, 1874-1880)
Schuljahr 1882/83
Beginnn der Schulchronik
Mit 1. Oktober 1882 ging der Schulleiter Herr Josef Türk in Pension.
Den 3. Oktober 1882 trat Lehrer Karl Schreiber aus Göttweig die Stelle als Schulleiter hier an /:Jahresgehalt 600 fl:/. Er stammte aus Jeutendorf im Bezirk St. Pölten.
Den 27. Dezember fand aus Anlaß des 600jährigen Regierungsjubiläums des erlauchten Herrscherhauses „Habsburg“ eine Schulfeierlichkeit statt.
Die Feier begann bereits um 7 Uhr früh mit einem Gottesdienst und dauerte bis ½ 5 Uhr abends, zu welchem Zeitpunkt die Kinder entlassen wurden Dieses Fest wird für Jung und Alt in angenehmer Erinnerung bleiben.
Anfangs Jänner 1883 wurde das hiesige Dorf von einer argen Überschwemmung heimgesucht. Der Ort glich einer Insel, da der Zutritt der Kinder zur Schule einige Tage gehemmt war, so war den 3. und 5. Jänner 1883 kein Unterricht.
Schuljahr 1883/84
Das Schuljahr 1883/4 begann mit 1. April
Schülerzahl:
Obergruppe: 23 Knaben, 17 Mädchen
Untergruppe: 22 Knaben, 18 Mädchen
45 Knaben, 35 Mädchen = 80 Schüler.
Den 1. April 1883 begann an hiesiger Schule auch der Turnunterricht. Da keine Turngeräthe vorhanden sind, so werden vorläufig Ordnungs- und Freiübungen gepflegt.
Schuljahr 1884/85
Das Schuljahr 1884/5 begann mit 1. April 1884.
Schülerzahl:
Obergruppe: 20 Knaben, 18 Mädchen
Untergruppe: 24 Knaben, 21 Mädchen
44 Knaben, 39 Mädchen = 83 Schüler
Laut Erlasses des h.kk. n.ö. Landesschulrathes vom 11. Juli 1885, Z.4344 hat das Schuljahr statt am 1. April in Zukunft den 1. Mai zu beginnen.
Schuljahr 1885/86
Das Schuljahr 1885/6 begann mit 1. Mai 1885.
Schülerzahl:
Obergruppe: 25 Knaben, 13 Mädchen
Untergruppe: 29 Knaben, 21 Mädchen
44 Knaben, 34 Mädchen = 78 Schüler.
Laut Erlasses des wohllöbl. Bezirksschulrathes Krems vom 9. Juni 1885 Z 1282/B.S. und vom 14. Juli 1885 Z. 1373/B.S. wurde an hiesiger Schule mit 19. Oktober 1885 der ganztätige Unterricht eingeführt.
Den 15. Dezember 1885 spendete Herr Franz Hametner, Holzhändler und Schiffmeister in Altenwörth, der hiesigen Schule zur Anschaffung von Büchern und Theken für arme Kinder den Betrag von 4 fl.
Schuljahr 1886/87
Das Schuljahr 1886/7 begann mit 1. Mai 1886
Schülerzahl: 41 Knaben, 32 Mädchen = 73 Schüler.
Vom 7. Februar bis 20. März inclusive war über ärztliche Anordnung der Unterricht an hiesiger Schule wegen epidemischen Auftretens der Masern unter der Schuljugend eingestellt. Der brave Schüler Schaufler Josef erlag den 21. Februar dieser Krankheit.
Schuljahr 1887/88
Das Schuljahr 1887/88 begann den 1. April 1887.
Schülerzahl: 40 Knaben + 37 Mädchen = 77 Schüler.
Am 28. April 1887 übersiedelte der bisherige Schulleiter Herr Karl Schreiber nach seinem neuen Berufsorte Feuersbrunn. Am 6. Mai 1887 trat der prov. Schulleiter Ignaz Berger seinen Dienstposten an. Am 5. Juni wurde die seit 7. Mai unbesetzt gewesene Industrielehrerstelle durch Fräulein Wilhelmine Hrdlitzka aus Altenwörth besetzt.
Am 1. Juli 1887 trat der def. Schulleiter Anton Bachner seinen hiesigen Dienstposten an, gleichzeitig übersiedelte der bisherige Schulleiter Ignaz Berger nach seinem Dienstort Kirchberg am Wagram.
Schuljahr 1888/89
Das Schuljahr 1888/9 begann mit 1. April 1888.
Schülerzahl 36 Knaben, 36 Mädchen, zus. 72 Schüler.
Mit 1. November 1888 wurde die bisherige Industrielehrerin Frl. Wilhelmine Hrdlitzka auf ihr eigenes Ansuchen vom Industrieunterrichte enthoben. Mit 1. November 1888 wurde die Schulleitersgattin Gisela Bachner als Industrielehrerin an hiesiger Schule angestellt.
Schuljahr 1889/90
Am 1. April begann das Schuljahr 1889/90. Schülerzahl 37 Knaben 42 Mädchen zus. 79 Schüler.
Am 1. August wurde der Grund, worauf das Schulgebäude steht, der Hof (Parz. No 20) das Vorgartl (Parz. No 37/1 und von Parz. 37/2 jener Theil, worauf die Wirtschaftsgebäude stehen, von der Schulgemeinde Altenwörth der Kirche Altenwörth um den Betrag von 25 fl. gekauft und gleichzeitig die Grenzsteine gesetzt.
Laut Erlasses des löbl. Bezirksschulrathes Krems vom 18. Jänner 1890 Z.123 B.S.R. wird die Einführung des halbtägigen Unterrichts für das beginnende Schuljahr bewilligt.
Am 29. März wurden die Turngeräthe fertiggestellt. Selbe kosteten sammt Planieren des Platzes 60 fl.
Schuljahr 1890/91
Am 1. April begann das Schuljahr 1890/91 mit Halbtagsunterricht. Schülerzahl 40 Knaben, 46 Mädchen.
Am 10. April wurde der hochw. Herr Ernest Sedelmeier (Pfarrer) von der Bevölkerung und der gesammten Schuljugend feierlich empfangen.
Anfangs September 1890 wurde das Dorf von einer argen Überschwemmung heimgesucht, ähnlich wie im Jahre 1883. Es mußte deshalb auch der 6. September frei gegeben werden, weil die Kinder nicht zur Schule kommen konnten.
Am 27. April erkrankte der Sohn des Schulleiters Anton Bachner an Diphteritis und mußte deshalb die Schule geschlossen werden. Am 12. Mai wurde die Schule nach vorhergegangener gründlicher Desinfektion und Reinigung des gesamten Schulhauses wieder eröffnet.
Schuljahr 1891/92
Am 1. April begann das Schuljahr 1892/93. Schülerzahl 36 Knaben, 35 Mädchen, zus. 71 Schüler.
Am 20. Dezember 1891 erkrankte der Schulleiter Anton Bachner und wurde deshalb für die Zeit seiner Erkrankung von löbl. Bezirksschulrathe der def. Unterlehrer Hr. Friedrich Schallmayer hierher beordert.
Schuljahr 1892/93
Am 1. April begann das Schuljahr 1892/93. Schülerzahl 36 Knaben, 35 Mädchen, zus. 71 Schüler.
Am 9. Februar 1893 setzte sich der Eisstoß in Bewegung, blieb aber bald stehen und die Folge davon war, daß die Gemeinde überschwemmt wurde. Nachdem den 11. Februar und 15. Februar das Wasser am höchsten stand und der Ort in großer Gefahr war, mußte die Schule geschlossen werden.
Vom 16. Juni bis 15. Juli herrschte unter der hiesigen Schuljugend die Masernepidemie und es war während dieser Zeit der Schulbesuch ein äußerst schlechter; da mehr als die Hälfte der Schulkinder an Masern erkrankte. Am 15. Juli schloß das Schuljahr 1892/93 und es konnte wegen der herrschenden Masernepidemie keine Schlußfeier veranstaltet werden.
Schuljahr 1893/94
Am 16. August wurde das Schuljahr 1893/94 mit einer feierlichen Segenmesse begonnen. Schülerzahl 34 Knaben, 32 Mädchen, zusammen 66 Schüler. Neu eingetreten sind davon 8 Knaben 1 Mädchen, zus. 9 Schüler.
Am 14. Juli schloß das Schuljahr 1893/94 mit einer entsprechenden Schlußfeier verbunden mit einer Ausstellung von Schülerarbeiten.
Schuljahr 1894/95
Am 17. August wurde das Schuljahr 1894/95 mit einer feierlichen Segenmesse begonnen. Schülerzahl 38 Knaben, 29 Mädchen, zusammen 67 Schüler. Neu eingetreten sind davon 8 Knaben, 1 Mädchen, zus. 9 Schüler.
Am 22. December wurde die Schule wegen ausgebrochener Masernepidemie geschlossen. Am 28. Jänner wurde die Schule wegen Varicellenerkrankung des Kindes des Schulleiters geschlossen; dieselbe wurde am 16. Mai wieder eröffnet. Am 24. Mai mußte die Schule abermals wegen Varicellenerkrankung eines Kindes des Schulleiters geschlossen werden. Am 5. Juni wurde dieselbe wieder eröffnet.
Schuljahr 1895/96
Am 16. August wurde das Schuljahr 1895/96 mit einer feierlichen Segenmesse begonnen. Schülerzahl 41 Knaben, 34 Mädchen zus. 75 Schüler. Neu eingetreten sind 6 Knaben, 12 Mädchen, zus. 18 Schüler.
Am 12. October wurde der Brunnen neu gemacht.
Schuljahr 1896/97
Mit 17. August wurde das Schuljahr 1896/97 mit einer feierlichen Segenmesse begonnen. Schülerzahl: 36 Knaben 40 Mädchen, zusammen 76 Schüler. Neu eingetreten sind 3 Knaben, 9 Mädchen, zusammen 12 Schüler.
Am 30. Juli bis 5. August wurde unser Ort vom Hochwasser überschwemmt.
Schuljahr 1897/98
Schülerzahl 41 Knaben, 42 Mädchen, zusammen 83 Schüler. Neu eingetreten sind 10 Knaben 5 Mädchen, zusammen 15 Schüler.
Am 16. März wurde das hiesige k.k. Post- und Telegraphenamt eröffnet.
Vom 4. April bis 14. Mai herrschte unter der hiesigen Schuljugend eine Varicellen-Epidemie, so daß in Folge dessen der Schulbesuch überaus ungünstig war. Überdies kam in Gigging ein Fall von echten Blattern vor, und durfte deshalb vom 4. Mai bis 14. Mai kein Kind von Gigging die Schule besuchen.
Schuljahr 1898/99
Schülerzahl 38 Knaben 41 Mädchen, zusammen 79 Schüler. Neu eingetreten sind 2 Knaben 7 Mädchen zusammen 9 Schüler.
Am 21. August wurde anläßlich des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät ein feierliches Hochamt mit Te Deum gelesen. Nach dem nachmittägigen Gottesdienste wurde mit den Schulkindern ein Ausflug zur Haniflacke bei Kollersdorf gemacht, wohin auch die Schulkinder von Kollersdorf kamen.
Am 19. September fand ein feierlicher Trauergottesdienst statt für Weiland Ihre Majestät die Kaiserin.
Am 14. März starb die Industrielehrerin und Schulleitersgattin Frau Gisela Bachner eines plötzlichen Todes. Am 1. Juni wurde das Fräulein Theresia Haunold als Industrielehrerin an hiesiger Schule angestellt (6 Stunden wöchentlich).
Schuljahr 1898/1900
Schülerzahl 47 Knaben 40 Mädchen, zusammen 87 Kinder. Neu eingetreten sind 11 Knaben 2 Mädchen, zusammen 13 Kinder.
Vom 14. September bis 19. September Hochwasser.
Schuljahr 1900/01
Schülerzahl: 45 Knaben, 44 Mädchen, zusammen 89 Schüler.
Am 18. August wurde das 70. Geburtsfest Seiner Majestät unsere Kaisers auf würdige Art gefeiert.
Am 3. October wurde wegen epidemischen Auftretens der Masern unter der hiesigen Schuljugend die Schule vom Herrn k.k. Bezirksarzte Dr. Trübl geschlossen.
Schuljahr 1902/03
Schülerzahl: 37 Knaben, 54 Mädchen, zusammen 91 Schüler
Am 14. Februar erkrankte der Schulleiter Anton Bachner an Lungenkatarrh und entfiel deshalb der Unterricht bis 24. Februar. Am 3. März erkrankte der Schulleiter Anton Bachner neuerdings an Kehlkopfkatarrh und entfiel deshalb der Unterricht bis 9. März. Am 9. März übernahm der Bezirks-Aushilfslehrer Herr Anton Polt den Unterricht an hiesiger Schule und blieb bis zum 22. März. Am 23. März übernahm der Schulleiter Anton Bachner wieder den Unterricht.
Am 10. und 11. Juli wurde Altenwörth und Gigging vom Hochwasser bedroht. Die Auen und ein Teil des unteren Ortes bis zu N. 14 und 18 waren schon überschwemmt. Am 5. August begann wieder der Unterricht.
Schuljahr 1905/06
Schülerzahl: 44 Knaben, 53 Mädchen, zusammen 97 Schüler.
Ein Wohltäter der Kleinen.
In einem Gasthause in Gföhl schilderte der in Gigging bei Altenwörth wohnhafte Musiker Anton Fischer die Lage mancher Schulkinder seiner Heimatsgemeinde in den traurigsten Farben. Durch diese Worte gerührt, erlegt sofort Wirtschaftsbesitzer Karl Lechner für die Altenwörther Kinder eine größere Spende, der er auch eine für die Gföhler Schulkinder hinzufügte.
(Österreichische Land-Zeitung vom 23.12.1905)
Schuljahr 1907/08
Schülerzahl 47 Knaben 50 Mädchen zusammen 98 Schüler.
Am 18. April wurden nach der Auferstehungsfeierlichkeit 3 Lindenbäume beim Schulhause anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät unseres Kaisers gesetzt. Nach der Pflanzung wurde von den Schulkindern das Kaiserlied unter Musikbegleitung gesungen. Ein begeistertes dreimaliges Hoch auf Seine Majestät schloß die erhebende Feier.
Schuljahr 1908/09
Schülerzahl: 46 Knaben, 51 Mädchen, zusammen 97 Schüler.
Am 1. und 2. Dezember 1908 abends war anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums der Ort Altenwörth und Gigging beflaggt und von 6 Uhr abends bis 10 Uhr abends sämtliche Fenster beleuchtet. Einzelne Häuser wiesen wunderschöne Dekorationen auf; so der Pfarrhof, das Haus vom Schreiber dieses, Pieta, und viele andere.
Die Feuerwehr veranstaltete einen Fackelzug, Während desselben ließ der Hauptmann bei der Gedenktafel halten und sprach einige Worte über die Bedeutung des Tages und schloß mit einem 3maligen Hoch auf seine Majestät, worauf die Volkshymne gesunden wurde.
Schuljahr 1909/10
Schülerzahl: 46 Knaben, 44 Mädchen, zusammen 90 Schüler.
Am 1. Juli trat Frau Theresia Schardmühlner die Stelle als Handarbeitslehrerin an hiesiger Schule an, nachdem sie mit der bisherigen Handarbeitslehrerin Frau Rosa Jungbauer einen Diensttausch eingegangen ist. Doch wurde sie bereits am 18. August von der Handarbeitslehrerin Fräulein Pauline Zehetmeier abgelöst, da Frau Schardmühlner als Handarbeitslehrerin nach Kirchberg am Wagram kam.
Mit 1. September wurde Fräulein Pauline Zehetmeier ihrer Stelle hier enthoben und kam an ihre Stelle Fräulein Maria Buraner aus Krems als Handarbeitslehrerin.
Am 12. September wurde die Schule wegen ausgebrochener Masernepidemie geschlossen und für 6. Oktober ihre Wiederöffnung angeordnet.
Mit 1. Dezember wurde Fräulein Maria Buraner aus Krems über eigenes Ansuchen ihrer Stelle hier als Handarbeitslehrerin enthoben und kam an ihre Stelle wieder Frl. Pauline Zehetmeier aus St. Johann.
Schuljahr 1910/11
Schülerzahl: 50 Knaben, 44 Mädchen, zusammen 94 Schüler.
Am 1. November 1910 wurde die unter Zahl 831S.vom 5. August l.J. angeordnete Parallelklasse errichtet. Diese Klasse wurde im Haus No 25 in Altenwörth im 1. Stock gemietet. Miete – 200 K. Als Lehrer wurde Herr Friedrich Süß, prov. Lehrer II. Klasse an hiesiger Schule vom k.k. Bezirksschulrate Tulln angestellt; welcher mit 1. November l.J. seinen Dienst hier antrat.
Schuljahr 1911/12
1. Klasse: 27 Knaben 13 Mächen. Davon neu eingetreten
2. Klasse: 8 Knaben 4 Mädchen.
3. Klasse: 27 Knaben 28 Mädchen.
Zusammen 95 Schüler.
Bei der am 22. Oktober abgehaltenen Ortschulratssitzung wurde der Beschluß gefaßt, ein neues Schulhaus zu bauen.
Am 29. April 1912 war die Baukommission bezüglich des Neubaues der Volksschule Altenwörth anwesend.
Am 3. August wurde mit Erlaß des k.k. n.ö. Landesschulrates vom 18. Juli 1912, Z 3153-II., k.k. Bezirksschulrat Tulln vom 31. Juli 1912, Z.894/04, die bestehende einklassige Volksschule mit einer Parallelklasse in eine zweiklassige Volksschule umgewandelt und das Lehrpersonal für diese Schule mit einem Oberlehrer und einem Lehrer oder Lehrerin II. Klasse systemisiert.
Schuljahr 1912/13
Am 31. März wurde mit der Aushebung der Grundfeste zum neuen Schulgebäude und mit der Demolierung des alten Schulgebäudes begonnen.
Mit 11. April wurde an der Schule Halbtagsunterricht abgehalten. Im Lehrzimmer im Hause No 25 wurden vormittags die Schüler der II. Klasse, nachmittags die der I. Klasse unterrichtet. Handarbeitsunterricht genoßen die Schülerinnen jeden Donnerstag. Vormittag die Schülerinnen der II. Kl., nachmittag die der I. Kl.
Am 11. Juni kam der hochw. Herr Pfarrer Georg Aiden hier an. Der Ort war festlich beflaggt.
Am 28. September wurde die Kollaudierung und Einweihung der neuerbauten Schule vorgenommen.
Altenwörth war im Festesschmuck, die neue Schule im Biedermeierstile aufs prächtigste dekoriert. Die Dekorierung besorgten meine Frau, F. Handarbeitslehrerin Schardmühlner und ich. Die Kommission langte hier um 1 Uhr an und wurde beim Schulhause vom Ortsschulrate, dem Lehrkörper und der Gemeindevertretung begrüßt. Nach erfolgter Kolaudierung, wobei alles aufs beste gefunden wurde, wurde vom hochw. H. Pfarrer die Einweihung der Schule vorgenommen. Zwischen Schule und Kirche war die Tribüne aufgeschlagen. Herr Pfarrer hielt vor der Einweihung eine schön durchdachte Ansprache an die Versammelten, worin er das Wirken der Schule mit einem Bildhauer verglich. Hernach nahm er die Einweihung vor. Nach erfolgter Einweihung hielten Herr Bezirkshauptmann, Herr Bezirksschulinspektor und Schreiber dieses Ansprachen. Darauf wurde von den Kirchenmusikern das Kaiserlied gespielt. Der Festplatz wurde von der Feuerwehr abgesperrt. Daß die Schuljugend daran im Festkleide teilnahm, ist wohl selbstverständlich.
Nach vollzogener Einweihung wurde in Nowotnys Gasthaus eine Festtafel gegeben. Am Vormittage dieses Tages wurde beim Gottesdienste vom hochw. Herrn Pfarrer die Weihe der Schülerfahne mit einer entsprechenden Ansprache vorgenommen. Die Fahne wurde durch Spenden, welche Herr Matthias Köpf einsammelte, angekauft und vom Reste dieses gesammelten Geldes erhielt die Schuljugend an diesem Tage nach der Schuleinweihung in H. Hametners Gasthaus eine Jause. (Frankfurter und Brot).
Schuljahr 1913/14
Schülerzahl:
I. Klasse: 15 Knaben 17 Mädch. zus. 32 Sch.
II.Klasse: 29 Knaben 19 Mädch. zus. 48 Sch.
Summe: 44 Knaben 36 Mädch. zus. 80 Sch.
Am 20. Dezember wurde die Schule vom k.k. Bezirksschulinspektor Gustav Baumgartner inspiziert, welcher mit den Leistungen der Schüler sehr zufrieden war. Insbesondere hob H. Inspektor die tüchtigen Leistungen des H. Lehrers Fritz Süß, welche er schon anläßlich der Schuleinweihung dem H. Bezirkshauptmann gegenüber äußerte aufs Neue hervor.
28. Juli Kriegserklärung an Serbien. 30. Juli allgemeine Mobilisierung. Auch Herr Lehrer Fritz Süß mußte sofort einrücken.
Schuljahr 1914/15
Nachdem keine zweite Lehrkraft vorhanden, wurde Halbtagsunterricht erteilt.
10. November: Fürsorge für die im Felde stehenden Krieger. Von den Schulkindern angefertigt und der Bezirkshauptmannschaft eingeschickt: 8 Schneehauben, 5 Paar Kniewärmer, 5 Paar Socken, 2 Paar Handschuhe, 12 Bauchbinden, 58 Paar Fußlappen aus Barchent.
22. Jänner: 2400 Stück von den Schulkindern angefertigter Papiersocken dem k.k. Bezirksschulrate eingeschickt.
30. Jänner: 1200 Stück Schuheinlagen von den Kindern angefertigt dem k.k.Bezirksschulrate eingeschickt.
13. Februar: 3000 Stück Schuheinlagen und 2000 Stück Socken aus Silkpapier dem k.k. Bezirksschulrate eingeschickt.
16. Februar erkrankte der Herr Lehrer Fritz Süß (am russischen Kriegsschauplatz) an Lungenkatarrh. Der Heilungsprozeß dauerte bis 1. Juli 1915.
Am 10. August wurden dem k.k.n.ö. Landeschulrate für Kriegsfürsorge 100 Stück Nackenschützer geschickt.
Schuljahr 1915/16
7. Juli wurde Herr Lehrer Fritz Süß nachdem der am 14. Februar 1916 das zweite Mal auf dem russischen Kriegsschauplatz abging, (das Inf.Reg. N. 84 lag südlich der Festung Dubno) bei der Brusilovschen Offensive bei Sapanow verwundet. (Schulter und Oberarmschuß rechts). Hierauf Spitalsbehandlung bis Dezember 1916.
11. November 115 kg von den Kindern gesammelte Roßkastanien an das Militär-Verpflegungs-Magazin Wien geschickt und 2 große Karton getrocknete Brombeer- und Erdbeerblätter an die chemische Fabrik Viktor Alder Wien Oberlaa geschickt.
5. Februar wurden die von den Kindern für die Soldaten im Felde gesammelten Bücher (2 Kisten) an den k.k. Bezirksschulrat geschickt.
Schuljahr 1916/17
4. Dezember kamen aus dem … Flüchtlingslager 30 ruthenische Flüchtlinge und wurden in hiesiger Schule (I. Klasse) untergebracht. Die Kinder, 8 an der Zahl, besuchten die hiesige Schule.
26. Mai: Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner k.u.k. Apostolischen Majestät hat der k.k. Finanzminister dem Oberlehrer in Altenwörth Anton Bachner für seine während des Weltkrieges im Interesse der Förderung des Erfolges der Kriegsanleihen entfaltete hervorragende patriotische Betätigung die Anerkennung ausgesprochen.
Schuljahr 1917/18
Vom 6. November bis 25. November war die Schule wegen Mangel an Heizmaterial gesperrt. 9. Dezember mußte die Schule wegen Mangel an Heizmaterial abermals gesperrt werden.
Schuljahr 1918/19
In den Monaten September und Oktober gab es in unserem Vaterlande wohl kaum einen Ort, der nicht von der Infektionskrankheit „Spanische Grippe“ heimgesucht gewesen wäre. Auch in unserer Gemeinde waren sehr viele von dieser bösartigen Krankheit befallen, doch starben nur vier.
Schuljahr 1919/1920
Oberlehrer Hr. Anton Bachner krankheitshalber beurlaubt. Hr. Lehrer Anton Steiner aus Seebarn als Substitut.
20. Oktober: Einführung des verlängerten Vormittagsunterrichtes an hiesiger Schule.
1.Dezember: Herr Lehrer Anton Steiner wurde zum prov. Lehrer an hiesiger Schule ernannt.
30. Juni 1920: Der bisherige Oberlehrer Anton Bachner wurde in den dauernden Ruhestand versetzt, nachdem er vom 1. September 1919 beurlaubt war. Er wirkte an hiesiger Schule 33 Jahre.
1. Juli: Mit der provisorischen Leitung der Schule wurde Lehrer Fritz Süß betraut.
11. Juli: Dem Herrn Oberlehrer i.R. Anton Bachner wurde aus Anlaß seines Übertrittes in den Ruhestand vom Lehrkörper und der Gemeinde eine Abschiedsfeier bereitet.
13. Juli: Der Lehrkörper unternahm mit der Schuljugend einen Ausflug nach Dürnstein. Die Kinder wurden in der Früh mit Wagen zur Bahnstation Kirchberg a. Wagram geführt. Von hier aus fuhr man mit der Eisenbahn nach Krems und sodann um 1010 mittels Schiff nach Dürnstein. H. Lehrer Fr. Süß und H. Lehrer Ant. Steiner. Die Kinder waren vom Ausfluge sehr befriedigt.
Schuljahr 1920/21
Mit diesem Schuljahr wurde die versuchsweise Einführung des Lehrplanes für die Grundschule abgeordnet.
Schülerzahl: 26 Knaben, 40 Mädchen zus. 66 Schulkinder.
Neueingetreten: 3 Knaben, 5 Mädchen, zus. 8 Schulkinder.
Vom 8. September bis 12. September wurde der Ort von Hochwasser überschwemmt.
Mit 11. Februar wurde der bisherige prov. Leiter der hiesigen Schule H. Friedrich Süß zum definitiven Oberlehrer der hiesigen Schule ernannt.
Am 31. Mai veranstaltete der Lehrkörper mit den Schulkindern einen Ausflug nach Straß, ins Straßertal und zur Ruine Falkenstein.
Schuljahr 1921/22
Mit 1. September begann das neue Schuljahr. Auch in diesem Schuljahre wurde die weitere Erprobung des neuen Schulplanes angeordnet.
Schülerzahl: 28 Knaben 37 Mädchen zusammen 65.
Am 1.12.21 wurde der bisherige prov. Lehrer Anton Steiner zum def. Lehrer an der hiesigen systemisierten Lehrstelle ernannt.
Am 4. Juli unternahm der Lehrkörper mit der Schuljugend einen Schülerausflug nach Rosenburg.
Schuljahr 1922/23
Schülerzahl: 27 Knaben, 40 Mädchen, zusammen 67
Am 22. Juni machte der Lehrkörper mit den Schulkindern einen Ausflug nach Göttweig. Besichtigt wurde daselbst die Kirche und die Kaiserzimmer. Bei diesem Ausfluge wurde in Krems das Stadtmuseum besichtigt. An dem Ausfluge nahmen teil: 44 Personen, u.zw. 2 Lehrp., 40 Schulkinder und 2 Privatpersonen.
Zufolge des Genfer Sanierungsprogrammes mußten Bund und Land zu weitgehenden Einschränkungen greifen um die Ausgaben zu verringern….Die Folge war, daß auch an der hiesigen Schule 1 Klasse abgebaut wurde.
Schuljahr 1923/24
Da 1 Klasse abgebaut war, war die Schule einklassig und es mußte der Halbtagsunterricht eingeführt werden.
Schülerzahl: 26 Knaben 34 Mädchen zus. 60.
Mit 1. September wurde H. Lehrer Anton Steiner zur aushilfsweisen Verwendung nach Grafenwörth versetzt. Mit 4. September wurde von B.S.R. Tulln berichtet, daß die 2.Klasse an der hiesigen Schule wieder zu eröffnen ist und H. Lehrer Anton Steiner von Grafenwörth nach Altenwörth versetzt wird.
Schuljahr 1925/26
Schülerzahl: 26 Knaben, 32 Mädchen,
In der Ferienzeit wurden die Klassenzimmer sowie die Gänge frisch ausgemalen, wofür ein Betrag von 221 S ausbezahlt wurde.
Vom 15.II. bis 17.II. nahmen Obl. Friedrich Süß und Lehrer Anton Steiner am Arbeitsschulkurs in Tulln teil.
Am 21. und 26. März fand im Gasthause Blauensteiner in Gigging eine Schüleraufführung, geleitet vom Lehrkörper statt. Zur Aufführung gelangte das Märchenspiel „Schneewittchen“ v. Dr. Proinger, vorgetragen wurden auch Gedichte (Erbarmen, die Entdeckung von Amerika sowie Lieder (Heinzelmännchen, Der Igel, Gänseliesel, Abendlied). Besonders hübsch war ein von 6 Mädchen ausgeführter Reigentanz mit Gesang.
Die Aufführungen brachten ein Reinerträgnis von S 210,20. Der Betrag wurde verwendet zum Ankaufe von Bibliotheksbüchern, Bildern und anderen Lehrmitteln.
Am 9. Juni 1926 unternahm der Lehrkörper mit 41 Schulkindern einen Schülerausflug nach Kreuzenstein. Es wurde mit der Eisenbahn bis Spillern gefahren, von dort zu Fuße nach Kreuzenstein gegangen. Nach Besichtigung der Burg wurde in Leobendorf Mittagsrast gehalten, hernach bis Korneuburg marschiert. Dort besichtigte man das Rathaus.
Schuljahr 1926/27
Schülerzahl: 27 Knaben, 34 Mädchen = 61
Am 19. und 26. Dezember fand im Gasthause Blauensteiner in Gigging Weihnachtsaufführungen der Schulkinder der hiesigen Schule statt. Dieselben wurden geleitet vom Lehrkörper. Zur Aufführung gelangten Weihnachtsspiel: Wie 3 kleine Mädchen das Christkind besuchten v. Hilde Tenzler, und Weihnachtsspiel: Christkindl v. E. Fabiani.
Im Frühjahr 1927 brach eine ziemlich arge Grippe-Epidemie aus, von der besonders Kinder unter 10 Jahren erfaßt wurden. Zeitweise fehlten in der Unterstufe die Hälfte der Schüler. Einige Kinder wurden von der Krankheit derart erfaßt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wurde. Zum Glücke hatte die Krankheit keine Todesopfer verlangt.
Schuljahr 1927/28
Knaben: 31, Mädchen: 33 = 64.
Im Monate Februar bestellte der O.S.R. für die Schule Prof. Slama „Turnbrett samt Barrenholmen2. Der Preis desselben stellte sich auf 278,- S. Montag, den 9.IV., traf das Turngerät ein.
Schuljahr 1928/29
Knaben: 29, Mädchen: 29
Im Monate Februar wurde der hiesigen Schule eine neue Singer Nähmaschine von der Singer Nähmaschinenfabrik Wien kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Fabrik stellte die Bedingung, an der Maschine öfters nachsehen zu dürfen und etwaige Fehler zu beheben.
12. – 14.3. 1929: Auf der Donau gab es einen Eisstoß. Nur knapp entging man dabei einem Hochwasser.
25.II. – 16.III. In der Zeit vom 25.II.1929 bis 16.III. 1929 mußte infolge der großen Kälte der Unterricht in einer Klasse geführt werden. Es hatte die II. Kl. vormittags, die 1. Kl. nachmittags Unterricht.
Schuljahr 1929/30
Knaben: 28 Mädchen, 33 Knaben, davon neu eingetreten: Knaben: 5, Mädchen: 5
Am 2.XI. wurden im Vorgarten zu beiden Seiten der Eingangstür vom Schreiber dieser Zeilen 2 Stück Winter-Dechantsbirnen eingesetzt.
Der O.S.R. hat in seiner Sitzung am 1.6.30 beschlossen eine Singer-Nähmaschine zum Preise von 191,- S anzukaufen.
Schuljahr 1930/31
Knaben: 28, Mädchen: 29
Am 24. März wurde die hiesige Schule vom Herrn B.S.I. Walter Waldheim inspiziert. Der Herr B.S.I. sprach sich über die in der Schule herrschende mustergültige Ordnung und die erzielten erfreulichen Unterrichtserfolge sehr lobend aus.
Dem Leiter der hiesigen Schule H. Oberlehrer Friedrich Süß wurde mit Bescheid d. n.ö.L.S.R. vom 29.4.31 Z II-2389 für seine vieljährige, hingebungsvolle und ersprießliche Dienstleistung die Anerkennung des L.S.R. ausgesprochen /:Amtsblatt No 20 v. 14.5.1931:/.
Am Samstag, den 27.6.31 machte der Lehrkörper mit den Schulkindern von d. 2. – 8. Schulstufe eine Lehrfahrt nach Krems-Göttweig. Vormittags wurde Krems besichtigt. … Durch eine Spende des H. Mantler aus Schönberg und H. Köpf aus Altenwörth /:Bretzenverkauf:/ wurde diesem Ausfluge ein Betrag von 58,24 S zugewendet. 20 Kindern konnte die Fahrt bezahlt werden, das übrige Geld wurde zur Bestreitung des Mittagessens verwendet. Aus der Schulkasse wurde zum selben Zwecke noch ein Betrag von 11,26 S beigestellt. Die Lehrfahrt wurde mittels Eisenbahn unternommen. Es nahmen teil: 46 Kinder, 2 Lehrpersonen und 1 Begleitperson.
Der O.S.R. beschloß in seiner Sitzung am 12.7.31 daß sämtliche Fenster und Türen an der Straßenseite neu gestrichen, lasiert und lackiert werden. Die Ausführung wurde H. Klement, Malermeister in Grafenwörth zum Betrage von 275,- S übertragen.
Schuljahr 1931/32
Knaben: 27, Mädchen: 34
Im Herbste wurden von Schreiber und Seiten der Schule im Schulhofe 4 Kirschbäume /:2 Maikirschen, 1 gelbe Einsiedekirsche, 1 Spätkirsche:/ und 1 Marillenbaum im Schulhofe gepflanzt.
Mit 16. Dezember wurde v. B.S.I. Tulln verfügt, daß die bisherige 2 Handarbeitsgruppen zu einer Gruppen mit 4 Wochenstunden verreinigt wurden. Diese Verfügung wurde mit 15.4.1932 wieder aufgehoben.
Schuljahr 1932/33
Knaben: 32, Mädchen 39
Im Spätherbste wurden vom Schreiber im Schulhofe 5 Obstbäume gepflanzt: 1 Pfirsich, 1 Marillenbaum, bei der Hoftür der Wohnung 1 Birnbaum (große Salzburger), bei der Senkgrube 1 Apfelbaum (Klarapfel) vor dem 1. Fenster d. Klasse 1 Birnbaum.
Am Dienstag, den 27. Juni, unternahm der Lehrkörper mit den Schülern der 2.-8. Schulstufe eine Lehrfahrt ins Straßertal. Per Bahn ging es von Kirchberg bis Etsdorf-Straß. Von hier wanderte man zu Fuß über Straß ins Straßertale bis zur Ruine Falkenstein. ….An der Lehrfahrt nahmen teil 53 Schulkinder und 2 Lehrpersonen. Durch eine Spende der Mühlenbesitzer Mantler, Schreiber und Eder, Grafenwörth, und des hiesigen Bäckers Köpf /:Bretzenverkauf:/ wurde dem Ausfluge ein Betrag von 77 S 22 g zugewendet. Es konnte für 12 Schulkinder die Fahrt bezahlt werden sowie das Mittagessen und die Jause beglichen werden.
Am 31. August ist H. Oberl. i.R. Anton Bachner nach 7wöchigem Krankenlager gestorben. Am 3. September fand das Leichenbegängnis statt, das sich zu einer imposanten Trauerkundgebung gestaltete.
Mit 31. Juli 1933 trat Frau Theresia Schardmüller, Handarbeitslehrerin hier freiwillig in den dauernden Ruhestand. Sie wirkte als H.A.L. bereits seit 1.10.1902.
Mit 1. September wurde H. Lehrer Anton Steiner von Amts wegen in den dauernden Ruhestand versetzt. Derselbe wirkte an der hiesigen Schule durch 14 Jahre. Durch seinen Eifer im Dienst sowie durch das liebevolle Benehmen zu den Kindern hatte sein Scheiden aus dem Dienste bei den Kindern wie auch bei der Elternschaft tiefes Bedauern hervorgerufen.
Schuljahr 1933/34
Knaben: 37, Mädchen: 37
Der Bezirksschulrat hat mit Verfügung vom 24.10.1933 Z. VI-810 Frau Josefa Braumüller mit dem weibl. Handarbeitsunterricht provisorisch an d. hiesigen Schule betraut. Dienstantritt 30.10.1933
Am 26. November 1933 wurde im hiesigen Schulhause eine Abschiedsfeier der in den Ruhestand getretenen Lehrpersonen Frau Theresia Schardmüller und Anton Steiner abgehalten. Am 4. April 1934 trat Fr. Hildegard Halm ihren Dienst an der hiesigen Schule an. Sie wirkte vorher in Gösing am Wagr.
Am 27. Mai wurde über behördlichen Auftrag der Jugendtag abgehalten. Die Schuljugend versammelte sich um 8 Uhr zu einem gemeinsamen Gottesdienste. Hernach wurde auf dem Kirchenplatze die Festfeier abgehalten. Aufziehen der öst. Fahne, Ansprache, Treuegelöbnis, Bundeshymne, Gang zum Kriegerdenkmal. Niederlegung eines Kranzes, Ansprache, Gedicht. Einziehen der Fahne. Die würdige und erhebende Feier war vor allem ein Bekenntnis der Jugend zum Vaterlande.
Am 7. Juli wurde das Schuljahr geschlossen. Von 65 Schulkindern konnten 62 in die nächst höhere Schulstufe aufsteigen. Jahresdurchschnitt der Schulversäumnisse 4,546.
Schuljahr 1934/35
Knaben: 34, Mädchen: 34
Am 10.9. hat Herr Lehrer Ludwig Riediger seinen Dienst an der hiesigen Schule angetreten. Derselbe wurde am 19.6. von der Ld. Lehrer-Ernennungskommission als Lehrer an der hiesigen Schule ernannt.
Mit 12. September 1934 wurde Frl Chr. Strangfeld an die hiesigen Schule als prov. Handarbeitslehrerin bestellt, mit 21.12. wurde Frau Chr. Strangfeld an der hiesigen Schule dauernd bestellt.
Im Herbst wurden vom Schreiber dieses im Schulhofe mehrere Obstbäume gepflanzt u.zw. 1 Apfelbaum, 2 Birnbäume, 1 Marillenbaum.
Schon im Dezember 1934 und im Jänner 1935 trat eine Masernepidemie auf wovon fast alle schulpflichtigen Kinder befallen wurden.
Im Monate März trat eine heftige Grippeepidemie auf. Fast alle Schulkinder aber auch die Erwachsenen wurden davon befallen.
Am 31. März 1935 fanden im Gasthaus Blauensteiner in Gigging Schüleraufführungen der Schulkinder der hiesigen Schule statt. Die Leitung hatte der Lehrkörper (Obl. Fried. Süß, Lehrer Ldwg. Riediger, H.A.L. Strangfeld).
Zur Aufführung gelangten:
- Belohnte Nächstenliebe v. J. Schwarzsteiner, Verlag Höfling, München
- Batzlibutzli, der Waldkobold, v. H. Klein, Verlag Volkstruhe, Wien, 7.
- Liedervorträge
Die Aufführung war vortrefflich einstudiert und gefiel auch sehr gut. Leider ließ der Besuch zu wünschen übrig. Es wurde ein Reinertrag von S 108,81 erzielt, wovon die Hälfte d.i. S 54,- der Jugendgruppe „Jungösterreich“ an den H. Bgmst. J. Waltner übergeben wurde.
Am 6. Juli wurde das Schuljahr 1934/35 beendet. Vom 62 Schulkindern konnten 56 in die nächst höhere Schulstufe aufsteigen. Jahresdurchschnitt der Schulversäumnisse: 6,083 %.
Schuljahr 1935/36
30 Knaben, 35 Mädchen
Am 31. Oktober 1935 fand über Anordnung d. B.S.R. eine Heldengedenkfeier statt. Nach einem gemeinsamen Gottesdienste wurde im Klassenzimmer d. II. Kl. eine Gedenkfeier abgehalten.
Am 1. November waren es 25 Jahre, daß der Schreiber dieser Zeilen als Lehrer hier wirkte. Das Jubiläum wurde nicht offiziell gefeiert.
Herr Bäckermeister Matthias Köpf spendete in den Monaten Jänner und Februar 15 Laib Brot zur Frühstücksjause für notleidende Schulkinder.
Am 14. Mai 1936 unternahm der Lehrkörper mit den Schulkindern der II. – VIII. Schulstufe eine Lehrfahrt nach Wien. Es wurde besichtigt der Schönbrunner Tiergarten, die Seipl-Dollfuß-Gedächtniskirche, das Heldendenkmal, das Hochhaus, die Stephanskirche.
Am 4. Juli wurde das Schuljahr 1935/36 mit einem feierlichen Gottesdienst und mit der Zeugnisverteilung beendet. Von den 60 schulbesuchenden Schulkindern konnten 53 in die nächsthöhere Schulstufe aufsteigen. Jahresdurchschnitt der Schülerversäumnisse: 3,232%
Schuljahr 1936/37
35 Knaben, 34 Mädchen = 69
Das Verordnungsblatt d. n.ö. L.S.R. vom 1.I.1937 Seite 1. brachte die Mitteilung, daß dem Leiter der hiesigen Schule, H. Oberl. Friedr. Süß, vom H. Bund. Minister f. Unterricht O. Pernter der Titel „Direktor“ verliehen wurde. Aus diesem Anlasse fand am 23. Jänner 1937 eine Festfeier statt. Bürgermeister Johann Waltner überreichte bei diesem Feste dem Direktor Süß auch die Ehrenbürger-Urkunde der Gemeinde Altenwörth.
Herr Pfarrer Dedelbacher spendete der hiesigen Schulbücherei: 63 Jugendschriften, H. Bgmst. Waltner 9 Stück Bücher „Ruf der Heimat“.
Am 29. Juni veranstaltete die Schule eine Schülerarbeiten-Ausstellung. Zur Schau gelangten Zeichnungen, Papierschnitte, Buntpapierflechtarbeiten, Schriften, Bastelarbeiten in Laubsäge und Pappe, Schiffsmodelle, Kleisterpapiere und eine reichliche Auswahl weiblicher Handarbeiten.
Der Ortsschulrat kaufte zwei Steckfahnen samt Fahnenstangen und Fahnenhalter.
Schuljahr 1937/38
30 Knaben, 30 Mädchen = 60 Kinder
Da die Schulbänke der 2. Klasse sehr unpraktisch und teilweise schon reparaturbedürftig waren und sich Gelegenheit bot für den Ankauf von billigen Wiener Schulbänken, wurden 25 Stück Zweisitzer erstanden zum Preise von S 10,-. Die alten Schulbänke wurden an die Ortsbewohner versteigert. (Ergebnis 13 Bänke … S 26.20)
Am 19. Dezember 1937 um 2 Uhr nachm. fand im Schulhause eine Weihnachtsbescherung der Schulkinder statt. Aus dem Verkauf von Schaustücken der Schülerarbeitenausstellung sowie durch Spenden wurde ein Betrag von S 167,10 zur Verfügung gestellt. Außerdem ergab eine Haussammlung: 7,5 kg Mehl, 95 Eier, zirka 600 Stück Äpfel, 2,63 kg Fett, 1 kg Nüsse.
Anfangs Juni brach in der Gemeinde eine schwere Diphterie- und Scharlach-Epidemie aus. 5 Diphterie- und 8 Scharlachfälle wurden verzeichnet. Ein Kind ist an der Diphterie gestorben.
Schuljahr 1938/39
26 Knaben, 28 Mädchen = 54
7.9.1938: Der P.L. Ludwig Riediger wurde vom B.S.R. dekretmäßig mit der prov. Leitung der Schule in Winkl betraut. Wegen der zahlreichen Einrückungen ist es derzeit nicht möglich, die Schule zweiklassig weiterführen zu können. Diese Maßnahme tritt mit 1. Sept. in Kraft und ist vorübergehend.
Im Vorgarten des Schulhauses wurden die Birnbäume zu beiden Seiten des Einganges entfernt und anstatt dieser Mandelkirschbäume gesetzt.
Schuljahr 1939/40
Lt. Schulabteilung d. L.M. waren in der Zeit vom 19.II. bis einschließlich 3.III. Kälteferien.
Nach einem kalten Winter kam es in den Monaten Februar/Anf. März wieder zu einem Eisstoß auf der Donau.
Der Landeshauptmann v. Nied. Donau Abtlg II. hat mit Erlaß II a – 397 – XXXV. V. 12.2.1940 angeordnet, daß mit Wirksamkeit vom 1. März 1940 die hiesige Schule einklassig zu führen ist. Schon seit Schulanfang 1939/40 war der Schreiber dieser Zeilen nur mehr allein als Lehrkraft u. führte den Unterricht so, daß vormittags die Oberstuft und nachmittags die Unterstuft unterrichtet wurde.
Lehrer Friedrich Süß, der vom Staate als Leutnant d. Res. übernommen wurde, mußte sich monatlich einer Schulung unterziehen, hatte auch einen Bereithaltungsschein erhalten, aber von einer Einberufung wurde abgesehen.
Vom 13.Juli bis 24.August waren im Schulhause 25 Mädel d. B.d.M aus Wien zum Ernteeinsatz einquartiert. Sie waren in den Orten Altenwörth – Gigging, Kollersdorf – Sachsendorf, Winkl und Neustift als Erntehelfer eingesetzt.
Schuljahr 1940/41
Die Schule zählte: 33 Knaben, 21 Mädchen.
Der Großteil der Eintragungen handelte von überregionalen Kriegsereignissen.
Schuljahr 1941/42
Die Schule zählt 32 Knaben, 21 Mädchen.
Im Monate August wurde das Telefon aus dem Lehrmittelzimmer in den Gang der Oberlehrerwohnung verlegt. Grund: Es mußte immer erst vom Postamte ein Bote den Leiter der Schule von der Anmeldung eines Gespräches verständigen.
Der Schreiber dieser Zeilen setzte im Schulhof noch 4 junge Bäumchen und zw. 2 Äpfel und 2 Birnen.
Vom 26.I. an wurden an sämtlichen Schulen des Gaues N.D. die Schulen geschlossen, um Brennmaterial zu sparen. Die Schulsperre dauerte an bis 15.3. 1942.
Am 11.7. schloß das Schuljahr 1941/42. Es wurden entlassen: 2 Knaben, 2 Mädchen. Sitzen blieben 2 Knaben der Unterstufe.
Während der Ferien wurde das Schulzimmer an der Südseite frisch gefärbelt. (Klug Kirchberg).
Schuljahr 1942/43
Die Schule zählte 31 Knaben und 23 Mädchen.
Die diesjährigen Weihnachtsferien dauerten vom 17.12. 1942 bis einschließlich 17.1. 1943. Zu Recht. Ersparnis an Beleuchtung und Beheizung.
Dem Schulleiter und Schreiber dieser Zeilen Friedrich Süß wurde der Dank und die Anerkennung des Schulrates Tulln ausgesprochen.
In den Ferien wurde das Lehrzimmer der 1. Klasse gefärbelt. (Maler Klug aus Kirchberg a. Wgr.).
Schuljahr 1943/44
Am 23.8. 1943 begann das Schuljahr 1943/44 mit einer würdigen Morgenfeier. Auch die Elternschaft nahm teil. Schulanfänger 13. Schülerstand bei Beginn: 35 Knaben und 31 Mädchen.
Zufolge des Einbruches der Engländer u. Amerikaner auf das Festland – Italien war die Gefahr nahe, daß nun auch der Südosten des Reiches von den Terrorbombern angegriffen werde. Es wurden aber Anordnungen getroffen, wonach hauptsächlich Kinder und Mütter mit Kleinkindern die Stadt Wien verlassen sollten. Schulkinder wurden zum Teil in Kinderland – Verschickungslager gegeben, Mütter mit Kleinkindern sollten am Lande bei Verwandten untergebracht werden. (Verwandtenverschickung) So kamen auch zu mir solche Mütter mit Kleinkindern, aber auch Schulkinder. Es besuchten die Schule aus diesem Grunde 6 Knaben und 2 Mädchen. Durch Umsiedler stieg die Schülerzahl im April auf 67 Kinder. (Im Juli 68 Kinder).
Am 28.2.1944 erhielt der hiesige Schulleiter Friedrich Süß in Würdigung seiner ersprießlichen Arbeit als Lehrer und Erzieher, insbes. aber als Leiter der Pflichtfortbildung die Anerkennung des H. Reichsstatthalters in N.Do. Mit Dekret vom 20.1. 1944 wurde dem hiesigen Schulleiter Fr. Süß als Anerkennung f. 25 treue Dienste das silberne Treuedienst-Ehrenzeichen verliehen. Die Feier hiezu fand am 6.Juli 1944 in Tulln statt.
Die diesjährigen Ferien dauern vom 14.7. bis 27.8. sowie 1 Woche im Herbste. Den Kindern wurde aufgetragen Brombeerblätter zu sammeln. (je Kind 3 kg frische Blätter).
Während der Ferienzeit wurde die Klasse an der Südseite frisch gefärbelt sowie im Gang der Sockel frisch gemacht. Sämtliche Fensterstöcke und -rahmen des Schulgebäudes wurden an der Außenseite gestrichen und lackiert. Diese Arbeit machte der hiesige Anstreicher L. Bodoschofsky.
Schuljahr 1944/45
Am 28.8. 1944 begann das Schuljahr 1944/1945 mit einer schlichten würdigen Schulfeier. Lieder u. Gedichte wurden vorgetragen, im Mittelpunkte stand die Ansprache des Schulleiters an die Schuljugend und Elternschaft. Schulanfänger: 13 Kinder davon 2 Repetenten. Gesamtschülerzahl: 36 Knb., 31 Mdch. = 67 Schulkinder.
Am 20.9.44 fand an der hiesigen Schule die Pflichtfortbildungstagung der Schulanwärter d. Kreises Tulln statt. Anwesend waren: Der H. Schulrat Eyer, der Fortbildungsleiter (Schreiber dieser Zeilen) u. 9 Anwärterinnen. Der Unterricht begann mit einer kleinen Morgenfeier, gehalten von den hiesigen Schulkindern unter Leitung des Schulleiters. Sodann waren 2 Stunden Lehrproben, anschließend Besprechungen u. Vorträge bis 13 Uhr.
Am 24.10. 44 wurde der hiesigen Schule eine 2. Lehrkraft zugewiesen u. zw. Schulhelfer Fritz Hirt aus Tschesteretz im serbischen Banat. Der neuen Lehrkraft wurde die 1. Klasse zugewiesen.
Da infolge der anhaltenden Kälte ein Beheizen der Schulräume nicht möglich ist wurden die Ferien auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Kohlenvorräte müssen für besondere zwecke zurückbehalten werden. Die Zeit nach dem 17.1. konnte infolge Kohlensparens der regelmäßige Unterricht nicht durchgeführt werden. Es wurde ein Notunterricht eingeführt und zwar wurde am Montag beide Klassen, am Mittwoch und Freitag das 1. Schuljahr unterrichtet.
Mit 1.4. 45 wurde in der Zeitung verlautbart, daß die Schulen allen Unterricht sowie die Schulappelle einzustellen haben. Die Kriegslage erfordert schärfste Maßnahmen von jeder Person. Eine ernste Zeit, die Zeit der Entscheidung bricht heran. Der Schreiber schließt die Chronik mit 3.4.1945 ab und verwahrt sämtliche Schulakten.
Schuljahr 1945/46
Das Schuljahr 45/46 hat am 10.9. 1945 begonnen. Zahl der Schulkinder 68.
Auf Grund einer Mitteilung des B.S.Rates Tulln wurde der bisherige Schulleiter Frd. Süß von der Leitung der Schule Altenwörth mit 9.9. 1945 enthoben und ab 10.9. mit der Leitung der Schule in Seebarn betraut.
Mit 1.10. 1945 übernahm die prov. Leitung der Schule Josefa Golda Vln. in Seebarn. Der eigentliche Unterricht begann infolge der Versetzung des bisherigen Schulleiters, erst am 24.9.1945. Zahl der neu aufgenommenen Schulkinder: 8., die Gesamt-Schülerzahl : 66.
Während der Weihnachtsferien bekam Altenwörth eine russische Besatzung. Der Kommandant bezog das Lehrerzimmer, die Mannschaft quartierte sich in dem Hause "Bachner", gegenüber der Schule, ein.
Am 16. Februar wurde das 1. Halbjahr abgeschlossen, doch die Zeugnisse später ausgegeben, da es an neuen Formularen mangelte.
Am 1.3.1946 übernahm der Oberlehrer Alexander Popek aus Neustift auch die Aufsicht über die Volksschule Altenwörth. Der Unterricht wird jedoch wie bisher (Halbtagesunterricht) durchgeführt.
Am 16.5., einem schulfreien Tag, machten die Schulkinder der 2. Klasse einen Ausflug in den Gösinger Wald. Herrliches Wetter, sowie gute Stimmung gestalteten den Tag zu einem wahren Erlebnis für die Kinder.
Schuljahr 1946/47
Neu aufgenommene Schüler: 6, Gesamtschülerzahl: 60
Mit 2.10.1946 übernahm die prov. Leitung der Schule die Lehrerin Hermine Tillich.
Am Weihnachtsabend wurde von den Schülern der 2. Klasse ein Krippenspiel im Saale des Herrn Blauensteiner in Gigging aufgeführt. Die Aufführung erntete großen Beifall. Der Reingewinn wurde für einen Ausflug in die Wachau verwendet.
Zum Schulschluß fand im Saale des Herrn Einwögerer eine Theateraufführung der Schuljugend statt. Die Kinder der 1. Klasse spielten ein Märchenstück: "Die goldene Prinzessin". Die Kinder der 2. Klasse zeigten ein Lustspiel: "Der sprechende Hund". Beide Stücke erregen großensGefallen und mußten 3 x gespielt werden. Der Reinertrag von 510,78 S wurde für einen Schulausflug nach Annaberg (b. Mariazell) verwendet.
Theaterstück "Die goldene Prinzessin"
Schuljahr 1947/48
Anfangs Juli verließ der pensionierte Schuldirektor Herr Friedrich Süß die Oberlehrerwohnung und übersiedelte in sein Haus gegenüber der Schule.
Während der Schulschlußferien 1947/48 wurden die beiden Klassenzimmer, der Schulgang und die Abortanlagen frisch geputzt. Das Dach der Holz- und Kohlenkammer wurde ausgebessert.
Schulklasse 1947/48
Schuljahr 1948/49
Die erste Klasse führt die Lehrerin und prov. Schulleiterin Hermine Tillich. Die zweite Klasse wird von der Lehrerin Frau Adele Macho geführt.
Sonntag vor Weihnachten veranstalteten die Lehrkräfte mit der Schuljugend eine Weihnachtsfeier, zu der die Eltern geladen waren. Es wurden zwei Weihnachtsspiele zur Aufführung gebracht und Lieder, sowie Gedichte vorgetragen. Die Mühe der kleinen Darsteller wurde durch reichen Beifall belohnt und jeder Besucher konnte mit einer weihnachtlichen Stimmung nach Hause gehen. Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Herr Johann Waltner dankte den Lehrkräften für ihre Mühe.
Mit 20.April 1949 übernahm die prov. Leitung der Schule Herr Lehrer Ludwig Riediger.
Schuljahr 1949/50
Knaben: 26, Mädchen 30, Gesamtschülerzahl: 56
1. Klasse führt Lehrerin Adele Macho
2. Klasse führt der prov. Leiter Ludw. Riediger.
Im Monat Dezember erhielt die 1. u. 2. Klasse je einen neuen Dauerbranntofen.
Am 25. u. 26. Dezember fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Zur Aufführung gelangte ein Weihnachtsmärchen in 4 Akten (Der Besenmacher Rutner) u. folgende Gedichte u. Lieder wurden vorgetragen: Weihnachtslegende - In Erwartung - Weihnachtsglocken u. I bin a Bauernbua.
Der Schulhof wurde durch Ankauf des Mesner-Holzplatzes vergrößert. Der verfallene Holzzaun wurde durch einen Drahtzaun ersetzt. Von jeder Dachrinne wurde ein Kanal gelegt. Ein Sammelkanal führt das Wasser in den Graben. Die Schulwohnung wurde geprüft u. in 3 Zimmern u. einem Kabinett ein Fußboden gelegt. Das Dach des Schulhauses wurde ausgebessert.
Am Montag, den 15. Mai 1950 unternahm der Lehrkörper mit den Schülern der 4. - 8. Schulstufe eine 1tägige Lehrfahrt ins Gesäuse. (Autobus Schauerhuber).
Schülerarbeiten-Ausstellung. Zur Schau gelangten Zeichnungen, Buntpapierflechtarbeiten, Schriften, Bastelarbeiten in Laubsäge u. eine reichliche Auswahl weiblicher Handarbeiten.
Schülerarbeitenausstellung 1950
Am Samstag den 8.Juli 1950 unternahm der Lehrkörper mit den Schülern der 1. - 3. Schulstufe eine Lehrfahrt mit dem Autobus nach Wien. Besichtigt wurden Kahlenberg, Leopoldsberg, Stephanskirche, Schloß Schönbrunn, Tiergarten u. Prater.
Schuljahr 1950/51
Knaben: 28, Mädchen: 26, insgesamt: 54 Schulkinder
Am 25. u. 26 Dezember 1950 fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Zur Aufführung gelangte ein Weihnachtsmärchen in 4 Akten (Die Zwergenpost). Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder wurden vorgetragen.
Im Frühjahr pflanzte der Leiter Ludwig Riediger einige Obstbäume im Schulhofe u. zwar: 2 Apfelbäume, 1 Kirschbaum, 1 Pfirsichbaum.
Schülerarbeiten-Ausstellung. Zur Ausstellung gelangten Zeichnungen, Schriften, Bastelarbeiten u. eine große Auswahl weiblicher Handarbeiten. Beide Klassenräume wurden zur Ausstellung benützt.
Der Landkarten- u. die beiden Bücherschränke wurden vom Schwiegervater des hiesigen Leiter Lud. Riediger angefertigt.
Schuljahr 1951/52
Knaben: 24, Mädchen: 19, insgesamt: 43 Schulkinder
Am 23. u. 26. Dezember 1951 fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Zur Aufführung gelangten:
- Das verhängnisvolle Telephon
- Weihnachtsmärchen
- Gedichte, Lieder und Reigen.
Im Mai kaufte die Gemeinde Altenwörth für die 1. Klasse übertragene Zweisitzer u. f. die 2. Klasse einen Kleiderständer.
Am 13. Juni unternahm der Lehrkörper mit 15 Schulkindern einen Schulausflug nach Aggstein.
Schuljahr 1952/53
Knaben: 20, Mädchen: 19.
Am 25. u. 26. Dezember 1952 fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Beide Aufführungen waren sehr gut besucht.
Die V.L. Adele Macho wurde vom B.S.R. wegen geringer Kinderzahl (43) nach Kirchberg versetzt. Ab dieser Zeit wird die Schule einklassig geführt.
Am 19. u. 20. Mai unternahm der Lehrkörper mit der II. Klasse einen 1tägigen Schulausflug. Ziel: Rax - Waldschule Peter Rosegger. Hatten während der Fart herrliches Wetter. Die Schulkinder sahen wieder ein Stück reizendes Heimatland.
Das Flachdach im Schulhof wurde in den Ferien vom Spenglermeister in Neustift mit Blech gedeckt.
Schuljahr 1953/54
1. Klasse: 9 Knaben + 7 Mädchen
2. Klasse: 9 Knaben + 10 Mädchen
Mit 7.9. 1953 wurde Frau Christine Strangfeld von der hiesigen Schule an die Hauptschule Kirchberg am Wagram versetzt.
Am 9.9. 1953 hat Frau Arbeitslehrerin Steinbatz Gertrude an der hiesigen Schule ihren Dienst angetreten.
Am 26. u. 27. Dezember fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt. Zur Aufführung gelangten 3 Weihnachtsmärchen. Weihnachtsgedichte u. Weihnachtslieder wurden vorgetragen.
Am 22. u. 23. 6.1954 unternahm der Lehrkörper mit der 2. Klasse eine 2tägige Lehrfahrt. Ziel: Lurgrotte – Eisenerz – Stift Melk. Wetter war sehr ungünstig.
Am 22. Juni 1954 ein 1tägiger Ausflug mit der 1. Klasse in die Wachau. Zug bis Krems. Fußwanderung nach Dürnstein. Schiff bis Krems u. abends mit dem Zug nach Hause.
Schularbeitenausstellung 27.Juni 1954: Zur Schau gelangten Zeichnungen, Schriften, Merkhefte u. eine reichliche Auswahl von weibl. Handarbeiten. Die Ausstellung wurde von den Gemeinden: Altenwörth, Kollersdorf u. Winkl gut besucht.
Schuljahr 1954/55
1. Klasse: 9 Knaben + 6 Mädchen
2. Klasse: 8 Knaben + 10 Mädchen
Insgesamt: 33 Kinder
Am 25.Dezember fand eine Weihnachtsfeier der Schuljugend statt.
Zur Aufführung gelangten: "Sylvestria", die Waldfee, Der liebe Gott lächelt in der heiligen Nacht, Neujahrsspiel, Das alte Jahr – die 12 Monate, Glühwürmchenreigen". In den Pausen wurden Gedichte und Lieder vorgetragen.
Der Gemeinderat beschloß in einer Sitzung im Frühjahr, daß sämtliche Fenster und Türen (Türen nur Außenseite) in den Ferien gestrichen werden. Die Ausführung wurde Herrn Klug, Malermeister in Kirchberg a. Wagram übertragen.
Schuljahr 1955 /56
1. Klasse: 12 Knaben + 8 Mädchen
2. Klasse: 9 Knaben + 8 Mädchen
Insgesamt: 37 Kinder
Am 28.Juni 1956 schloß das Schuljahr 1956. Von 34 Schulkindern konnten 32 Schulkinder in die nächst höhere Schulstufe aufsteigen.
Die 2. Klasse wurde mit neuen Möbeln (20 Tische, 40 Sessel) einer neuen Tafel, einem Schrank u. einem Tisch u. Sessel für den Lehrer ausgestattet. Der Fußboden (Lärchenholz) v. Zimmermeister Anton Hametner gelegt u. vom Malermeister Klug aus Kirchberg gestrichen. Die Klosettanlagen mit Wasserspülung u. Waschgelegenheit für die Kinder wurden in den Ferien gemacht.
In der Dienstwohnung wurde ebenfalls die Wasserleitung eingeleitet. Die Küche wurde mit einem Holzboden u. Steinpflaster gelegt u. ein Teil der Wand eingefließt.
Die Waschküche wurde renoviert u. zw. Wasserleitung, Licht, Steinbelag, neue Fenster u. Türe.
Schuljahr 1956/57
1. Klasse: 10 Knaben + 11 Mädchen
2. Klasse: 11 Knaben + 4 Mädchen
Insgesamt: 37 Schulkinder
Am 19.Nov 1956 fand an der hiesigen Schule eine Buchausstellung statt, die einen guten Besuch aufweisen konnte.
3. - 8. Schulstufe eine Lehrfahrt auf die Hohe Wand. Hatten während der Fahrt herrliches Wetter. Die Schulkinder sahen wieder ein schönes Stück unserer Heimat.
Schuljahr 1957/58
1.Klasse: 9 Knaben + 9 Mädchen
2. Klasse: 10 Knaben + 5 Mädchen
Insges.: 33 Schulkinder
Am 11.Juni 1958 unternahm der Lehrkörper mit 1. + 2. Klasse eine 1tägige Lehrfahrt. Ziel: Mariazell und Umgebung. Leider hatte der Wettergott nicht mitgespielt.
Am 28.Juni 1958 schloß das Schuljahr 1957/58. Von 32 Schulkindern konnten 32 in die nächst höhere Schulstufe aufsteigen.
Schuljahr 1958/59
1. Klasse: 8 Knaben + 6 Mädchen
2. Klasse: 11 Knaben + 7 Mädchen
Insgesamt: 33 Schulkinder
Die 1. Klasse wurde mit neuen Möbeln (10 Tische – 20 Sessel), einer neuen Tafel, einem Schrank u. einem Tisch u. Sessel für den Lehrer ausgestattet. Der Fußboden (Lärchenholz) wurde v. Zimmermeister Anton Hametner gelegt u. v. Malermeister W. Klug aus Kirchberg gestrichen.
In beiden Klassen wurden neue Beleuchtungskörper v. Ing Knofel angebracht.
Von den 32 schulbesuchenden Schulkindern konnten 30 in die nächsthöhere Schulstufe aufsteigen.
Schuljahr 1959/60
1. Klasse: 7 Knaben + 8 Mädchen
2. Klasse: 10 Knaben + 9 Mädchen
Insgesamt: 34 Schulkinder
Landesrat Joh. Waltner wird Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde. Am 26. März prangte Altenwörth im Flaggenschmuck. Altenwörth wollte damit dem Bürgermeister zeigen, daß es Anteil nimmt an der Ehrung, die ihm zu Teil wurde. Auch die Schulkinder waren an der Gestaltung der Feier beteiligt.
Altenwörth hatte am 2.7. einen Festtag und es wußte ihn zu begehen. Landesrat Waltner beging 60. Geburtstag. Wieder trugen die Schulkinder zum Gelingen des groß angelegten Festes bei.
Schuljahr1960/61
1. Klasse: 7 Knaben + 9 Mädchen
2. Klasse: 7 Knaben + 7 Mädchen
Insgesamt: 30 Schulkinder
Am 24.Mai 1961 unternahm der Lehrkörper mit der 1. + 2. Klasse eine 1tägige Lehrfahrt. Ziel: Neusiedler See – Eisenstadt – Burg Forchtenstein. Das Wetter war günstig.
Von den 29 schulbesuchenden Schulkindern haben alle das Lehrziel erreicht.
Schuljahr 1962/63
1. Klasse: 7 Knaben + 5 Mädchen
2. Kllasse: 10 Knaben + 9 Mädchen
Insgesamt: 31Schulkinder
Am 29.Mai 1963 unternahm der Lehrkörper mit der 1. u. 2. Klasse eine 1tägige Lehrfahrt. Ziel: Eggenburg, Krahuletz-Museum - Kamptal–Kraftwerk und Rosenburg. Wetter war günstig.
Von 31 Schulkindern konnten 29 Schulkinder in die nächst höhere Schulstufe aufsteigen.
Schuljahr 1963/64
1. Klasse: 9 Knaben + 9 Mädchen
2. Klasse: 10 Knaben + 7 Mädchen
Insgesamt: 35 Schulkinder
Im Lehrmittelzimmer wurde ein Fußboden (Lärchenholz) von Zimmermeister Anton Hametner gelegt und v. Malermeister Klug aus Kirchberg/Wagram versiegelt. Dieser Raum wurde mit folgenden Möbeln eingerichtet: 1 Schreibtisch, 2 Armsessel, 1 Kleiderständer, 4 Schränke, Eiche licht 3.türig, 1 Aktenbock, 1 Bilderkasten.
Mittwoch, den 24.Juni 1964 unternahm der Lehrkörper mit den Schülern der 1. - 8. Schulstufe eine Lehrfahrt mit dem Autobus. Ziel und Zweck der Fahrt: Besichtigung der Burg Kreuzenstein, hernach Besuch der Wiener Internat. Gartenausstellung.
Schuljahr 1965/66
1. Klasse: 10 Knaben + 14 Mädchen
2. Klasse: 5 Knaben + 8 Mädchen
Insgesamt: 37 Schulkinder
Anläßlich der Erreichung seines 60. Lebensjahres stand der Leiter der hiesigen Schule im Mittelpunkt einer von der Gemeinde Altenwörth veranstalteten Feier.
Nach Begrüßungsgedichten u. Liedern der Kinder überreichte Bürgermeister Waltner dem Jubilar die Ehrenbürgerurkunde der Gemeinde Altenwörth.
Am Mittwoch, den 22. Juni 1966 unternahm der Lehrkörper mit den Schulkindern der 1. - 8. Schulstufe eine Lehrfahrt zum Sonnwendstein. Das Wetter war günstig.
Schuljahr 1966/67
1. Klasse: 7 Knaben + 13 Mädchen
2. Klasse: 9 Knaben + 11 Mädchen
1.+ 2. Klasse: 40 Schulkinder
Nach schwerem Leiden verschied am 17. Jänner 1967 der im 78. Lebensjahr stehende VSDir. Fr. Süß.
Am Mittwoch den 31. Mai 1967 unternahm der Lehrkörper mit den Schulkindern der 1. – 8. Stufe eine Lehrfahrt auf die Bürgeralpe – Mariazell – Erlaufsee.
Schuljahr 1967/68
Das Schuljahr begann am 4. September 1967 mit einem Gottesdienst in der Nordklasse der Schule, da die Kirche zu dieser Zeit noch nicht fertig renoviert war.
Die Oberstufe wurde mit dem heurigen Schuljahr vollends an die Hautschule in Kirchberg am Wagram abgegeben. Im Ort verblieben noch die Unterstufe und Mittelstufe. Das sind 9 Knaben und 19 Mädchen.
Der bisherige Leiter der Schule Volksschuldirektor Ludwig Riediger mußte im 62. Lebensjahr krankheitshalber aus dem Schuldienst scheiden. Mit der provisorischen Leitung wurde der Prov. Vl. Franz Hausleitner betraut.
Am 15. Dezember wurde in der Nordklasse der Volksschule Altenwörth eine Feierstunde zur Verabschiedung des Herrn Volksschuldirektor Ludwig Riediger aus dem aktiven Schuldienst abgehalten. Die Feier fand im Gasthaus Hametner einen gemütlichen Abschluß.
Am 5. Mai 1968 hielt die Altenwörther Jugend ein Maisingen ab. Nach der Maiandacht um ca. 14 Uhr 30 nahmen die Kinder des Schülerchores auf dem Kirchenplatz vor den zwei Linden Aufstellung.
Der Schülerchor besteht sowohl aus Volks- als auch aus Hauptschülern und wurde vom Leiter der hiesigen Schule nicht nur um des Gesanges willen eingerichtet, sondern auch um den Hauptschülern Kontaktmöglichkeit mit der ortseigenen Schule zu geben. Leider beteiligen sich an diesem Chor fast keine Buben. Die Lieddarbietung der Kinder die durch passende Gedichte aufgelockert war, erfreute sichtlich die Gemüter der Anwesenden
Der heurige Wandertag führte zur Einmündung des großen Kamp in die Donau. Es wurde dabei kein Verkehrsmittel beansprucht.
Der Landesschulrat eröffnet einen Hauptschulsprengel Fels – Grafenwörth und teilt die Kinder der Gemeinde Altenwörth zu diesem Sprengel als Pflichtschulsprengel ein. Damit wurden die Kinder der ersten beiden Hauptschulstufen in Grafenwörth unterrichtet, und die der letzten beiden in Fels. Sonderschüler und Schuler des Polytechnischen Jahrganges besuchen weiterhin die entsprechenden Schulen in Kirchberg.
Schuljahr 1968/69
Laut Beschluß des Gemeinderates wurde im Schulgebäude von der Firma Schmid aus Schrems eine Zentralheizung installiert. Die Arbeiten wurden Anfang August begonnen und waren zum Großteil nach den ersten zwei Septemberwochen beendet. Die Kosten der Installierung betrugen 92.500,- S. Die Baumeisterkosten, die damit verbunden waren beliefen sich auf 68.851,60 S. Auch wurden während dieser Arbeiten die zum Großteil veralteten elektrischen Einrichtungen erneuert.
In der Leiterwohnung wurde ein Bad installiert. Für alles zusammen mit allen notwendigen Nebenarbeiten, die von Zimmerleuten, Schlossern, Tischlern und Isolierern ausgeführt wurden, legte die Gemeinde 221.455,- S aus. Dazu trug die Sparkasse Kirchberg am Wagram, die in diesem Jahr ihr 100- jähriges Bestehen feierte 40.000,- S als Spende bei.
Insgesamt besuchten 27 Kinder, davon 10 Knaben und 17 Mädchen seit Schulbeginn die Volksschule in Altenwörth. 17 Kinder fahren in die Hauptschule Fels-Grafenwörth, zwei in die ASO Kirchberg und vier besuchend das Gymnasium.
Am Donnerstag, dem 5. Dezember Nachmittag hielten unter Führung des Schulleiters die großen Kinder für die Kleinen eine Nikolausfeier. Eifrig trugen die Schüler ab der 3. u. 4. Schulstufe sowie auch die Hauptschüler Ereignisse aus dem Alltag der Vorschulpflichtigen und Erst- und Zweitklassern zusammen, die der Nikolaus – dargestellt von einem Mädchen aus der 4. Klasse der Hauptschule – verlas, als er die Kleinen der Reihe nach zu sich rief. Die Vorgerufenen wurden zu kleinen Leistungen wie Gedichtaufsagen aufgefordert und bekamen zum Lohn ein von den Eltern vorbereitetes Päckchen.
Alleine durch die Begeisterung der Schüler kam es zur Gestaltung von zwei Adventspielen. Nach einer Erzählung von Leo Tolstoi wurde am ersten Adventsonntag das Lesespiel mit einfachen Kulissen und Kostümen: „ Ich bin ein Gast gewesen“ aufgeführt. Als Umrahmung sang der Schülerchor „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Als Maria übers Gebirge ging“. Am letzten Adventsonntag spielten wir „Zünd an dein Licht“, ein Spiel zur Entzündung der vier Adventkerzen. Die Feierstunden fanden in der Klasse statt, die allerdings fast zu klein war, um die zahlreichen Gäste aufzunehmen.
Da heuer die 4. Schulstufe mit 7 Kindern verhältnismäßig stark besetzt ist, wurde der Entschluß gefaßt, den Ausflug besonders dieser Schulstufe zu widmen.
Nachdem voriges Jahr kein Malermeister aufgetrieben werden konnte, der die fälligen Malerarbeiten am Schulgebäude durchgeführt hätte, legten zur heurigen Ausschreibung dieser Arbeiten zwei Firmen – nämlich Adolf Stark und Eduard Kopp, beide aus Kirchberg – Offerte vor. Der Gemeindevorstand entschied sich für das Offert des Herrn Eduard Kopp und übertrug ihm die Arbeiten.
Diese wurden schon in der letzten Schulwoche begonnen und währten mit einigen Unterbrechungen die ganzen Ferien, sodaß sie sehr knapp vor Schulbeginn fertiggestellt wurden. Für das Streichen sämtlicher Türen und Fenster, der Heizröhren und –körper im ganzen Gebäude, der zwei Tafeln und für das Ausmalen der beiden Klassenzimmer sowie des Ganges wurden S 42.140,- bezahlt.
Zu den Malern gesellten sich auch noch die Dachdecker, die das Dach überstiegen und sämtliche Blechteile strichen. Dazu brauchten sie 1 ½ Wochen und die Rechnung belief sich auf S 17.830,-
Damit ist die Renovierung des Schulgebäudes abgeschlossen und hat mit dem Einbau der Zentralheizung insgesamt S 281.425,- gekostet.
Schuljahr 1969/70
Es traten 4 Mädchen und zwei Buben in die 1. Schulstufe ein.
Die 2. Stufe besuchen 3 Knaben, 2 Mädchen,
die 3. Stufe 2 Knaben, 6 Mädchen,
die 4. Stufe 2 Knaben, 3 Mädchen,
womit insgesamt 9 Knaben 15 Mädchen die Schule besuchen.
Seit Beginn des Schuljahres 1969/70 versieht wieder Frau Christine Strangfeld den MHA Unterr.
Am 9. Februar hielten die Kinder der Volksschule Altenwörth ihren Faschingsumzug durch Altenwörth und Gigging ab. Dabei wurden den zahlreich anwesenden Eltern, Singspiele, Gedichte und Lieder vorgeführt. Es gingen dabei 362,- S an Spenden ein, die die Kinder für die Anliegen des Jugendrotkreuzes spendeten.
Der heurige Wandertag war dem Erleben der nächsten Umgebung gewidmet, und zwar wurde das Tullner Feld von Altenwörth bis Kirchberg quer durchwandert. Den Kindern sollte der Begriff der Aufeld-Landschaft im Gegensatz zum reinen Ackerland nördl. von Neustift bewußt werden.
Es war ein fruchtbares Jahr, was vielleicht auch auf den langen Winter und den kühlen Frühling zurückzuführen ist. Der Lohn der gemeinsamen Anstrengungen von Schülern und Lehrer war jedenfalls, daß alle Schüler das Lehrziel sicher erreicht haben. Zwei Mädchen der 4. Schulstufe werden an das Bundesgymnasium Krems kommen, 1 Mädchen und 1 Knabe an den A-Zug der HS Fels-Grafenwörth und 1 Knabe an den B-Zug dieser Schule.
Die Schulkinder und der Kirchenchor sorgten für eine sinnvolle und feierliche Umrahmung der Feier anlässlich des 70. Geburtstages von Herrn Landesrat Johann Waltner.
Schuljahr 1970/71
Am Freitag, dem 4. September um 18 Uhr fand im Gemeindeamt Seebarn die Zusammenkunft der Gemeindevertreter von Grafenwörth, Seebarn und Altenwörth unter Leitung des Herrn Reg. Rates Leopold Bergolth statt, in der die Abmachungen über die Einrichtung eines Schulverbandes zwischen diesen drei Gemeinden getroffen wurden. Zu dieser Sitzung waren auch die beiden Leiter der betroffenen Volksschulen, nämlich Grafenwörth und Altenwörth zugezogen worden.
Das Ergebnis der Verhandlungen lautete auf Gründung des Schulverbandes und zwar in der Form, daß drei Klassen in Seebarn und eine Klasse in Altenwörth unterrichtet werden. Für das Schuljahr 1970/71 werden die 1. bis 3. Schulstufe in Seebarn und die 4. in Altenwörth untergebracht.
Aus den Gemeinden Grafenwörth und Seebarn kamen:
13 Knaben, 8 Mädchen
aus Altenwörth selbst sind 2 Knaben 5 Mädchen
das ergibt einen Klassenstand v. 15 Knaben, 13 Mädchen = insgesamt 28 Schülern der vierten Schulstufe.
Schulschluß: Von 15 Knaben erreichte einer das Lehrziel nicht, einer wird eine allgemb. höhere Schule besuchen, 6 konnten für den 1. Zug der Hauptschule und 7 für den 2. Zug als reif erklärt werden. Von den 13 Mädchen werden 8 den 1. Zug der Hauptschule und 5 den 2. Zug besuchen.
Schuljahr 1972/73
Zu Beginn des Schuljahres 1972/73 wurde der VL Gottfried Elsner aus Krems der Schule als Leiter zugewiesen. VD Hausleitner kam an die Hauptschule Fels (disloz.Kl. Grafenwörth). Der Handarbeitsunterricht für Mädchen wird von Frau AOL Scheifinger, der Religionsunterricht von GR Grubmüller erteilt.
Wie im abgelaufenen Schuljahr wird an der VS Altenwörth wieder die 4. Schulstufe des Schulverbandes Grafenwörth (Seebarn) – Altenwörth unterrichtet. Sie wird von 13 Knaben und 13 Mädchen besucht. Davon sind 4 Kinder aus dem Gemeindegebiet von Altenwörth. Die Kinder werden in einem Schulbus der Gemeinde Grafenwörth täglich zur Schule gebracht; der Unterricht beginnt deshalb erst um 8 Uhr 10.
Wandertag am 30. Mai (bis Zwettl durchs Waldviertel)
Über Beschluß der NÖ. Landesregierung wurden im Rahmen des Raumordnungsprogrammes die Gemeinde Altenwörth mit der Gemeinde Kirchberg am Wagram zusammengeschlossen. Die Bevölkerung von Altenwörth protestierte gegen diese Maßnahme. Herrn Bgm. Ing. Knofel gelang es aber nicht, dies zu verhindern. Am 1. Jänner 1972 wurde daher die Zusammenlegung rechtskräftig. Der Schulverband blieb im Interesse der Schüler bis zum Schulschluß bestehen.
Die Schule wurde stillgelegt und der Leiter mit 1.9.1972 an die HS Kirchberg versetzt. Die Schüler aus Altenwörth besuchen die Pflichtschule in Kirchberg am Wagram.
Geschlossen und gefertigt
Altenwörth, am 31.8.1972
Gottfried P. Elsner
Februar 2013, letzte Änderung April 2024
Maria Knapp, Andreas Nowotny