Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at
Im Bauernkalender gab es stets eine Vielzahl von Lostagen, die mit den Namenstagen von Heiligen verbunden wurden. Diese Tage dienten dazu, Auskunft über das künftige Wetter zu erhalten. Das war für einen Landwirt sehr wichtig, war er  völlig vom Wetter abhängig war (und ist). Daher wurden Bauernregeln, die sich auf Wetter, Witterung, Aussaat und Ernte bezogen, von Generation zu Generation weitergegeben.
 

Allgemeine Bauernregeln 

Vor dem Feuer kann man davonrennen, vor dem Wasser nicht.

Wenn die Schwalben niedrig fliegen, kommt Regen.

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder es bleibt wie es ist.

Regnet’s in die Osterglocken, ist der ganze Sommer trocken.

Wenn die Kirschen gut verblühen, wird der Roggen auch gut blühen.

Wenn der Kuckuck zum ersten Mal im Jahr ruft, soll man  Münzen im Geldbeutel klingeln hören, dann hat man das ganze Jahr über Geld.

Der Herbst kann nicht mehr braten, was der Sommer zu kochen verabsäumt hat.

Jeder Schnee bringt seine Kälte.

Sind die Maulwurfshügel hoch im Garten, ist ein strenger Winter zu erwarten.

Kommen die Regenwürmer aus der Erde, gibt es Regen.

Beim Gewitter: Von den Eichen musst du weichen, Buchen musst du suchen.
 

Bauernregeln auf bestimme Tage bezogen 


Jänner

Der Name leitet sich vom römischen Gott Janus ab, er  wurde früher Hartung, Schnee-, Winter- oder Eismonat genannt. Er ist meist der kälteste Monat.

Der Jänner ist ein Holzverbrenner.

Tanzen im Jänner die Mucken, muss der Bauer nach Futter gucken.

Regnet es im Jänner, verdorrt im Frühjahr das Gras.

Ist der Jänner nass, bleibt leer das Fass.

Im Januar viel Regen und wenig Schnee, tut Saaten, Wiesen und Bäumen weh

Auf kalten trocknen Januar folgt oft viel Schnee im Februar.

Braut der Januar Nebel gar, wird das Frühjahr naß führwahr

Wirft der Maulwurf im Januar, dauert der Winter bis Mai sogar.

Wieviel Regentropfen ein Januar, soviel Schneeflocken im Mai

Je frostiger der Januar, desto freundlicher das Jahr

Ist der Januar frostig und kalt, lockt uns bald der grüne Wald.

Der Januar muß krachen, soll der Frühling lachen

Wächst das Gras im Januar, so wächst es schlecht im ganzen Jahr

Januar weiß, der Sommer heiß

Wenn der Frost nicht im Jänner kommen will, so kommt er im März oder April.

Ein Januar ganz ohne Schnee tut Bäumen, Bergen, Tälern weh.
 

1. Jänner, Neujahr

Morgenrot am ersten Tag, Unwetter bringt und grosse Plag 

Neujahrsnacht still und klar, deutet auf ein gutes Jahr

Wenn es zu Neujahr schneit, gibt es viele Bienenschwärme.

Neujahr Sonnenschein, lässt das Jahr fruchtbarer sein.

Wenn ’s um Neujahr Regen gibt, oft um Ostern Schnee noch liegt.
 

6. Jänner, Heilige Drei Könige

Ist Dreikönig hell und klar, folgt darauf ein gutes Jahr.

Heilige Dreikönig sonnig und still, der Winter vor Ostern nicht weichen will

Ist bis Dreikönigstag kein Winter, so kommt auch kein strenger mehr dahinter.

Die Heiligen Drei Könige bauen eine Brücke oder brechen ein.

Dreikönigsabend hell und klar, verspricht ein gutes Weinjahr.
 

20. Jänner, Hll. Fabian und Sebastian

Mit Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an.

An Fabian und Sebastian fangen die Tag zu wachsen an.  

21. Jänner, Hl. Agnes

Wenn St. Agnes und Vincentius (22.) kommen, wird neuer Saft im Baume vernommen

Februar

Bei den Römern war der Februar der letze Monat. Sein Name kommt vom lateinsichen "februare", was reinigen bedeutet, da in diesem Monat das römische Sühne- und Reinigungsfest stattfand. Im gregorianischen Kalender steht er an der zweiten Stelle. Früher hieß er auch Hornung (da die Rinder in diesem Monat neue Hörner bekommen), Schmelz-, Tau- oder Narrenmonat. 

Wenn’s im Hornung viel regnet, kommen im Mai viel Reife.

Die Faschingskrapfen in der Sunn‘, die roten Eier in der Stub’n.

Fastnachtssterne haben die Hühner gerne

Der Februar muss stuermen und blasen, soll das Vieh im Fruehling grasen.

Wenn im Feber die Mücken geigen, müssen sie im Märzen schweigen.

Ein nasser Februar bringt ein fruchtbar Jahr.

Je nasser ist der Februar, desto nasser wird das ganze Jahr.

Ist der Februar trocken und kalt, kommt im März die Hitze bald.

Lässt der Februar Wasser fallen, so lässt’s der März gefrieren.

Nebel im Februar – Kälte das ganze Jahr.

Heftiger Nordwind im Februar vermelden ein fruchtbar Jahr.

Im Februar müssen die Stürme fackeln, dass dem Ochsen die Hörner wackeln.
 

2. Februar, Maria Lichtmess

Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee.

Ist die Lichtmess hell und rein, wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.

Lichtmeß Sturm und Schnei, bringt den Lenz herbei.

An Lichtmess fängt der Bauersmann neu mit des Jahres Arbeit an.

Auf Lichtmess lasst es Winter sein, kommt der Frühling bald herei.

Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein, wird’s ein später Frühling sein.

Fällt Regen um Lichtmess nieder, kommt auch der Winter kaum wieder.

Je stürmischer es um Lichtmess ist, desto sicherer ein gutes Frühjahr ist.

3. Februar, Hl. Blasius

Sankt Blasius stößt dem Winter die Hörner ab.

Sankt Blas‘ und Urban (25. Mai) ohne Regen folgt ein guter Erntesegen.
 

6. Februar, Hl. Dorothea

St. Dorothee gibt oft viel Schnee.
 

14. Februar, Hl. Valentin

An Sankt Valentin gehen Eis und Schnee dahin.

Am Tage des St. Valentein, da friert das Rad samt Mühle ein.

Hat der Valentin viel Regenwasser, wird der Frühling noch viel nasser.

Ist’s am Valentin noch weiß, blüht zu Ostern schon der Reis.

Hat’s zu Sankt Valentin gefroren, ist das Wetter lang verloren.

22. Februar, Petri Stuhlfeier

Geht es sehr kalt um Petri Stuhl, denn bleibt’s noch 14 Tag kuhl.

Die Nacht zu Petri Stuhl zeigt an, was wir noch 40 Tag für Wetter han.

War’s in der Petersnacht sehr kalt, hat der Winter noch lange Gewalt.

24. Februar, Hl. Matthias

Matthäus bricht das Eis, hat er keins, so macht er eins. 

Matthäi ohne Eis, wird’s wieder weiß.
 

28. Februar, Hl. Roman

Roman hell und klar, verspricht ein gutes Jahr.
 

März

Er ist nach dem römischen Kriegsgott Mars benannt und hieß früher auch Lenz oder Lenzing. 

Märzenstaub bringt viel Frucht und Laub.

Feuchter, fauler März, macht dem Bauern Schmerz.

Eine Schaufel Märzenstaub ist dem Golde gleich.

Die Märzennebel kommen in 100 Tagen als Reif (Gewitter) wieder.

Märzenschnee tut dem Korne weh.

Wenn man zu wenig anzog, holte einem das "Märzen-Kaibl", das heißt, man wurde krank. 
 

10. März, 40 Märtyrer

Wenn es zu 40 Märtyrer gefriert, gefriert es noch 40 Tage.

12. März, Hl. Gregor

Weht um Gregori stark der Wind, noch 40 Tage windig sind.

Gregor zeigt dem Bauern an, dass im Feld er säen kann.

Um den Tag des St. Gregor, da kommen auch die Schwalben vor.

An Gregor kommt die Schwalbe über des Meeres Port – und an Bartholomäus (24. August) ist sie dann wieder fort.

17. März, Hl. Gertrud

Sankt Gertraud den Garten baut. - Die hl. Gertraud wird seit frühester Zeit als Frühjahrsbotin verehrt.

Friert’s an Gertrud der Winter noch vierzig Tage nicht ruht.
 

19. März, Hl. Josef

Zu Josef ist auch der faulste Bauer am Acker.

Ist’s am Josefitag klar, folgt ein fruchtbares Jahr.

Ist’s am Josephstag klar, folgt ein fruchtbar Jahr.

Ist es am Josephstage schön, kann es nur gut weitergeh’n.
 

20. März, Frühlingsanfang

Wie das Wetter am Frühlingsanfang, so ist es den ganzen Sommer lang.

Wie das Wetter um den Frühlingsanfang, so hält es sich meist den Sommer lang.

Wie sich die Sonne zum Frühling wendet, so auch unser Sommer endet.
 

25. März, Mariä Verkündigung

Zu Maria Geburt (9. Sept.) fliegen die Schwalben furt, zu Maria Verkündigung kommen sie wiederum. 

An Mariä Verkündung hell und klar, ist ein Segen für das ganze Jahr.

Die Maria bindet die Reben auf und nimmt auch noch leichten Frost in Kauf.

Hat’s nach der Mariennacht gefroren, werden noch 40 Fröste geboren.

Ist Mariä schön und hell, kommt viel Obst auf alle Fäll‘.

Schöner Verkündungsmorgen befreit von vielen Sorgen.

Wenn Maria sich verkündet, Storch und Schwalbe heimwärts findet.
 

April

Der Name kommt vom lateinischen aperire – öffnen. Früher hieß er auch Ostermond, Keimmond oder Launing.  

Der April macht was er will. (Aufs Wetter bezogen)

Das Gemüse: Setzt mi in Aprü kumm i wonn i wü, setzt mi in Mai kumm i glei.

Donnert’s im April, hat der Reif sein Ziel.

April viel Regen ist Gottessegen.

Trockener April ist nicht des Bauern Will‘.

Im April ist hinter jeder Staude ein anderes Wetter.

Am Karsamstag gibt es neunerlei Wetter.

Wenn der Holler blüht, wird das Wetter schlechter, die Hühner legen weniger.

Wenn die Schlehen blühen, wird es kalt und regnerisch.

Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.

Je eher im April der Schlehdorn blüht, je früher der Bauer zur Ernte zieht.

Heller Mondschein im April schadet den Blüten nicht.
 

1. April

 Am ersten April schickt man die Narren hin, wo man will.

Den 1. April musst du gut übersteh’n, dann kann dir nichts Böses mehr gescheh’n.

Säen am 1. April verdirbt den Bauern mit Stumpf und Stiel.

4. April,  Hl. Ambrosius von Mailand

War’s an Ambrosius schön und rein, wird’s an Florian (4. Mai) umso wilder sein.

Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.

Sankt Ambrosius man Zwiebeln säen muss.

Erbsen säe Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus.
 

24. April, Hl. Georg

Sind auf Georgi die Reben noch blind, freut sich Weib und freut sich Kind.

Solange vor Georgi die Frösche schreien, solange müssen sie nach Georgi schweigen.

Ist’s an Georgi warm und schön, wird man noch rauhe Wetter seh’n.

Ist’s an Georgi hell und warm, gibt’s noch ein Wetter, dass Gott erbarm.

Georg und Markus (25. April) ganz ohne Trost, erschrecken uns sehr oft mit Frost.

Gab es Gewitter am Georgitag, so folgt gewiss noch Kälte nach.

Auf St. Georg’s Güte stehen alle Bäum‘ in Blüte.
 

25. April, Hl. Markus, Evangelist

Gibt's an Markus Sonnenschein, so erhält man besten Wein.

Was St. Markus an Wetter hält, so ist's auch mit der Ernt' bestellt.

Leg‘ erst nach Markus Bohnen, er wird‘s dir reichlich lohnen.

Georg (23. April) und Markus ganz ohne Trost, erschrecken uns sehr oft mit Frost.

Wie jetzt an Markus sich das Wetter hält, so ist es auch oft im Herbst zur Ernte bestellt.

Vor dem Markustag, sich der Bauer hüten mag.

Gibt’s an Markus Sonnenschein, hat der Winzer guten Wein.

Ist’s jetzt um den Markus warm, friert man danach bis in den Darm.

Bauen um Markus schon die Schwalben, so gibt’s viel Futter, Korn und Kalben.

30. April, Walpurgisnacht

In der Walpurgisnacht Regen, bringt uns reichen Erntesegen.

Walpurgisfrost ist schlechte Kost.

Sturm und Wind in der Walpurgisnacht, hat Scheune und Keller vollgemacht.

Auf ihren Besen mit bösem Sinn, reiten die Hexen zum Blocksberg hin.
 

Mai

Er ist nach der römischen Göttin des Wachstums benannt und hieß früher auch Wonne- oder Weidemond, bzw. Marienmonat. 

Mai kühl und nass, füllt dem Bauer Scheuer und Faß.

Mairegen auf die Saaten, verwandelt sich in Dukaten.

Landregen im Mai ist mehr wert als ein Königreich.

Donner und Fröste im Wonnemond, Müh‘ und Arbeit wenig lohnt.

Ist der Mai recht heiß und trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken.

Regen im Mai bringt fürs ganze Jahr Brot und Heu.

Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu.

Mairegen bringt Segen.
 

4. Mai, Hl. Florian

War’s an Ambrosius (4. April) schön und rein, wird’s an Florian umso wilder sein.

Der Florian, der Florian  noch einen Schneehut setzen kann.

Florian und Gordian richten oft noch Schaden an.
 

Eisheilige vom 11. bis 15. Mai

Pankrazi, Bonifazi, Servazi sind drei frostige Lumpazi. Und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie.

Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer juchhei.

11. Mai, Hl. Mamertus

Der heilige Mamerz, der hat von Eis ein Herz.
 

12. Mai, Hl. Panktratius

Pankratius macht mit den Nachtfrösten Schluss.

Wenn Pankratius und Urbanus (25.5.) ohne Regen, folgt ein grosser Weinsegen.

Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.

Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
 

13. Mai, Hl. Servatius

Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.

Nach Servaz kommt kein Frost mehr her, der dem Rebstock gefährlich wär‘.

Servatius‘ Hund der Ostwind ist – hat manches Blümlein totgeküsst.

14. Mai, Hl. Bonifaz 

Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost

Wer seine Schafe schrt vor Bonifaz, dem ist die Woll‘ lieber als das Schaf.

15. Mai, Hl. Sophie (kalte Sophie)

Die kalt‘ Sophie, die bringt zum Schluss ganz gern noch einen Regenguss.

Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist.

Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer Juchei.

16. Mai, Hl. Johannes Nepomuk

Der Nepomuk uns das Wasser macht, dass uns ein gutes Frühjahr lacht.

Heiliger Sankt Nepomuk treib uns die Wassergüsse z’ruck.

Lacht zu Nepomuk die Sonne, dann gerät der Wein zur Wonne.

25. Mai, Hl. Urban

Wie sich das Wetter an Urban verhält, so ist’s noch 20 Tage bestellt.

Das Wetter um den St. Urban zeigt auch des Herbstes Wetter an.

Scheint die Sonne hell am Urbanitag, wächst guter Wein nach alter Sag‘; wenn es aber regnet, ist nichts gesegnet.

Viel Sonne bringen muss St. Orben, sonst die Trauben leicht verdorben.

Wenn Pankratius und Urbanus ohne Regen, folgt ein großer Weinsegen.

Urban, lass’ die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen.

Sankt Urban hell und rein, gibt viel Korn und guten Wein.
 

Juni

Er ist nach der römischen Göttin Juno benannt und hieß früher auch Brachet oder Brachmond, weil in diesem Monat weder gesät noch gepflanzt werden musste.

Zu Pfingsten regnet es gerne.

Menschensinn und Juniwind ändern sich oft sehr geschwind.

Wenn im Juni Nordwind weht, das Korn zur Ernte trefflich steht.

Was im Juni nicht wächst, gehört in den Ofen.

Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird g’wiss das Getreide fetter.
 

8. Juni, Hl. Medard

So wie das Wetter am Medardustag ist, so bleibt es 40 Tage lang.

Am Fronleichnamstag soll es so heiss sein, dass das Gras während des Umganges zu Heu wird. Dann gibt es ein gutes Heujahr.

Das erste Heu soll um Fronleichnam gemäht werden.
 

13. Juni, Hl. Antonius von Padua

Wenn zu Antoni die Luft ist klar, gibt’s ein trockenes Jahr.

Große Kälte am Antoniustag manchmal nicht lange halten mag.

Um Antonius nehmen die Tag zu um eine kleine Mönchesruh’.
 

24. Juni,  Johannes der Täufer

Dieser Tag ist ein Lostag für allerlei Gemüse: Spargel und Rhabarber sollen nur bis zu diesem Zeitpunkt geerntet werden.

Bis Johannis wird gepflanzt, ein Datum, das du Dir merken kannst.

Vor Johannes bitt' um Regen, nachher kommt er ungelegen. 

Regnet´s am Johannistag, so regnet es noch vierzehn Tag.

Vor dem Johannistag man Gerst‘ und Hafer nicht loben mag

Wie's Wetter am Johanni war, so bleibt's wohl 40 Tage gar.
 

27. Juni, Siebenschläfertag 

Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.
(Die Regel besagt, dass das Wetter so bleibt, wie es am Siebenschläfertag ist.  Was früher die Bevölkerung durch Beobachtung herausgefunden hat, hat einen einfachen meteorologischen Grund: Wenn sich bis Ende Juni ein Azorenhoch aufgebaut hat, bleibt dieses meist einige Wochen erhalten.)

Wie das Wetter sich am Siebenschläfer verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.

Wenn’s am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.

Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass. 29. Juni, Hll. Peter und Paul

Peter und Paul hell und klar bringt ein gutes Jahr.

Schön zu St. Paul,  füllt Tasche und Maul. 

Regnet es an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul. 
 

Juli

Der Juli ist nach Julius Cäsar benannt und hieß auch Heumond oder Heuert.

Trübe Aussicht an den Hundstagen, trübe Aussicht das restliche Jahr.

Fällt kein Tau im Julius, Regen man erwarten muss.

Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten.

Juli schön und klar, gibt ein gutes Bauernjahr
 

23. Juli

Beginn der Hundstage, die ihren Namen vom Hundsstern Sirius haben. Dieser geht bis zum 22. August gleichzeitig mit der Sonne auf. In diesen Tagen ist es meist sehr heiß.

25. Juli, Hl. Jakobus der Ältere

Bläst Jakobus weiße Wölkchen in die Höh, sind’s Winterblüten zu vielem Schnee.

Sind an Jakobi die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält‘ und Harm

Sankt Jakob nimmt hinweg die Not, bringt erste Frucht und frisches Brot.

Um Jakobi heiß und trocken, kann der Bauersmann frohlocken.

Regnet’s an St. Jakobstag, fehlt die Nuss mit einem Schlag.

Zu Jakobi wachsen die Rüben unten und oben.

26. Juli, Hl. Anna

Die Bohnen müssen vor Anna in die Erde, damit sie noch einen ordentlichen Ertrag bringen.

Ist St. Anna erst vorbei, kommt der Morgen kühl herbei.

Wenn der Wind erst aus den Haferhalmen weht, ist der Herbst nicht weit. 

Sankt Anna klar und rein, wird bald das Korn geborgen sein.
 

August

Der August ist nach dem Kaiser Augustus benannt und hieß früher auch Erntemonat, Ernting, Ährenmonat oder Hitzemonat.

Augustregen wirkt wie Gift, wenn er die reifenden Trauben trifft.

Stellt im August sich Regen ein, so regnet’s Honig und guten Wein.

Trübe Aussicht an den Hundstagen, trübe Aussicht das restliche Jahr.

Je dicker die Regentropfen im August, je dicker wird auch der Most.

Bring der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter.

Was der August nicht vermocht, kein September mehr kocht.

8. August, Hl. Dominikus

Ist’s an Domini sehr heiß, wird der Winter lang und weiß.

Ist’s heiß an Sankt Dominikus, der Winter mit strenger Kälte kommen muss.

Je mehr Dominikus schürt, je länger man im Winter friert.
 

10. August, Hl. Laurentius

St. Lorenz kommt in finstrer Nacht ganz sicher mit Sternschnuppenpracht.

Laurentius heiter und gut, einen schönen Herbst verheißen tut.

Kommt Laurentius daher, wächst das Holz nicht mehr.

Wie Lorenz und Barthel sind, wird der Winter - rau oder lind

Kommt St. Lorenz mit heißem Hauch, füllt er dem Winzer Fass und Bauch.

Regnet's am St.-Laurenz-Tag, gibt es große Mäuseplag.
 

15. August, Maria Himmelfahrt

Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag.

Scheint die Sonne hell und zart an Mariä Himmelfahrt, wird es schönen Herbst bedeuten.

Um Maria Himmelfahrt, das Wisse, gibt es schon die ersten Nüsse.

16. August, Hl. Rochus von Montepellier

Wenn Sankt Rochus trübe schaut, kommen die Raupen in das Kraut.


16 August, Hl. Joachim

Wenn's an Joachim regnet, dann folgt ein warmer Winter.
 

24. August, Hl. Bartholomäus

Zu Bartholomäus ist die größte Hitze vorbei. 

Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll’s den ganzen September sein.

Liegt Reif um den Barthelmtag offen, so ist ein warmer Herbst zu hoffen.

Bleibt St. Barthol im Regen stehn, ist ein guter Herbst vorherzusehn.
 

September

Das Wort September kommt vom lateinischen „sieben“, da er bei den Römern der siebente Monat war. Dieser Monat wurde auch Herbstmond, Holzmond oder Scheiding genannt.

Am feinem Septemberregen ist dem Bauer gelegen.

Was Juli und August nicht braten, lässt der September ungeraten.

Wenn im September die Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen.

Viele Eicheln im September – viel Schnee im Dezember
 

8. September, Maria Geburt

Zu Maria Geburt fliegen die Schwalben furt, zu Maria Verkündigung kommen sie wiederum.

Um Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt. Bleiben sie noch da, ist der Winter nicht nah.

Wie sich’s Wetter zu Maria Geburt verhält, ist es noch vier Wochen bestellt.
 

12. September, Maria Namen

An Mariä Namen, sagt der Sommer „Amen“.
 

21. September, Hl. Mathäus, Evangelist

Ist Matthäus hell und klar, gute Zeiten bringt’s fürwahr.

Wie’s Matthäus treibt, es vier Wochen bleibt.

Trifft Matthäus stürmisch ein, wird`s bis Ostern Winter sein.

Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus dem Wein oft Essig macht.

Ist Matthäus hell und klar, gute Zeiten bringt’s fürwahr.

Matthäus packt die Bienen ein.
 

26. September, Hll. Cosmas und Damian

Sankt Cosmas und Sankt Damian fängt das Laub zu färben an.
 

29. September, Erzengel Michael

Auf nassen Michaelitag ein nasser Herbst folgen mag.

Gibt Michaeli Sonnenschein, wird es in zwei Wochen Winter sein.

Wenn Michael durch Pfützen geht, ein milder Winter vor uns steht.

Um Michaeli in der Tat, gedeiht die beste Wintersaat.

Kommt der Michel heiter und schön, wird’s vier Wochen weitergehen.

Sind um Michael die Vögel noch hier, haben bis Weihnachten lind Wetter wir.

Bringt St. Michael Regen, kannst Du gleich den Pelz anlegen.

Vor Michel sä' mit halber Hand - dann aber streu mit ganzer Hand!
 

Oktober

Das Wort kommt von der lateinischen Zahl „acht“. Der Monat wurde auch Weinmonat oder Gildhard genannt. 

Oktober hell, bringt den Winter schnell.

Es ist selten ein Jahr, wo es nicht vor Allerheiligen einmal friert.

Oktoberschnee tut Mensch‘ und Tieren weh.

Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.

Bringt der Oktober viel Regen, ist’s für die Felder ein Segen.

Warmer Oktober bingt fürwahr, stets einen kalten Februar.

Wenn’s im Oktober friert und schneit, bringt der Jänner milde Zeit.

Schneit’s im Oktober gleich, wird der Winter weich.

Hilft der Oktober nicht mit Sonne, hat der Winzer keine Wonne.
 

15. Oktober, Hl. Theresia

Zu Theres‘ ist Weinles‘.
 

16. Oktober, Hl. Gallus

Auf St. Gall bleibt die Kuh im Stall. 
 

18. Oktober, Hl. Lukas, Evangelist

St. Lukas mild und warm, Winterkält' dass Gott erbarm'.

Wer an Lukas Roggen streut, es im Jahr d'rauf nicht bereut.
 

20. Oktober, Hl. Wendelin von Tholey

Sankt Wendelin, verlass uns nie, schirm unsern Stall, schütz unser Vieh.
 

21. Oktober, Hl. Ursula

Zu Ursula muss das Kraut herein, sonst wird’s noch lange draußen sein.

Lacht Ursula mit Sonnenschein, wird wenig Schnee vorm Christfest sein.
 

23. Oktober, Hl. Severin

Wenn’s Sankt Severin gefällt, so bringt er mit die erste Kält‘.
 

November

Das Wort kommt von der römischen Zahl neun. Der Monat wurde auch Winter-, Reif-, Windmonat oder Nebelung genannt.

Wer nicht im November die Äcker gestürzt, der wird im nächsten Jahr verkürzt.

Wie der November verflogen, kommt der nächste Mai gezogen.

November hell und klar, ist übel fürs nächste Jahr.

Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.

Bringt der November Morgenrot, der Aussaat dann viel Schaden droht.

Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.

Ist der November kalt und klar, wird trüb und mild der Januar.

Gefriert im November schon das Wasser, wird der Januar umso nasser.
 

1. November, Allerheiligen

Bringt Allerheiligen einen Winter, so bringt Martini (11. November) einen Sommer.

Allerheiligen bringt Sommer für alte Weiber, der ist des Sommers letzter Vertreiber.

Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.

2. November, Allerseelen

Der Allerseelentag will drei Tröpfle Regen ha’n.

Um Allerseelen kalt und klar, macht auf Weihnacht alles starr.

3. November, Hl. Hubertus von Lüttich

Bringt Hubertus Schnee und Eis, bleibt’s den ganzen November weiß.

4. November, Hl. Karl Borromäus

Wenn’s an Karolus stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit.

6. November, Hl. Leonhard von Limoges

Wenn auf Leonhardi Regen fällt, ist’s mit dem Weizen schlecht bestellt.

Wie’s Wetter an Lenardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss.

Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre.

11. November, Hl. Martin

Wenn an/nach Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.

Ist Martini klar und rein, bricht der Winter bald herein.

Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.

Wenn die Martinsgänse auf dem Eise geh’n, muss das Christkind im Schmutze steh’n.

Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält‘.

Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.

15. November, Hl. Leopold

Der heilige Leopold ist oft noch dem Altweibersommer hold.

17. November, Hl. Gertrud

Tummeln sich an Gertrud die Haselmäuse, ist es weit mit des Winters Eise.

19. November, Hl. Elisabeth

Sankt Elisabeth zeigt an, was der Winter für ein Mann.

Es kündigt die Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht.
 

22. November, Hl. Cäcilia

Die heilige Cäcilie mit Dank, setzt sich auf die Ofenbank.

Wenn es an Cäcilia schneit, ist der Winter nimmer weit.

Cäcilia im weißen Kleid, erinnert an die Winterzeit.

25. November, Hl. Katharina von Alexandrien

Kathrein stellt den Tanz ein. 

Wenn kein Schneefall auf Kathrein is‘, auf Sankt Andreas (30. November) kommt er g’wiss.

Ist an Kathrein das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt.

Wie das Wetter um Kathrein, wird’s den ganzen Winter sein.

Wer eine Gans zum Essen mag, beginn’ sie zu mästen am Katharinentag.
 

30. Novermber, Hl. Andreas

Andreasschnee tut dem Korne weh.

Andreas, hell und klar, verspricht ein gutes Jahr

Wenn kein Schneefall auf Kathrein (25.11) ist, auf Sankt Andreas kommt er g’wiss.

Hält Sankt Andrä den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.
 

Dezember

Das Wort kommt von der lateinischen Zahl „zehn“. Der Monat wurde früher auch Julmond, Christ- oder Heilmonat genannt. 

Dezember kalt mit Schnee, gibt’s Korn auf jeder Höh‘.

Dezember warm, Gott erbarm.

Dezember lind, der Winter ein Kind.

Im Dezember Schnee und Frost, das verheißt viel Korn und Most.

Kalter Dezember und fruchtbar Jahr sind vereinigt immerdar.

Dezember mild mit viel Regen ist für die Saat kein Segen.

Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbar Jahr mit reichlich Klee.

Weihnacht im Schnee, Ostern im Klee
 

4. Dezember, Hl. Barbara

Geht Barbara im Klee, kommt das Christkind im Schnee.

Knospen an Sankt Barbara, sind zum Christfest Blüten da.

Auf Barbara die Sonne weicht, auf Lucia sie wiederum herschleicht.

Nach Barbara (4. Dezember) geht’s frosten an, kommt’s früher, ist nicht wohlgetan.

Wenn die an diesem Tag geschnittenen Zweige von Kirsche oder Sträuchern zu Weihnachten blühen, hat man im nächsten Jahr Glück.
 

6. Dezember, Hl. Nikolaus von Myra

Trockener Nikolaus, milder Winter rund um’s Haus.

Regnet’s an Sankt Nikolaus, wird der Winter streng und graus.

Fließt zu St. Nikolaus noch der Birkensaft, dann kriegt der Winter keine Kraft. 
 

7. Dezember, Hl. Ambrosius von Mailand

Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4. Mai) ein Wilder sein.

Sankt Ambrosius man Zwiebeln säen muss.

Erbsen säe Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus.

Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.
 

8. Dezember, Mariä Empfängnis

Zu Mariä Empfängnis Regen bringt dem Heu keinen Segen.
 

13. Dezember, Hl. Lucia

An Sankt Lucia ist der Abend dem morgen nah.
 

16. Dezember, Hl. Adelheid

Die Adelheid liebt weiße Flocken, so bleibt die Erde selten trocken.
 

17. Dezember, Hl. Lazarus

Ist Sankt Lazar nackt und bar, gib’s ein schönes neues Jahr.

Sankt Lazarus nackt und bar, macht einen linden Februar.
 

21. Dezember, Hl. Thomas 

Wenn Sankt Thomas dunkel war, gibt’s ein schönes neues Jahr.

Sankt Thomas bringt die längste Nacht, weil er den kürzesten Tag gebracht.

Beginn der Rauhnächte, die bis zum 6. Jänner andauern. In dieser Zeit treiben nach alten Überlieferungen Geister und Dämonen ihr Unwesen. 
 

24. Dezember, Heiliger Abend, Weihnachten

Ist die Christnacht hell und klar, folgt darauf ein gutes Jahr.

Christnacht nass, leeres Fass.

Weihnachten im Schnee, Ostern im Klee. 

Wenn es Weihnachten flockt auf allen Wegen, das bringt den Feldern Segen.

Hängt zu Weihnacht Eis von den Weiden, kannst du zu Ostern Palmen schneiden.

Ist es an Weihnachten kalt, ist kurz der Winter, das Frühjahr kommt bald.

Wer sein Holz nach Weihnachten fällt, dessen Gebäude zehnfach hält.
 

26. Dezember, Hl. Stephanus

Scheint am Stephanstag die Sonne, so gerät der Flachs zur Wonne. 

Windstill muss St. Stephan sein, soll der nächste Wein gedeih'n.

Bringt St. Stephan Wind, die Winzer nicht fröhlich sind.

27. Dezemberg, Hl. Johannes, Evangelist

Hat der Evangelist Johannes Eis, dann macht es auch der Täufer heiß.
 

28. Dezember, Fest der unschuldigen KInder

Schneit’s an unschuldige Kindl, fährt der Januar in die Schindel.

Haben’s die unschuldigen Kindlein kalt, so weicht der Frost nicht so bald.
 

31. Dezember, Silvester

Silvesternacht düster oder klar, sagt an ein gutes Jahr.

Friert zu Silvester Berg und Tal, geschieht’s dies Jahr das letzte Mal

Wenn man über Silvester Wäsche aufhängt, stirbt im nächsten Jahr jemand aus dem Hause. 
 

Quellen:
Gustav Gugitz: Fest- und Brauchtumskalender, Wien 1955
Margit Adam: Bauernregeln für jeden Tag, Seehamer Verlag
Lehrer Leopold Engelberger: Heimatkundliche Stoffsammlung
Die besten Bauernregeln für jeden Tag, Kosmos-Verlag, 2011 
https://www.garteln.com/bauernregeln-dezember/

Oktober 2012, letzte Änderung Dezember 2024
Maria Knapp