Maria Knapp, Winkl m.knapp@hf-kirchberg.at

Beitragsseiten

7. Weitere Besitzer

1681 – 1726 die jesuitische Herrschaft auf dem Winkelberg (für die Societät Jesu in Krems).
"Die Geschichte des Kremser Jesuitenkollegs (1616 -1773)"  Diss. von Gottlinde STANKE, Wien 1964  berichtet:
"Der Freihof zu Oberstockstall
Eine besondere Stellung innerhalb der Herrschaft Winkelberg nahm der Freihof zu Oberstockstall ein, der 1575 von dem damaligen Besitzer der Herrschaft, Leonhard Stettner gekauft worden und seither bei Winkelberg geblieben war.
Im Jahre 1603 war dieser Stetten-, Schwan- oder Edelhof ein stattliches Anwesen mit Wohnräumen, Stallungen, Kellern, Speichern und einem großen Hausgarten. Der Burgfried reichte bis zur Rupperstaler Straße hinaus. Dazu gehörten mehrere Grundstücke, dienstbar zu verschiedenen Herrschaften (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz.6,3.c., /Urbar vom 23.5. 1603).
 
Zu Grafenegg:

1 Viertel 

Acker im Rupperstaler Feld 

7 d

7 Viertel 

Acker  "am Grüllen Pichl"   

7 d

1 ½ Joch

Acker "im Sandt"

 5 d

2 Joch

Acker "am Exlberg" 

8 d

1  Joch

Acker "drüber dem Lottersteig" 

4 d 

4 Viertel

Weingarten "am Hagenberg" 

5 d

1 Viertel

Weingarten "am Steinberg"    

3 d

1 Viertel

Weingarten "am Steinberg"  

1 d

Zu Winkelberg:

   

4 ½  Joch 

Acker "in Mitterfeld", hinter Schloß Winkelberg

14 d

2J och

Acker "an der Holbersleutten"   

12 d

2 Joch

Acker im Unterstockstaller Feld  

8 d

3 ½  Joch 

Acker "in Poden"   

10 d

7 Viertel 

Acker "unterm Exlberg" 

7 d

6 Joch 

Acker "im Poden bei dem Lottersteig"   

24 d

1  Joch

ebenda 

4 d

5  Joch

Acker "in Wenigfeldtern" oder "Raichweg genannt     

20 d

1 ½  Joch

Acker "in Plainfanckh"  

5 d

1   Joch

Acker "in Mitterfeld" 

4 d

Zum Grundbuch der Schallenberger  
zu Rupperstal:  

   

3 Joch  

Acker "am Nellsöckhen" 

10 d  

3  Viertel

Acker daneben

3 d

1  Joch

Acker daneben

 4 d

1 Joch

Acker daneben

3 d

Zum Grundbuch der Pfarre
Oberstockstall:

   

1 Garten mit 4 ½ Joch

der vorher ein Acker gewesen 

12 d

1   Viertel

Weingarten 

3 d

Zum Grundbuch von St Dorothea in
Wien:

   

4 ½     Joch 

Acker "am Guldten" genannt 

10 d

[= 53 ¼ Joch Acker und ¼ Joch
Weingarten]

   
 
Auch Andreas von Stadel hatte den Hof seit 1614 besessen, (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 3,6.c., (Kaufprief vom 26.12. 1614)) nach der Konfiszierung seiner Güter erhielt ihn am 28.Juni
1622 Christoph Schmidt von Berns- (Prenns-) burg von Hans Balthasar Freiherr von Hoyos als Afterlehensherrn, zum Lehen (ebenda, Fasz. 6,3.c.). Von diesem löste Rektor Jagniatovius den Hof am
21. September 1627 um 300 Gulden ab (Ebenda, Fasz. 2,5.c., fol. 9.). Damals gehörten noch immer 15 Joch Acker und ½ Joch Weingärten "auf dem Wagram in der St. Stephans Parz" dazu (ebenda, Fasz. 6,3.c.).
Mit Zustimmung des Kaisers befreite schon damals Graf Hoyos den Hof aus dem kaiserlichen Lehensverband und diese Entscheidung wurde 1629, zugleich mit der Erhebung von Lengenfeld und Winkelberg zu freien Allodialgütern, bestätigt ( HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c.). Die Hoffnung des Kollegs auf Rückerstattung der 300 Gulden erwies sich allerdings als trügerisch.
Ab nun übte das Kolleg über den Stettenhof die Grund- und Landgerichtsobrigkeit aus.
 
Erst 1673 entschloß es sich, dieses Gut von seinen damaligen Besitzern, den Erben des Kaspar Beer, um 1100 fl. zu kaufen (ebenda, Fasz. 6,3.c. (Kaufbrief vom 24.April 1673)).
Hierauf haben wür nun obbenannten Freyhoff und Edlmanns Siz auch desselben Ein- und Zugehörung, mit Recht und Gerechtigkeiten, auß unserer Erben Gewalt Posses? und aigenthumb genomen, denselben denen obberühren Wohl Ehrwürdigen Herrn Patri Rektori P. Georgi Hoffman und Coll. Sec. Jesu zu Crembs und ihren Nachkhomen in Ihren Nutzen und Eigenthumb abgetretten und übergeben.
Der Hof blieb jedoch nur 10 Jahre im Besitz des Kollegs, Rektor Kaspar Carl verkaufte ihn am
29.März 1683 um 1200 fl. rh. an Michael Kremser, der jährlich zu Martini 28 Gulden an die Herrschaft Winkelberg zu bezahlen hatte; von allen anderen Abgaben, sowie von der Robot war der Hof befreit. Dafür übernahm es der Rektor, das Gut "allzeit vor gewalth zu schützen". Bei Wiederverkauf mußte die Herrschaft Winkelberg ihre Einwilligung geben.
 
Der letzte Absatz des Vertrages lautete:
Fünfftens und schließlichen, was die bestandt oder Inleuth selbigen Hoffs betrüfft, werden selbige zwar des Winkelbergischen Richters Bothmässigkeit enthöbt, doch jederzeit der Herrschaft unterworffen sein, also daß bey eraigneten Todt Fahl selbe durch dero Pfleger die Spörr, Inventur, und Abhandlung, wie auch yber alle Verbrechen, so nit Landtgerichtsmässig seindt, die billige Straff und anders Vor zu kheren hat (ebenda, Fasz. 6,3.c. (Kaufbrief vom 29.März 1683)). Die Bestimmungen dieses Kaufbriefes, der die Sonderstellung des Stettenhofes festlegte und bestätigte, führte im Jahr 1721 zu einem großen Prozeß der Jesuiten gegen das Stift St. Dorothea in Wien, das seit 1459 die Dorfobrigkeit in Oberstockstall besaß.
Der Oberstockstaller Dorfrichter Mathias Ploderer hatte dem Inhaber des Stettenhofes verboten, sein Vieh auf die Gemeindewiese zu führen, wenn er und alle anderen Bewohner des Hofes weiterhin kein Gemeindegeld bezahlen, noch Robot leisten wollten, Rektor Leopold Vaicht beschwerte sich deshalb am 9.Mai 1721 bei Propst Ferdinand (Adler) dem er mitteilte, daß das Vieh des Edelhofes seit jeher die Gemeindewiese benützt habe. Als Gegenleistung werde auf dem Hof ein Stier für das Dorf gehalten (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c. ). Es bedurfte noch einiger Schreiben zwischen Krems und Wien, bis am  21.Oktober 1722 ein Vergleich zustandekam (Ebenda, Fasz. 6,3.c. (Vergleich vom 31.Oktober 1722)):
Wenn der Inhaber des Stettenhofes sein Vieh mit dem Gemeindevieh auf eine Weide führen wolle, so müsse er auf eigene Unkosten einen Gemeindestier halten. Aber auch die Gemeinde Oberstockstall müsse einen Stier halten, weil für die wachsende Anzahl des Viehs ein einziger nicht mehr ausreiche. Wenn der Besitzer des Freihofes aber in dem Graben außerhalb des Burgfriedens Weidenbäume zum Schutz für sein Ackerland setzen wolle, so habe er hiemit die Erlaubnis der Gemeinde, das Holz der Bäume aber gehöre ihm und der Gemeinde zu gleichen Teilen.
 
Doch einmal mehr erwies sich die Unzulänglichkeit eines solchen Vergleiches, denn am 6.April 1723 verbot Mathias Ploderer neuerlich die Benützung der allgemeinen Viehweide, falls die Bewohner des Stettenhofes sich nicht dem Dorfrichter zur Verfügung stellten (HHStA, Klosterakten, Krems, Jesuiten, Fasz. 6,3.c.).  Ein Brief des Rektors, es war Paulus Nagnet, an die Regierung, in dem es heißt, daß der als Unruhestifter bekannte Dorfrichter nichts anderes bezwecke, als das Kolleg in einen kostspieligen und langen Prozeß mit St. Dorothea zu verwickeln, nützte offenbar nichts, denn im Mai begannen die Verhandlungen. St. Dorothea behauptete, daß der Vertrag von 1722 nur die Benützung der Gemeindewiese und das Pflanzen der Weidenbäume betroffen habe und daß die im Stettenhof lebenden Untertanen dem Dorf jederzeit verpflichtet seien. Die besonderen Privilegien des Anwesens wurden geleugnet. Der langjährige Pfleger von Winkelberg Tobias Prockher sagte dagegen als Zeuge aus, daß der Hof gemäß alter Urbarien ein Freihof sei. Im Burgfrieden befänden sich 8 Viertel Zehentfreie Weingärten, über die der Hofbesitzer allein verfügen könne. Der Hof begehe seinen eigenen Kirchtag und jedem Bewohner sei es erlaubt, das ganze Jahr hindurch  Wein auszuschenken. Letzten Endes sei er von allen Einquartierungen, sowohl vom Winterquartier, als auch von Durchzugsquartieren, befreit. Diese Aussage wurde von der Witwe des damaligen Besitzers Melchior Kramer, Judith, bestätigt, die sich noch erinnerte, daß Soldaten, die im Türkenjahr 1683 zahlreich durchgezogen waren, fluchend über den Stettenhof gesagt hätten: "Was ist das für ein Schelmb, das er keinen Soldaten in das quartier nimbt."
 
Besonders die zehentfreien Grundstücke, die 1724 aus 6 Tagwerk Wiesen, 1 Joch Krautacker, 3 Safrangärten, ½ Joch Acker, 8 Viertel Weingarten und einem Ziegelofen mit dazugehöriger Lehmstätte bestanden,2) waren der Dorfobrigkeit ein Dorn im Auge, aber auch das Recht der Weinausschank, durch das der Gemeinde wertvolle Einnahmen entgingen. Am 5.November 1725 klagte der Abt das Kolleg in einem gesonderten Verfahren wegen des Weinverkaufes an.
Der Prozeß, der zum größten Teil auf Grund von Zeugenaussagen geführt wurde, zog sich dadurch auf Jahre hinaus. Das Jesuitenkolleg konnte jedoch die Stellung des Hofes mit eigener Freiheit und eigenen Privilegien beweisen und St. Dorothea mußte sich in allen Punkten der Anklage geschlagen geben. Ein Regierungsbescheid vom 18.Februar 1730 sprach der Dorfobrigkeit von Oberstockstall jede Verfügungsgewalt über den Stettenhof ab. ...
... Auch Winkelberg verblieb [nach Auflösung des Jesuitenordens] der Staatsgüteradministration, den alten Pfleger der Herrschaft, Michael Froschauer, wurde nach mehrmaligem Ersuchen am 14. Juli 1775 eine jährliche Pension von 250 fl. bewilligt.
1827  wurde Winkelberg von Ignaz Fornier gekauft"
 
1742, den 1. Juni verkaufen die "Löbl. N.Ö. Landschaft Verordneten"  dem Rector des Jesuiten Collegium zu Krems das 3te Steuer-Drittel wegen Winklberg und des Hofs zu Ober-Stockstall im V. U. M. um 390 Gulden 3 Schilling und 10 Pfenning.[68]
Weitere Besitzer nach Fandl, - diesen widerspricht teilweise die Diss. Stanke und GB 178/6 der Herrschaft Passau-Innbruck sowie Herrschaft Winkelberg GB 21/11:
1726 Braun [? siehe[69] und GB 178/6]
1747 - 1750   Georg Philipp Kaiser[70]
1727 – 1786 gehörte der Hof wieder dem Stift Dorothe in Wien [? bis 1760 siehe *)]
1786   löste Kaiser Josef II. den Dorothe-Orden auf und der Hof kam durch landesherrliche Verfügung an das Stift Klosterneuburg.
1848  wurde er nach der Aufhebung der Grundherrschaften auch dem Stifte  Klosterneuburg entzogen."[71]
*) Kann so nicht stimmen, da der Hof bis zum Kauf um 5000 f im Jahre 1865 durch Anton DELAPINA  im Grundbuch der Herrschaft Winkelberg eingetragen ist, siehe
NÖ. Landesarchiv - Grundbuch Winkelberg,  Sign.: BG Kirchberg am Wagram 21/11, fol. 16, keine alte Folie angegeben, daher 1760 neu in den Besitz der Herrschaft aufgenommen und bis zum Kauf durch Anton Delapina im Jahre 1867 auch in diesem Grundbuch verblieben: 
1760: "Haus Nr. 23,
Herr Antoni Berr, Theresia dessen Ehegemahl empfangen zugleich nuz und Gwöhr umb den Hoff zu Oberstockhstall, der Freye- Edl- oder Stöttenhoff genant, darzue gehören erstlich Inwohners Haus, dann ein freyes Würths-oder Schankhauß bey dem Hoff, ain Ziegloffen darselbst sambt 56½ Joch Äckhern, 8/4 Weingärten, 2 Tagwerk Wüsen und ein Baumbgartten, alß
9 Joch Ackher in Ganauß, Thorotheische Freyheit, neben Hannß Georg Pichler von Kirchberg sen. und F. Margaretten von Wötzdorff der Freyheit Wünckhlberg zu St Georgy dienstbahr. Item
1 Joch deto in Poden, obige Freyheit, neben d. Hschafft von Oberstockhstall und den oben benanten 9 Jochen, dienstbahr nacher Ottenthall,
2 Joch Ackher in der Kasstatt erstgesagter Freyheit, neben Hannß Schneitter von Oberstockhstall und Michael Köckeysen von Ottenthall, der Herrschaft Wünkhlberg zu S. Georgy dienstbahr,
3½ Joch Ackher in offtgemelter Freyheit am Gulden, auf dem Hochen Stain lügent, neben Georg Schneitter von Oberstockhstall und der grossen Gstötten, alwo ein vorhalb derselben N.N. Webermeister von Oberstockhstall ainen Ackher hat, nacher S. Dorothea mit 40 d dienstbahr,
4 Joch in Mitterfeld, Mitterstockhstaller Freyheit, neben Philipp Erber von Oberstockhstall und eines unbekhanten Ackher, der Herrschafft Wünkhlberg zu S. Georgy dienstbahr,
1½ Ackher in Exlberg oder Freytretl, Oberstockhstaller Freyheit, neben Johann Siberer von Ottenthall und auf der andern Seiten auch vurbekantter Ackher der Herrschafft Winkhelberg dienstbahr,
3 Joch am Exlberg, Oberstockhstaller Freyheit, neben N. Riedl von Oberstockhstal und Matthias Fridl von Ottenthall, der Herrschafft Winkhelberg,
2 Joch abermahl in Exlberg, obiger Freyheit, neben Matthias Floderer von Oberstockhstall, und Eva Eckherin von Oberstockhstall und stost auf den Plaimfanger Weeg, dienstbar nacher Ottenthall,
1 Joch Ackher am Blaimbfanger Weeg erstgemelter Freyheit, neben Egidy Pernhard von Ottenthall, und N. Passeckher von Oberstockhstall Ackher ligent, der Herrschafft Wünckhelberg dienstbahr,
1 Joch Ackher im Obernfeldt, in Mitterstockhstaller Freyheit, neben Hannß Michael Gererstorffer von Kürchberg und eines unbekantten Ackher, der Herrschafft Wünkhelberg dienstbahr,
2 Joch Ackher im Steinfeld, Mitterstockhstaller Freyheit, jetzt der Leitten-Ackher benambset, neben N.N. Viech Halter zu Ottenthall, und des Philipp Ebner zu Oberstockhstall dienstbahr, nacher Wünckhlberg ,
3 Joch Ackher in Ruppersthaller Freyheit, dienen in das Ruppersthallerische Grundbuech nacher Schallenberg,
2 Joch In Poden, Mitterstockhstaller Freyheit, stossend darauf des Antoni Perren 9 Joch, und des Balthaußer Kramer, von Ruppersthall sein Ackher, dienstbahr Herrschaften v. Schallenberg, 5 Joch in Mellsäckhen, Ruppersthaller Freyheit, stossen auf obige 2 Joch und der Herrschafft von Oberstockhstall, stosst auch einem Ackher darauff, Herrn Gafen v. Schallenberg dienstbahr,
2 Joch in Sandt, Oberstockhstaller Freyheit ligent, einer Seitten neben den Wassergraben, ander Seitten aber die Viechtrifft, dienstbar nacher Ottenthall,
1 Joch Ackher in Wünkhlberger oder Mitterstockhstaller Freyheit, neben des Hofweeg, darauf stossent des Johann Michael Gerstorffer, und Ferdinand Gegenpaur Schull Lector von Kirchberg Ackher, dienstbahr nacher Wüncklberg.
11 Joch Ackher in Poden, Oberstockhstaller Freyheit, neben Hannß Georg Pichler, von Kürchberg seel. und Margarethen von Wötzdorff dienstbahr nacher Wünkhlberg,
2½ Joch Ackher in Wüncklberger Freyheit, bey dem Ruppersthaller Weeg auf die 12 Joch Praiten stossent, neben Georg Staussl von Ruppersthall, und des Ruppersthaller Fahrtweeg, nacher Winkhelberg dienstbar,
ainer Leitenn anjezo ein Weingarten zwischen obgemelten Domb Capitlischen Ackher, darauf herab, dienstbahr nacher Oberstockhstall,
4/4 Weingarten auf dem Berg, neben des Bachs, und des Fahrtweeg, Thorothäische Freyheit, dienstbahr nacher Wünckhlberg,
¾ Weingarten in Rauffl, Ottenthaller Freyheit, neben N. Egger von Unterstockhstall, und eines unbekannten Weingarten ligent. Dienstbahr der Herrschafft Wünckhelberg
2 Tagwerk Wüssen [Wiese] zwischen der Viechtrifft und deren Domb Capitl. Weingarten ligent, dienstbahr nacher Passau,
ein Paumbgartten am Hausberg, neben des Bachs, und des Fahrtweeg, Thorotheische Freyheit, dient der Grösser Theill nach Ottenthall in das Graveneggerische Grundbuech, mit 8 d und der kleinere Thaill nach Oberstockhstall Herrn Pfarrer, wovon laut Eltern Hausdienstbuech Lib. C, fol. 31 das jährl. Schuzgelt zu entrichten ist mit ... 9 fl.
 
Nutz und Gewähr erhalten: 

1760

 

Herr BERR Anton, Theresia ux.

1776

"Käufl." 

Herr HEISS Franz, Rosina ux.

1781

 

Herr PICHLER Franz Xaver, Maria Anna ux.

1805

 

Herr PICHLER Franz allein*)

1807

 

Herr PICHLER Franz, Theresia ux.**)

1811  

 

PICHLER Theresia allein

1811  

 

DELAPINA Anton, Theresia ux.***)

Besitzer:

   

1865 30.08.    

Einantwortung/Kauf 5.000 f;   
fo. 11 Bescheid  

15. eing. 30.08 1865, Z. 4833
DELAPINA  Anton, Witwer zur Gänze

1866

19.02. Ehe  5.000 f 

DELAPINA Anton jun. und Magdalena,
geb. ZWICKL[72] je ½  

1867 

14.06. Kauf 9.000 f 

LEITL Leopold zur Gänze"

 
Übertragen in das Neue Grundbuch Oberstockstall EZ 86, stellte sich der Hof folgendermaßen dar:
Grdstk Nr.       
23     Wohnhaus Nr. 23 a
24/1  Wohn- und Wirtschaftsgebäude samt Hof Nr. 23 b
24/2  Wirtschaftsgebäude
35     Garten in der Ortsried
44/1  Garten in der Ortsried
46     Weide/Wald in der Ortsried
52/1  Acker im Grünbichl
48     Acker/Wald im Grünbichl
227   Acker im Sand
44/2  Garten in der Ortsried
44/3  Garten in der Ortsried
 
Zum Hof gehörten 1940 weiters die Grundtücke der EZ 87 und 89 GB Oberstockstall, EZ. 348 GB Mitterstockstall, EZ 1142 GB Ruppersthal und EZ 45 GB Frauendorf.
Besitzer:  

1867   14.06. Ehepakt  

LEITL Leopold und Johanna,
geb. GERM[73] je ½

1878   22.07. Einantwortung

LEITL Johanna, Witwe zur Gänze

1878   22.07. Ehe   

STEININGER Johann****) und
Gattin Johanna, verw. LEITL je ½                                               

1920   15.03. Übergabevertrag 

LEITL Johanna zur Gänze

1937   19.05. Übergabevertrag

LEITL Leopold und Maria je ½              

1940   10.10. Amtsbestätigung 

LEITL Leopold zur Gänze

1941   23.09. Übergabevertrag 

LEITL Leopold zur Gänze

1943   15.06. Einantwortung (Mj.) 

LEITL Martha zur Gänze

1967   21.12.1967 Ehe, Namensänd.) 

WÜRGER Matha zur Gänze

1970   13.01. Ehevertrag 

WÜRGER Johann und Martha,
geb. Leitl je ½

      
Grundbuch geschlossen am 28.01.1977
Nach Erstellung des Franziszeischen Katasters übergeleitet ins Neue Grundbuch Oberstockstall EZ 86
Die Fluren sind zum Teil in der Administrativkarte unter AIII_44B_039.jpg (6414×6816) (noel.gv.at)  einsehbar.
*)  Sterbematriken Kirchberg am Wagram, tom 03-09/90: 07.April 1805: + Pichler Franz, Inhaber eines Freihofes in Oberstockstall 23, 55 Jahre.[74]
**)  Trauungsbuch Kirchberg am Wagram , tom 02-09/51: 07.09.1807: Pichler Franz, 20 J., Inhaber eines Freihofes zu Oberstockstall 23, ehel. Sohn des Franz Xaver Pichler, seines Vorfahrers allda und Magdalena, geb. Heiß ꝏ  Theresia, ehel. Tochter des Mathias Mann, Bauers zu Unterstockstall 17 und der Josefa, geb. BEER.[75]
***) Trauungsbuch Kirchberg am Wagram , tom 02-09/68: 27.02. 1811: H. Anton Delapina, 24 J., H. des Freihofes zu Oberstockstall 23, ehel Sohn des H. Franz Delapina, bürgerl Handeslmann und Fr. Clara, geb. Schwingenschlögl ꝏ Theresia, 29 J., Witwe nach Franz Pichler, Inhaber des Freihofes zu Oberstockstall 23.[76]
****) Steininger Johann, Hausbesitzerssohn, Oberstockstall 23:
geb. am 19.März 1848 in Zeiselberg[77] Nr. 10 bei Gobelsburg (scheint in der dortigen Pfarrmatrik lediglich im Index auf), als ehel. Sohn des Hausbesitzers Johann Steininger und der Barbara, geb. Reisinger  aus Zeiselberg.
Er heiratet am 1. Juli 1878 in Tulln die Johanna Leitl, Witwe nach Leopold Leitl, gewesener Wirschaftsbesitzer in Oberstockstall Nr. 23 gebürtig von Frauendorf in der Au, ehel. Tochter des Leopold Germ und der Barbara ux., geb. Pichler.[78]
1881 am 24. Mai werden die Zwillinge Anton und Maria als eheliche Kinder des Johann und Johanna Steininger geboren, Anton verstirbt am 12.Juli 1881[79]
Am 10.August 1889 ergeht in  der Wiener Zeitung der Aufruf nach den von Johann und Johanna Steininger wegen Anerkennung des Eigentumsrechtes an den Realitäten GB Oberstockstall EZ. 88 Parz. Nr. 115 (Acker in Boden) am 29.Juli 1889 beklagten Anton und Francisca Delapina resp. deren Erben und Rechtsnachfolger um Erscheinen bei der anberaumten Tagsatzung am 30.August 1889. Für den Fall des Nichterscheinens wurde Herr Joseph Huber als Curator bestellt.[80]
1890 kanditierte Johann Steininger bei den Landtagswahlen im Kremser Bezirk als Gegenkandidat des Herrn Fürnkranz und erhielt 5 Stimmen (Fürnkranz 274).[81]
19.Februar 1891: Das Wahlcomitee des Bauernbundes „Mittelstraße“ hat für den Wahlbezirk Krems den Wirtschaftsbesitzer Johann Steininger aus Oberstockstall als Canditaten aufgestellt. [82]
Am 28. April 1891 wurde der „Spar- und Darlehenscassen-Verein für Ober- und Mitterstockstall, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung“ mit Sitz in Oberstockstall gegründet, als deren Vorstände
  1. Johann Steininger, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall als Obmann,
  2. Carl Bauer, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall als Obmann-Stellvertreter,
  3. Franz Beier, Wirtschaftsbesitzer in Mitterstockstall,
  4. Anton Passecker, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall und
  5. Leopold Wasl, Wirtschaftsbesitzer in Oberstockstall eingetragen werden.
Am 26.August 1896 laden die Unterfertigten, unter Ihnen Johann Steininger aus Oberstockstall, alle Bauern, ohne Unterschied der politischen Gesinnung, zum I. Bauerntag für Sonntag, den 13.September nach Wien in der Volkshalle des Neuen Rathauses ein.[84]
1898 im März findet in Langenlois eine Versammlung der Weinhauer und Landwirte statt, als Verbandsausschuß erscheint u.a. Steininger aus Oberstockstall.[85]
1911 30.04. Versammlung des Deutschen Hauer- und Bauernbundes in Fels – Teilnehmer Johann Steininger unterstützt die Kandidatur Schwarzingers.[86]
2.Juli 1919 Steininger Johann, Wirtschaftsbesitzer aus Oberstockstall Nr. 23, geboren in Zeiselberg, Pfarre Gobelsburg b. Krems, stirbt im Alter von 71 Jahren.[87]
Johann Steininger modernisierte seinerzeit den Bärenhof und richtete eine Wasserleitung mit einer von einem Windrad betriebe Pumpstation ein, mit welcher auch die Selbsttränkeanlagen in den Stallungen versorgt wurden.
 
Namenszug Steininger Abb. 17: Der Namenszug "Johann Steininger 1900" ist im Stiegengeländer des Vorraumes eingearbeitet, auf dem auch der Namenszug "19 J. u. M. Walzer 50" (des 2. Ehemannes der Maria Ille, verwitwete Leitl[88]), aufgemalt ist.
Foto: H. Pistracher
 
Oberstockstall 1910 Abb. 18: Ansicht von Mitter- und Oberstockstall um 1910, im Hintergrund das Windrad beim Bärnhof Ansichtskarte, Foto A. Nowotny
Der Bärnhof wurde von der Familie Würger restauriert und um einen Wohntrakt für die jüngere Generation, eine Maschinenhalle, eine Kundenstube, einem Zugangstunnel zum Weinkeller sowie Werk- und Lagerräume erweitert.
 
BärnhofAbb. 19: Bis zur Errichtung des neuen Feuerwehrhauses in Oberstockstall  hielt man den Feuerwehrheurigen jede 2. Jahr im Bärnhof ab. Foto: Hermann Pistracher 
Feurewehrheuriger 1996Abb. 20: Feuerwehrheuriger 1986 Foto A. Nowotny
April 2022
Andreas Nowotny
 

[1] Trauungsbuch - 02-11 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 15.12.2021

[2] rauungsbuch - 02-11 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu)  15.12.2021

1867 06.08.: LEITL Leopold, 31 J., Besitzer des Bärenhofes zu Oberstockstall 23, ehel. Sohn des Johann Leitl, Hauer zu Großweikersdorf und der Aloisia, geb. Baumgartner ꝏ GERM Johanna,27 J., ehel. Tochter des Leopold Germ, Wirtschaftsbesitzers zu Frauendorf an der Au 9, und der Barbara, geb. Pichler.

[3] J. KÖSTLBAUER: „Tullner Gau - Wie Spuren im Sand- Herkunft und Bedeutung der Ortsnamen des Tullner Bezirkes“ 1986, NÖLA Handschrift 1176, S. 14.

[4] Mag. Ralf GRÖNINGER: „Bauhistorische Untersuchung Gut Oberstockstall bei Kirchberg am Wagram“ (2017) S. 5: „Das Gut liegt am südwestlichen Ortsrand von Oberstockstall an erhöhter Stelle. Die während der Eiszeiten entstandenen mächtigen Lößablagerungen von über 20 m Höhe Abb. 2), wurden hier im Laufe der Zeit vom Gießbach abgegraben, sodass am orographisch rechten Ufer die topographische Situation einer Terrasse im Hang entstand, auf der das Gut liegt. Westlich des Gutes verblieb eine Hochebene, die sich weiter bis nach Kirchberg am Wagram zieht. In etwa 450 m Luftlinie südöstlich des Gutes sind im Nachbarort Mitterstockstall noch die Überreste der Burg Winkelberg, einer Burg vom Typus „Hausberg“ bzw. „Motte“, erhalten, die das nähere Umfeld militärisch beherrschte, während das Gut Oberstockstall allenfalls nur schwach befestigt gewesen sein dürfte. Aufgrund der geländebedingten Überhöhung im Westen dürfte es kaum ernsthaft zu verteidigen gewesen sein.“ - Über Hausberge bzw. Motten siehe  Motte (Burg) – Wikipedia  

Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, Sn. 48-50  ist der Meinung, daß die Stelle des Domkapitlischen Gutshofes der ursprüngliche Herrensitz der Sigiharde gewesen sein dürfte.

Den besten Eindruck über die Lagen des Gutes und des Schloßberges bietet ein Spaziergang vom Alchemistengarten beim neuen Friedhof an der „Ursprungskapelle“ vorbei nach Mitterstockstall. Hier zeigt sich, wie beherrschend und den Gutshof Schloß Oberstockstall beschützend sich der Schloßberg darbietet. Der Ausbau des Guts- und Pfarrhofes zum Schloß erfolgte erst 1548/49 unter Pfarrer Christoph Trenbach, der auch die Herrschaft Winkelberg von Balthasar von Puchheim erwarb.

Dr. Rudolf DELAPINA in Geschichte Oberstockstall, S. 190-1: „1529 erschienen die Türken vor Wien, das sie, da es von Graf Niclas von Salm tapfer verteidigt wurde, vergeblich belagerten. Sebastian Hager, Vater des Sigismund Hager, nahm an der Verteidigung teil. Sein Bruder Wolfgang Hager, kaiserlicher Feldhauptmann, fand am 02.10. 1529 bei einem Ausfall den Tod. Damals wurde die Feste Winkelberg durch mehrere Tage von einem türkischen Streifkorps vergeblich belagert. Der Wut, die ihr Mißerfolg heraufbeschwor, dürfte der nahegelegene Guts- und Pfarrhof zu Oberstockstall zum Opfer gefallen sein, denn im Tagebuche über die erste Belagerung Wiens heißt es:»dys, so hernach volget, haben die Türgken so man zu Krems gefangen hatt, bekannt« (Kerschbaumer, G. d. St. Krems, S. 69).“ Diese Begebenheit wird auch beim „Bärnhof“ noch eine wesentliche Rolle spielen, siehe Kapitel 7 Grundbücher und Gülteinlagen- 1557 Caspar Spann – alte Gülteinlagen. 

[5] Dr. Michael HINTERMAYER  Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S. 23-24: "An einem unbekannten Tag des Jahres 1258 überträgt Ortlieb IV. von Winkl dem Kloster Zwettl mit Einverständnis seiner Frau Elisabeth und seiner Mutter Kunigunde die villa *Edelbach107 (abgek. auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Allentsteig, BH Zwettl). Zur Ausstellung der Urkunde reiste Ortlieb, dessen Ehe mit der Tochter Hadmars und Minozlas von Falkenberg nicht lange zurückliegen kann, mit seiner Frau zum Zwettlerhof bei Hadersdorf am Kamp, wobei sich das Ehepaar aber standesgemäß von Ratold und Ulrich von Winkl und Orphanus von Winklberg (es ist zugleich die erste Nennung von Winklberg) begleiten ließ; vielleicht gehört auch Ernst von Stockstall zur Begleitung (wenn dieser nicht den Herren von *Werde zuzuordnen ist). Dort wurden Ortlieb und Elisabeth von einer beeindruckenden Zahl von Familienangehörigen erwartet. Außer den (Schwieger)eltern waren Hadmars Bruder Rapoto III. mit seinem Sohn Rapoto iunior anwesend und deren Cousins Albero von Dürnstein und Heinrich von Weitra. Angesichts dieses Familienaufgebots kann kaum mehr ein Zweifel daran bestehen, dass die Brüder Hadmar und Chadold von *Werde, die als einzige sonstige Landherren anwesend waren, zur engen Verwandtschaft gehören. Besiegelt wurde die Urkunde von Ortlieb von Winkl und Rapoto von Falkenberg. Als Zeuge wurde noch Konrad von Falkenberg, ritterlicher Gefolgsmann der Falkenberger, herangezogen.

107 Reg Zwettl Nr. 122 (1258 [Zwettlerhof bei] Hadersdorf"

[6] DR. Rudolf DELAPINA  schreibt in Geschichte Oberstockstall S. 257: "In den ersten Zeiten der Besiedelung ließ man aber wegen der herrschenden Unsicherheitden Wehrgedanken nie außé acht. Davon zeugt auch der Bau der in ein Wehrsystem eingegliederten Burgen, sowie, daß bei Anlage und Gestaltung des Angerdorfs auch der Wehrzweck bestimmend war. Auch die Kirche St. Stephan am Wagram wurde auf eine Anhöhe gesetzt und wegen der Unsicherheit als Wehrkirche ausgebaut. Und da sollte das zur Führung der Abwehr berufene Geschlecht den ungünstigsten Platz für die Errichtung seines Stammsitzes gewählt haben?"

[7] Siehe Aribo I. (Ostmark) – Wikipedia  25.11.2021.

[8] Siehe Aribo (Leoben) – Wikipedia , Aribo I. – Wikipedia ; Der Baierische Pfalzgraf (comites paladini) war der Vertreter des Königs bzw. Kaisers in Baiern und hatte seinen Sitz in Regensburg. Er war vermutlich im Stammesherzogtum Baiern, im Gegensatz zu den anderen Pfalzgrafen, dem Bayerischen Herzog untergeordnet. Siehe Pfalzgraf – Wikipedia    24.11.2021.

[9] Bianca WOJTA Diplomarbeit Wien, 2004, „Absdorf- Eine Gründung von Niederalteich..“, S. 23:“Als 976 Luitpold als Markgraf erstmals genannt wurde; verlief die Grenzlinie der babenbergischen Länder im Osten bis zum Wienerwald und im Norden entlang des Wagrams. Entlang dieser Verteidigungslinie gegen die Ungarn wurden bald Befestigungen errichtet, die in Wehrlinien an den Flüssen aneinandergereiht waren: Die Hausberge bzw. Wehranlagen auf erhöhten Punkten. Auf jene Zeit dürften auch der Hausberg von Hippersdorf bzw. der befestigte Wirtschaftshof in Absberg zurückgehen.....“ - Analog dazu muß davon ausgehen, daß dies auch in "Stockstall" mit dem später Winkelberg genannten Tumulus bzw. Hausberg der Fall war.

[10] Rudolf BÜTTNER "Burgen und Schlösser in Niederösterreich" - Zwischen Greifenstein und Sankt Pölten, Birken-Verlag/Wien schreibt über Reidlig: „Fränkische Herrschaft und Ostmark:

"Im Jahre 791 kamen die Franken im Zuge der Awarenkriege in das Tullnerfeld und stellten das Gebiet nach damaligem fränkischen Recht unter die Herrschaft des Königs, der die eroberten Ländereien als Lehen an geistliche und weltliche Herren verteilte. Da das Tullnerfeld durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Zeit der Völkerwanderung ein teilweise recht menschenleerer Raum war, galt es für eine dichtere Besiedung zu sorgen.

Das Erzbistum Salzburg erhielt Land zwischen Traismauer, Reidling und Preuwitz und in kirchlicher Hinsicht wurde das westliche Tullnerfeld den Bischöfen von Passau unterstellt, die Missionstätigkeit wurde unter Ludwig dem Deutschen 829 geregelt.

Als letzter Grenzgraf sei Aribo zur Zeit des Ausgangs der Ostmark und des karolingischen Reiches erwähnt, der in Ahrenberg Lager bezog, als er gegen den mährischen Großfürsten Swatopluk kämpfte.

Als Untergrafen waren die Wilhelminer [Wilhelm und Engeschalk] Besitzer der Güter in dieser Region, die im 9. Jahrhundert im Kampfe gegen die Mährer umgekommen sind. Nach deren Tod kamen diese Güter an verwandte Geschlechter, darunter auch an die Sieghardinger, die Gründer und Besitzer der Burg Sitzenberg."

Siehe auch https://www.hf-kirchberg.at/mitterstockstall/winkelberg/der-schlossberg-in-stockstall#_edn42Anm. 44.

[11]  HINTERMAYER-WELLLENBERG „Die Herren von Traisen und ihre Beziehung zu den Aribonen“ .., S. 45.

Auch das Auftreten der Sigiharde von Sockstall deutet auf die Gemengelage deren Besitzungen mit jenen der Herren von Traisen sowohl in der Gegend um Sitzenberg als auch in Stockstall hin.

Nach Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, S. 45 kommt als quellenmäßig belegbarer Vertreter der Familie ein 1108 erwähnter Sigehart in Betracht, der gemeinsam mit seinem Verwandten Starkfried von Seebarn am Wagram-Ponsee-Preuwitz-Pötzleinsdorf in der "Gründungsurkunde" von Seitenstetten unter die edelfreien Zeugen gereiht ist und der auch mit Besitz in Frauendorf an der Schmida ausgestattet ist. Siehe auch Anm. 36 und 37.

Ich vermute, jener Sigihard war auch der 1125 als Sigahard de Sicinberg genannte. Siehe A. NOWOTNY Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at bzw. MB 29/2 20 Sülz, Geschichte von St. Florian, 237.  CharterAT-StiASF|StFlorianCanReg|1125-Monasterium.net 08.01.2022.

[12]  Näheres siehe Herrschaft St. Andrä (hf-kirchberg.at) . Heidenrich von Tegernwang-Edla – Witwer nach einer Inzersdorferin (Traisen) mit Besitzungen u.a. in Stockstall. Siehe Carl PLANK "Die Regensburger Grafschaft im Unterinntal und die Rapotonen" – Stammbaum. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck -
download unter https://www.zobodat.at/pdf/VeroeffFerd_31_0561-0565.pdf

[13] Dr. Georg JURITSCH: Geschichte der Babenberger und ihrer Länder (976-1246) - Innsbruck 1894

[14] Anm. A. Nowotny: Um 1100 hatten die Formbacher Besitz nördlich der Donau und östlich des Kamps bis etwa Kreuzenstein, siehe  NOWOTNY Andreas: 700 Jahre Neustift im Felde Teil 1, Geschichte S. 43, bzw. Parz (hf-kirchberg.at) ; siehe auch  Anm. 11 und 17.

[15] Anm. A. Nowotny: Auch bei dem Kreis, aus dem die Herren von Winkl und die "Bawari"- Payr von Rußbach und Ponsee stammen, spielen u.a. die Leitnamen Tiemo und Meginhard eine Rolle siehe Dr. Günter MARIAN – "Studien zum mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 17 ff., S. 170 ff..

[16] Josef SZIDERITS, Diplomarbeit 2013: „Die Herren von Sonnberg und deren Umfeld. Ein Ministerialengeschlecht im Weinviertel“ S. 1, 2.

[17] Dr. Michael HINTERMAYER: Masterarbeit "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh.", S. 12 -16: "Haderich I. von Hadersdorf ist der erste urkundlich greifbare Vertreter der sog. Haderiche, einer Familie des freien Hochadels, deren Herrschafts- und Besitzschwerpunkte das untere Kamptal und das obere Triestingtal waren und deren Streubesitzungen fast in ganz Niederösterreich lagen. Die Vermählung Haderichs I. mit Ita, vermutlich einer Tochter des Grafen Tiemo II. von Formbach (+ 1040), begründet die Verbindung mit den Formbachern – unübersehbar ist die enge Nachbarschaft und teilweise Gemengelage von Besitzungen der Haderiche und Formbacher bzw. deren Ministerialen in der Kampgegend – und durch die zweite Ehe Itas mit Markgraf Leopold II. die Verbindung mit den Babenbergern, die sich an der Gemengelage im Triestingtal und bei der Gründung von Kleinmariazell manifestiert.... .....Haderich iunior oder Haderich III. erscheint 1113, ebenfalls noch einnamig, in zwei Klosterneuburger Traditionen mit seinen Söhnen Heinrich und Rapoto. Ob er es ist oder noch sein Vater Haderich II., der in einer frühen Tradition des Klosters Formbach 1096/1109 als Haderich von Kammern erscheint, ist nicht sicher... .  ... Die Söhne Haderichs III., Heinrich und Rapoto, nennen sich ebenfalls nach Kammern, aber auch nach Nöstach und Schwarzenburg, auf dessen Grund und Boden das Kloster Kleinmariazell im Wienerwald entstand; es handelt sich offenbar um zwei alternierend für denselben Adelssitz verwendete Namen (Svarzenburch que… nomine alio Nezta vocabatur). ....  

..Da sich Rapoto (I.) 1144 in Berchtesgaden nach Kammern und annähernd gleichzeitig auch nach Falkenberg nennt, wird in dieser Zeit die Burg Falkenberg zum Hauptwohnsitz der Familie geworden sein;"

Aus der Familie der Falkenberger (namensgebender Sitz: Burg, nunmehr Ruine Falkenberg bei Straß im Strassertal) stammen die Herren von *Werd, die ihren namensgebenden Sitz *Werd in Kammern hatten, ab. Sie hatten Besitz in Engelmannsbrunn, Stockstall, Hannidorf, Großriedenthal, Ottenthal ...

[18]  Hannidorf: Abgekommenes Dorf südöstlich von Kollersdorf und südwestlich von Neustift im Felde zwischen der "unteren und oberen Haniflacke" in der Flur "Altendorf" - siehe Hannodorf (hf-kirchberg.at). Aus den abgekommenen Orten Hannidorf und Porz ist das neugegründete, im Jahre 1318 erstmals urkundlich genannte Neustift im Felde hervorgegangen.

[19]  Cod. Salisb. Lib. I, anno 1004, pag. 121, Nr. 465, veröffentlicht in Notizenblatt Nr. 13,  Archiv f. Kunde österr. Geschichtsquellen 6. Jg. 1856 , "V. Historischer Atlas - Donaciones fundaciones et dotaciones ecclesie sancti  petri Salczburge. Liber primus anno 1004 editus", S.  305 und 306; Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen - Google Books  
 abgerufen am 25.April 2017; bezieht sich auf den Distrikt Krems, dem Kollersdorf und Neustift bis 1854 zugehörig waren.

[20]  Weitere Söhne Engelberts III.: Friedrich (Diakon), Hartwig Bischof von Brixen 1023-1030) und Engelbert IV. († 15.3.1040). Engilbert III. war Sohn des Chiemgaugrafen Sieghard IV. (Sieghardinger „Sizzo von Melk“) und seiner 2. Gattin Willa (um 935-ca. 977), Tochter des Aribonen Graf Bernhard, Vogt im Salzburggau und der Engilrata.       
http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/sighardinger/engelbert_3_graf_im_chiemgau_1020_
sieghardinger/engelbert_3_graf_im_chiemgau_+_1020.html abger. 7.2.2019. 

[21]  MB 11 S.140  Nr. 27; 

[22]   MB 28 450. Ministerium wird aus dem Lateinischen mit "Amt"  oder "Amtsbezirk" übersetzt (ministerium - Deutsch-Übersetzung - Langenscheidt Latein-Deutsch Wörterbuch ).  Zu Sigimar Siehe GÄDE Elisabeth: Die Burggrafen von Regensburg im 11. Jahrhundert: Genealogie und Regesten - heimatforschung-regensburg.de  S.53 Nr. 45, Nr. 46, S. 59 Nr. 63, S. 61 Nr. 68, S. 13, S. 62 Nr. 70....

Sigimarisuuerde = das "Werd" des Sigimar. "Werd" kann sowohl Insel als auch Ufer bedeuten, siehe Dr. Michael HINTERMAYER: Masterarbeit "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh.", S. 10..

Augenfällig ist, dass man in Stockstall öfter auf Personen mit Bezug zu Regensburg trifft, siehe Anm. 8, 12, 23, 25, 30, wobei zu unterscheiden ist zwischen den Burggrafen von Regensburg und den Vögten des Klosters St. Emmeran zu Regensburg.

[23] MB 28 II, S. 226 Nr.15., G−de 9-111 (heimatforschung-regensburg.de) 18.11.2021.

[24]Dr. Rudolf Delapina (hf-kirchberg.at) Der Heimatkundliche Nachlass wurde 2005 der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram übergeben und diese übergab die Sammlung 2020 dem NÖ. Landesarchiv.

[25]  Anm. A. Nowotny: Quelle: Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt XV. Band, 1977, Abschrift nach dem Vidimus von 1302 im Grundbuche der Pfarre Kirchstetten von 1558, Bl. 188-190, Pfarrarchiv Ollersbach- hier heißt es "duos mansus in Stochstal et ibidem duas vineas dotem perpetuum assignauit" ergänzt durch den Autor Kanonikus Alois PLESSER mit: (Ober- und Unterstockstall bei Kirchberg am Wagram).

Über die Vertrauenswürdigkeit dieser Quelle siehe Hubert EMMERIG: "Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert, veröffentlicht in Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft" Band 53/2013/Nr 2, Sn. 56 bis 77: "Die sorgfältige Analyse dieser indirekten und späten Überlieferung durch Klebel und Boshof ergab, daß es sich – auch wenn der Rechtsinhalt der Pfarrerhebung plausibel ist – mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung handelt, die vielleicht 1302 entstanden und in Abschrift von 1558 überliefert ist. Die Urkunde kann daher nicht als Beleg gewertet werden, daß die Kremser Münzstätte in den Jahren 1129 oder 1130 bereits aktiv war.

Von numismatischer Seite ist freilich einzuwenden, daß 1302 wohl niemand auf die Idee gekommen wäre, einen Betrag in Münze der bereits 1200 geschlossenen Münzstätte Krems zu erwähnen. So ist doch anzunehmen, daß hier eine Vorlage des 12. Jahrhunderts herangezogen wurde über deren Inhalt wie Datierung freilich keine Aussage getroffen werden kann." (PDF) Kremser Währung und Kremser Münzer im 12. Jahrhundert | Hubert Emmerig - Academia.edu 16.12.2021.

Die in obiger Abschrift genannte Elissa, die Tochter Petrissas und Bothos von Schwarzenburg soll die Gattin des Grafen von Görz, Vogt von Aquileia und Millstatt, Engelbert II. gewesen sein. Siehe  Meinhardiner – Wikipedia  und Engelbert II. (Görz) – Wikipedia 29.11.2021.

Mehr über Petrissa und die Schwarzenburger siehe Herrschaft St. Andrä (hf-kirchberg.at) und Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at SCHÄFFER Hann u. Herbert in "Beiträge zu einigen mit dem vormaligen Landgut/Schloss Hagen bei Linz verbundenen Adelsgeschlechtern, deren Gesippen und Nachfolgern....." S.77: "Die mit den Anzbachern und zahlreichen anderen Adelsgeschlechtern versippten Hochfreien vLengenbach x gelten als eines der mächtigsten Geschlechter in Österreich, hatten reichen Besitz vor allem in Niederösterreich, aber auch in OÖ und Stmk. Ihre ursprüngliche Stammburg und ihr Herrschaftszentrum waren Altlengbach, dann ab 1192 Neulengbach. Weitere Sitze befanden sich in Burgstall, Rechberg und (laut Hermann) auch Lembach in OÖ. Sie benannten sich nach ihren diversen Burgen, traten als vLengenbach, vPurgstall (a.d.Erlauf), vRechberg/Rehberg (bei Krems), als Vögte von Klöstern, in der Riedmark, als Domvögte von Regensburg ab März 1189 (unter Bi Konrad III. vRegensburg, vLaichling, 1186>1204) in Erscheinung. Verwandt und verschwägert mit zahlreichen bedeutenden Adelsgeschlechtern, starben sie mit Otto V. 1236 aus."

Siehe auch Herren von Lengenbach – Wikipedia 25.11.2021: "Auch eine verwandtschaftliche Beziehung dieses Engilrich mit den  Grafen von Görz wird vermutet, da sein Name oder Varianten davon (Engelbert) in der Stammliste dieser Grafenfamilie vorkommen und sie auch Besitzungen in Niederösterreich hatten."

Über die Familie der Domvögte von Regensburg siehe familie_der_domvoegte_von_regesnburg (manfred-hiebl.de)  16.12.2021.

Nach 1147 widmen Otto, Walcho (Walchun) und angeblich deren Schwester Petersa (Petrissa) von Machland dem Bistum Passau Güter u.a. zu Stinkenbrunn, Heutal, Hanftal und Valwa. MB 29 220, S. 214. - Ebenfalls ein nachträglich aufgezeichneter Vidimus um 1260, der eher der Realität entspricht, siehe auch Riza von Eibesbrunn 1180 u. Anm. 52.

[26]  F 8 368 : CCCLXVIII. Nouerint uniuersi catholice fidei quod quidam ingenuus homo. N. Ebran. delegauit super altare S. Marie omne predium suum dominicale unum ad stochistalle. et aliut ad Chamba cum uinea una. Sed et XXX. mancipia ob censum annuatim soluendum. eo tenore si ipse absque herede obiret. ecclesia illut iure perpetuo possideret. Huius nempe traditionis testes extant hii. Hadamar de Chunringin. Wolfger de lenginuelt.   

Ebran gibt den Hof im Falle seines Absterbens, ob diese Schenkung dann tatsächlich realisiert wurde, bleibt offen. In F 8 168 wird dieser Ebran vor 1140 auch als Zeuge in einem Tausch eines prediums in Engabrunn, den der nobilis Werinhard (von Au?) für seinen militis  Ascuin/Aschwin vollzog, genannt.

Im Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, bearb. von J. ZAHN, S. 212 Nr. 207: 1141 kommt ein Eberan de Gotsbach in einer Urkunde des Salzburger Erzbischof Konrad I. als Zeuge an prominenter Stelle vor. Es gibt zwar einen Weiler Gottsbach in der Steiermark bei Knittelfeld, worüber aber nichts Geschichtliches zu finden ist.

Nahe der Stadt Ybbs/Donau befindet sich das Dorf Göttsbach, und hier übergab Graf Eberhard II. von Ebersberg im Jahre 1037 an das Kloster Geisenberg einen Hof. (Harald Jäger, Geisenfelder Traditionen, München 1947; Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München, Handschriften, Kloster Geisenfeld 1, fol. 1 und Kloster Geisenfeld 25, fol. 21. Die Lage von Göttsbach siehe Europa im 18. Jahrhundert | Arcanum Karten  15.12.2021. Die Stammliste der Grafen von Sempt-Ebersberg siehe Grafen von Ebersberg – Wikipedia 15.12.2021.

Die Grafen von Ebersberg entstammen dem Hause der Sieghardinger, der obengenannte Ebran dürfte also mit den Sigeharden verwandt gewesen sein. Siehe auch Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, S. 46.

Zu dem oben angeführten Zeugen  Wolfger de Lenginuelt siehe  Heilika von Lengenfeld – Wikipedia    Burgen- und Klostergeschichte der Gemeinde Pettendorf – Wikipedia    und  Pettendorf (Gemeinde Hausleiten) – Wikipedia   

F8/264: „CCLXIV.

Memoria quoque a fidelibus iugiter est retinendum quod Heilka de birhoim tradidit super altare sancte M. per manum filii sui Gerhardt, filieque sue . . . . eodem die couuerse. uineam unam ad staudratisdorf. uuumque mancipium Diemud pro censu. V. denariorum. Et ut hec tradicio firma sit. idonei asciti sunt testes hii. Adalramus de oftheringin. Rudigerus frater ipsius G(erhardi). Hermannus de porze. Wolferun. Otachar de treisim. Hartwicus. Rahawinus de winchil.“

Die Erklärung von Wilhelm KARLIN F8, S. 192-193:  „CCLXIV.

"Heilka de birboim, wohl dieselbe Hailwig de Pirbaum (Bierbum, oder gemeinhin Langenbirbaum genannt, unweit der Strasse von Tulln nach Traismauer, in der Pfarre Ponsee, O. W. W.), welche von dem Herzoge Heinrich II. Jasomirgott im Jahre 1155 (1170?) die Erlaubniss erhielt, ihre gesammten Erbgüter dem Kloster Seitenstätten zu schenken. (Babenberger Regesten S. 48, Nr. 73, mit der wohl zu beachtenden Note Nr. 234, S. 229—230). Hier, aus unserem Saalbuche lernen wir ihre Kinder, zwei Söhne Gerhard und Rudiger, und eine Tochter N. kennen, welche Nonne im Frauenkloster bei Göttweig wurde, an deren Einkleidungs- oder Professtage (eodem die converse) die Mutter Heilka einen Weingarten bei Staudratisdorf (d. i. Stadersdorf am rechten Traisen-Ufer, unweit St. Pölten); und eine Diensteigene unserer Kirche schenkte, beiläufig um die Zeit 1140—1150. Als Zeugen waren dabei:

Adalrammiis de Oftheringin, im Saalbuche von St. Nicolai (Urkundenbuch des Landes ob der Enns I, S.554, Nr. XCIH.) c. 1140 nobilis genannt, erscheint mit seinem gleichnamigen Sohne einigemal in den Urkunden von Wilhering zwischen den Jahren 1155—1107 (siehe Geschichte dieses Stiftes von Jodok Slülz S. 473, 479, 483). Das Stammschloss dieser Freien lag am westlichen Abhange des Kirnberges unweit vom jetzigem Pfarrorte Oftering, im Hausruckviertel ob der Enns.

Hermannus de porce wird in Nr. CCLIX als zur Familia ecclesiastica gehörend aufgeführt.

Wolferun, Otachar de treisim sind nicht dem bekannten Edelgeschlechte de Treisim zuzuzählen.

Hartwicus, Rahawinus de winchil, vermuthlich im Orte Winkel ansässig, zwischen Kirchberg am Wagram und der Donau, U. M. B., wo im zwölften Jahrhundert eine angesehene adeliche Familie ihren Sitz hatte, (Vgl. Nr. CCCLXXVII.).

Unweit davon liegt auch das  Pfarrdorf  B i r b a u m, wohin Schweickhardt (Darstellung, V. U. M. B., I. Bd., S. 84), die Edlen de Pirbȏm setzt, welche im Klosterneuburger Saalbuche vorkommen. Maxm. Fischer aber (Fontes loc. Cit. S. 236, Nr. 331) bezieht dieselben auf den Ort Birbaum (Moosbirbaum) nächst dem Perschlingflusse, in der Pfarre Heiligen-Eiche. 0. W. W."

In F8/277 tritt um 1150 ein Werinhardus de lengenvelde auf.

Siehe auch Dr. Günter MARIAN: Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 17 Anm. 14.- Jener mit B. bezeichnete Gatte der Heilika dürfte Berthold (F4/349: Otto de Pirbom. et Perhtoldus uitulus. et frater suus Hainricus bzw. ca. 1140 - F8/341: Bertoldus de piriboum) von Bierbaum sein.

[27]   Anm. A. Nowotny: Die Benennung predium dominicale ist wörtlich mit Herrenhof zu übersetzen - domino-Übersetzung im Latein Wörterbuch (frag-caesar.de) . Das Dominikalgut war das von einer Herrschaft selbst bewirtschaftete Gut. Das an einzelne Bauern verlehnte Gut war das Rustikalgut.

Ein Saalhof ist ein zinsfreier Hof – Joachim Heinrich Campe, Braunschweig 1810 -Wörterbuch der Deutschen Sprache - 4. Teil S. 2, wird aber auch mit einem Tafelhof oder Kammerhof gleichgesetzt, siehe Friedhelm Stöcker auf http://www.zeitspurensuche.de/02/sttafel1.htm abger. 27.08.2018:

"Die Tafelgüter gehörten zum Vermögen des Königs, der Erzdiözese, der Klöster und der Stifte. Der Tafelhof war die Gerichtsstelle, wo das Gericht tagte. Er wird in alten Urkunden auch Villa oder Saalhof genannt. Ein Tafelgut mit dem dazu gehörenden Hof war dazu verpflichtet, für den Unterhalt einer hochgestellten Person (z.B. Des Königs oder Erzbischofs und deren Hofleute) Abgaben zu leisten. Ferner nutzten es die Herrschaften auf Reisen als Unterkunfts- und  Verpflegsstation".

Es könnte sich daher sowohl um eine Herrschaft auf dem Schloßberg (später Winkelberg), als auch um den später Bärenhof genannten Hof aber auch um den späteren Pfarrhof (Schloß Oberstockstall) handeln. Nachdem er an das Koster Göttweig kam, erhebt sich die Frage, was geschah weiter damit?

"[1254], Tulln:

Hadmar von *Werde gibt als iuratus bekannt, dass die Klage Eberans gegen die domina von Greifenstein (Gem. St. Andrä-Wördern, BH Tulln) um Güter in *Sunzenbrunn (abgek. bei Kirchberg a. Wagram, Thomasl (Gem. Ernstbrunn, BH Stockerau), Werk und Kritzendorf (Gem. Klosterneuburg, BH Wien-Umgebung) vor den Landrichtern [Heinrich] dem Schenken von Haßbach und H[einrich] von Liechtenstein aus Mangel an Beweisen abgewiesen wurde. S : der Aussteller. Z : fehlen. Original StiA Heiligenkreuz, Urkunde 1250 (keine Abb. in monasterium.net) mit Siegelrest (laut Ed.)

Ed.: KU Heiligenkreuz Nr. 117 (mit Datierung „um 1250“) ; zur Datierung auf 1254 vgl. WELTIN, Landesherr 147" (Quelle: Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015: "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh." S. 89.

Sunzenbrunn (1120-1230) wird von Dr. Richard HÜBL 1993 in " Geschichte der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram" S. 47, zwischen Ober- und Mitterstockstall lokalisiert.

Möglicherweise sind mit "Sunzenbrunn" die 3 Quellen im ehemaligen Domkapitlischen Pfarr-und Wirtschaftshof Schloss Oberstockstall gemeint.

Da das predium dominicale, das Ebran 1133 an das Stift Göttweig gab, im Göttweiger Besitz später nicht mehr aufscheint, könnte es von diesem an das Domkapitel Passau abgegeben worden sein, woraufhin dort dann der Pfarr- und Wirtschaftshof, der 1303 im Testament des Pfarrers von St. Stephan am Wagram, Rudger, der sich darin auch als Bauherr der im gotischen Stil erbauten Kirche in diesem Hofe darstellt, entstanden ist.

Rudolf DELAPINA schreibt in Geschichte Oberstockstall: "Das von den Siegharden von Oberstockstall übereignete Gut (prädium) auch Hof genannt, kam daher stiftungsgemäß der Kirche St Ägid und dem Leprosenhause zugute. Dieses Gut (Hof) ist daher scharf zu trennen von dem Besitz der Kirche und Pfarre St. Stephan am Wagram, deren Großteil der Einkünfte im Jahre 1147 der Bischof Reginbert von Passau dem Domkapitel zugewiesen hat, bis schließlich die Kirche St. Stephan am Wagram zur Gänze dem Domkapitel inkorporiert wurde und die domkapitlische Herrschaft Oberstockstall erstand. Es ist daher irrtümlich, wenn angenommen wird, daß der Pfarrhof in Oberstocksall auf dem an das Leprosenheim 1160 geschenkten Hof errichtet wurde. Die Pfarre St. Stephan, 1014 gestiftet, war bereits 1147 eine große und reiche Pfarre mit der Pfarrkirche St. Stephan auf dem Wagram!"

[28]  F 8 – 369: .... die hinterlassene Witwe nach Sigihardi, Namens Willibirch gibt an den Atar St. Marie (Göttweig) eine Manse zu Frauendorf (an der Schmida) durch die Hand ihres Sohnes Sigihardi und übergibt dessen Tochter Berhte  ebendahin an diesem Tage, sie dahin zu erziehen, Gott zu dienen .... . Im Namensgut der Ebersberger  kommt der Name Willibirg vor, siehe willibirg_von_ebersberg_graefin_von_kuehbach (manfred-hiebl.de)  , 15.11.2021. Siehe auch Anm. 22 – Sigimar.

War Willibirg eine Verwandte des Ebran?     

Karl LECHNER schreibt in "Waldegg – Muthmannsdorf – Ein Beitrag zur mittelalterlichen Herrschafts- und Kirchengeschichte im österreichisch-steirischen Grenzraum  Piestingtal – Hohe Wand-"Neue Welt", JbLKNÖ NF 38.1968/70 S. 463, über eine Willa: ".....daß aber verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Aribonen (Pfalzgrafen) und den Herren von Traisen-Waldegg vorliegen, ist kaum zu bezweifeln. Wir wollen festhalten: Richtig ist die Ableitung des Ortsnamens Willendorf von dem Frauennamen Willa. Wir kennen diesen gewöhnlich als Koseform von Wil(li)birg, ein Name, der besonders im Hause der Grafen von Ebersberg und der Grafen von Eppenstein häufig ist. Jedenfalls spricht nichts dafür, daß der Besitz Willendorfs an Adalram durch seine Gattin Richinza aus dem Hause der Herren von Perg an ihn gekommen ist (wie Bednar wollte); hier liegt ein alter Komplex der Traisen-Waldegger vor."

Dagegen Karl BEDNAR, JbLKNÖ NF 36.1964 S.105 u. 106 schreibt: "Diese frühesten erhalten gebliebenen Quellen zur Ortsgeschichte dieses Willendorf ermöglichen es uns nämlich, auf eine Willa gerade in der Zeit um 1025 zu schließen, welche als eine gemeinsame Vorfahrin der frühesten nachweisbaren Grundherren im genannten Willendorf anzusehen ist, u. zw. einerseits der Brüder Heinrich und Rapoto aus dem Hause der Haderiche von Schwarzenburg-Nöstach (1136), sowie andererseits der Richinza von Perg, der Gattin des 1141 und 1146 bezeugten Grundherrn dortselbst — des Adalram von Waldegg-Feistritz. Diese Willa um 1025, die Bestifterin der nach ihr benannten Erstansiedlung im erwähnten nachmaligen Ort, würde gemäß den in der obgenannten Untersuchung angeführten Gründen aus dem Geschlechte der chiemgauischen Sigeharde gewesen sein und ihren Rufnamen von ihrer 963 bezeugten Urgroßmutter Willa, der Gattin des Salzburggaugrafen Sigehard VIII., geerbt haben. Nach der Lage der gegebenen Umstände wird nicht Willa selber das Siedelland als Königswidmung erhalten haben, sondern eben ihr Vater Sigehard XI. aus dem Hause des Chiemgaugrafen, u.zw. wohl in der Zeit zwischen ca. 1000 und ca. 1020; entweder die Gesamtheit dieses Schenkungsgutes hier in der Gegend oder wahrscheinlich nur ein Teil desselben wird an die Sigehardtochter Willa die Jüngere als Heiratsausstattung gekommen sein gelegentlich ihrer Vermählung mit dem schwäbischen Augstgaugrafen Dietpold I., welches Ehebündnis am ehesten für die Zeit etwa um 1025/30 anzunehmen ist.

Willas Gatte Dietpold muß schon darum als Grundherr über weitausgedehnte Ländereien eben hier im Landstrich zwischen Wienerwald und Leitha geboten haben, da gerade er es war, welcher im Jahre 1060 den flüchtenden Ungarnkönig Salomon und dessen Gattin in Sicherheit brachte und weiter in das Innere Deutschlands geleitete. Die erfolgte Auswertung des Ortsnamens Willendorf ermöglicht es weiters, die Liste der Grundherrn über diese Ortschaft von Sigehard IX. über Willa die Jüngere und Dietpold I., Rapoto III. von Cham und dessen Töchter festzulegen, u. zw. einerseits die väterliche Großmutter der Brüder Heinrich und Rapoto v. Schwarzenburg, welch letztere 1136 Grundbesitz zu Willendorf an ihre Stiftung Klein-Mariazell gegeben hatten, sowie andererseits Richinza die Ältere von Külb, die Urgroßmutter der Richinza von Perg, welche die Gattin des Adalram von Waldegg-Feistritz gewesen war, der 1141 u. 1146 Besitz zu Willendorf an Stift Seckau gewidmet hatte." Siehe auch Anm. 16, 22, 26 und 52.

[29]  CharterAT-StiAZ|Urkunden|1230-Monasterium.net  Regest WINNER HEROLD Nr. 69 - Stiftsbibliothek Zwett Cod. 91 fol. 117v. 17.12.2021.

Anm. A.Nowotny: Diese Urkunde dürfte auf die Jahre 1161/71 zu datieren sein, siehe Dr. Günter MARIAN in „Anfänge des Gutes Oberstockstall“ in „Mitteilungen des Heimatkundlichen Arbeitskreises für den Bezirk Tulln“, Sn. 51-53.

Herbort von Rußbach dürfte der Familie der Bawari zuzuordnen sein. Auffallend ist, daß die Übernahme des Schloßberges durch Ortlieb III. von Winkl in die Zeit nach dem Niedergang des Geschlechts der Edelfreien "Sigeharde von Stochesdale" fällt,  denn ab nun treten nur mehr nach Stockstall genannte Gefolgsleute der Herren von * Werde, -von Falkenberg und ab 1258 -von Winkl auf. Die Herren dieser Gefolgsmänner dürften auch die "Burg/Herrschaftssitz Stockstall" auf dem Schloßberg besessen haben.

[30]   Anm. A.Nowotny: siehe Wehrbauten in Niederösterreich

Dass jener Rapoto von Schwarzenburg-Nöstach, der sich dann nach Falkenberg nennt, und Botho von Schwarzenburg, der Gatte Petrissas, dieselbe Person seien, wie Delapina oben schreibt, wird derzeit von der Geschichtswissenschaft nicht befürwortet, siehe https://www.heimatforschung-regensburg.de/2686/18/07-Jedelhauser%2095-124.pdf abg. 26.07.2020. Über die Probleme in diesem Forschungsbereich siehe Erwin KUPFER in Besiedelungs- und Herrschaftsgeschichte – MCellA (hypotheses.org)  abg. 22.11.2021. Siehe auch Wolfgang MÜNCH BUSECK 2007 "Die Herren von Trohe" S. 22, 35-38 -  Microsoft Word - Dokument1 (busecker-schlosspark.de) 23.11.2021.

Auf die Abkunft der Haderiche von der Schwarzenburg bei Rötz in der Oberpfalz hingegen weist Thomas LINDERMAYER in "Siedlungsgeschichte an der Pulkau – Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters" S. 82 ff hin.

Möglicherweise sind auch Harmannsdorf und das Nachbardorf Kleinrötz bei Korneuburg in die "Haderichsorte" einzuordnen.

Es sei hier noch auf eine Petrissa (Peters) von Machland oder Peilstein hingewiesen, die "urkundlich 1149 gemeinsam mit ihren Brüdern Otto und Walchun anlässlich der Schenkung von Landgütern in Haniftal an das Bistum Passau aufscheint. Sie könnte aber auch eine Petrissa von Peilstein sein. Weitere Nennungen der Petrissa erfolgen im Zusammenhang mit Besitz in Laa und Lobesdorf (Lautisdorf)." Siehe Herren von Perg und Machland – Wikipedia

Die Angaben in den Quellen MB 29/220 und UbLOÖ I S. 479 sind ähnlich jener aus der Pfarre Ollersbach zu werten und entsprechen lt. Hans KRAWARIK "Das Machland und seine Herren" in Mitteilungen des OÖ LA 21.Band S. 91, nicht den Tatsachen. Doch finden wir in Stockstall neben Hinweisen auf Peilsteiner- auch solche auf Perg/Machländer Besitzungen, siehe die Sigiharde von Stockstall und  Anm. 52.

[31]  Josef WODKA  in: Das Nekrologium des einstigen Chorherrnstiftes St. Pölten als Geschichtsquelle, S. 259 findet es merkwürdig, daß im 12. Jh. von den Passauer Bischöfen außer Bischof Konrad lediglich Bischof Reginmar im Nekrologium des Chorherrenstiftes St. Pölten verzeichnet ist, während dessen Vorgänger Bischof Udalrich -ein Formbacher- nicht aufscheint, was auf verschiedene Unstimmigkeiten zwischen den Bischöfen von Passau und dem Kloster zurückzuführen ist, u.a. der "gewaltsamen" Einsetzung des Propstes Sigehard durch seinen Bruder, Bischof Wolfger v. Erla. siehe auch Anm. 52.

[32]  Siehe auch: Gedächtnis des Landes - Orte: Kirchstetten (gedaechtnisdeslandes.at)  16.12.2021.

[33]  Anm. A. Nowotny: Nach SCHWENNICKE Detlev - Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band 1/1 Tafel 13 A  ist sie die einzige Tochter des Grafen Gebhard von Supplinburg und der Hedwig von Formbach - http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/sighardinger/ida_graefin_von_burghausen_1138_supplinburger_sieghardinger/ida_von_
supplinburg_graefin_von_burghausen%20+%201138.html , abger. 24.9.2018           

[34]  Anm. A. Nowotny:siehe Heinrich I. von Freising – Wikipedia und Deutsche Biographie - Sighardinger (deutsche-biographie.de)

[35]  F8-179: CLXXIX.

Nouerint etiam et hoc cuncti quod quidam ingenuus.  N. Starhfrit rogatu alterius. N. Sigihardi delegauit super altare. S. Marie mansum unum ad frowindorf  situm in usum deo militantibus hoc in loco. Huius traditionis testes hi sunt adhibiti. Liutolt filius Weringandi. Sigihardus qui et predium possederat. Meginhart. Sigifridus. Hattolf. Ekkihart.

Dazu gibt Karlin auf S. 189 folgenden Stammbaum an:

Wichard de Frŏendorf ux. Benedicta                

Wichhardus. Wolfstrigil. Sighard. Benedicta.

Zu F8-369 Karlin: Williburch, relicta Sigihardi, vermuthlich die Witwe des eben erwähnten Sighard, nobilia de Stochestale , der um das Jahr 1160 gestorben sein mag. Sein Sohn war Canonicus in Passau, wie aus der citirten Bestätigungsurkunde Bischof Konrad's über das genannte Spital bei Passau vom Jahre 1163, 26. Nov. erhellt, wo es unter anderm von diesem jüngeren Sighard heisst: "juim presentiarum curam loci et pauperum hidefesso studio gerit iuxta quod sibi creditum.

Frowindorf, vergl. Nr. CLXXIX."

[36]  Anm. A. Nowotny: Dieser 1108 erstmals nach Seebarn am Wagram, Ponsee, Preuwitz und Pötzleinsdorf (Wien) genannte Starkfried kommt als erster quellenmäßig belegbarer Vertreter der Familie der edlen Sigiharde von Stockstall in Frage. Über die Edelfreien Meginhard und Starkfried siehe Günter MARIAN Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" S. 170 ff..   und die Verbindung Grafen von Formbach zu den Herren von Traisen HINTERMAYER-WELLENBERG: Die Herren von Traisen.. S. 41, und A. NOWOTNY: Parz (hf-kirchberg.at)  Anm. 16 und folgende.

[37] Anm. A. Nowotny: Sofern die Benennung des  Mayr- Moargrabens zur Lage dieses Hofes einen Bezug hat, könnte es sich um den diesem nächstliegenden Hof, also heute  Bauer, Alchemistenstraße 43 handeln, der dem "Bärenhof" gegenüber liegt.

[38] Anm. A. Nowotny: Die Urkunde dürfte falsch datiert sein, siehe Anm. 29.

[39] Anm. A. Nowotny: Er könnte auf dem später Winkelberg genannten Tumulus bzw. "Hausberg" (heute "Schloßberg") gelegen haben. Delapina schreibt, die erste Urkunde, in welcher ein Orphanus von Winkelberg aufscheint, stammt aus dem Jahre 1258. In der Urkunde Stift Zwettl -FRA II/3, 194f) steht dieser Zeuge als Siegfried Orphanus vor Ulrich von Kúnisprunnen und Ortlieb von Winkl (Urk. FRA II/3, 104-106).  Der letzte Sighard von Stockstall wird 1230 genannt, danach nur mehr Frauen. Es scheint, als ob in der Zwischenzeit die Falkenberger hier saßen, denn die Schwester des Siegfried Orphani, Agnes, dürfte die Gattin Albero's von Falkenberg Neffen Rapoto IV.gewesen sein (siehe Masterarbeit Dr. Michael Hintermayer -"Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jh."). Ortlieb III. von Winkl (1234 – 1268) ehelichte Elisabeth von Falkenberg-Mistelbach, also eine zur großen Sippe der Sighardinger gehörende. Es wäre durchaus möglich, dass Ortlieb III. von Winkl die Burg und Herrschaft "erheiratet" hat und sie dann nach ihm Winkelberg genannt wurde. 

[40] Dr. Rudolf DELAPINA : "Geschichte von Oberstockstall" – unveröffentlichtes Manuskript, S. 45.

[41] w.o., S. 257. Die Jahreszahl 1664 muß auf 1659 korrigiert werden! [GB. Kreisgericht Stockerau 178/10]

[42] Otto FANDL ca 1970-1980 : Typogramm "Der Bärenhof in Oberstockstall"

[43] MB 28 II, S.226 Nr.15 Reginbert von Hagenau (der Jüngere) war 1138 Propst des Siftes St. Pölten und 1138 Bischof von Passau. Er entstammte dem Geschlecht der österreichischen Hochfreien und Herren von Hagenau. Sein Vater war Reimprecht (auch Reginbert I.) von Hagenau, der Mitsifter von Seitenstetten. Reginbert d. J. hatte  einen älteren Bruder Werinhart und einen jüngeren Bruder namens Hartwig, sowie eine jüngere Schwester Richarde, die in die Familienstiftung Seitenstetten als Nonne eintrat. Reginbert wird in Urkunden jedoch ausdrücklich als einer aus dem Geschlecht der Grafen von Peylnstein und Playen (Plain) genannt, woraus sich eine Sippenverwandtschaft zwischen Plainer und Hagenauer ableiten läßt. - https://de.wikipedia.org/wiki/Reginbert_von_Hagenau abgerufen 2.Juli 2018

[44]  Anm. A. NOWOTNY: Ein Passauer Domherr - "Scholasticus" Sieghard, vermutlich jener von Stockstall hat offenbar neben Walter von Traisen, und vielen weiteren Hochadeligen Personen, Hartwig von Hagenau, Dietrich von Smida u. v. a. am Kreuzzug 1147 teilgenommen, siehe Reinhold RÖHRICHT 1894: "Die Deutschen im Heiligen Lande" S.37 u. 158. Roehricht_1894_Deutschen.pdf (digihum.de)  26.11.2021

[45] Anm. A. NOWOTNY: Der Passauer Bischof Konrad (1115 -1168)  war einer der Söhne des Babenbergers Markgraf Leopold III., des "Heiligen" und dessen Gattin, der Kaisertochter Agnes, Bruder der Herzöge Heinrich II. "Jasomirgott", Leopold IV. und des Bischofs Otto von Freising, ein Halbbruder des Königs Konrad III. und Onkel des Kaisers Friedrich I. "Barbarossa"  siehe Konrad von Passau – Regiowiki  (15.11.2021)

[46]  Fandl steht hier im Gegensatz zu Delapina, der die ersten Sigeharde von Stockstall den Edelfreien  zuschreibt, indem er nachweist, dass sie dem Geschlecht der Sighardinger entstammen. Siehe auch Anm. 36. 

Maggerwald: Ober- und Untermaggau bei Natternbach, OÖ.

[47] Anm. A. Nowotny: Siehe auch Der Deutsche Ritterorden (hf-kirchberg.at) und Stift St. Dorothea (hf-kirchberg.at)

[48] Deutscher Orden – Wikipedia 07.12.2021.

[49] Günter MARIAN Diss. 2015 "Sudien zum Mittelalterlichen Adel im Tullnerfeld" Sn. 176, 180.

[50] Siehe Anm. 25 und Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015: "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S. 9: "Das Erscheinen Konrads von *Werde 1217 und 1222 in illustrer Gesellschaft erfüllt die sich aus der Stellung Hadmars und Chadolds von *Werde ergebende Prämisse einer angesehenen Stellung schon ihres Vaters, sein Auftreten in dem kleinen Zeitraum zwischen 1217 und 1222 weist auf einen Tod in jungen Jahren hin und passt zur Beobachtung, dass er nicht einmal in memoriam als Vater Hadmars und Chadolds bezeichnet wird, weshalb anzunehmen ist, dass er bereits längere Zeit vor ihrer ersten Nennung gestorben ist. Die nahe Beziehung der Werder zum Deutschen Orden wird sich bis ins beginnende 14. Jh. als kontinuierlich erweisen."

Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S 10: "Die Zeugenschaft in einem kaiserlichen Diplom zugunsten des Deutschen Ordens stützt die vermutete Beziehung zwischen Konrad von *Werde, dem Deutschordensbruder Otto und den Brüdern Hadmar und Chadold von *Werde und lässt auch verwandtschaftliche Gründe für das gemeinsame Auftreten Konrads und Ottos von *Werde, der wohl der Vater des Ritter-Bruders Otto war, 1217 in Passau annehmen. Angesichts der Zeugenschaft Konrads und Ottos des Älteren weitab von ihrem Herkunftsgebiet ist es nur ein kleiner und im Rahmen des Gesamtbildes quellennaher Schritt, die beiden als Brüder und Konrad als Vater Hadmars und Chadolds von *Werde aufzufassen."

[51]  UBLoE 5 Nr. 172

[52]  F4 333 : "Notum sit omnibus tam presentibus quam futuris quod  Riza Soror nostra tradidit super altare Sancte Marie  Niwenburch. se et partem paterne substantie que contigit eam. duo uidelicet duorum uirorum allodia. ibi Stochstal sita. Huius rei testes sunt  Perhtoldus*) auunculus eius de Iwanstal. Chunradus filius sororis eiusdem et frater sororis Rihzen. Reinperht de Wulvlinefdorf. Reinperht Ueltscurph. Enisto de Wulvlinefdorf Wolfker de Erlahe. Arbo de Iwanstal. Oppoldus de Pahtsdorf. Marchart der luger. Hartwich Vustel. PiIgrimus camerarius ducis. homine ecclesie nostre. Alrammus. Hugo."

"Schon im Anfange des 12. Jahrhundertes wird Eibestal urkundlich genannt, und zwar ist es ein Geschlecht der Herren von Eibestal, das uns öfter entgegentritt. Engilschalk von Eibestal bezeugt zirka 1122 eine Schenkung der Maißauer an das Stift Klosterneuburg, Rudolf von Eibestal erscheint als Zeuge zirka 1150, Perchtold von Eibestal ist öfter Zeuge bei Rechtsgeschäften der Herzoge, er war ein Ministeriale derselben (1150 - 1181). Dieser Perchtold hatte eine Schwestertochter Riza, Nonne im Frauenstifte zu Klosterneuburg, die dem Stifte zwei Allode zu Stochstal zugewendet hat. Um diese Zeit lebte auch Arbo von Eibestal, der als Zeuge auftritt, als die Nonne Gerbirch in das Frauenstift Klosterneuburg eintrat. Die oben genannte Nonne Riza (Richiza) besaß auch Grundstücke zu Zwölfaxing, die sie dem Stifte Klosterneuburg schenkte. Ein Perchtold von Eibestal kommt auch 1230 als Zeuge vor; um eben diese Zeit eine Gerbirg von Eibestal, die drei und ein halbes Lehen in Hauskirchen dem Stifte Klosterneuburg widmete. Diese Schenkungen bezeugen, daß die Herren von Eibestal ziemlich wohlhabend gewesen sind."  Dechant Franz RIEDLING: Regesten zur Geschichte der Pfarre Eibesthal -Wiener Diözesanblätter 1909   Riedling-Regesten-zur-Geschichte-der-Pfarre-Eibesthal.pdf (mi-history.at) 06.12.2021. 

Perhtoldus*), der avunculus Rizas tritt in FISCHER – Klosterneuburg Urkunden 2 S. 47, Nr. 83 als Zeuge auf:  "Concambium cum domino Walthero de Sikkendorf factum. Nam feudum quod habuimus Sikkendorf situm dedimus ei pro unins viri beneficio et pago et prato que legitime possederat in villa Zventendorf dicta addito talento his que dedimus ei. H.r. t. f. Comes Gebehardus de rebegowe. Chadoldus de Sevelde Uodalricus de asparn. Adalbero de chunringen, Wernhart de rabensteine. Pertholt*) de Iwanstale. Ortlieb de widervelde. Heinricus de Puochperge. Ruodbertus frater Waltheri de Sikkendorf."

Ortlieb de Widervelde ist der Schwager des Poppo von Winkl, siehe MARIAN - Adel Tullnerfeld S. 38, 39, 41.

Interessant dazu ist, daß sowohl die Edlen Sigeharde von Stockstall, die Bawari (Payr von Rußbach, Winkl und Ponsee), die Waisen (Orphani-Hermann von Hundsheim) sowie auch Poppo von Winkl Beziehungen zu Frauendorf an der Schmida haben. Siehe Der Schlossberg in „Stockstall“ (hf-kirchberg.at)   Anm. 5, 6, 7 und 72.

Dr. Günter MARIAN – Adel Tullnerfeld  S. 41 zeigt, daß die nach Iwanstal-Eibesthal genannten Ministerialen stammesgleich den Herrn von Aspern a.d. Zaya sind.

Der Name Riza – Richiza, richtig Richlind läßt an eine Verwandtschaft mit den Edelfreien von Kilb, die mit den Herren von Perg und Machland verwandt sind – siehe Michael HINTERMAYER-WELLENBERG  "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 79.), oder an Ebersberger bzw. Eppensteiner Verwandtschaft denken, siehe auch Anm. 26 u. 27,  Adalbero II. von Ebersberg – Wikipedia 07.12.2021 und Eduard HLAWITSCHKA   "Konradiner Streitfragen" in Zeitschrift für Bayerische Landeskunde Band 71, Heft 1 2008, S. 26.; Wolfger von Erla – Wikipedia 07.12.2021.

Die Verwandtschaft mit den Herren von Kilb scheint eine Tradition der libera Richeilt  an das Kloster Frauenchiemsee aus ca. 1140 zu bestätigen, in der u.a. folgende Zeugen auftreten:  Aribo. Eberaro, Hartwich. und als Nachkommen der  Richeilt "isti vero posteri sunt eusdem matrone" werden genannt: Wineman & frater eus  Cumpolt de Biburg jenseits (östlich) der Enns und an der Donau, Gumpo & Engilburch de Wolfespach. Frittilo & Richiza soror eus, Pernhart filius eusdem sororois de Winthaga. Diemat & Willa & Irmingart sorores (Schwestern) de Engilmarsprun, Imma & filius eus Lintfrit sororque eus Engilburch, de Eisenruthe. Liutpolt. Gerloch. Altman de Suente. Eber & Waltrich de Piburch. Walquun & Diepot & Purchart de Winthaga. Quelle: MB 2 IV. (Monum. Can. Chiemseensis) S. 283-284. Piburch (Pyburg) ist eine abgekommene Burg (Wallanlage) nahe St. Pantaleon Erla, östlich der Enns, an der Donau. siehe Pyburg – Wikipedia 24.12.202.

Siehe auch Schloss Grünbühel (Niederösterreich) – Wikipedia und oben "Alte Gülteinlagen 1603 Martha von Velderndorf, geb. Carling".

Wolfger von Erla der Bruder des St. Pöltner Propstes Sigehard (1192-c. 1210), siehe Michael HINTERMAYER-WELLENBERG  "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 82.) 

Josef WODKA  in JbLK N.F. 36/1.1964, S. 258. : Das Nekrologium des einstigen Chorherrnstiftes St. Pöltens als Geschichtsquelle: "Der Letzte unter den St. Pöltner Pröpsten des 12. Jahrhunderts war S i g e h a r d (1191—1210). Er stammte aus dem Geschlecht der Herren von Erla (bei St. Valentin) und war ein Bruder des Passauer Bischofs Wolfker von Ellenbrechtskirchen (1191—1204), der als Patriarch von Aquileja 1218 starb. Sigehard war vorher zwei Jahre Propst des Chorherrenstiftes Waldhausen gewesen, einer Gründung Ottos von Machland, zu dessen Verwandtschaft die hochfreien Herren von Erla gehörten. Die Überstellung Sigehards nach St. Pölten, noch im Jahr der Erhebung seines Bruders zum Bischof, zeigt deutlich die Einflußnahme der Passauer Bischöfe auf die Propstwahlen in ihren Eigenklöstern, aber auch die Bedeutung des St. Pöltener Chorherrenstiftes im Rahmen des Passauer Bistums."

Diemat -Diemut de Engilmarisprun könnte die Gattin Wolfgers de Erla (1146/59), des Vaters des Bischofs v. Passau, Wolfger v. Erla bzw. Ellenbrechtskirchen, gewesen sein, siehe Georg DATTENBÖCK : König Richard Löwenherz und das Nibelungenlied S. IV - Nibelungenlied.pdf (nibelungenlied-verfasser.at) 28.12.2021. - Nibelungenlied.pdf (nibelungenlied-verfasser.at), bzw.  Ellenbrechtskirchen - Oö Landsbibliothek (landesbibliothek.at)  Viktor Freiherr von HANDEL MAZETTI: „Ellenbrechtskirchen“ in  „Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern. Band 158, Stammbaum des Bischof Wolfker aus dem Hause der Herren von Erla an der Erlah.“

Auch das Stift Göttweig hatte in der Gegend um Erla Besitz, siehe F8 12 und Ausführungen Karlins S. 126-127.

Zu Gumpo & Engilburch de Wolfespach: Um 1150 gibt ein "Gumpo N." und seine "uxor de Witigeisdorf" (aus der Familie der Waisen - Orphani zu Großweikersdorf) eine Mühle und eine dazugehörige Wiese  zu Wiesendorf an das Stift Göttweig. Zeugen:  Hermannus de huntisheim et Hettuolch. Heinricus bawarus de urowendorf (Frauendorf an der Schmida). Hermannus de borz (Parz bei Neustift im Felde). Otto et Hartwicus nostri familiares. (F8-279). Über die vermutliche Abstammung jenes Gumpo von einem Adalram von Waldegg, dem Gatten der Richinza von Kilb, siehe Ernst KLEBEL: Der Aufstieg der Babenberger JbLKNÖ N.F.50/51.1984/85 S. 17-18 und Michael HINTERMAYER-WELLENBERG "Der Verwandtenkreis um Otto (von Erla) ....." S. 79.

[53]  Maximilian FISCHER, Merkwürdigere Schicksale des Stiftes und der Stadt Klosterneuburg aus Urkunden gezogen, (Wien 1815)., Nr. 69, S. 228; CharterAT-StiAK|KlosterneuburgCanReg|1253-Monasterium.net  und CharterAT-StiAK|KlosterneuburgCanReg|1255_IV_13-Monasterium.net 09,12.2021.

[54]  PETTENEGG 1887 "Die Urkunden des Deutsch-Ordens-Centralarchives zu Wien" 1. Band (1170-1809) S. 26.

[55]  Dr. Rudolf DELAPINA "Geschichte Oberstockstall", S. 209

[56]  Dr. Michael HINTERMAYER Masterarbeit 2015 "Besitz und Herrschaft im südlichen Weinviertel im 13. Jahrhundert" S 1134 - Original StiA Klosterneuburg, Stift St. Dorothea Urkunde 1290 XII 12  CharterAT-StiAK|StDorotheaCanReg|1290_XII_12-Monasterium.net  09.12.2021

[57]  Anm. A. Nowotny: Überländ-Gründe sind Gründe, die nicht zu "Bestiftung" der Hofstellem gehörten. Bestiftete Hofstellen und die dazugehörigen Gründe (Hausäcker)  bildeten in der Regel bei Verleihung bzw. Verkauf eine untrennbare Einheit, wogegen Überländ-Grundstücke einzeln verliehen bzw. verkauft werden konnten. Siehe auch Herrschaftsverh. Neustift - Winkl (hf-kirchberg.at)  7. Stiftgeld – Stift und 10. Rusticallehen – Hausäcker – Überländgründe - Nutz und Gewähr.

[58] Anm. A. Nowotny: Urk. AT-StiAK -St. Dorothea 1459 VI 11 –
Charter AT-StiAK|StDorotheaCanReg|1459_VI_11-Monasterium.net . Eine Abschrift der Urkunde finden Sie auf Der Deutsche Ritterorden (hf-kirchberg.at).

Propst Gregor von St. Dorothea geriet bald in finanzielle Schwierigkeiten und musste die Güter in Oberstockstall am 23.06.1497 dem Herrn Georgio von Rottal, Freiherrn auf Thalberg und dessen Erben "um eine entrichtete Summa Gelts" verkaufen. - Orig. Lagerort: Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.Stift-Klosterneuburg.at) , cop. - Handschrift D 80, Z 15 - Facs. monasterium.net: http://monasterium.net/mom/AT-StiAK/StDorotheaCanReg/1497_VI_23/charter   04.01.2020

Am 18.10.1502 konnte Propst Sigmund die Güter zu Oberstockstall um die gleiche Summe wieder ablösen, wie  sie 1497 verkauft wurde. Orig. Lagerort: Stiftsarchiv Klosterneuburg (http://www.Stift-Klosterneuburg.at) , cop. - Handschrift D 80, Z, Nr. 16 Monaterium.net- AT-StiAK- StDorotheaCanReg 04.01.2020.

[59]  Anm. A. Nowotny: Dr. DELAPINA schreibt in Geschichte Oberstockstall S. 246, 247: "Das Stift St. Dorothea kann den erworbenen Besitz nicht lange zur Gänze festgehalten haben und dürfte infolge der ungünstigen Zeitläufe (Reformationszeit) Teile des Besitzes an verschiedene Erwerber weitergegeben haben, sodaß es, als es Ende 1786 säcularisiert wurde und mit Klosterneuburg vereinigt wurde, einen Teil seines Oberstockstaller Besitzes bereits abverkauft hatte. Schweickhardt bringt im VII. Band der Topographie 1835 über das Schicksal der Dorotheerherrschaft nur folgenden Bericht: "Indessen erscheint nach der n.ö. ständischen Gülteneinlage Num. 155 im Jahre 1575 Leonhard Stettner durch Kauf von Caspar Spann, wahrscheinlich von dem einen Theil dieser Herrschaft; im Jahre 1615 Hans Andrä Freiherr von Stadel; im Jahre 1637 das Jesuiten-Collegium in Krems durch Kauf; im Jahre 1755 das Domkapitel zu Passau und im Jahre 1806 die k.k. St. Dorothea einen gegen Engelmannsbrunn zu gelegenen Teil seines Besitzes bereits vor 1575 an Caspar Spann verkaufte, der diesen Teil 1575 dem Freiherrn Leonhard von Stettner überließ. Freiherr von Stettner war Besitzer von Dürrenthal, Stettenhof und besaß auch Güter im benachbarten Engelmannsbrunn."

Die "Gebrüder Span" senden 1535 die Herrschaft Wiedendorf bei Straß dem König Ferdinand auf, der daraufhin Wolgang Roß damit belehnt  Suchergebnis - NÖ-Burgen online | IMAREAL (sbg.ac.at) 07.02.2021.

[60]  11.Mai 1655: "Dny. Laurentiy Christiany BEER, Verwalter zu Niederhollabrunn, filig legit. Nobilis und Strennui Caspari Beer am Edlhof, Praefecti Kirchberg'n. et Margaretha uxoris" – Trauungsbuch Kirchberg am Wagram tom 02-02/22 Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-02 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 02.01.2022

[61]  Anm. A. Nowotny: NÖLA – KG Stockerau 178 Grund und Gewährbuch der Pfarre Kirchberg zu Oberstockstall (Originalbenennung des Grundbuches: , fol. 61, 65; Die Einträge betreffen Pfarrgründe oder Gründe der Pfarre St. Egyd zu Passau, bringen aber auf fol. 61 die Nachricht, daß Caspar u. Margarethe Beer, die auf dem Edelhof wohnen, diese Gründe vom Pfarrer von Kirchberg, Georg Tasch,erkauft (abgelöst) zu Nutz und Gewähr übernommen haben und zur gleichen Zeit, am 2.April 1659, den Edelhof vom Stft St. Dorothea erkauft und Gwähr erhalten hätten.

[62]  Anm. A. Nowotny: Die "Seifensiederei" wurde von mir gestrichen, denn die hat nicht Johann Christoph Beer betrieben, sondern erst 1728 werden im Grundbuch I Lit F der Herrschaft des Domkapitels Passau zu Oberstockstall, 1728-1802, fol 5 (NÖ LA, sign. BG Kirchberg am Wagram 22/01): GB Kirchberg EZ 414 (614?) Alte fol: Lib. E. fol. 1, die Nachfolger nach Jacob Beer auf dem Haues Nr. 12 (alt), jetzt Nr.18 - Bärenhaus (Kolar)
fol. 251 ZAUNER Bernhart, Bürgerlicher Seifensieder*), Eva Rosina ux.
B fol. 445 RÖGER Carl, bürgerlicher Seifensieder, Catharina uxor als Seifensieder genannt.

[63]  Anm. A Nowotny: Vermutlich ist mit dem "Läszettischen Stamm" die Familie Lascaris gemeint, siehe http://monasterium.net/mom/AT-NOeLA/HA_Seefeld-HardeggerUrk/Hardegger_Urk_1628/charter, Laskariden – Wikipedia  bzw. Jean de Lascaris-Castellar – Wikipedia

[64] At-OeStA/FHKA SUS Fam.A. BP-146 Beer Egidius, Adelsstand mit Wappen 1629.06.15

[65] Originaltext der Blasonierung aus dem Adelsakt AT-OeStA / FH KA SUS Fam. A BP 146 - Beer Egidius, Adelsstand mit Wappen 15.5.1629.

[66] Freundlicherweise übersetzt von Dr. Michael HINTERMAYER.

[67] Siehe Anm. 60 und  St. Ägidius (Passau) – Wikipedia 20.12.2021.

 (Quelle: Repertorium XIV/4 Bd. 1 Nr. 1665) -Wien, 1. Juni 1742 orig. - Lagerort: HHStA Wien, AUR
Willkommen im Österreichischen Staatsarchiv - ÖSTA (oesta.gv.at),
Charter AT-HHStA|WienSJ|1742_VI_01.5 - Monasterium.net  - Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien, Jesuiten (1285-1762) 1742 VI 01, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-HHStA/WienSJ/1742_VI_01.5/charter>, accessed at 2024-06-13+02:00
Facs. monasterium.net:
http://www.mom-ca.unikoeln.de/mom/AT-HHStA/WienSJ/1742_VI_01.5/charter  
Originaldatierung: 1. Juni 1742 - nebst der Quittung
Suchen-Monasterium.net 11.12.2021.

[69]  Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-04 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 24.01.2022; tom 02/136, Trauung am 02.06.1722:  "Der wohl Edle Herr Joanny Adolphus, des wohl Edlen Herrn Johann Adolph BRAUN, Hochfürstl. Saxen Gotheisch gewester Amtmann zu Gotha und Fraun Anna Maria, ux. beide seel. ehelicher Sohn, dermahliger Verwalter zu Oberstockhstall ꝏ mit der wohl Edlen Jungfrau Clara Francisca, des wohl Edlen Herrn Johann Baptista KLINGL von WEISSBURG, Graff Traunischer Verwalter zu Mayssau und Anna Theresia, dessen Ehefrauen eheliche Tochter amborini vivis. Trauzeugen: Herr Johann Ignaty Schwantner, Closter Herzogenburg Hoffrichter, Herr Johann Antoni Stürzl, Graf Hohenfeldischer Verweser zu Gobelspurg."

[70]  Tauf-, Trauungs-, Sterbebuch - 01,2,3-05 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) , 24.01.2022: tom 02-05/140, 30.08.1748 "Nobilis a Strennus Dominus Georgius Philippus KHAYßER , viduus, Illustrissimus Capitali Passaviensis Praefectus in Oberstockstall ∞ Nobilis ac per Honesta virginie Maria Josepha COPRINDLin"

[71]  Otto FANDL ca 1970-1980 : Typogramm "Der Bärenhof in Oberstockstall". Diese Angaben Fandls stimmen zwar bezüglich der übrigen Besitzungen des Stiftes St. Dorothea in Oberstockstall. Ob aber der Bärenhof tatsächlich nach Auflösung des Jesuitenordens im Jahre 1774 in den Besitz des Stiftes St. Dorothea kam, konnte von mir bisher nicht urkundlich belegt werden. STANKE schreibt über die Herrschaft Winkelberg im Ganzen.

[72] Trauungsbuch - 02-11 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 15.12.2021.

[73] Trauungsbuch - 02-11 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu)  15.12.2021.

[74] Sterbebuch - 03-09 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 15.12.2021.

[75] Trauungsbuch - 02-09 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 15.12.2021.

[76] Trauungsbuch - 02-09 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu) 15.12.2021.

[77] Pfarrmatriken Gobelsburg tom. A 2 -Index zum Taufbuch

[78] Pfarrmatriken Tulln tom. 02-09

[79] Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram tom. 01-13

[80] Wiener Zeitung Nr. 183 vom 10.08. 1889  -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018

[81] Deutsches Volksblatt Nr. 623, 26.09.1890 – abger. bei anno.onb.ac.at 17.09.2018

[82] Neue freie Presse Nr. 9513 vom 19.02.1891- abger. bei anno.onb.ac.at 15.09.2018

[83] Wiener Zeitung Nr. 120 vom 28.05.1891 -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018

[84] Reichspost vom Nr. 210 vom 26.09.1896 -abger. bei anno.onb.ac.at 13.09.2018

[85] Reichspost vom 18.03.1898 -abger. bei anno.onb.ac.at 12.09.2018

[86] Oesterreichische Land-Zeitung Nr. 20 vom 20.Mai 1911-abger. bei anno.onb.ac.at 13.09.2018

[87] Pfarrmatriken Kirchberg am Wagram tom. 03-12

[88] Trauungsbuch - 02-13 | Kirchberg am Wagram | Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien | Österreich | Matricula Online (matricula-online.eu)   21.03.2022